Jetzt sitze ich hier auf dem krankenhausbett mit dem Wechselbad der Gefühle. Höhen und tiefen in den letzten Tagen, zwischen weinen und zusammenreißen. Irgendwie versuchen, den Tag rumzukriegen.
Wie glücklich ich war, als ich wieder positiv testen durfte. Nun dachte ich, dieses mal wird alles gut werden. Bestimmt habe ich nicht nochmal so ein Pech. 5 Tage später hatte meine Gynäkologin einen guten hcg Wert, der in den nächsten Tagen nicht so gut gestiegen ist. Verdacht auf eileiterschwangerschaft hieß es. "Das müssen wir im Auge behalten, ich möchte sie nicht in Gefahr bringen. "
Und siehe da, heute hat sich der hcg Wert aber verdoppelt. Damit haben Die Ärzte nicht gerechnet.
Im Ultraschall war nun folgendes zu sehen: eine kleine Struktur, die einer fruchthöhle ähnelt mit hellerem Rand in der Gebärmutter. Der Arzt möchte mir keine zu großen Hoffnungen machen, aber er meinte das ist eigentlich ein gutes zeichen. Und eine Einblutung, die nicht zum Eileiter gehört, kein gutes Zeichen.
Morgen wird der hcg nochmal bestimmt und eine Bauchspiegelung gemacht.
Was ist denn nun los? Ich hänge total in der Luft.. Der Arzt sagte, es kann sein, dass sich etwas richtig und etwas falsch eingenistet hat. Ist zwar selten, aber möglich, gerade weil der hcg doch gut angestiegen ist und es Zwillinge in der Familie gibt. Kann sich aber auch nur um eine sogenannte pseudofruchthöhle handeln. Falls es sich wirklich um eine doppelte einnistung handelt, geschieht dem kleinen Krümel in der Gebärmutter nichts. Ich soll weiter folsäure nehmen und es wird weiter beobachtet.
"Es ist nicht Ihre Schuld. Irgendwann wird alles gut, Sie werden sehen." Ich wünsche mir, dass Die Ärzte damit recht behalten.
Nun gehe ich zum 2. Mal durch die Hölle, voller Ungewissheit. Das einzige positive ist, dass ich mich gut aufgehoben fühle. Meine Ärzte sind sehr nett und drängen mich zu nichts. Versuchen mich aufzubauen. Keine Schmerzen, keine Blutungen.
Egal was passiert. Ich werde weiter kämpfen. Kämpfen für unseren Traum, einmal ein gesundes Kind in unseren armen zu halten. Es wird nicht einfach, ich stehe gerade mal am Anfang, das weiß ich. Aber ich gebe nicht auf.