#1

Hoffnung?

in Eure Geschichte 03.09.2023 19:28
von Betti • 8 Beiträge | 8 Punkte

Hallo ihr Lieben!

Zunächst einmal vielen Dank für dieses Forum! Hier sind so viele tolle Menschen mit so viel Liebe unterwegs. Ich habe euch schon vor längerem gefunden, mich aber erst vor ein paar Wochen getraut, reinzulesen. Ich habe mich von Anfang an begleitet gefühlt, obwohl wir uns gar nicht kennen. Nun ist es wohl Zeit für einen ersten Beitrag.

Wir sind seit etwas über zwei Jahren auf dem Kinderwunschweg. Nachdem ein Jahr lang nichts passiert war, haben wir uns durchchecken lassen. Angeblich ist alles in Ordnung. Das Kinderwunschzentrum wollte dann direkt das komplette Programm fahren, was mir nicht so richtig eingeleuchtet hat, wenn doch alles in Ordnung ist. Wir haben uns dann für eine TCM-Behandlung entschieden und einen Tee bekommen. Nach ca. einem Monat mit dem Tee hatte ich letztes Jahr im Oktober Blutungen, die ich nicht zuordnen konnte. Heute denke ich, es war die erste Fehlgeburt. Am Anfang der Blutungen hatte ich eine Blasenentzündung.
Danach habe ich meine Tage nicht mehr bekommen und habe kurz vor Weihnachten positiv getestet. Gleichzeitig war ich richtig heftig erkältet. Nach Weihnachten hatte ich dann einen Termin bei der Frauenärztin, aber noch in der Nacht vor dem Termin haben heftige Blutungen eingesetzt, so dass direkt klar war: Das wird nichts. Es hat ungefähr zwei Wochen geblutet, das HCG ist ordnungsgemäß runter und nach drei Wochen bin ich wieder arbeiten gegangen. Dann hatte ich noch einmal einen ganz normalen Zyklus.
Im März dann gleichzeitig: positiv getestet und Blasenentzündung.
Zwischenzeitlich hatte ein Gerinnungsmediziner eine altersabhängige Gerinnungsstörung (ich bin fast 39) festgestellt. Er hat Heparin verordnet und die Schilddrüse neu eingestellt. Dazu habe ich Progesteron genommen. Ich dachte: Damit sollte es dann ja jetzt laufen. Aber direkt nach dem nächsten Termin beim Gerinnungsmediziner kamen erneute Blutungen, die mich dieses Mal fast fünf Wochen begleiten sollten. Ich konnte das ganze Blut nicht mehr sehen (Kleiner Tipp am Rande für alle in einer ähnlichen Situation: Mir hat die Happy Po-Dusche mental sehr geholfen, da sieht man das Blut in der Toilette nicht mehr so dolle.).
Das HCG hat sich drei Monate Zeit gelassen, um wieder auf NN zu kommen. Der Gerinnungsmediziner hatte eine Biopsie mit Auswertung bei Reprognostics vorgeschlagen, weil er von einer Gebärmutterentzündung ausging. Die konnte ich aber wegen dem HCG erst nach den drei Monaten machen lassen und den nächsten Termin bei dem Gerinnungsmediziner habe ich erst für übernächste Woche bekommen. Die Gebärmutterbiopsie war negativ. Eigentlich ja ein positives Ergebnis, aber es hat mich in ein tiefes Loch gestürzt, weil es gezeigt hat: Ich kann nichts machen. Ich bin dem so was von ausgeliefert.

In der Zwischenzeit ist es so gewesen, dass ich mich im Juli sehr schwanger gefühlt habe. Der Test war aber immer negativ und ich habe am 28. Zyklustag meine Tage bekommen. Ich hatte zuvor ab dem 19. Zyklustag wieder eine Blasenentzündung. Dann hatte ich wieder einen normalen Zyklus, habe mich auch nicht schwanger gefühlt. Heute ist der 18. Zyklustag im neuen Zyklus, ich fühle mich schwanger und: Blasenentzündung.

Also: zwei nachgewiesene sehr frühe Fehlgeburten, einmal mit Erkältung, einmal mit Blasenentzündung. Alles andere: Spekulation.

Ich habe weiterhin die Hoffnung, doch noch ein Kind in den Armen halten zu können, und ich frage mich, ob es einen Zusammenhang zwischen den Blasenentzündungen/Erkältung und den Schwangerschaften gibt. Reagiert mein Körper vielleicht auf Schwangerschaft mit Entzündung? Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht und vielleicht schon eine Lösung gefunden?

Herzliche Grüße
Betti

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#2

RE: Hoffnung?

in Eure Geschichte 03.09.2023 19:59
von Susanne • 4.601 Beiträge | 4619 Punkte

Hallo liebe Betti, herzlich Willkommen und es freut mich, dass Du Dich nun dazu durchgerungen hast mit uns zu schreiben. Es tut mir aufrichtig leid, dass Du einen so steinigen Kiwuweg bis dato hinter Dich bringen musstest. Du schreibst, dass das Kiwuzentrum alles gecheckt hat: was haben sie denn alles untersucht? Gerinnungsarzt war ja auf jeden fall engagiert, er hat die Gerinnung, die Endometritis, Schilddrüse untersucht. Auch neben Plasmazellen die NK-Zellen? Wurde Immunologie gemacht? Wie sieht es mit Endometriose oder PCO aus? US Gebärmutter unauffällig? Machst Du etwas hinsichtlich NEM?

Viele Frage, ich weiss, aber es ist auch ein breites Gebiet, alles Liebe, Susanne


zuletzt bearbeitet 03.09.2023 20:07 | nach oben springen

#3

RE: Hoffnung?

in Eure Geschichte 03.09.2023 21:13
von Betti • 8 Beiträge | 8 Punkte

Liebe Susanne!
Vielen Dank für deine Antwort.
Das Kinderwunschzentrum hat einen Zyklus mit Ultraschall und Blutentnahmen zu Hormonen untersucht sowie ein Spermiogramm gemacht. Dann wurde eine Bauchspiegelung mit Check der Eileiterdurchlässigkeit und Gebärmutterspiegelung gemacht. Es liegt keine Endometriose, kein PCO und auch sonst keine Hindernisse vor.
Bei der Biopsie wurden uNK-Zellen, Plasmazellen und regulatorische T-Zellen untersucht. Als Nebenbefund wurde eine Adenomyose festgestellt, die nach Angaben meiner Frauenärztin und auch der TCM-Ärztin jedoch völlig irrelevant ist. Der Ultraschall wurde zwischenzeitlich von insgesamt mindestens acht Ärztinnen und Ärzten in Kinderwunschzentrum, Praxis und Klinikum zu den verschiedenen Gelegenheiten als unauffällig klassifiziert.
Wenn ich den Gerinnungsspezialisten richtig verstanden habe, ist der nächste Schritt eine immunologische Untersuchung, bevor eventuell noch eine genetische folgt. Deshalb ärgere mich ein bisschen fast drei Monate "verloren" zu haben, weil die Dame mir am Telefon keinen früheren Termin geben wollte als "standardmäßig ein halbes Jahr nach dem letzten".
Ich nehme weiterhin den TCM-Tee, Alchemilla als Tropfen, habe die ganze Zeit Elevit genommen, mein Partner auch. Ich möchte jetzt auf pimp my eggs umstellen, mein Partner und die TCM-Ärztin sind nicht überzeugt.

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#4

RE: Hoffnung?

in Eure Geschichte 04.09.2023 07:45
von Susanne • 4.601 Beiträge | 4619 Punkte

Liebe Betti, dann ist ja schon viel gemacht worden und viele Ärzte haben mit beurteilt.

Elevit enthält ja schon einige Dinge von pimpmyegg. Du könntest hier nochmal lesen Mitochondrien pimpen - NMN, Glycin, NAC Gute Ernährung für Gesundheit, KiWu, besonders geeignet bei PCO, Insulinresistenz, Diabetes, Übergewicht Grundsätzlich ist die häufigste Ursache für Aborte die Keimzellqualität von Mann und Frau, daher ist es immer gut da als erstes anzusetzen (gesunder BMI, Fitness, gesunde Ernährung, kein Rauchen, Alkohol, etc.)


Auch ASS niedrig dosiert wird von einigen weltweiten Fachgesellschaften bei einer oder mehr Fehlgeburten als Prophylaxe empfohlen (aus "uptodate"). Wurde das Antiphospholipid-syndrom ausgeschlossen? Auch sehr wichtig und oft ein Grund (2-15%). Die Gebärmutter ist unauffällig (Myome, Fehlbildungen, Synechien)? Wurde schon eine Hysteroskopie gemacht? Genetik würde ich auf jeden Fall mal anstoßen, da es genetische Auffälligkeiten sein können, die ein Fortbestehen verhindern, gerade wenn man noch kein Kind hat.


zuletzt bearbeitet 04.09.2023 08:55 | nach oben springen

#5

RE: Hoffnung?

in Eure Geschichte 06.09.2023 17:43
von Betti • 8 Beiträge | 8 Punkte

Das mit den mitochondrien ist sehr interessant, in einem anderen Zusammenhang habe ich das mit dem Gluthation auch schon mal gelesen. Dem bleibe ich mal auf der Spur. Ansonsten ernähren wir uns weitestgehend vegetarisch, beziehen eine Biokiste und essen relativ gesund. Wir rauchen nicht und trinken eher selten mal Alkohol. Beim BMI und der Fitness haben wir definitiv Nachholbedarf. Der Gerinnungsspezialist hat gluten- und histaminarmes Essen empfohlen. Glutenarm kriege ich hin, aber ein Leben ohne Tomaten mag ich mir nicht so recht vorstellen. ASS hat er als Therapie ausgeschlossen wegen dem Histamin, dafür Heparin. Hysteroskopie wurde bei der Bauchspiegelung und auch bei der Biopsie mitgemacht - unauffällig. Das Antiphospholipidsyndrom wurde ausgeschlossen. Auf die Genetik werde ich ihn am Montag ansprechen, genauso auf die immunologische Untersuchung. Ich weiß nicht, ob ich es beruhigend oder eher beunruhigend finden soll, dass niemand eine Idee zu Schwangerschaft und entzündlichen Erkrankungen hat. Insgesamt fühle ich mich aber gut unterstützt von ärztlicher Seite.

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#6

RE: Hoffnung?

in Eure Geschichte 12.09.2023 16:58
von Betti • 8 Beiträge | 8 Punkte

Der Termin war gestern. Der Gerinnungsspezialist sieht einen großen Zusammenhang zwischen den Entzündungen und den Fehlgeburten. Er schlägt eine Impfung gegen Blasenentzündung in Tablettenform sowie eine Behandlung mit intravenös verabreichten Fettemulsionen vor, um das Immunsystem zu beruhigen. Ich denke, das werde ich machen. Warte jetzt auf seinen abschließenden Befund. Hat jemand von euch damit Erfahrungen gemacht?

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#7

RE: Hoffnung?

in Eure Geschichte 12.09.2023 21:34
von eligr710 • 1.721 Beiträge | 1725 Punkte

Liebe Betti,

tut mir sehr leid, dass du diese Verluste erleben müsstest und so kämpfen musst. Frühe Verluste haben oft zwei Gründe - entweder war die Eizelle leider zu schlecht oder es ist ein immunologisches Thema. Es kann durchaus passieren, dass das Immunsystem überaktiv ist und den Embryo abstoßt…ein Thema kann sein NK Zellen im Blut oder dein Körper produziert keine Antikörper, um den Embryo zu schützen und er wird abgestoßen. Es kann sein, dass dir die wichtigen KIR Gene fehlen oder eine HLA Ähnlichkeit mit deinem Partner besteht. Oder das Immunsystem kann auch unerklärlich den Embryo abstoßen.

Einiges kann man untersuchen und behandeln…beispielsweise Prednisolon oder intralipidinfusion oder Granocyte einsetzen. Bei mir werden tatsächlich alle 3 eingesetzt. Da dies nicht hilft, bekomme ich jetzt eine Partnerimmunisierung.

Ich habe keine Erfahrung mit Schwangerschaft und Blasenentzündung…aber könnte gut sein, dass das Immunsystem da reagiert. Wenn du Adenomyose hast, dann kannst du davon ausgehen, dass dein Körper in einem chronischen Entzündungszustand ist. Ich habe auch Adenomyose und es ist einfach ein entzündlicher Prozess.

Ich denke, dass es wichtig ist, dass du eine Untersuchung bei einem immunologen machst, wirklich bei einem Spezialisten im Gebiet, der auch KIR Gene und HLA Ähnlichkeit prüft.

Wurde sonst noch Insulinresistenz getestet? Ich frage, weil du erwähnt hast, dass BMI und Sport noch in Angriff genommen werden müssen. Insulinresistenz kann man sehr einfach testen - HOMA index im nüchternen Zustand (Glukose und Insulin werden geprüft und daraus errechnet man den Index).

Sonst ja, die Zellen sind wichtig. Ich kann ein Lied von schlechten Zellen singen…zum Glück konnte ich sie verbessern. Da gehört auf jeden Fall eine gute Ernährung (ohne Zuckerpeaks) dazu und ja leider auch einige Vitamine.

Ich hoffe sehr, dass du die notwendige Hilfe findest!

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#8

RE: Hoffnung?

in Eure Geschichte 13.09.2023 19:40
von Betti • 8 Beiträge | 8 Punkte

Vielen Dank, liebe Eli, für deine lieben Worte und die Tipps. Ich werde versuchen, sie anzugehen, und dann wahrscheinlich mal mithibbeln. 🤗

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