Hallo ihr Lieben!

In den letzten Tagen habe ich hier im Forum schon viel gelesen und fand es sehr beruhigend und heilsam eure Geschichten zu lesen.

Nun zu meiner: bereits im August 2019 hatte ich einen missed abort, der dann aber - wie „natürlich“ vom Arzt empfohlen, in einer Ausschabung wenige Tage später geendet hat. Nach einer ganz kurzen biochemischen Schwangerschaft kam danach im Juli 2020 mein Sohn zur Welt. In der erfolgreichen Schwangerschaft nahm ich in den ersten Wochen Schilddrüsenmedikamente ein. Ich habe das Gefühl, dass das ein Grund der Aborte sein könnte, da bei diesen nie Blut untersucht wurde um ggf. Mängel festzustellen.

Nun war/ bin ich erneut schwanger. In der 6. SSW alles wie es sein soll, dann hatte die Ärztin Urlaub und ich war erst in der 10. SSW wieder dort. Zwischendurch hatte ich ab und zu minimale Schmierblutungen. Interessanterweise hat es sich in der Praxis ganz falsch angefühlt, dass die Arzthelferin vorm Ultraschall schon meinen Mutterpass ausgefüllt hat. Wenn ich versuche habe mit meinem Kind im Bauch zu „sprechen“, hat es sich auch ganz komisch und falsch angefühlt. Beim Ultraschall konnte die Ärztin dann auch keinen Herzschlag finden und die Entwicklung ist etwa in der 7. SSW stehen geblieben. Sie gab mir eine Überweisung zur Ausschabung mit, die ich dieses Mal aber eigentlich gern umgehen möchte. Auf Nachfrage, wie ich einen natürlichen Abort unterstützen könnte, hat sie mir 4 Tabletten Arthotec Forte mitgegeben, die ich in den letzten Tagen genommen habe. Außer Unterleibsschmerzen und Schmierblutungen haben sie aber leider nichts gebracht. Dazu trinke ich Hirtentäschl und Himbeerblättertee. Nestreinigungstee habe ich auch schon hier, den würde ich aber glaube ich eher nach dem Abort trinken? Ich habe auch versucht mich so gut es geht vom März- Baby zu verabschieden und es gehen zu lassen.

Nun ja, nun warte ich auf noch mehr Blutungen und bin hin- und hergerissen, ob ich nicht doch medikamentös in der Klinik unterstützen möchte. Einerseits würde ich mich freuen, wenn mein Körper das allein regelt, andererseits will es es auch halbwegs schnell hinter mir haben. Diese Unplanbarkeit finde ich sehr schwer. Ich habe aber inzwischen täglich frische Schmierblutungen, was ja eigentlich dafür spräche, dass es nicht mehr sooooo lang dauert. Heute Morgen habe ich nochmal einen Schwangerschaftstest gemacht, der war direkt noch leuchtend positiv, obwohl sich in den letzten vier Wochen ja nichts mehr weiter entwickelt hat.

Es hat schon gut getan, hier alles mal zu schreiben! Eine Frage hätte ich noch, falls es jemand liest: ich bin Rhesus negativ, brauche ich dann eigentlich auch nach einem natürlichen Abgang eine Spritze? Meine FÄ hat nichts davon gesagt, aber damals im KH nach der Ausschabung hatte ich eine bekommen.

Liebe Grüße

Hey,
es tut mir total leid, was du bereits durchmachen musstest und auch gerade wieder erlebst..
Ich kann dich total verstehen, ich hatte vor kurzem meine dritte Fehlgeburt, alle waren in der 10.SSW und wurden operativ entfernt.
Bei diesem Thema ist jeder anders, ich habe das Gefühl nicht ausgehalten, ein totes Baby in mir zu haben und habe mich dafür für die "schnelle" Variante entschieden.
Beim letzten Mal war es auch wichtig, da ich eine genetische Untersuchung des Embryos hab machen lassen.
Diese Untersuchung zahlt ab dem 3. Mal die Krankenkasse und wäre daher für dich evtl. auch eine Option?

Im Endefekt musst du auf dein Gefühl hören, ob die die OP willst oder nicht. Wie ist denn deine erste Ausschabung damals verlaufen?
Ich würde dir raten, dich einfach mal bei einem anderen Arzt oder direkt im Krankenhaus beraten zu lassen.

Bezüglich des Hcg-Wertes würde ich mir keine Gedanken machen, der Körper braucht seine Zeit um zu verstehen was passiert ist und auch um das Hcg abzubauen.
Ich hatte selbst 2 Wochen nach der OP noch einen Hcg Wert von 30.

Mit Rhesus negativ kenne ich mich nicht aus, das musst du unbedingt mit einem Arzt abklären.
Ich finde es schade, dass dein Arzt dich scheinbar nicht genug aufgeklärt hat.

Das mit der Schilddrüse klingt erstmal sehr logisch, hast du denn in der letzten Schwangerschaft keine Schilddrüsenmedikamente eingenommen?
Diesbezüglich würde ich unbedingt Untersuchungen machen lassen, am besten auch gleich alles abchecken lassen. (Trombophilie - Gerinnung, Gentest, usw.)
Lieber gleich alles abklären lassen, dadurch kann viel Leid erspart werden. (Die ganzen "Standard-Untersuchungen" zahlt auch die Krankenkasse)

Ich wünsche dir alles Gute!

Danke euch beiden für die schnellen und hilfreichen Antworten! Dadurch fühle ich mich direkt ein bisschen besser, weil ich das Gefühl habe, verstanden zu werden und nicht alleine zu sein.

Bei Arthotec habe ich vier Tabletten bekommen, die ich jeweils ein mal täglich nehmen sollte. Ein bisschen hat es ja gewirkt, aber wahrscheinlich war es einfach zu wenig. Heute habe ich ein paar Kliniken abtelefoniert, allerdings gibt es bisher nirgendwo die Möglichkeit eines medikamentösen Abbruchs. Ich wohne im Umkreis Berlins, also gibt es noch zahlreiche KH, die ich anrufen könnte. Aber ein paar Telefonate am Tag sind auch genug. Es ärgert mich so, dass diese Möglichkeit hier so schwer zu bekommen ist.

Bisher wurde meine Schilddrüse nie „richtig“ untersucht. Bis auf zwei Blutuntersuchungen in der einen Schwangerschaft. Bei der jetzigen hatte ich meine FÄ auch in der 6. SSW darauf angesprochen, sie meinte aber, dass sie die Blutuntersuchung erst beim nächsten Termin machen. Nun die Frage: wo soll ich denn am besten hin, um die Schilddrüse untersuchen zu lassen? Beim Endokrinologen bekäme ich wohl erst nächstes Jahr einen Termin, Hausarzt und Gyn sind ja eigentlich nicht die richtigen Ansprechpartner? Ich tendiere dazu, einfach mal einen Termin in einer Kiwu Klinik zu machen, die dürften doch dann eigentlich alles Relevante abklären?

Meine letzte Ausschabung fand ich ein sehr abruptes und fremdbestimmtes Ende. Danach hatte ich auch 1-2 Wochen noch deutliche Schmerzen an der Gebärmutter.

Ich denke ich mache auf jeden Fall nochmal einen Termin bei meiner Ärztin, um sie auf die Rhesus - Spritze anzusprechen.

Liebe Grüße

Wenn die erste Ausschabung so ein Ende nahm, kann ich verstehen dass du das nicht mehr willst.
Allerdings würde ich an deiner Stelle über einen Gentest nachdenken, mir hat es sehr geholfen etwas mehr über mein kleines Sternchen zu erfahren.
Ich weiß nicht, ob man überhaupt einen medikamentösen Abbruch in einer Klinik machen kann, die schicken einen alle dann wieder Heim.
Ich würde mich an deiner Stelle unbedingt umfassend Beraten lassen dazu.

Ich kann dir raten in ein Kinderwunschzentrum gehen, so habe ich es auch gemacht.
Die können dann alle möglichen Untersuchungen machen lassen und dich ggf. auch zu Spezialisten überweisen.

Ich musste mir das Medikament in der Klinik holen und dort wurde mir angeboten, den Abgang auch dort abzuwarten. Also das musste die Ärztin mir anbieten. Demnach geht das schon.

Heute hatte ich einen Termin zur Besprechung in einer Tagesklinik. Das war mir schon deutlich sympathischer als in einem normalen Krankenhaus, wo ich damals auch nur von Schwangeren umgeben war. Hin bin ich mit der Überweisung zur Ausschabung, aber zurück gekommen bin ich mit 6 Tabletten Cytotec 😊

Ich bin sehr froh, dass es dort (gegen Bezahlung…)doch die Möglichkeit für einen medikamentösen Abgang gibt.

Ich möchte die Tabletten am Wochenende nehmen, da wir dort mehr Ruhe haben und mein Mann sich um unseren Sohn kümmern kann.

Interessanterweise haben jetzt gerade aber schon Blutungen angefangen. Habe auch den ganzen Tag schon deutliche Unterleibsschmerzen.

Ich würde sagen die Blutungen sind noch mit einer leichten Periode zu vergleichen, die Unterleibsschmerzen sind aber schon ordentlich. Mit einem Körnerkissen auf dem Bauch geht es noch gut. Es tut sich auf jeden Fall was.

Derweil versuche ich meinen 3-jährigen vom Sofa aus zu bespaßen. Wir sind zwar beide auch noch erkältet, aber er hat schon wieder mehr Energie als ich.

Hier mal ein kurzes Update von mir:

Seit Mittwoch Nachmittag habe ich starke Krämpfe und es gehen viel Gewebe, Blut und Blutkoagel ab. Das geht meist für 6-8 Stunden über Tag und abends flaut alles ab, sodass ich glücklicherweise auch immer schlafen kann.

Jeden Tag habe ich die Hoffnung, dass es das „jetzt ja mal gewesen sein muss“. Es ist wirklich überraschend und beeindruckend viel Blut. Ab und zu habe ich auch mal Binden wiegen können, sodass ich weiß, dass es täglich mindestens 200ml gewesen sind. Eher mehr. Es geht viel auch direkt in die Toilette. Und das nun am 4. Tag.

Langsam merke ich, dass es mir körperlich zu schaffen macht. Heute Morgen habe ich gegen die Schmerzen erstmal 2 Buscopan und als diese nicht wirklich wirkten, noch Ibuprofen genommen. Mein Kreislauf ist auch noch in Ordnung, ich bin zwar nicht fit, aber mir wird auch noch nicht schwarz vor Augen oder sowas.
Ich nehme viel Eisen/ Vit C und Magnesium ergänzend und essen und trinke gut.

Aus der Ferne ist das natürlich schwer einzuschätzen, aber ist das noch „normal“? Oder eine so heftige Blutung schon ein Zeichen dafür, dass irgendwas nicht ganz richtig läuft?

Die Koagel werden auf jeden Fall weniger und kleiner, jetzt ist es eher viel flüssiges Blut.

Ich schwanke so zwischen „viel Blut ist normal, mir geht es ja ok“ und „ich habe Sorge, hier umzukippen und vielleicht wäre es gut, medizinischen Rat einzuholen“. Meine Anlaufstelle jetzt wäre aber auch das örtliche Krankenhaus. Mit denen hatte ich vor Tagen schon mal telefoniert und dort wäre eine Ausschabung immer Mittel der Wahl. Da habe ich natürlich wenig Lust drauf, wenn alles bis hierher natürlich geklappt hat.

Liebe Grüße

Hey Lychee,

Erstmal tut mir dein Verlust sehr leid!

Nun zu deiner Frage.. wie du selbst schon sagst, aus der Ferne schwer zu beurteilen.
Ich habe auch sehr viel geblutet, aber habe auf meinen Körper vertraut. Er hat mir irgendwann ganz klar signalisiert, durch Kreislaufbeschwerden, dass ich ärztl. Hilfe brauche. Im Krankenhaus wollten Sie dann auch direkt eine Ausscharbung machen - ich habe aber „dankend“ abgelehnt. Beim Ultraschall kam dann zum Glück raus, dass ich das meiste schon geschafft hatte. Durfte am selben Abend wieder nach Hause, habe nur was zur Kreislauf Stabilisierung erhalten.
Also mein Tip: Hör auf deinen Körper und auf dein Bauchgefühl. Wenn die Angst überwiegt, dass es zu viel Blut ist, lass es einmal mehr checken!
Mir hat noch geholfen, nicht alleine zu sein..
Wünsche dir ganz viel Kraft!

Liebe JanaShn,

Danke für Deine Erfahrungen! Es ist immer beruhigend zu hören, dass es bei anderen auch wirklich viel Blut war.

Heute waren es zwar auch noch so 150-200ml Blut, aber dadurch, dass ich mich heute gut ausruhen konnte, habe ich es ganz gut verkraftet. Ich habe auch das Gefühl, dass es langsam weniger wird. Ich bin gespannt, wie es morgen aussieht.

Ja ging mir auch so. Allgemein zu wissen man ist bei diesem Thema nicht alleine..

Ich musste von meinem Verlobten aus auch meine Einlagen wiegen, damit wir einen Überblick hatten.. mein HB war nach der FG zu niedrig - da hatte ich mich schon drauf eingestellt. Heute ist es schon vier Wochen her.. habe aktuell wieder Schmierblutungen - mein Frauenarzt meint, dass meine Periode bereits im Anmarsch ist. Verrückt, aber ich freue mich drauf.
Also bleib weiterhin so stark!