Hallo und danke für die Aufnahme. Ich befinde mich wie ich glaube in mitten meiner „mini Geburt“. Ich möchte meine Geschichte von Anfang an erzählen….
Seit 2 Jahren wünsche ich mir ein Kind, die äußerlichen Umstände Arbeit usw haben aber noch nicht ganz gepasst, darum haben wir erst Anfang des Jahres wirklich damit begonnen (also ohne Verhütung). Ich hatte am 21.3. meine letzte Periode und ab da fing dann auch die erste SSW an. Ende Mai (27.5.) hab ich positiv getestet und mich unheimlich gefreut. Ich bin leider ein Mensch der immer alles ganzheitlich betrachtet und leider auch über vieles die Kontrolle haben möchte. Also hab ich mich mit der SS auseinander gesetzt hatte aber eine FG auch nie ausgeschlossen, weil man ja überall liest dass es bist zu einer bestimmten Woche öfters mal vorkommt. Am 1.Juni war ich bei der FÄ da ich ganz leichte dunkelbraune schmierblutung hatte. FÄ bestärkte mich und meinte es handle sich um eine Einnistungsblutung. Ich war entspannt und alles war ok, und die Blutung hörte nach wenigen Tagen auf. Am 12.6. hatte ich meinen Kontrolltermin. Man sah ein kleines Lichtchen und einen Herzschlag. Ich bekam ein Bild, die Assistentin wollte mir Blutdruck messen, die FÄ meinte aber wir machen das nächste Woche es sei noch zu klein. (Sie datierte mich zurück) meinte aber ich brauche mir keine Sorgen machen. In einer Woche Kontrolltermin. Am 18.6 Feier ich meine 29 Geburtstag. Am 19.6 Kontrolltermin, kein Herzschlag mehr zu sehen. Überweisung ins KH. Ich war aller höchstens 5 Minuten bei der Ärztin und wurde gleich rausgeschickt - kein Platz für fragen. Völlig verwirrt stieg ich in mein Auto und fuhr 40 Minuten ins KH. Im Krankenhaus musste ich nicht warten und kam gleich dran. Die Ärztin dort nahm sich 50 Minuten Zeit für mich. Auf allen Ebenen wurde ich so liebevoll beraten. Dafür bin ich sehr dankbar!! Für die Diagnose „Missed Abort“ nicht. 😔 Mit der Ärztin gemeinsam entschied ich mich für einen medikamentösen Abort. Ich bekam 3 Tabletten vor Ort und fuhr mit 4 weiteren Medikamenten und verordneten Schmerzmittel nach Hause. Am Mittwoch nahm ich dann 4x Cyprostol. Blutung setzte sofort ein. Ich wusste bis vor einer Woche nicht wie viel Tränen ich vergießen kann und wie stark emotionaler Schmerz sein kann!!!! Ich bin voller Angstgefühle voller Fragen und erlebe einen totalen Kontrollverlust über mich. Und totale Leere….

Danke an dich, wenn du bis hierher gelesen hast. Vielleicht hilf ein Austausch. 🤍

Liebe Alexandra,
es tut mir Leid, dass auch du diesen Schmerz erleben musst. Ich kann so gut nachempfinden, wie es dir geht und dass der Schmerz furchtbar ist und einen fast zerreißt.
Das kleine, geliebte Kind gehen zu lassen ist so schwer und schrecklich.
Und dazu die ganze Angst und die vielen Fragen auf die es keine Antwort gibt...
Hast du Menschen mit denen du reden kannst? Mir hat es geholfen, immer wieder darüber zu reden. Wie geht dein Partner mit eurem Verlust um? Und wie geht es dir körperlich?
Wir haben vorgestern vor einem Jahr erfahren, dass auch unser zweites geliebtes Baby nicht mehr lebte. Das war furchtbar und mir ging es vermutlich ähnlich schrecklich, wie dir gerade. Vielleicht kannst du dir ähnlich wie ich vor einem Jahr kaum vorstellen, dass es wieder besser wird. Doch das wird es.
Es dauert, es kostet Kraft und gibt viel auf und ab. Aber es wird irgendwann wieder besser. Aber du brauchst Zeit. Was du erlebst, ist schlimm, auch wenn viele das nicht verstehen.
Und solange es noch nicht besser werden kann, wünsche ich dir liebe Menschen um dich herum, viel Kraft für alles was kommt und Zeit zum Trauern. Fühl dich gedrückt!

Liebe Alexandra,
auch mir tut es sehr leid, dass du durch diesen Schmerz hindurch musst. Ich kann mich noch gut an die Leere und die Verzweiflung der ersten Wochen nach der Diagnose "missed abortion" erinnern. Gibt es Dinge, die dir im Moment gut tun? Rituale, die dir helfen können, von deinem Sternchen Abschied zu nehmen?
Viel Kraft für die nächste Zeit!

Danke für deine Worte Katrin, es tut sehr gut zu wissen dass man nicht alleine ist. Dein Verlust tut mir auch sehr leid. Es freut mich aber zu hören dass es dir mittlerweile besser geht, aber wie du geschrieben hast ist es für mich im Moment unvorstellbar. Ich habe zum Glück ein sehr liebevolles Umfeld. Mein Partner hat sich ein paar Tage frei genommen trauert mit mir und erledigt den Haushalt. Mein Hund gibt mir etwas Struktur da ich jeden Abend mit ihm dieselbe Runde gehe, ansonsten verbringe ich den ganzen Tag am Sofa. Meine restliche Familie ist auch für mich da. Trotzdem fühl ich mich oft alleine….

Körperlich geht es mir eigentlich gut, bis auf die Krämpfe, die Blutung und ab und zu Kreislaufprobleme. Ich habe aber Angst dass vielleicht nicht alles abgeht und ich möchte eigentlich eine Kürettage vermeiden.
Am Montag werde ich wieder zu Arbeit gehen (die wussten zum Glück nichts davon). Eigentlich möchte ich noch nicht im Alltag zurück kehren, es ist für mich auch irgendwie unvorstellbar weil ich nicht weis wie ich es solange (also während der Arbeitszeit) aushalte nicht zu weinen….. Aber vielleicht tut es mir auch gut… das werde ich auf mich zukommen lassen.

Danke liebe Susanne, und danke dir auch das du dieses Wertvolle Forum auf die Beine gestellt hast. (Wenn ich das richtig rausgelesen habe).

Habt ihr vielleicht Erfahrung mit Cyprostol? Ist das dasselbe wie Cytotec? Sollte ich nach 1Fg schon etwas unternehmen? Irgendwelche Blutuntersuchungen?
Meine FÄ hat mir empfohlen bei straken Kinderwunsch sofort wieder zu starten, irgendwie fühlt sich das aber komisch an. Sie meinte das da die Fruchtbarkeit sehr hoch sei? Habt ihr Erfahrungen ob da etwas dran ist?
Möchte mich damit eigentlich nicht stressen weil mir das zu überstürzt vorkommt. Finde es auch unfair meinen Verlust gegenüber!

Danke Annie!!
Ich bin gerade am überlegen welchen Abschied ich möchte… es kling etwas komisch aber ich hab das Sternchen nicht in einen Behälter aufgefangen sondern es ist in den Binden wie ich glaube… ich hab mir überlegt es in eine schöne Kiste zu geben, und es auf meinen Spazierweg, den ich täglich mit meinen Hunden gehe, einzugraben.
Die einzige Erinnerung die ich habe ist ein Ultraschallbild 🤍 Für mich, habe ich mir überlegt einen Geburtsring zu kaufen. Ich weis aber noch nicht ob ich einen Geburtsring für Juni, der tatsächliche Geburtstermin, oder für Januar, der errechnete Termin nehme….

Liebe Alexandra,
diese leere kennen hier viele Frauen. Es kann ein ganzer Haufen netter Menschen um einen herum stehen und trotzdem fühlt man sich selbst so verdammt alleine. Im Moment fühlt sich noch alles so schrecklich, schlimm und dunkel an. Nimm dir die Zeit zum trauern und lass dir ruhig eine Krankmeldung ausstellen (eine Erkältung kann immer vorkommen und es fragt auch keiner nach).
Irgendwann kommt die Sonne wieder zu dir durch und du erlaubst dir wieder zu lächeln. Es dauert so lange wie es eben dauert, aber diese endlose Trauer wird besser.
Wenn du dich mit Untersuchungen wohler fühlst, könntest du deine Schilddrüsenwerte testen lassen und ggf noch ein paar Vitamine (b6, b12, vit d, Folsäure).
Vielleicht hilft dir die Vorstellung für deinen Kinderwunsch, dass die Seele deines Sternchens noch am Himmel bleibt, bis eine perfekte Hülle hier auf der Erde bereit steht. Vielleicht ist dein Sternchen nicht für immer weg, sondern kommt bei der nächsten Gelegenheit zurück zu dir.
Liebe Grüße und viel Kraft, Lena

Liebe Alexandra,
das sind sehr schöne Ideen mit der Kiste am Spazierweg und dem Ring. Ich finde es gut, einen Ort zu haben, der mit dem Sternchen verbunden ist. Am Anfang denkt man jedes Mal daran, wenn man an diesen Ort kommt und irgendwann wird es vielleicht weniger, aber man kann immer dorthin gehen und bewusst mit ihm /der Erinnerung in Kontakt gehen.
Was das gleich wieder probieren angeht: bei mir war es so. Ich habe eine Periode abgewartet und wurde dann im nächsten Zyklus wieder schwanger. Ich hatte das Sinken des HCG beobachten lassen und es war so, dass es erst ganz kurz vor dem Eisprung, der dann zur Schwangerschaft wurde, auf 0 war. Ich denke es ist sehr individuell verschieden, wie schnell man, vor allem psychisch, wieder bereit ist. Ich habe trotz der nur kurzen Zeit dazwischen nicht das Gefühl, dass es ein "Ersatz" ist, sondern zwei unterschiedliche Kinder, von denen eins nicht bei uns sein kann, aber trotzdem zu unserer Geschichte gehört und Teil unserer Familie ist.

Danke für eure Antworten. 🫶🏼
Ja ich komme aus Ö, heißen da die Medikamente anders?
Mit dem HCG wert kenne ich mich überhaupt nicht aus. Ich glaub das ist hier auch etwas anderes. Mein Wert wurde nie bestimmt…. Also ja der SST ist ja Ei HCG Test den machte ich schon. Aber macht der Arzt für gewöhnlich auch einen Test um den Wert zu bestimmen?

Werde aber meine FÄ sowieso wechseln. Fühle mich dort nicht mehr wohl und auch etwas hintergangen. Sie hatte mir eigentlich am 12.6 eine Termin für MutterKind pass Ausstellung gegeben wollte mir nach dem US dann aber keinen mehr ausstellen und hat mich eine Woche später wieder bestellt. - da wurde dann kein Herzschlag mehr gesehen. Darum dachte ich mir sie hatte da schon eine Vorahnung. Bitte versteht mich nicht falsch ich weis sie hat keine Schuld daran. Jedoch bleibt das Gefühl in mir das sie mir nicht beim ersten Termin die „Wahrheit“ sagen wollt.

Danke, gut zu wissen. Hmmm.. hab in einer Woche eine einen Termin in KH.
Gibt es dafür eigene Harntests? .. die mir dann den Wert sagen? Weil ein normales SST sagt ja nur + oder -
Ich frag mal in der Apotheke nach. Ich denke ich warte aber noch ein wenig da ich noch immer die Blutung habe..

Bei mir wurde der HCG Verlauf durch Blutabnahmen beim FA kontrolliert. Weiß aber nicht, ob dss Standard ist oder ob es war, weil ich keine Ausschabung hatte.