Hallo Ihr Lieben,

leider war ich gestern bei meiner FA und es stellte sich heraus, dass unser Krümmel (7+4) sich nicht weiterentwickelt hat und das Herz nicht mehr schlägt.
Bereits vor einem Jahr hatte ich eine FG, die ebenfalls so ablief. Es tut einfach sehr weh.
Jetzt bin ich an dem Punkt, wo ich entscheiden muss, wie es weiter gehen soll.
Meine FA hat mir zu einer Ausschabung geraten, sodass dann eine genetische Untersuchung des Embryos durchgeführt werden soll. Jedoch werden die Kosten doch nicht übernommen, da die Anzahl der FG's noch zu gering ist. Nun überlege ich den medikamentösen Weg einzuschlagen, da ich heute in der Klinik gewesen bin und die Ärztin da mir von einer Ausschabung abgeraten hat. Hat jemand damit Erfahrungen gemacht?


Ich werde nach dem ganzen Prozess einen Gerinnungsmediziner aufsuchen. Habt ihr sonst noch irgendwelche Tipps, welche Ärzte ich eventuell noch aufsuchen sollte. Mein Kinderwunsch besteht natürlich weiterhin, aber ich habe so eine enorme Angst. In dieser Schwangerschaft hat die Angst mich oft eingenommen.

Wie schafft ihr es positiv zu sein bzw. den Glauben an das Gute nicht zu verlieren?

Danke für das "Zuhören".

Hallo Ela, es tut mir leid, dass du das wieder erleben musst.
Ich selbst kann zur genetischen Untersuchung des Embryos nichts sagen. Eli hat ihre Embryos untersuchen lassen, vielleicht kann sie dir mehr dazu sagen. Soweit ich weiß, muss keine Ausschabung gemacht werden, damit das möglich ist.
Ob du eine Ausschabung machen lässt, die kleine Geburt medikamentös anstößt, oder auf den natürlichen Abbruch wartest, steht dir zum jetzigen Zeitpunkt frei. Da gibt es im Normalfall auch kein richtig oder falsch (solange du kein Fieber oder so hast), für dich muss es sich nur „gut“ anfühlen. Bei meiner letzten FG hat es fast 3 Wochen gedauert (was nicht so lange ist) bis die Blutung kam und das Warten mit den SS-Symptomen und dem Wissen, ein toter Embryo in Bauch zu haben, war mental nicht einfach.

Nach der zweiten FG habe ich die Gerinnung untersuchen lassen, Schilddrüse, den Hormonstatus und eine Gebärmutterbiopsie wurde durchgeführt. Wir waren noch bei der Genetik und mein Freund hat ein Spermiogramm machen lassen. Jetzt nach der dritten FG gehe ich die Gebärmutterspiegelung, Eileiterdurchlässigkeit und, sofern ich jemanden finde/Überweisungen bekomme, Immunologie an.
Ich hoffe und wünsche dir, dass deine FÄ dich unterstützt.

„Unsere“ Genetikerin meinte beim Termin, dass nur sehr selten etwas gefunden werde, und die Untersuchung aus ihrer Sicht auch dazu diene, den Paaren Hoffnung und Zuversicht zurückzugeben.
Hoffnung und Zuversicht zu haben, es wieder zu versuchen, das Gute sehen, ist schwierig und es gibt immer Phasen, da wird das nicht gelingen. Trauern ist wichtig und auch die Akzeptanz des Schmerzes, der immer Teil von dir sein wird. Ich bin nach der zweiten FG in ein tiefes Loch gestürzt, wollte lange nicht wahrhaben, dass meine Trauer und vor allem mein Selbsthass extrem, zu extrem, waren. Mir hat dann eine Heilpraktikerin geholfen und ich bin zur Osteopathie. Darüber bin ich froh und dankbar. Ich wüsste nicht, wo ich heute nach der dritten FG stünde, hätte ich die Hilfe nicht angenommen. Ich habe jetzt noch den Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe aufgenommen. Ich kann dir nur empfehlen, dir auch Hilfe zu suchen, weiß aber, dass das evtl. erst in dir „reifen“ muss oder der Vorschlag vielleicht auch von dir nahestehenden Menschen kommen muss.
Fühl dich gedrückt!

Liebe Ela89,

ich bin neu hier im Forum. Erst einmal mein tiefes Mitgefühl für dich!
Mir geht es gerade genauso wie dir und ich bin froh, nicht alleine dazustehen.
Ich habe gestern erfahren, dass das Herzchen meines Krümels nicht mehr schlägt - bei 8+1. Bereits im Januar hatte ich eine frühe Fehlgeburt in der 5. Woche, die mit einer Blutung endete.
Ich hatte mich so wahnsinnig gefreut, nur einen Zyklus später wieder einen positiven Test in der Hand zu haben. Und dann passiert so etwas! Ich fühle mich wie betäubt und habe die letzte Nacht gar nicht geschlafen.
Meine Ärztin hat mir gestern nach der Schocknachricht zu einer Ausschabung geraten. Da man ja den Ärzten vertraut, habe ich direkt in der Klinik angerufen und noch für mittags den Termin zum Vorgespräch bekommen. Ich habe mir die Aufklärungen zur OP wie durch Watte angehört und bei der Voruntersuchung wurde dann noch ein „klitzekleines“ Myom in der Gebärmutter gefunden. Nun mache ich mir natürlich Gedanken, ob dies vielleicht der Auslöser für die 2 Fehlgeburten war, wobei die Ärztin in der Klinik meinte, dafür wäre es zu klein. Sie geht von einer Chromosomenstörung aus, weil der Dottersack sehr groß ist.
Zurück zu Hause kam meine Hebamme vorbei, die mir sehr gut getan hat. Sie hat mich allerdings auch darüber aufgeklärt, dass auch eine stille Geburt möglich ist und es schonender für die Gebärmutter ist. Nun bin ich ganz verunsichert - der OP-Termin steht eigentlich für Montag! Was mache ich bloß? Mein Gedanke wäre jetzt noch, dass man fragen könnte, ob bei der Ausschabung das Myom mit entfernt werden könnte. Wobei die Ärztin ja meinte, das wäre nicht nötig. Ich bin total verunsichert! Was würdet ihr mir raten?

Liebe Ela, liebe Maren,
mein Mitgefühl zu euren Verlusten. Ich weiß leider nur zu gut, wie schrecklich ist, was ihr gerade erlebt und wie sehr es das Leben erschüttert.

Maren, ich würde dir raten, nichts zu überstürzen. Du bist gerade erst dabei zu begreifen, was geschehen ist. Da braucht der Kopf erstmal Zeit dafür. Es ist normalerweise gar kein Problem die natürliche stille Geburt abzuwarten. Das kann hilfreich sein, um langsam wieder zu heilen. Wie lange das dauert, kann man leider gar nicht sagen und auch das Warten kann zermürbend sein.
Lass dich jedenfalls nicht von den Ärzten zu einer Ausschabung drängen, falls du sie nicht willst. Oder verschiebe sie, wenn du mehr Zeit brauchst. Vielleicht ist die Ausschabung aber auch ein guter Weg für dich.
Hör in dich rein, was für dich der richtige Weg ist, dein geliebtes Baby gehen zu lassen. Nur das ist wichtig.

Ich wünsche euch viel Kraft für alles, was kommt. Wir sind für euch da!

Guten Morgen Ihr Lieben, danke für eure Nachrichten und euer Mitgefühl. Ich werde einige Untersuchungen durchführen lassen…

Ich hab mich für den medikamentösen Weg entschieden, da die Klinik mir dies angeboten hat und noch über Cytotec verfügt.

Soll jedoch 3 mal am Tag eine Tablette oral für drei Tage einnehmen. Habe heute morgen damit angefangen…

Ich hoffe so sehr, dass mein Wunsch eines Tages in Erfüllung gehen wird. Diese negativen Gedanken, dass ich keine gesunden Kinder haben könnte nehmen mich zur Zeit leider sehr ein…

Liebe Maren, auch ich möchte mein Mitgefühl gegenüber dir ausdrücken. Ich sende dir eine feste Umarmung. Es liegt in deiner Hand ob du eine Ausschabung oder stille Geburt haben möchtest.

Ich persönlich hatte bereits eine Ausschabung und muss ehrlicherweise gestehen, dass es mir schwer gefallen ist, die FG dann zu verarbeiten…

Bitte gehe nach deinem Gefühl und nach dem was du für dich am geeignetsten findest. Fühl dich gedrückt.

Hallo Susanne,

ich habe tatsächlich 9 Tabletten für 3 Tage erhalten. Morgens, mittags und abends eine…

Ich schaue da mal rein, danke dir…

Liebe Ela, liebe Maren,

Euer Verlust tut mir sehr leid. Ich kann ihn gut nachempfinden, denn ich war im Februar in der gleichen Situation bzw. stand vor der gleichen Entscheidung.

Da Du - liebe Ela - nach Erfahrungen fragst, habe ich gedacht, ich schreibe Euch, wie ich mich entschieden habe und und meinen Weg dahin, ohne jetzt „Werbung“ für den einen oder anderen Weg machen zu wollen.

Also: ich hatte am 9.2. am letzten Tag der siebten SSW einen US Termin, bei dem nur Dottersack und Plazenta, aber kein Embryo zu sehen war. War ein Schock, da HCG Entwicklung davor positiv war, irgendwie aber auch nicht, da es die 2. FG war und ich schon in der Woche davor Herzschlag erwartet hatte, den es nicht gab.

Na ja, meine FÄ empfahl jedenfalls Ausschabung und die Aussicht auf Vollnarkose und Klinik haben den Schockzustand nicht gerade gemindert.

In der Klinik hat man mir dann die Einleitung empfohlen und allein, dass es diese Möglichkeit gab, hat mich direkt etwas ruhiger gemacht. Ich habe mich dann auch aus folgenden Gründen dafür entschieden:

Abwarten war für mich keine Option, denn ich bin schon uralt und hatte Angst, mir damit dann eine eventuell doch noch bestehende Chance, die in einer Eizelle schlummert, zu zerstören, weil mein Körper, das was da war, erstmal einfach nicht hergeben wollte.

Ausschabung war für mich auch der Horror, wegen dem zusätzlichen Risiko, das die Vollnarkose birgt (eigentlich muss man dann auch gleich über Patientenverfügung/Vorsorgevollmacht nachdenken), Gefahr der Verletzung der Gebärmutter, wieder mit der Angst, dass es das dann tatsächlich war mit dem Kinderwunsch. Die Ärztin in der Klinik meinte aber auf Nachfrage, dass sich manche Frauen dafür entscheiden, weil es ein fester Termin ist und vielleicht geht es dann tatsächlich auch schneller, wobei sich Dauer der Nachblutung bei Einleitung und AS nicht wesentlich zu unterscheiden scheinen.

ich habe mich jedenfalls für die Einleitung mit Cytotec entschieden, weil ich die Tabletten mitbekommen habe und zu Hause und nicht in der Klinik nehmen konnte, als ich so weit war. War am Wochenende, so dass mein Mann auch die Betreuung unserer Tochter übernehmen konnte.

Von den Schmerzen her war es dann zumindest für mich ok, ist aber vermutlich bei jeder Frau anders. War so zwischen Periode und „richtiger“ Geburt bei mir, also echt zu schaffen. Ich bilde mir ein, dass ich durch das Durchleben der stillen Geburt das Ganze auch besser realisieren konnte - als ersten Schritt zur Verarbeitung.

Die fiel mir in der Tat nicht leicht. Habe dann noch so ca. 10 Tage nachgeblutet. Dann Pause und dann kam 2 Tage später noch mal so ein richtiger Schwall frisches Blut und Gewebe, der mich ziemlich erschreckt hat, also schrecklicher Heulkrampf, weil alles wieder hochkam und ich Angst hatte und ja auch dachte, es war alles schon abgeschlossen. Waren da gerade bei Freunden zu Besuch (ich arbeiten im Home Office, Mann und Kind beim Skifahren). Musste dann nach Absprache mit meiner FÄ dort in die Klinik, also volles Programm. War dann aber alles ok. Ich schreibe das um vorzuwarnen: man ist mit diesen Entscheidungen auch beschäftigt/abgelenkt, aber es braucht Zeit, das zu verarbeiten und es holt einen wieder ein, wenn man versucht es „wegzudrücken“.

So, das war jetzt ziemlich viel Text. Ich hoffe, er hilft irgendwie bei Eurer Entscheidung.

Mein tiefes Mutgefühl für Euren Verlust - ich mag mir nicht ausmalen, wie es bei mir mit Herzschlag gewesen wäre (war meine innere Hürde um Freude über Schwangerschaft zuzulassen).

Und Maren, du musst das trotz Termin jetzt nicht übers Knie brechen. Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst um für Dich die richtige Entscheidung zu treffen. Du entscheidest, was mit Deinem Körper geschieht und wann.


Fühlt Euch gedrückt.

Liebe Grüße,
Schneeflocke

Dank Dir Susanne und dank Dir für dieses Forum. Es war und ist mir eine Riesenunterstützung bei beiden FG, auch wenn ich bisher „nur“ still mitgelesen habe.

Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für eure Nachrichten!
Und Ela, ich drücke dir die Daumen, dass bei dir mit der Cytotech-Variante alles gut läuft!

Ich war heute den ganzen Tag hin und hergerissen, aber ich glaube, ich werde den operativen Weg gehen. Ich möchte damit jetzt irgendwie abschließen und hätte Angst davor, dass es sich sonst zu lange hinziehen könnte und dass dann vielleicht doch noch ein Rest in der Gebärmutter bleibt, sodass am Ende doch noch ausgeschabt werden muss.
Ich habe zwar riesige Angst, aber ich denke, da muss ich einfach mal Vertrauen in die Ärzte haben.

Mein Mann, meine kleine Tochter und ich haben heute für unsere Sternchen einen Magnolienbaum im Garten gepflanzt und ich habe eine kleine Flaschenpost mit einem Abschiedsbrief mit eingegraben. Das war wie eine kleine Beerdigung. Ich hoffe, das hilft uns etwas.