Heute vor sechs Wochen habe ich erfahren, dass ich schwanger war.
Jeden Samstag / Sonntag war der berühmte Wochenwechsel.
Als ich es erfahren habe, war ich in einer psychiatrischen Behandlung.
Voller Vorfreude und auch Scham, dass ich es während einer psychiatrischen Behandlung erfuhr teilte ich es zuerst der Pflege mit und dann erfuhr es auch ganz schnell alle anderen Patienten.
Ich war so glücklich. Ich dachte mir, dass endlich mein Traum in Erfüllung geht. Endlich bin ich schwanger!! Ich war so voller Vorfreude. Habe die ersten Wochen auf mein Kind und mich geachtet.
Viel darüber gesprochen.
Auf die Ernährung, auf Selfcare, auf Bewegung, aufs Trinken. Eigentlich auf Alles.
Gleichzeitig kam meine Angst dazu es verlieren zu können. Wegen jeder Kleinigkeit bin ich zum Frauenarzt.
Meine Ambitionen ließen nach.
Man sagte mir, dass mir Sport gut tut. Also fing ich wieder an Sport zu machen. Leider wohnen wir hier in einer hügeligen Gegend.
Ich ging schwimmen und fuhr Fahrrad.
Ich fuhr extra vorsichtig. Passte auf und schob sogar mein Fahrrad an anstrengenden Stellen.
Dann kamen bereits am Wochenende (vor einer Woche) leichte Blutungen. Ich hatte mir nicht viel dabei gedacht.
An dem Montag fuhr ich wieder mit dem Fahrrad. Danach wurden meine Blutungen stärker.
Eine sehr enge Freundin brachte mich zum Frauenarzt. Dort wurde ein Hämatom in der Gebärmutter festgestellt. Das Kind allerdings lebte noch.
Ich war positiv. Obwohl ich bereits dort kein Herzschlag mehr sehen konnte, vertraute ich der Ärztin.
Ich ruhte mich die Tage daraufhin aus.
Machte nicht viel und überließ so gut wie alles meinen Partner.
Dann merkte ich an dem Freitag eine andere Blutung. Ich ging zum Frauenarzt. Dort wurde festgestellt, dass das Herz nicht mehr schlug.
Es war tot! Meine größte Sorge bewahrheitete sich.
Im Anschluss ging es in den Kreißsaal. Um dort zur Gynäkologin zu gehen, die dorthinter saß.
Es wurde erneut der Tot festgestellt.
Am Montag um 7 Uhr habe ich den Termin für die Ausschabung.
Ich kann nicht mehr.
Ein Wochenende lang laufe ich mit dem toten Embryo in meinem Bauch umher.
Jeder Toilettengang ist für mich der Horror. Immer die Angst, dass etwas von dem Baby rauskommt.
Ich bin einfach nur traurig, erschüttert und am Ende.
Warum trifft es mich? Waren meine Gedanken so schlimm, dass ich es damit kaputt gemacht habe?
Ich muss sagen, dass ich wirklich extreme Panik geschoben habe.
Manchmal war ich so auf 180 , dass ich dachte, dass es besser ist es zu verlieren.
Das habe ich jetzt davon.
Erst letztes Jahr im Februar ist ein enger Freund von mir gestorben. Daraufhin war ich in einem Kriesen Programm. Es ging um den Tot.
Als ich schwanger wurde war ich im TP Programm ( tiefen Psychologie). Es ging mit meinen Problemen bergauf. Ich war wirklich glücklich.
Mir wurde sogar gesagt wie sehr ich am strahlen bin.
Jetzt werde ich wohl morgen wieder in der Klinik anrufen. Diesmal wird es wieder um den Tot gehen. Ich sehe mich da schon sitzen. Antrilnahmslos, traurig und depressiv 😭😞
Mein Partner ist da keine große Stütze für mich. Er war Freitag betroffen und vielleicht gestern ein wenig. Seine Familie weiß davon nichts (wir wollten es denen sagen sobald die 12. Woche erreicht wäre). Ich fühle mich einsam und alleine.
Er möchte auch kein Ritual mehr durchführen. Für ihn ist das Thema durch.
Meine Familie wusste von Anfang an davon. Die waren gestern da und haben mir viel Trost gespendet.
Für mein Sternchen habe ich gestern einen Anhänger bestellt. Mit Endgröße und ursprünglichem ET drauf.
Mein Freund weiß nicht, wann er wieder bereit ist.
Da es mein Herzenswunsch war und ich durch die SS gemerkt habe, dass ich das immer wollte, besteht mein Wunsch weiterhin und ich würde am liebsten nach der Ausschabung es wieder versuchen….