#16

RE: Unendliche Traurigkeit

in Eure Geschichte 17.09.2023 09:56
von Susanne • 4.601 Beiträge | 4619 Punkte

Du solltest immer etwas im Kopf haben, dass Krankenhäuser oft "gerne" und schnell operieren, weil sie ihre Zahlen und ihren Umsatz machen müssen. Nur so als Hinweis,um manche Dinge einsortieren zu können. Natürlich bestellen sie Dich dennoch ein, die OP ist ja gesetzt. Ein Besuch bei deiner Gyn wäre sicher sinnvoller. Alles Gute Dir

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#17

RE: Unendliche Traurigkeit

in Eure Geschichte 17.09.2023 12:34
von eligr710 • 1.721 Beiträge | 1725 Punkte

Liebe Michelle,

erstens möchte ich dir sagen wie leid es mir tut, dass du dein Baby verloren hast. Leider sind wir zu viele auf dieser Welt, die solche Verluste ertragen mussten.

Zweitens - du hast ganz sicher nichts falsches mit Sport gemacht. Man weiß nicht immer warum eine Schwangerschaft nicht hält…vielleicht war es die Hämatome, vielleicht war der Embryo krank…vielleicht was anderes. Aber du selbst warst sicher nicht der Grund.

Drittens, ich kann es absolut nachempfinden wie schrecklich das Gefühl ist einen toten Embryo im Bauch zu haben. Ich kann es auch nachempfinden wie groß deine Angst ist, dass der Embryo von alleine abgeht und du die Blutungen siehst und die Reste und alles. Ich habe mich genauso gefühlt als ich meine erste FG erleben musste. Ich wollte den toten Embryo sofort aus dem Bauch raus haben. Meine FA hat damals mir geraten auf keinen Fall eine Ausschabung zu machen, sondern entweder mit Tabletten einleiten oder auf die natürliche Geburt warten. Ich war in der Klinik, sie haben mir damals tatsächlich Tabletten angeboten oder eine Ausschabung. Ich war so unter Schock, dieser Verlust hat so unendlich weh getan…ich dachte, wenn ich zu Hause diese Tabletten nehme und das ganze Blut sehe und die Reste, werde ich wahnsinnig und verliere meinen Verstand. So heftig waren meine Gefühle damals. Ich habe gegoogelt und überall stand es, dass eine Ausschabung eine Routine ist. Alles easy. In der Klinik meinten sie auch alles Routine, machen Medizinstudenten als den ersten Eingriff, keine Bedenken. Ich habe mich für die Ausschabung entschieden.

Sehr viele Frauen machen eine Ausschabung, weil es meistens sofort von Ärzten verordnet wird. Sehr viele Frauen werden dann auch wieder schwanger, manchmal sogar direkt danach und alles ist gut. Es gibt aber auch Frauen und ich bin eine der Frauen, die verbleibende Schäden davon tragen. Mir wurde nicht gesagt, dass eine Ausschabung Infektionsrisiken mit sich bringt oder dass danach Vernarbungen entstehen könnten…je nachdem wie groß, entweder könnte es die Einnistung verhindern oder die Schleimhaut würde nicht mehr richtig aufbauen (Ashermansyndrom) oder es erhöht Risiko für Adenomyose oder Eileiterschwangerschaften.

Ich weiß nicht, ob ich mich damals anders entscheiden hätte, hätte mir jemand das alles erzählt. Ich wünsche mir sehr, dass ich damals mehr Stärke gehabt hätte und es alles natürlich durchgezogen hätte. Ich hatte eine Entzündung (Plasmazellen) in der Gebärmutter, auch eine Eileiterschwangerschaft und mittlerweile sind meine Eileiter zu, auch habe ich ziemlich sicher davon Adenomyose bekommen. Ich habe tatsächlich 1,5 Monate nach meiner Ausschabung chronische Unterleibsschmerzen bekommen, jetzt sind es mehr als 3 Jahre später und ich habe immer noch chronische Schmerzen und die Adenomyose wurde bestätigt. Ich hatte davor keine Probleme. Adenomyose ist unheilbar und erhöht Risiko für Unfruchtbarkeit und Fehlgeburten und Frühgeburten. Seitdem habe ich 3 eingeleitete Fehlgeburten zu Hause gehabt und es ist tatsächlich nicht so schlimm wie man es sich vorstellt.

Wenn du dich für eine Ausschabung entscheidest, ist es völlig in Ordnung, besonders wenn deine Psyche den natürlichen Abgang nicht schaffen würde. Es gibt kein richtig oder falsch. Ich wollte aber, dass du weißt was die Risiken sind und informiert bist, so dass du für dich die beste Entscheidung treffen kannst.

Ich schicke dir auf jeden Fall viel Kraft und habe vertrauen, dass du stark bist und alles schaffst! 💚

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#18

RE: Unendliche Traurigkeit

in Eure Geschichte 17.09.2023 15:24
von Punktpunktkommastrich • 164 Beiträge | 165 Punkte

Erstmal tut es mir Leid, dass du dein Baby verloren hast.

Ich kann deine Ängste verstehen. Ich wurde in der ersten Schwangerschaft von Kollegen ziemlich fertig gemacht. Eine hat mich ganz besonders krass beleidigt. Mir ging es schon nicht gut und sie sagte dann noch "nur weil du schwanger bist hast du nicht das Recht geschützt zu werden". Sie motzte mich solange an, bis ich nur noch weinte, stundenlang. Ich sagte zu meinem Mann ich wünschte ich wäre nicht schwanger, ich halte es nicht aus so fertig gemacht zu werden. Beim nächsten Kontrolltermin wollte ich um ein bv oder Krankschreibung bitten, aber da war das Baby schon tot. Es starb wohl ziemlich genau zu der Zeit, als ich so schrecklich beleidigt wurde wegen meiner Schwangerschaft. Mich hat das fertig gemacht und ich mir unendliche Vorwürfe.
Unser Regenbogenbaby hat viel durchmachen müssen in der Schwangerschaf... eine Mutter die sich kaum traut sich zu freuen. Die fast jede Woche mehr verzweifelt war, weil ich davon ausging, dass das Baby stirbt - und warum dann nicht zumindest früher? Ich hatte ordentliche Depressionen (trotz Therapie)... und irgendwann kam sie zur Welt und lebte und ich war einfach nur überrascht und unendlich glücklich sie kennenlernen zu dürfen. Ich hatte einfach nicht damit gerechnet. Du siehst also: ein Baby, das bereit ist für unsere Welt schafft kann man nicht "umbringen" durch böse Gedanken.

Mit der Ausscharbung: ich hatte damals bei der 1. Fg eine, auch weil zwei Tage später mein Geburtstag war und ich das alles schnell vergessen wollte. Vor dem Hintergrund war das OK und die richtige Entscheidung. Aber: ich hatte danach enorme körperliche Beschwerden und wurde 9 Monate lang nicht mehr schwanger, hatte auch lange einen viel zu langen Zyklus. Bei der zweiten FG nun hatte ich Medikamente bekommen und mein Zyklus wurde direkt wieder regelmäßig (vllt auch weil ich Mönchspfeffer direkt wieder genommen habe). Es ist definitiv deine Entscheidung und es kann vllt auch psychisch einfacher sein, wenn man weiß, das tote Baby ist jetzt draußen und fertig. Aber leider hatte ich auch trotz Ausscharbung Reste in der Gebärmutter und fast 4 Wochen lang geblutet.

Ich drücke dir die Daumen, das du diese schwere Zeit gut überstehst!

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#19

RE: Unendliche Traurigkeit

in Eure Geschichte 17.09.2023 18:02
von MichellemagKinderlieder • 11 Beiträge | 11 Punkte

Aber vielleicht kam ja das Hämatom, weil ich Sport gemacht habe. Vielleicht war das zu anstrengend…. Und ich leide halt auch unter Zwangsgedanken..

Aber das ist vielleicht wirklich so. Wenn das Baby stark ist und es für das Leben bestimmt ist, dann wird es auch kommen.

Was ich definitiv lernen muss ist weniger Angst zu haben. Mich frei zu bewegen.

Ich wünsche mir gerade es mit meinem Partner zeitnah wieder zu versuchen und dann die ausbleibende Periode auf die Hormonumstellung zu schieben und so so spät es geht einen Test zu machen. Auf die Ernährung etc. werde ich weiterhin wie in der SS achten.

Und das mit euren schlechten Erfahrungen tut mir leid! Ich hab mich jetzt auch dagegen entschieden und den Termin für morgen abgesagt.

Mein erster Gedanke war auch, dass ich es selbstverständlich sofort raus haben möchte.
Gott sei Dank war das am Freitag nicht mehr möglich.

Will es jetzt auch auf natürliche Weise hinter mich bringen 🙈 und irgendwie will ich es mir dann auch angucken. Als unser Meerschweinchen damals gestorben ist, habe ich es auch noch tot im Käfig gestreichelt. Ich glaube an sowas wächst man 🙈

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#20

RE: Unendliche Traurigkeit

in Eure Geschichte 17.09.2023 18:17
von MichellemagKinderlieder • 11 Beiträge | 11 Punkte

Und ein Hämatom war dann direkt an dem Baby dran und hat es vermutlich getötet 🙈

An dem Montag habe ich auch schon kein Herzschlag mehr gesehen (die Ärztin schon).

Ich würde echt gerne wissen woher dieses Hämatom kommt 🙈

zuletzt bearbeitet 17.09.2023 18:47 | nach oben springen

#21

RE: Unendliche Traurigkeit

in Eure Geschichte 17.09.2023 19:42
von eligr710 • 1.721 Beiträge | 1725 Punkte

Liebe Michelle, tatsächlich durch die Einnistung wird die Gebärmutterschleimhaut „verletzt“ und es kann zur Einnistungsblutung kommen oder es kann eine Hämatome entstehen. Ich hatte tatsächlich auch schon eine in einer meiner SS. Meistens sind sie harmlos aber man kann auch Pech haben und sie ist sehr groß und sehr nah an dem Baby und dann kann es zu einer FG kommen.

Bitte denk nicht, dass dein Sport schuld war.

Schön, dass du es selber versuchen möchtest. Das schafft du ganz gut! Wünsche dir einen schönen Abend trotz der Umstände 💚

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#22

RE: Unendliche Traurigkeit

in Eure Geschichte 17.09.2023 19:48
von MichellemagKinderlieder • 11 Beiträge | 11 Punkte

Bedeutet das dann einfach nur, dass mein Körper einen Fehler gemacht hat und daraus lernt und man weiß, dass er es danach besser machen kann? Sollte mir das gerade Hoffnung geben?

Bin gerade echt verzweifelt >.<

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#23

RE: Unendliche Traurigkeit

in Eure Geschichte 17.09.2023 20:56
von Alexandra K • 76 Beiträge | 76 Punkte

Ich kann dir nur von mir sagen dass ich während der Schwangerschaft keinen Sport gemacht habe und viel zuhause war und mich ausgeruht habe und mein Dienstplan in der Arbeit war auch nicht gefüllt. Und trotzdem hatte ich eine Fg.

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#24

RE: Unendliche Traurigkeit

in Eure Geschichte 17.09.2023 22:11
von Epiphanie • 707 Beiträge | 709 Punkte

Liebe Michelle, ich hatte in der Schwangerschaft mit unserer Tochter auch ein Hämatom, in der 12. Woche, das zu dem Zeitpunkt auch abblutete. Das war natürlich ein Riesenschock, aber es ist alles gut gegangen. Ein Hämatom muss also nicht unbedingt zur Fehlgeburt führen, insofern musst du dir auch nicht den Kopf zerbrechen, woran es gelegen haben könnte. Soweit ich weiß, ist die Gefahr bei einem Hämatom, dass es beim Abbluten die Plazenta mitreißen kann. Da bei eurem Baby aber leider auch kein Herzschlag mehr festgestellt werden konnte, werden die Ursachen wohl noch woanders gelegen haben.
Ich habe alle meine Fehlgeburten ohne Ausschabung durchgemacht und bin sehr froh darüber, dass ich es so schaffen konnte. Die Schmerzen waren stärker als bei einer normalen Periode. Ich merkte, dass die Gebärmutter mehr arbeiten muss, um das größere Gewebe abzustoßen. Die Dauer war vergleichbar, vielleicht 1-2 Tage länger. Ich habe auch keine Medikamente genommen, da auch bei mir die Blutung stets von alleine einsetzte.


zuletzt bearbeitet 17.09.2023 22:15 | nach oben springen


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