Mit Ende 32 1 Jahr nach unserer Hochzeit und unserem Hausbau überkam mich plötzlich das Gefühl jetzt könnte ich es mir vorstellen schwanger zu werden und Mutter zu sein. Ich habe im September 2020 die Pille abgesetzt und wollte es langsam angehen. Nach einem halben Jahr merkte ich das klappt irgendwie nicht. Dann habe ich Rat bei meiner Ärztin gesucht ich habe mir Gelbkörperhormone verschreiben lassen und nach 2 Monaten war ich schwanger. Wir waren gerade im Griechenlandurlaub im Mai 2021 als ich den Test gemacht hatte. Ich habe mich so gefreut und mein Mann auch. Ich merkte schon Symptome (Übelkeit, Bauch und Brüste veränderten sich schon). Als ich nach Hause kam ging ich 2 Wochen später zum Arzt da war ich in der 5 SSW. Ich war so aufgeregt und freute mich einfach und plante schon im Kopf sämtliche Dinge. Dann der Schock beim Ultraschall. Es war kein Herzschlag zu sehen :-( Ich sollte eine Woche später nochmal kommen, aber da war das Zellhäufchen schon geschrumpft. Ich habe direkt einen Termin zur Ausscharbung 3 Tage später bekommen und es wurde ambulant in der Praxis durchgeführt. Danach ging es mir zwar körperlich ok, ich hatte keine Schmerzen, aber ich war mental völlig durch. Ich musste mich erstmal sammeln und wieder zu Kräften kommen. Ich habe mich viel informiert und mir gesagt einmal ist kein Mal, beim nächsten Mal klappt es. Ich wollte mir mindestens 3 Monate bis zur nächsten Schwangerschaft Zeit lassen, damit die Schleimhaut sich wieder ausreichend aufbauen und heilen kann.Dann waren wir 3,5 Monate später in Amsterdam und wollten etwas feiern gehen und einfach das Leben genießen. 2 Wochen später blieb meine Periode aus. Ich war wieder schwanger, jedoch mit meiner Freude über den positiven Test erstmal recht zurückhaltend. Es vergingen wieder 5 Wochen, ich ging in der 6 SSW zum Arzt und wieder der gleiche Mist- kein Herzschlag. Ich war am Boden zerstört und irgendwie merkte ich plötzlich, verdammt damit hast du einfach nicht gerechnet ich dachte es wäre so leicht wie bei allen anderen. Ich habe mich dieses Mal für einen natürlichen Abgang entschieden und wollte einfach keine erneute Ausschabung, vor allem nicht wegen der Narkose. Ich wartete ab und ich bekam 10 Tage nach meinem 34 Geburtstag meine Periode, aber sehr viel stärker als sonst und es waren auch leberartige Stücke zu sehen. :-( Soweit so gut, ich dachte ich hätte es überstanden. 2 Wochen später sah die Frauenärztin im Ultraschall, dass sich doch nicht alles gelöst hat. Sie sagte wir warten die nächste Periode ab. 4 Wochen später im Januar 2022 bekam ich erneut meine Periode und dann ging der Horror richtig los, ich habe so viel Blut auf einmal von mir noch nie gesehen. Ich konnte kaum einen Schritt gehen ohne dass es wie ein Wasserfall aus mir rausschoss. Ich dachte ich verblute und bin sofort ins KH. Ich habe erst für den nächsten Tag einen OP Termin bekommen und sollte bis dahin möglichst liegend verbringen. Ich musste vorher noch einen blöden Corona Test machen deswegen ging es nicht am gleichen Tag. Ich ging blutend wie ein Schwein mit XXL Windel nach Hause. Nach der OP war zum Glück alles wieder gut und die Blutung hörte auf. Ich sammelte mich wieder und kam langsam wieder zu Kräften. Ich habe mir vorgenommen erstmal alles abklären zu lassen und meinem Körper Zeit zu geben. Auf der Arbeit habe ich nichts davon erzählt und bin zur Tagesordnung übergegangen und gab Vollgas. 10 Monate später bin ich leider immer noch nicht schwanger. Wir versuchen es immer wieder, aber es will einfach nicht klappen, trotz dessen dass ich wieder regelmässig Gelbkörperhormone nehmen. Ich werde jetzt 35 und ich kann mittlerweile nachts nicht mehr schlafen, weil ich einfach so eine Panik habe, dass es niemals klappt und ich einfach schon zu alt bin. Es haben inzwischen alle anderen Freunde/Freundinnen in meinem Umkreis 1 oder sogar 2 Kinder in der gleichen Zeit bekommen. Angeblich sind Fehlgeburten ja so häufig, komisch nur nicht in meinem Umfeld. Die Ärzte sagen mir schon, dass ab 35 die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden immer weiter sinkt. Das macht echt Mut. :-( Wir haben genetische Tests gemacht, ich habe meine Gerinnung untersuchen lassen, mein Mann hat ein Spermiogramm machen lassen, meine Schilddrüse wurde untersucht, diverse Hormonparameter wurden geprüft, alles ist in Ordnung. Ich bin einfach ratlos, ich habe mir jetzt Clomifen verschreiben lassen, um meinen Eisprung nochmal anzukurbeln. Locker können mein Mann und ich das alles nicht mehr nehmen, das macht so auch überhaupt keinen Spaß mehr und wir streiten uns momentan auch einfach permanent. Wir geben uns wechselseitig die Schuld und sind einfach absolut unzufrieden, sauer und enttäuscht. Wir ziehen uns auch sehr zurück von allen, weil man permanent mit dem Thema konfrontiert wird. Und ja dem einen oder anderen gönne ich es auch absolut nicht dieses Glück zu haben, es ist einfach unfair und nicht zu erklären. Mir würde ja 1 Kind für mein Glück schon reichen. Man hat irgendwie das Gefühl den Anschlusszug verpasst zu haben und man fühlt sich einfach nur völlig allein gelassen mit dem Problem. :-(

Hat jemand vielleicht auch schon so eine Erfahrung gemacht? Am liebsten würde ich jetzt hören, „Hey ja ich hatte auch 2. Fehlgeburten und bin danach 2 Mal erfolgreich schwanger geworden und genau das XY Medikament oder die Diagnose hat mir dabei geholfen.“

Trotz der ganzen Niederschläge bin ich ein sehr willensstarker Mensch und ich gebe diesen Wunsch nicht so einfach auf. Und wenn ich es versuche bis ich 60 bin, irgendwann muss es klappen...

Liebe Isa!

Fühl dich gedrückt und vor allem nicht allein. Ich kann dir zwar nicht sagen, dass ich 2 FG hatte aber eine mit Zwillingen (Natürlicher Abgang in der 12. Woche). Ich habe allerdings schon einen gesunden Sohn mit einer komplett problemlosen Schwangerschaft bekommen. Bei mir hat es 16 Monate gedauert bis ich wieder schwanger wurde (derzeit 16. Woche) und im Nachhinein ist es genau richtig so. Ich (wir) war auch schon völlig verzweifelt und bin trotz Sex-nach-Plan schwanger geworden, auf einmal hats gepasst 🤷🏼‍♀️ Ich hab oft das Gefühl, wenn man zu schnell wieder schwanger wird, hört man auch häufig, dass es wieder nicht gut ging. Also vielleicht schützt dein Körper dich davor um dir dann eine problemlose Schwangerschaft zu geben 🍀 und so sehe ich es bei mir auch.

Deine Gefühle sind sowas von normal in unserer besch** Situation. Ich musste auch einige Schwangerschaften und Geburten aushalten, ich ging vielen Freundinnen echt aus dem Weg.
Mir hat sich nach längerer Zeit eine kinderlose Freundin geöffnet, dass sie eig auch schon länger den Wunsch hat und es nicht klappt. So konnten wir dann gemeinsam hibbeln und jedes Mal wieder trauern. Nur bei ihr hat es bisher noch immer nicht geklappt und ich kann ihre Gefühle so gut nachvollziehen. 😔

Gib nicht auf und versuche dein Leben trotzdem noch ein wenig genießen zu können. Wenn sonst alles passt und du schon 2 mal schwanger warst, wird es bestimmt demnächst klappen 🍀🍀 Alles Liebe!!

Danke liebe Fanny für deine aufbauende Worte. Es tut einfach gut zu hören, wenn man doch nicht so alleine damit ist und es vielleicht noch etwas Hoffnung gibt. 🍀 Ich werde weiterhin versuchen die schönen Dinge des Lebens die es daneben auch noch gibt zu sehen. Liebe Grüße und ein schönes Wochenende

Liebe Isa, ich wollte dir auch noch schreiben - mein herzliches Mitgefühl für deine Situation. Ich finde mich in vielem, was du schreibst, sehr gut wieder! Bei mir wurde kurz nach meiner zweiten Fehlgeburt eine enge Freundin schwanger. Und obwohl ich mich auch sehr für sie gefreut habe, hat der Neid mich gleichzeitig fast aufgefressen - und dann auch noch die Scham darüber, dass man gegenüber einer engen Freundin so empfindet! Warum bekommen andere ihr Glück so einfach und ohne Rückschläge hinterhergetragen und "nur" bei mir ist es so kompliziert!? Es hat dann auch zu Konflikten im Freundeskreis geführt, weil ich mich sehr unverstanden gefühlt habe. Kurz nach den beiden FG war Mitgefühl da, aber dass man nach Monaten immer noch um seine Sternenkinder trauert, dass man überhaupt von zwei "Kindern" spricht, die man verloren hat und dass diese Angst vor einer dritten FG und vor dem Schicksal niemals Mutter lebender Kinder werden zu können absolut quälend ist, dafür habe ich wenig Verständnis erfahren - zumindest von Frauen, die das nicht selbst erlebt haben.
Was mir geholfen hat, war therapeutische Hilfe. Außerdem habe ich irgendwann festgestellt, dass ich die Trauer um meine beiden Sternchen zu sehr verdrängt und mich zu viel mit Arbeit abgelenkt habe. Wenn dann ein Kollege mit hochschwangerer Freundin bei der Arbeit aufgetaucht ist - oder Ähnliche Situationen - hat mich das total getriggert und die ganze Trauer kam wieder hoch und hat mich überwältigt. Mir hat geholfen, feste Rituale für die Trauer einzuhalten, regelmäßig zum Sternengarten zu gehen zum Beispiel.
Für den Freundeskreis hat geholfen: offen über Gefühle reden. Oft sind andere Personen auch überfordert damit, gut zu reagieren und etwas Angemessenes zu sagen. Und dann entstehen Missverständnisse.
Und was das Hibbeln anbelangt: bei uns hat es zum Glück nicht lange gedauert beim dritten Versuch (bin jetzt aktuell wieder in der 12. Woche!) und darum bin ich unendlich dankbar! Denn selbst die wenigen Zyklen, in denen es nicht geklappt hatte, der Sex nach Plan - und vor allem die Planung selbst, wenn man einen Mann hat, der öfter beruflich unterwegs ist. Was hatte ich für halbe Nervenzusammenbrüche, wenn sich trotz negativem Test die Periode verschoben hat! "Wenn sie heute nicht kommt, dann ist mein Mann nicht da, wenn Eisprung ist!" Etc. Also ja, ich war auch mega unter Druck und kann das sehr gut nachfühlen, dass das hart sein muss, so lange zu warten! Und dass das eine große Belastung für eine Partnerschaft ist, ist auch absolut verständlich und das geht vielen so!
Ich wünsche dir sehr, dass du hier oder anderswo einen Raum findest, wo du Verständnis für deine sehr nachvollziehbaren Gefühle erfährst und wo du aufgefangen wirst. Und ich wünsche dir, dass du sehr bald dein Regenbogenbaby im Arm halten darfst und dann alles was vorher war zwar nicht vergessen ist, aber doch ein bisschen in den Hintergrund rücken darf. Alles Gute dir! ❤

Liebe Susanne danke für deine Nachricht und deine lieben Worte. Ich werde die NK Zellen auch nochmal abprüfen lassen und eine Gebärmutterspiegelung durchführen, vielleicht kann man das dann auch noch als Grund ausschließen. An eine Kiwu Klinik hab ich mich schon gewandt, die Kosten sind natürlich nicht ohne und auch nicht so erfolgsversprechend. Schwanger wurde ich ja schon zwei mal nur eben konnte mein Körper das befruchtete Ei nicht richtig versorgen bzw. Mein Körper hat es vielleicht abgestoßen. Das mit der Kiwu Klinik werde ich im nächsten Jahr nochmal
weiterverfolgen. Ich werde es jetzt nochmal ein paar Zyklen so versuchen. Vielleicht hilft das Clomifen, die Nahrungsergänzungsmittel und homöopathischen Mittel, die ich mir jetzt gekauft habe. Es bleibt spannend. Wie komme ich denn zu diesen Hibbelthread? LG und einen schönen Sonntag

Liebe Luna, danke für deine ausführlichen, liebevollen und aufbauenden Worte. Wenn ich das so lese dann geht es mir schon besser, weil du mich verstehen kannst. Es macht mir große Hoffnung dass du nun in der 12. Woche nach 2 Fehlgeburten bist und ich drücke dir so die Daumen das alles gut läuft und du dein Glück und Regenbogenbaby bald in den Händen hältst. Ich glaube das wichtigste ist die Hoffnung nicht aufzugeben, positiv zu bleiben, den äußeren Druck von sich zu schieben, sich abzulenken und sich auf die schönen Dinge des Lebens zu konzentrieren. Ich werde weiter an mir selbst arbeiten meine Ernährung umstellen, mehr Sport machen und mir selber beruflich auch weniger Stress machen. Vielleicht habe ich dann bald auch das gleiche Glück wie du. Liebe Grüße und einen schönen Sonntag ♥️