Hallo, mein Name ist Nicole. Ich bin 36 Jahre alt. Ich bin verheiratet und habe bereits einen Sohn.
Ich habe am 15. November erfahren, dass unser 2. Wunder nicht mehr lebt. Und am 12.12. habe ich nachts um 00:56 eine kleine Geburt erlebt.
Der Weg dahin war schwer. Doch ich hatte eine Aufgabe. In den knapp vier Wochen habe ich versucht, für mich einen Weg zu finden, wie ich die Schwangerschaft beenden kann.
Jetzt ist dieses Thema abgeschlossen und was bleibt, ist diese wahnsinnige Leere. Ich bin immer wieder wütend und fassungslos. Ich sehne mich nach diesem Baby, dass ich nie kennenlernen durfte.
Ein großer Traum von mir war es, an Weihnachten schwanger zu sein. Dieses Jahr erschien es zum Greifen nah. Jetzt ist es doppelt schlimm. Ich liebe die Vorweihnachtszeit und nun wird es für immer eine Erinnerung an das sein, was hätte sein können. Es fällt mir schwer, mich auf das Schöne dieser Zeit zu konzentrieren.
Seit Anfang 2021 hab ich einen großen Wunsch nach einem weiteren Kind. Das ganze Jahr wurde durch diesen Kinderwunsch bestimmt. Dieses eine Thema hat mich wahnsinnig gemacht. Ich hab mich oft zurückgesetzt gefühlt in die Zeit, bevor unser erstes Wunder geboren wurde.
Damals hieß es, ich könne aufgrund des Verdacht von PCO gar nicht schwanger werden. Dann habe ich ein Jahr Metformin genommen und schließlich habe ich die Hilfe einer Kinderwunschklinik in Anspruch genommen. Dort haben sie mir Clomifen gegeben und der Eisprung wurde künstlich ausgelöst. Zur Unterstützung gab es auch Progesteron.
Natürlich hab ich nach ein paar Monaten auch in diesem Jahr darüber nachgedacht, wieder in eine Kinderwunschklinik zu gehen, aber ich habe damals dadurch so einen starken Druck empfunden, endlich schwanger werden zu müssen, diesen wollte ich nicht noch zusätzlich haben.
Umso mehr habe ich mich gefreut, dass es im 10. ÜZ geklappt hat. Allerdings waren die Wochen der Schwangerschaft nicht angenehm. Mir war ständig schlecht, mein Kreislauf hat immer wieder gesponnen. Ich habe mich teilweise sehr unwohl gefühlt. Zudem hatte ich immer wieder stärkeren Ausfluss, der mich stark verunsichert hat. Am Wochenende vor der Diagnose, dass das Herz nicht mehr schlägt, war dieser sogar leicht rot. Blutungen gab es aber nie.
Meine Frauenärztin meinte jedoch, dass ich mir keine Sorgen machen müsste und dass die Übelkeit doch ein gutes Zeichen sei.
Tja, jetzt sitze ich da und denke immer wieder: Warum? Warum musste das passieren? Warum konnte es nicht bleiben?
Und wie geht es weiter?