Hallo, ich freue mich, auf dieses Forum gestoßen zu sein.
Im Februar haben wir unser erstes Kind verloren. Ich habe es in der 8. Woche zur Welt gebracht. Gestorben ist unser Lämmchen in der 6. Woche. Es hat lange gedauert, bis es mir besser ging. Richtig gut erst, als ich wieder schwanger war.
Doch nun haben wir am Dienstag erfahren müssen, dass auch unser 2. Baby nicht mehr lebt. Ich bin in SSW 13. Das Kind wurde aber nur 2 cm groß und ist wohl in der 9. Woche gestorben.
Ich möchte keine Ausschabung und warte jetzt auf die natürliche Geburt zuhause. Doch das Warten fällt mir schwer. Ich hoffe, ich bin bereit für die Geburt und glaube, dass ich nicht heilen kann, bevor unser kleiner Spatz geboren ist. Außerdem ist es schwer, meinem Körper zu vertrauen, wenn ich nicht weiß, ob er tut, was er soll. Das Baby ist ja schon seit Wochen tot. Ich habe Angst, dass ich mich nicht mehr gegen eine Ausschabung wehren kann, wenn es lange dauert. Ich bin entsetzt, wie sehr mich der Arzt zu einer Ausschabung drängen wollte, obwohl ich direkt gesagt habe, dass ich das nicht will.
Ich würde unseren kleinen Spatz gerne beerdigen. Habt ihr Erfahrung, ob man von dem Kind etwas erkennen kann? So klein und schon seit Wochen tot. Ich fand es schlimm, dass wir von unserem ersten Kind gar nichts hatten und wir es auch nicht beerdigen konnten, weil es nur winzige Gewebefetzen gab. Ich würde es gerne sehen und halten können. Hat jemand Erfahrungen, ob das wohl geht?
Liebe Grüße von Katrin

Bei uns war die Fehlgeburt in der 12 Woche, wie lange tot weiß ich nicht.
Es war noch in der Fruchtblase. Man hat eine hauchdünn Nabelschnur gesehen. Ich wollte es nicht raus holen, hatte Angst es zu verletzen. Aber halten und beerdigen war gut möglich. Liegt bei uns im Garten.

Wegen Arzt, ich würde einfach nicht hingehen wenn es dir zu viel Druck ist. Bist ja nicht verpflichtet. Fehlgeburt schafft man auch gut Zuhause. Manchmal dauert es halt leider. Drück dir die Daumen das es bald kommt und ihr es beerdigen könnt.

Liebe Umut, vielen Dank für deine Antwort! Das macht mir Hoffnung, dass es bei uns auch so sein könnte. Aber einfach nicht zum FA-Termin zu gehen traue ich mich glaub nicht...

Dann hör auf dein Bauchgefühl. Leider darf man ja keine Verstärkung mehr mitbringen. Aber wenn es sich nicht richtig anfühlt muß man sich nicht überreden lassen.
Evt kann eine Hebamme helfen. Die kennen 5ricks um es teils zu fördern.

Doch, ich durfte zum Glück meinen Mann mitbringen. Dann muss der vehement sein. Und die Hebamme frag ich morgen. Danke!

Hallo Katrin,
es tut mir so leid, zu lesen, dass du das innerhalb kürzester Zeit gleich zweimal durchmachen musst und dabei medizinisch so auf Unverständnis triffst.
Ich hatte auch eine MA in der 12.Woche. Unser Würmchen ist auch 2,2 cm groß geworden und wohl in der 10.Woche gestorben.
Anders als bei dir hat mein Körper es von selbst bemerkt und mir diesen Horrormoment erspart, es erst beim Ultraschall zu bemerken. Dafür musste ich dann allein ins Krankenhaus zur Untersuchung, weil wegen Corona Begleitpersonen nicht gestattet waren.
Die Ärztin dort hat mir dann alles ganz genau erklärt und gesagt, solange ich keine massiven Schmerzen oder Sturz blutungen bekomme, darf ich das Kind zu Hause bekommen.
Ich habe dann auch ein Sieb verwendet, mein Kind aber in der Kindsanlage leider nicht gefunden.
Bis heute mache ich mir Vorwürfe, die Anlage nicht richtig untersucht zu haben. Den Trick von Susanne kannte ich da leider noch nicht. Bei meiner Frauenärztin und meiner Hebamme bin ich auf völliges Unverständnis gestoßen, warum ich mein Kind gesucht habe. Das habe noch keine Frau vorher gefragt. Man könne es gar nicht finden, es sei noch viel zu klein.
Dabei haben es viele andere Frauen auch finden und sehen können.
Wir haben unser Kind (also die Kindsanlage) im Garten beerdigt. Ich habe dir ein Bild angehangen.
Es gibt Sternenkindervereine, die Sammelbestattungen, teilweise 1x im Quartal anbieten.
Ob du richtig ein Grab anlegen kannst, wenn das Kleine noch unter 500g wiegt, weiß ich leider nicht.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft für das, was nun noch vor dir liegt. Hier im Forum wirst du auf jeden Fall gut aufgefangen.
_4181210.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Liebe Susanne, liebe Johanna,
vielen Dank für eure langen Antworten! Es tut so schrecklich weh, dass unsere Kinder tot sind und euer Mitgefühl tut so gut! Danke!
Ein "richtiges" Grab wollen wir gar nicht. Wir möchten unseren kleinen Spatz auch im Garten beerdigen. Ich glaube, es ist gut, wenn es einen Ort gibt, wo ich meine Trauer hintragen kann. Dein Bild sieht so wunderschön aus, Johanna.
Danke für den Tipp mit dem Wasser, Susanne. Ich weiß auch nicht, ob ich den Mut haben werde, aber ich kann ja erstmal schauen, wie es aussieht, wenn es da ist und dann entscheiden.
Brauche ich das Sieb schon jetzt oder erst, wenn die Blutung beginnt? Kennt ihr sonst noch Tipps, was man tun kann, damit mein Körper alles gut macht und die Geburt bald beginnt?
Liebe Grüße von Katrin

Liebe Katrin,
danke für deine lieben Worte!
Das Sieb brauchst du erst, wenn die Blutung und die Wehen beginnen. Alles andere entscheidest du dann Stück für Stück.
Vielleicht findest du ja noch eine tolle Hebamme, die dich gut auffangen und begleiten kann in der jetzigen Phase.
Für die Förderung hat Susanne ja schon ganz viele Tipps gesammelt. Ich kann da auch nicht viel dazu sagen, da es bei mir gleich mit einer periodenstarken Blutung losging, mir das Warten erspart blieb und ich nur noch reagieren konnte.
Liebe Grüße und Gedanken
Johanna

Hallo,
mein Mitgefühl für deine Verluste.
Natürlich sind 2 cm große Kindsanlagen zu sehen. Sonst wären sie ja nicht im Ultraschall sichtbar....
Wenn die kleine Geburt lange auf sich warten lässt, kann es durchaus sein, dass es (teilweise) bereits resorbiert wurde. Auch wenn die Fruchtblase geplatzt ist, kann es schwierig werden es zu finden.
Ich hatte alle Gewebestücke aufgefangen, in einen Becher mit Wasser "ausgewaschen" bis ich den Embryo gefunden habe.
Die Fruchtblase war intakt, ein kleiner Dottersack, Nabelschnur und Embryo (1cm) waren vorhanden.
Die Fruchtblase war in der Fruchthöhle...diese musste ich vorsichtig öffnen, wobei die Fruchtblase wirklich viel mehr aushält, als ich dachte. Eben wie ein kleiner durchsichtiger Ballon. Der Embryo war mindestens 2,5 Wochen tot. Was mich dann wirklich total überrumpelt hat, war die Tatsache, dass der Minikleine Embryo hautfarben war 😢 ich weiß nicht, was ich erwartet hatte...wohl eher ein blutiges etwas....aber es war ein minikleiner Embryo mit augenhölen, Ansätze für arme und Beine und eben komplett hautfarben.
Ich finde es mehr als normal sein Kind sehen zu wollen. Lass dich da nicht beirren. Wenn das medizinische Personal so redet, hat sich wohl noch keine Frau getraut, ehrlich zu sein...
Ich habe auch Fotos gemacht. Später hat diese auch mein Mann angesehen. Leider bringe ich es nicht übers Herz, die Fotos hier online zu stellen.
Wenn die kleine Geburt bevorsteht wirst du es merken. Schmerzen und Blutungen gehören dazu. Wie schon geschrieben, ein Sieb ist sehr praktisch.
Ich lasse dir eine Portion Kraft für die bevorstehende Zeit da. Liebe Grüße 🌺

Vielen Dank Ihr Lieben! Es ist echt ein Trost nicht allein zu sein. Auch wenn das eigentlich niemand durchmachen sollte!
Eure Worte tun mir gut. Danke Nelke, dass du teilst, wie du es gemacht hast und wie das war. Das hilft mir bestimmt.
Heute Nacht hat Gott sei Dank die Blutung eingesetzt. Bisher nur ganz leicht, aber ich bin sehr erleichtert darüber. Schmerzen habe ich auch nur minimale.
Eine gute Hebammenpraxis hab ich zum Glück. Die Hebamme meinte, die Geburt wird wohl heute, morgen oder übermorgen sein.
Heute halte ich für optimistisch, weil es bisher so wenig ist. Aber immerhin hat mein Körper es begriffen und es geht langsam los.
Ich danke euch sehr!

Liebe Katrin,

deib Verlust tut mir sehr leid. Dass du die Erfahrung gleich zweimal hintereinander machen musstest, ist besonders hart.

Ich kenne es, dass man das Vertrauen in den Körper verliert. Meine Fehlgeburten waren jeweils in der 7. Woche. Bzw zumindest beide haben in der 7. Woche das Wachsen aufgehört.

Die erste FG im Jänner merkte ich erst in der 9. Woche durch eine leichte Blutung. Auch mein Körper hielt das Kind also noch mehrere Wochen.
Ich habe damals Tabletten verschrieben bekommen, nachdem ich keine Ausschabung haben wollte (bzw wurde mir auch nicht angeboten) aber es mir sehr schlecht mit dem Gedanken ging, noch länger ein totes Kind in mir zu haben. Am selben Tag kam alles raus. Es gibt also Alternativen zur Ausschabung!

Ein Gedanke, der mich getröstet hat: wenn der Körper schon ein totes Kind gut hält, wird es ein gesundes, lebendes noch besser halten.

Die FG im März begann kurz nach dem Absterben des Embryos (hatten 3 Tage vor Beginn der Blutung einer Untersuchung, bei der alles ok war). Es kam ebenso noch am selben Tag alles an Gewebe raus auf natürlichem Weg, ohne Tabletten.

Ich fand den Gedanken daran, alles runterzuspülen, erst wirklich furchtbar. Aber es war so ein Klumpen mit allem möglichen, das wollte ich nicht durchwühlen.

Du wirst merken, was sich für dich dann richtig anfühlt.

Ich wünsche dir viel Kraft für die nächsten Tage und dass du gut Abschied nehmen kannst.

Fühl dich gedrückt.

Vielen Dank für deine lieben Worte, Mika! Es tut mir leid dass auch Du das durchmachen musstest! Zwei Fehlgeburten in noch kürzerer Zeit hintereinander. Das ist so schwer.
Aber dein Gedanke gibt mir auch Hoffnung: Dass der Körper hoffentlich alles richtig macht und richtig gemacht hat. Und er ein gesundes Kind noch besser halten und versorgen kann. Vielen Dank, dass du diesen Gedanken teilst!
Die Blutung und die Schmerzen sind immer noch ganz schwach und ich wünsche mir, dass es geht allmählich. Und ich hoffe so, dass dann alles abgeht. Ich habe ein bisschen Angst dass es so wird, wie beim letzten Mal. Da ist der Beta-HCG-Wert nach der Fehlgeburt einfach nicht gesunken und eine Zyste wurde dann für eine Eileiterschwangerschaft gehalten. Ich musste ins Krankenhaus zu einer Bauchspiegelung bis sich das wenigstens als Irrtum rausgestellt hat. Aber es war der totale Horror und ich habe mit dem Trauern 2 Wochen nach der Geburt nochmal komplett von vorn angefangen.
Ich danke euch so für alles Verständnis, für die guten Worte, für die praktischen Tipps! Es ist so gut, dass ihr mitfühlen könnt, wie es mir geht. Auch wenn es schrecklich ist, weil ich nicht will, dass nur eine einzige Frau das erleben muss!

Liebe Katrin,
dein Verlust tut mir leid. Ich selbst habe im Dezember mein Sternchen zu Hause zur Welt gebracht. Das war in der 14. SSW, gestorben war es aber schon in der 10./11. SSW.
Ich finde es toll, dass du diesen Weg gehst, aber ich würde versuchen, eine Hebamme zu finden, die dich begleitet. Ich selbst habe bereits einen kleinen Jungen und kenne eine Geburt, trotzdem war ich über den Vorgang erstaunt (Wehen, Schmerzen). Ich habe aber auch Tabletten genommen, weil es bei mir nach anfänglichen, starken Blutungen zu einem Stillstand gekommen war.
Ich hatte eine Hebamme, die mich vor allem telefonisch begleitet hat, und eine Doula, die ich bei Instagram gefunden hatte. Beide haben mir sehr geholfen, im Vertrauen zu bleiben.
Ich hab ein Sieb verwendet und hatte eine komplette Fruchthöhle. Den kleinen Schatz konnte ich auch sehen, es war schon wie ein kleiner Mensch. Ich habe ihn aber nicht herausgenommen, sondern so im Garten begraben. Für mich hat sich das stimmig angefühlt. Denn dort war er sicher und geborgen.

Ich wünsche dir alles Gute!