Guten Morgen,
ich bin so froh, dieses Forum gestern Abend gefunden zu haben.... meine Ausschabung ist nun genau eine Woche her. Letzten Dienstag sagte mir die Frauenärztin "Oh, das ist jetzt aber blöd....nicht genug gewachsen....kein Herzschlag...müsste auch ganz anders aussehen....ich mache Ihnen einen Termin für eine Ausschabung" und hatte das Telefon in der Hand.
Ich wusste überhaupt nicht wie mir geschieht; ich stand vollkommen neben mir. Ich war in der 9. Woche, wollte gerade am folgenden Tag meiner Mutter davon erzählen...hatte keine Beschwerden, keine Blutungen...und dann: alles wieder auf Anfang?!?!?!
Ich bin mit 40 Jahren das erste Mal in meinem Leben schwanger geworden; erst war die Aufregung natürlich groß - ich hatte wirklich nicht mehr damit gerechnet und es war wirklich "aus heiterem Himmel". Dann war schnell die Freude groß; ich dachte an sowas wie Schicksal, dass es eben genau jetzt ist, weil es einfach so sein soll; weil es passt, weil es aus meinem Freund und mir eine Familie macht - auch er hat sich nach anfänglichem Zögern total drauf eingelassen und gefreut....ich hab ja von Anfang an schon gespürt, was dieses kleine Wesen in meinem Körper anstellt...
Wir haben angefangen Pläne zu machen - Freundinnen sagte mir schon: "Such Dir eine Hebamme, schau nach Betreuungsplätzen, das musst Du alles jetzt schon antriggern!" - es war alles so unfassbar neu und anders - und schön!!! Der Gedanke Mama zu werden und diese bedingungslose Liebe dem kleinen Wesen gegenüber....
Jetzt sitze ich hier und kann nicht fassen, was ich hier schreiben muss....da ist diese Leere in mir und unfassbare Trauer über das, was passiert ist...
Meine Ausschabung am Do verlief leider nicht gut - meine Ärztin hatte mich zu einem ambulanten OP-zentrum geschickt; das war ein bisschen wie "am Fließband" - ich hab mich in der ganzen Situation auf sie verlassen und wusste leider auch nicht, dass man sich Zeit lassen kann, es andere Möglichkeiten gibt, etc.
Ich hatte wahnsinnige Angst vor dem Eingriff; danach ziemliche Schmerzen, am Wochenende so schlimm, dass ich ins Krankenhaus gehen musste. Dort hat man festgestellt, dass "die Hälfte" noch da ist und eine zweite Ausschabung vorgenommen.
Jetzt beginne ich erst so langsam zu begreifen, was da die letzte Woche passiert ist...
Ich weiß wir teilen hier alle leider das gleiche Schicksal und ich bin mit meinem Schmerz nicht alleine...aber: wie kann man das nur ertragen?