#1

AS und Analyse der mütterlichen Erkrankungen

in Dies und Das 11.01.2021 17:32
von Susanne • 4.596 Beiträge | 4614 Punkte

Hallo, wer kann sich noch an das Thema erinnern? Es ging um die anstehende AS und die Aussage der FA, dass auch damit die mütterlichen Erberkrankungen bei der Abortmaterialanalyse (Sorry für das Wort) heraus kommen würden.


zuletzt bearbeitet 11.01.2021 17:32 | nach oben springen

#2

RE: AS und Analyse der mütterlichen Erkrankungen

in Dies und Das 11.01.2021 23:43
von GoldeneHimbeere (gelöscht)
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Hallo Susanne,
Bei mir war es so, dass mir die Untersuchung des Embryos angeboten wurde und ich auch einwilligen wollte.Die AS ist jetzt 4 Wochen her. Die FÄ sagte dann, dass es möglich ist, dass bei mir oder meinem Mann eine Erbkrankheit gefunden/entdeckt wird, die irgendwann ausbrechen könnte. Nur aus diesem Grund habe ich die Untersuchung abgelehnt.
Viele liebe Grüße, Lena

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#3

RE: AS und Analyse der mütterlichen Erkrankungen

in Dies und Das 12.01.2021 07:31
von Susanne • 4.596 Beiträge | 4614 Punkte

Ah ja, richtig, weil mich diese Frage auch interessiert hat, habe ich ein Humangenetiklabor angeschrieben, die mir schon so manche Frage beantwortet hat: Hier die Antwort:

Wird bei der Abortmaterial Untersuchung immer auch auf genetisch mögliche, spätere Erbkrankheiten der Mutter untersucht?

Nein, dies ist nicht die Regel. Als Untersuchungsmaterial dient ja i.d.R. fetales Material. Allerdings kann gerade bei der Untersuchung von Abortmaterialen eine Kontamination mit mütterlichem Material vorliegen, so dass indirekt der Karyotyp der Mutter erstellt wird. In sehr seltenen Fällen werden so genetische Veränderungen, welche bei der Mutter vorliegen aufgedeckt. Diese stehen dann aber meist in einem möglichen Zusammenhang mit dem Abortgeschehen. Welche Ergebnisse der Mutter mitgeteilt werden, sollte immer im Rahmen einer ausführlichen genetischen Beratung besprochen und auf einer Einwilligungserklärung schriftlich festgehalten werden.



Also anders, erfährt die Frau durch die Ergebnisse, welche Erkrankungen sie später einmal treffen können? – über zukünftige Erkrankungen ist nur in sehr begrenzten Rahmen eine Mitteilung möglich und die Patientin hat immer ein Recht auf Nicht-Wissen. Ich empfehle in jedem Fall das Gespräch im Rahmen einer humangenetischen Beratung – diese Beratungsstellen sind für jeden offen und haben ein gutes Netz in Deutschland.

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#4

RE: AS und Analyse der mütterlichen Erkrankungen

in Dies und Das 12.01.2021 08:15
von Steffi-3009 • 676 Beiträge | 685 Punkte

Hallo Susanne,
bei mir war es ähnlich. Es sollte nur geguckt werden, ob der chromosomensatz des embryos stimmt. Die ärzte meinten auch zu mir, dass in ganz seltenen fällen auch Erbkrankheiten herausgefunden werden - als zufallsbefund. Ich konnte aber auch ablehnen, sodass ich nur das erfahre, was geprüft werden sollte.
(Der Chromosomensatz stimmte, es wäre ein junge geworden, habe ich gestern erfahren 😔
Habe gestern den brief erhalten für die kiwu-klinik im Februar)

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#5

RE: AS und Analyse der mütterlichen Erkrankungen

in Dies und Das 12.01.2021 08:36
von GoldeneHimbeere (gelöscht)
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Hallo Susanne! Vielen, vielen Dank für diesen Text und, dass du dir die Mühe gemacht hast!
Im Nachhinein ärgert es mich auch,dass ich nicht eingewilligt habe, aber zu diesem Zeitpunkt konnte ich einfach keine andere Entscheidung treffen.
Kurz zu meiner Vorgeschichte :
2019 war kein einfaches Jahr für mich und ich habe mich mit der Arbeit übernommen bis mein Körper mir die Grenzen aufgezeigt hatte und ich eine Panikattacke hatte. Bis dahin wusste ich nicht mal was das ist. Aufgrund der vielen verschiedenen Symptome habe ich gedacht, irgend etwas stimmt nicht mit mir. Bei einer MRT-Untersuchung kam heraus, dass ich 2-3 Läsionen im Kopf habe. Haben viele, können Narben sein, Verwachsungen etc. Kein Arzt hat das Wort MS in den Mund genommen. Aber ich. Ich habe gedacht ich habe es und bald sitze ich im Rollstuhl. Mir ging es psychisch sehr schlecht und ich war nicht in der Lage meinen Alltag zu bestreiten. Die Gedanken kreisten nur darum. Letzten Endes hat mir nur die Zeit und mein klarer werdendes Denken Sicherheit gebracht, dass ich keine MS habe.
Diese Situation, vor 4 Wochen bei der Ärztin, hat mich wieder genau so fühlen lassen und mich in meiner stabil guten, psychischen Situation bedroht gefühlt. Deshalb habe ich mich dagegen entschieden. Das ich ein Recht auf Nicht Wissen habe wusste ich nicht und das hat sie mir auch nicht mitgeteilt. Vielleicht gibt es diese Vorgehensweise in dem Labor nicht.
Ich kann es jetzt nicht mehr ändern. Aber für mich war es in diesem Moment die richtige Entscheidung.
Also, vielen Dank nochmal für deinen Text und Sorry für meinen langen Text 🙂

zuletzt bearbeitet 12.01.2021 08:38 | nach oben springen

#6

RE: AS und Analyse der mütterlichen Erkrankungen

in Dies und Das 12.01.2021 08:39
von GoldeneHimbeere (gelöscht)
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Hallo Steffi,
Es tut mir sehr leid für dich. Wie fühlst du dich jetzt mit dem Wissen, dass es ein kleiner Junge war?

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#7

RE: AS und Analyse der mütterlichen Erkrankungen

in Dies und Das 12.01.2021 08:39
von Susanne • 4.596 Beiträge | 4614 Punkte

Oh, das tut mir leid, ich hoffe, ich habe jetzt keine Mist gebaut, ich wollte damit Deine Entscheidung nicht anzweifeln oder so. Mich hatte es einfach nur interessiert und wollte es als Info für Frauen, die in die gleiche Situation kommen, herausfinden.


zuletzt bearbeitet 12.01.2021 08:43 | nach oben springen

#8

RE: AS und Analyse der mütterlichen Erkrankungen

in Dies und Das 12.01.2021 08:43
von GoldeneHimbeere (gelöscht)
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Hallo,
Nein alles gut. Wirklich. Es gibt noch so viele Untersuchungen, die wir machen lassen können. Und wahrscheinlich werden wir nicht drum rum kommen, uns beide genetisch untersuchen zu lassen. Da werde ich aber erst ein Gesprächstermin vereinbaren..
Die Ärztin hätte mir das sagen können, dass ich dieses Recht habe. Aber wenn es möglich gewesen wäre, dann hätte sie mir es doch gesagt, oder? Also sie war eigentlich sehr nett und einfühlsam.

zuletzt bearbeitet 12.01.2021 08:44 | nach oben springen

#9

RE: AS und Analyse der mütterlichen Erkrankungen

in Dies und Das 12.01.2021 09:09
von Steffi-3009 • 676 Beiträge | 685 Punkte

@Lena ich kann aber total verstehen, dass du bei deiner Vorgeschichte in dem Moment einfach nicht einwilligen konntest. Mach dir keine Vorwürfe im Nachhinein. Das ist auch immer eine schwierige Situation mit einer schweren Entscheidung - finde ich. Und deine Ärztin hätte dir das sagen müssen, dass du ein recht darauf hast, alles weitere nicht zu erfahren. Das kannst du jedenfalls bei der genetischen Untersuchung auf jeden fall so machen. Einfach untersuchen laseen, ob eure gene sozusagen zusammen passen und ihr ein Kind bekommen könnt und den rest wollt ihr nicht wissen. Wir wurden das explizit gefragt und mussten unsere Entscheidung mit einer separaten Unterschrift unterschreiben!

Danke der nachfrage, das ist lieb. Gestern hat es mir nochmal einen richtigen schlag gegeben. Wir wären so oder so gleich traurig, egal ob mädchen oder junge, aber es zu wissen naja.. man hat jetzt so Vorstellungen wie er wohl geworden wäre usw 😔
Das ist dann halt der "Nachteil" (ich finde kein passenderes Wort), wenn man eine analyse machen lässt. Aber nach 3 fehlgeburten wurde es uns einfach ans herz gelegt..

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#10

RE: AS und Analyse der mütterlichen Erkrankungen

in Dies und Das 12.01.2021 09:16
von GoldeneHimbeere (gelöscht)
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@ Steffi
Vielen Dank für deine Worte. Ja, die Gen Untersuchung von uns beiden werden wir dann in dem von dir beschriebenen Rahmen machen lassen, denke ich.
Ich kann auch verstehen, dass du es "Nachteil" nennst. Denn es macht es so endgültig und ohne Wissen des Geschlechts, hat man nur mutmaßen können. So kann man sich alles genau ausmalen was wäre wenn.
Wann genau und on welchen Wochen waren deine Fehlgeburten?
Ich hatte auch drei. Gefühlsmäßig aber nur 2. Irgendwie zähle ich den frühen Abgang nicht dazu. Obwohl es auch eine Fehlgeburt ist. Aber die 2 Fehlgeburten mit anschließender AS zu Zeiten von Corona waren viel schlimmer... Das soll jetzt nicht heißen, dass frühe Fehlgeburten nicht schlimm sind oder verletzend, ich persönlich fühle es nur so..

zuletzt bearbeitet 12.01.2021 09:17 | nach oben springen

#11

RE: AS und Analyse der mütterlichen Erkrankungen

in Dies und Das 12.01.2021 21:22
von Steffi-3009 • 676 Beiträge | 685 Punkte

Nein ich weiß wie du das meinst. Ich kann verstehen dass du so fühlst.
Nach 3 ausschabungen fühle ich mich auch einfach "schäbig". Können viele nicht verstehen. Kanns aber auch nicht beschreiben.
Das tut mir so leid, dass auch ihr 3 fehlgeburten erleben musstet.
1. Fg im märz in der 12. Ssw
2. Fg im juni in der 6. Ssw (kam mit verdacht auf Eileiter-ssw ins kh und hatte op mit bauchspiegelung usw)
3. Fg im dezember, gerade 12+0 angekommen

Und du?
Ja, du kannst das auf jeden fall genauso untersuchen lassen. Ich drücke dir die daumen! 🍀

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#12

RE: AS und Analyse der mütterlichen Erkrankungen

in Dies und Das 12.01.2021 23:53
von GoldeneHimbeere (gelöscht)
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Hallo Steffi,
Ich habe mich die letzten Wochen oft gefragt wie es möglich ist, dass gleich die erste SS gelingt und was das für ein Wunder ist. Und, dass ich es nie unbeschwert genießen kann.. Wenn ich denke, wie lange eine SS dauert.. Wir lange soll ich in dieser Angst leben.. Ich hatte bei der letzten schon massive Schlafstörungen und habe von Blutungen und Fehlgeburten geträumt. Viele wissen gar nicht was für ein Glück sie haben...
1.FG im August 2019 (ca. 5 SSW) natürlicher Abgang
2.FG im Juni 2020 (9. SSW, Embryo aber Stand 7. Woche) AS
3.FG im Dezember (9 SSW,Embryo wieder Stand 7SSW) AS
Bei beiden Fehlgeburten hatte ich nachlassende SS Anzeichen..
Ich wünsche dir auch alles Glück dieser Welt 🍀🌈Nach der ersten Ausschabung wollte ich den Kinderwunsch begraben, jetzt ist er umso stärker geworden..
Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Ich hoffe, du auch nicht :)
Viele Grüße, Lena

zuletzt bearbeitet 12.01.2021 23:55 | nach oben springen


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