#1

Zweite Fehlgeburt

in Ich bin einfach sehr traurig und möchte reden 08.01.2021 21:00
von Madlin96 • 1 Beitrag | 1 Punkte

Hallo, ich versuche zur Zeit mit meiner zweiten Fehlgeburt klar zu kommen. Dies fällt mir zur Zeit sehr schwer da es grad mal 8 Wochen her ist.
Ich war bereits mit 18 das erste mal schwanger und dem entsprechend war es für mich ein Schock als ich damals erfahren hatte das ich schwanger bin, dennoch habe ich das Kind von Anfang an geliebt, doch diese Freude hielt nicht lange ich erlitt durch zu viel Stress und alles was dazu kommt eine Fehlgeburt. Das herz schlug nicht mehr und ein paar Tage später musste ich ausgeschabt werden. Ein schock. Hatte sehr mit mir zu kämpfen, aber habe für mich selbst entschieden es auf meine eigene Art und Weise zu überleben.
ein paar Jahre später dann die Überraschung ich bin Mama geworden eines wundervollen Sohnes. Und nun, hatte ich eine erneute Fehlgeburt die zweite von drei schwangerschaften.. Der Verlust ist unbeschreiblich und überhaupt nicht in Worte zu fassen. Die Vorwürfe die man sich selbst macht, kann man einfach nicht beschreiben. Mein Mann geht mit all dem so locker um und spricht überhaupt nicht darüber, und ich merke wie es mich von innen zerfrisst. Immer wieder zu weinen. mal schlechte Tage zu haben mal gute zu haben. Aber dennoch bestimmt diese Situation dein Leben. Ich habe oft versucht mit meinem Mann darüber zu sprechen aber er blockt komplett ab, das einzige was er sagte war ich solle zum psychologen. Aber ist es das was man braucht, oder braucht man einfach den Menschen mit dem man es verloren hat mit dem man es zusammen durchstehen sollte. Ich hätte ihn in dieser schweren Zeit gebraucht aber leider habe ich vergebens gewartet. Ich versuche bis heute damit klar zu kommen um für mich selbst einen Weg zu finden mit solchen Situationen umgehen zu können. Ich denke es ist menschlich das man nach diesem Erlebnis trauert und es erstmal verarbeiten muss, dennoch fällt es mir schwer momentan damit einfach locker um zu gehen und es zu vergessen.

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#2

RE: Zweite Fehlgeburt

in Ich bin einfach sehr traurig und möchte reden 08.01.2021 21:34
von pusteblume • 67 Beiträge | 67 Punkte

Liebe Madlin,
dein Verlust tut mir unendlich leid und ich wünsche dir für diese schwere Zeit ganz viel Kraft. Ich mag mir gar nicht vorstellen wie es ist mit dem Verlust alleine klar kommen zu müssen. Vielleicht können wir hier im Forum dir ein bisschen Halt geben, mir hat es zumindest sehr viel geholfen.
Es tut mir sehr leid, dass du nicht mit deinem Mann zusammen trauern und das Ganze verarbeiten kannst. Aber nimm es ihm nicht böse. Jeder trauert auf seine Weise und Männer wollen oft auch einfach nur stark sein oder machen das als Schutzmechanismus. Meinem Mann geht es z.B. so, dass es natürlich auch für ihn nicht schön ist und dass er es sehr schade findet, dass wir unser Kind verloren haben, aber er meint es ist nicht sooo schlimm, da er noch nicht wirklich einen Bezug dazu hatte (es gab noch kein Foto, gesehen/gespürt hat man auch noch nichts und es war schließlich mein Körper, der sich veränderte). Für ihn war das alles einfach noch zu abstrakt.
Natürlich ist es absolut normal, dass man nach einem solchen Schicksalsschlag Zeit zum Trauern und zum Verarbeiten benötigt. Wie viel Zeit das ist, hängt alleine von dir ab. Nimm dir die Zeit, die du brauchst und lass dir da auch von keinem etwas anderes einreden! Ganz vergessen wird man so ein Ereignis denke ich nie, ich glaube es prägt uns und wird uns weiterhin begleiten. Umso wichtiger ist es, dass man das Ganze so gut es geht verarbeitet.
Liebe Grüße

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#3

RE: Zweite Fehlgeburt

in Ich bin einfach sehr traurig und möchte reden 09.01.2021 07:34
von Susanne • 4.601 Beiträge | 4619 Punkte

Liebe Madlin, herzlich Willkommen und es tut mir sehr leid, dass Du durch eine so schwere Zeit gehen musst. Ich meine heraus zu lesen, dass auch Dein Verlust mit 18 noch nicht verheilte Wunden bei Dir hinterlassen hat? Gibt es da noch das ein oder andere, was Du nicht verarbeitest hast, wofür Du dir die Schuld gibst oder womit Du nicht im Reinen bist? Etwas, was nun dazugekommen ist und was es Dir noch schwerer macht?
Dein Mann reagiert wie 90% der Männer. Damit möchte ich ihn nicht entschuldigen oder es gut heißen, aber es ist nun mal so, dass Männer lange Zeit keinen Bezug zu dem kommenden Kind haben. Für sie wird es vielleicht mit den ersten, von außen spürbaren Bewegungen oder auch erst mit der Geburt wortwörtlich "begreifbar". Die Frau steht dann oft mit dem Ausmaß ihrer Trauer allein da und fühlt sich unverstanden und verlassen. Daher sind wir hier zusammen gekommen. Tausche Dich gerne aus, es hilft.
Susanne

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