Rückzug normal?
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Rückzug normal?
in Wie gehen Eure Partner*innen mit dem Thema um? 14.09.2019 09:39von Umut • 2.750 Beiträge | 2752 Punkte
Wie war es bei euch?
Ich war bei der Fehlgeburt alleine. Habs ihm per WhatsApp nachts geschrieben. Könnte nicht mehr.
Den Tag nach der Fehlgeburt kam er sofort. Hatte noch arbeiten müßen aber ständig angerufen. Zig fragen ob ich einen Arzt will.
Er müßte am nächsten Tag wieder los. Wir hatten dann drei Monate Dauer Streit. Wer mehr schuld ist. War hart. Haben uns in der Zeit dann auch kaum gesehen.
Er meinte das ich eh in der Schwangerschaft komisch und gereizt war. Was auch mit seiner Arbeitslosigkeit und Geldmangel zusammen hing.
Jetzt meidet er mich. Ist OK und seine Art damit umzugehen. Hat sich Job gesucht und weniger Zeit.
Aber kennt ihr auch diesen großen Streit. Dieses sich zerfetzen? Jedes telefonat endete damit. Ich weiß der satz: ich mach dir ein neues Baby! War lieb gemeint. Aber ich wollte ja das tote zurück.
Im Nachhinein denke ich er könnte nur mit Rückzug reagieren? ZumL er ja selbst genug Stress hat?
Er war halt so gefasst yie ganze Zeit. Er meinte einer müßte ja klar denken. Aber es kamen keine Gefühle. Irgendwann kam msl:es war auch nein Baby das da tot ist!
Aber seit vielen Wochen darf ich da bei ihm nicht mehr drüber reden.... Als wäre es nie passiert.
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in Wie gehen Eure Partner*innen mit dem Thema um? 14.09.2019 12:14von Steffi1983 • 1.347 Beiträge | 1356 Punkte
Bei uns war das ganz anders. Mein Freund ist ja ständig um mich rum und er weiß alles was meinen Körper betrifft, weil ihn das sehr interessiert. Er weiß wann ES ist und wann ovus positiv sind und wann man Sex haben sollte usw... als wir die Diagnose missed abortion bekamen, war er sehr traurig. Ich war die Gefasste von uns beiden, weil die Anzeichen davor schon da waren und ich mich darauf eingestellt hatte und beschlossen hatte, dass ich keine Ausschabung möchte. Er fand die Entscheidung auch besser, weil er weiß ,dass ich gegen operative Eingriffe bin. Danach waren wir beide für uns ziemlich traurig. Er hat es seiner Mutter erzählt und ich meinen Freundinnen. Inzwischen reden wir nur noch ab und zu darüber, aber er hat gesagt die Erbse bleibt immer in unserem Herzen und wir wollen uns jetzt auf das neue Baby konzentrieren. Er will auch immer bei den Arztterminen dabei sein und ist dabei aber super ängstlich. Beim ersten Termin jetzt war das kleine Wesen ja nur 3mm groß und laut seiner App viel zu klein und beim zweiten Termin war jetzt die Fruchthöhle länglich und das hat ihm auch nicht gefallen. Er ist viel ängstlicher als ich. Das ist nicht gerade förderlich.
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in Wie gehen Eure Partner*innen mit dem Thema um? 14.09.2019 12:20von Steffi1983 • 1.347 Beiträge | 1356 Punkte
Zu deiner Frage. Ich weiß nicht, ob das normal ist on seiner Kultur, dass man da anders damit umgeht und so. Wir sind wie Freunde und teilen alles. Ich kann das auch null nachvollziehen bei euch. Deine Stärke und Selbstständigkeit bewundere ich eh total.
Ich war bei mir auch stolz, dass mein Körper den Abgang ganz alleine geschafft hat. Is bei mir nachts passiert und ich hab mich alleine ins Bad zurückgezogen. Da konnte ich ihn auch nicht gebrauchen dabei. Als es vorbei war hab ich mich zitternd und unterkühlt ins Bett neben ihn gelegt und geschlafen...wollte ihn da auch nicht wecken. Er kann da ja eh nic machen, damit muss man selbst klar kommen. Ihr zwei habt einfach so eine ganz andere Beziehung, die an Distanz gewöhnt ist.
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in Wie gehen Eure Partner*innen mit dem Thema um? 14.09.2019 17:42von MarbelParbel • 810 Beiträge | 810 Punkte
Bei uns war es so, dass mein Mann mich nach der Diagnose voll gut gestützt hat und sich dann, nach der Geburt, total in sich zurück gezogen hat. Wir haben nie darüber gestritten, ob irgendwer Schuld hat, aber über vieles andere. Wir haben sehr unterschiedliche Arten zu trauern, waren aber beide unheimlich belastet. Deshalb war ein stehengelassener Becher schon Grund aneinander zu geraten. Das wird jetzt allmählich besser und ich glaube, da hilft die Trauergruppe.
Ich hab eher das Bedürfnis mich von meiner Familie und einigen Freunden zurück zu ziehen.
Ich finde es ziemlich krass, dass Ihr Euch wegen der Schuldfrage gestritten habt, hat das nicht unendlich wehgetan? Wie seid Ihr da wieder rausgekommen? Ich glaube unsere Beziehung hätte das nicht überlebt. Wir hätten ja beinahe unsere Trauer nicht überlebt...
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in Wie gehen Eure Partner*innen mit dem Thema um? 14.09.2019 18:31von Umut • 2.750 Beiträge | 2752 Punkte
Das mit stehen gelassen Becher hätte uns auch passieren können. Da war die Distanz gut.
Nein. Wirklich weh getan hat die Schuldfrage nicht. Ich mußte wissen wer und was schuld ist. Das war auch der Grund für die Osteopathie. Das ich wissen müsste mit was ich das Baby tötete. Einfach um zu wissen was ich das nächste mal anders machen kann.
Da kam auch raus das die Gebärmutter schief war etc. Damit ging's mir schon besser. Ob das dann aber der Grund war warum es besser wurde weiß ich nicht. Hab ihn auch nicht gesagt wie teuer Osteopathie ist.... Sonst bekommt er die Krise.
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in Wie gehen Eure Partner*innen mit dem Thema um? 14.09.2019 18:53von MarbelParbel • 810 Beiträge | 810 Punkte
RE: Rückzug normal?
in Wie gehen Eure Partner*innen mit dem Thema um? 15.09.2019 06:37von Umut • 2.750 Beiträge | 2752 Punkte
Doch schon mit schuld.
Er würde arbeitslos und lag mir dann auf der Tasche. Was mich wütend machte weil 500 weniger ist viel. Er im Gegenzug ich würde Stress mit Geld machen. Armes Baby.
Oder Hebamme. Ich wollte eine finden. Er meinte die reicht zur Geburt.
Gab viele Themen davon und wer recht hat. Endete mit anschreien und Handys die geflogen sind.
Erst als ich den Grund hatte. Das ich wegen dem Becken schuld bin würde es besser.
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in Wie gehen Eure Partner*innen mit dem Thema um? 15.09.2019 11:24von MarbelParbel • 810 Beiträge | 810 Punkte
Umut, Du bist nicht Schuld. Selbst wenn du was mit dem Becken hast, darin kann doch bestimmt auch eine Schwangerschaft voranschreiten, wenn sie intakt ist. Wir haben alle irgendwas krummes, schiefes, das ist doch einfach so. Da hat irgendwann beim Bauen eine einzige Zelle den Bauplan nicht gelesen und die ist Schuld. Nicht du! Bitte gib Dir nicht die Schuld an Deinem Verlust.
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in Wie gehen Eure Partner*innen mit dem Thema um? 01.01.2020 13:03von Umut • 2.750 Beiträge | 2752 Punkte
Bei uns geht es jetzt in die zweite Runde. Ich verstehe ihn nicht, glaube er sich selbst nicht. Kann nichts recht machen und bin immer die schuldige. Wenn ich höre wie andere sich ein Bein ausreißen. Klar hat er Probleme und kein Geld, und ich muß damit klar kommen ihn seit August nicht gesehen zu haben. Trotzdem kann ich nicht mehr. Ich verstehe einfach alles nicht.
Dauernd kommt ich würde nur ans Baby denken und zuviel ausgeben, ich würde ihn vernachlässigen, nicht mehr richtig lieben und mich nicht richtig um ihn kümmern, such finanziell . Was manchmal in Fernbeziehung halt schwierig ist. Und finanziell mit Baby auch nicht leicht. Er wäre nicht mehr die Nummer eins und ich hätte ihn nur zum Zeugen gebraucht.
Dann sendet er widersprüchliche Signale. Montag lass mich in ruhe du nervst und will nix mehr vom Baby hören. Rüfe ich drei Tage nicht an bin ich wieder die blöde. Hab dann ja bewusst Kontakt abgebrochen und ihn nicht informiert. Das er nichts hören will wird abgestritten.... Rufe ich aber doch an werde ich ja auch wieder angeschrien weil ich anrufe?
Ähnlich mit Baby, mal heißt es ich soll vertrauen haben und es geht gut, drei Tage später sagt er ich wäre anmaßend zu denken alles geht gut und man könnte das nicht wissen. Wenn ich dann tagelang Alpträume habe bin ich wieder schuld weil ich kein Vertrauen habe und dem Baby schade....
Muß ich es verstehen, Ist das noch Eifersucht oder bald schon Depressionen? Mir fehlt dafür momentan die Kraft.
RE: Rückzug normal?
in Wie gehen Eure Partner*innen mit dem Thema um? 01.01.2020 18:20von MarbelParbel • 810 Beiträge | 810 Punkte
Ich hoffe, ich trete Dir nicht zunahe, aber Dein Partner klingt sehr selbstsüchtig. Ich finde das ganz schwierig zu lesen! Du kannst nicht für das Baby und einen erwachsenen Mann sorgen. Das sagst Du ja selbst!
Ich denke, er muss jetzt einen Weg finden, sich selbst aus seiner Misere zu retten. Eigentlich sollte er für das Baby Geld beiseite legen, oder sich auch um Anschaffungen kümmern, statt Dir Vorwürfe zu machen, wenn Du die Priorität nun auf Euer Kind legst. Das Baby kann sich keinen Job suchen und selbst für Nahrung und Unterkunft für sich sorgen. Das müssen seine Eltern übernehmen. Also eigentlich auch er.
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in Wie gehen Eure Partner*innen mit dem Thema um? 01.01.2020 18:41von Susanne • 4.819 Beiträge | 4837 Punkte
Ach Umut, ich kann leider auch nicht sagen, das das nach einer gesunden Beziehung und einem ausgewogenen geben und nehmen klingt. In meinen Augen verhält sich so nicht ein liebender Mann und werdender Vater. Ein Vater ist im Normalfall nicht eifersüchtig auf sein Kind, schon gar nicht, wenn es noch nicht mal geboren ist. Wie soll es erst dann werden.. Ausserdem sollte er die Kraft geben und nicht rauben. Aber ich mag da durchaus falsch liegen! Wir kennen ja nur kleine Ausschnitte.
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in Wie gehen Eure Partner*innen mit dem Thema um? 01.01.2020 19:36von Umut • 2.750 Beiträge | 2752 Punkte
Danke für den Zuspruch. Hab viel im inet gelesen und ist wohl nicht so untypisch. Richtige Ratschläge was man besser machen kann waren nicht dabei, nur Erklärungen. Was nicht so hilft wie gehofft.
Keine Ahnung wie das noch werden soll. Versuche hakt nichts ans Baby ran zu lassen. Mittlerweile klappt es übers atmen recht gut. Aber auf lange Sicht keine Lösung.
Wenn ich jetzt noch ankomme mit vaterschafrsanerkennung usw bekommt er sicher die Krise.
Manchmal ist aber schon die Sehnsucht Da mal massiert zu werden. Oder irgendwie Hilfe zu haben. Wenn ich von anderen lese kann man da schon neidisch werden. Klar weiß ich von seinen Problemen usw. Aber trotzdem.
Mit den Katzen hatten wir das auch. 5 Jahre Eifersucht. Aber nur wenn er vor Ort war. Da ging das irgendwie alles. Nachts sind sie eh unterwegs und tagsüber schlafen sie. Die hatten immer wenig Berührungspunkte. Aber ist ja nicht das Ziel mit Baby.
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in Wie gehen Eure Partner*innen mit dem Thema um? 01.01.2020 20:51von Niesi85 • 820 Beiträge | 834 Punkte
Tut mir leid, dass es dir da gerade wieder nicht so gut geht in eurer Beziehung.
Ich finde eure Beziehung generell sehr „speziell“ und die Distanz macht es da sicher auch nicht besser. Der Umgang miteinander etc, das kenne ich so nicht. Mein Freund und ich verstehen uns super, auch ohne Worte. Wir sind nicht nur ein Paar, sondern auch beste Freunde. Streit gibt es bei uns eigentlich gar nicht und was das Baby angeht, sieht es bei uns auch völlig anders aus als es bei euch zu sein scheint.
Ich kenne euch ja nicht und hier hören wir ja auch nur deine Seite und Sicht der Dinge. Trotzdem sollte dein Freund keinesfalls eifersüchtig sein und mehr hinter dir stehen.
Wann kommt er denn wieder nach Deutschland? Ich finde, ihr sollte dann dringend mal ein klärendes Gespräch führen. Bis dahin könntest du dir ja mal einige Dinge aufschreiben, die dich stören und die du gerne mit ihm besprechen möchtest. Am Telefon ist sowas nie gut. Sowas sollte man schon von Angesicht zu Angesicht machen und mit dieser Liste gerät nichts in Vergessenheit.
Eure aktuelle Situation und das Miteinander sind leider nicht gerade so optimal, wenn da bald ein kleines Wesen hineingeboren wird.
Ich wünsche dir aber, dass ihr in Ruhe über eure Differenzen reden könnt und einen gemeinsamen Weg findet, künftig als Familie zusammenzuleben.
Eine Idee hatte ich noch:
Ich kenne eure finanziellen Verhältnisse zwar nicht, aber du spricht ja öfter an, dass der kein oder wenig Geld hätte. Wäre es da für euch nicht vielleicht eine Möglichkeit, dass er komplett zurück nach Deutschland kommt und die Elternzeit übernimmt? Dann kannst du - wie geplant - zügig wieder Vollzeit einsteigen und er könnte sich voll und ganz um das Baby kümmern. Währenddessen könnte er hier wieder nach einem passenden Job Ausschau halten und ihr hättet die Chance, langfristig an einem Ort zusammenzuleben.
Niesi mit ⭐️ im ♥️ und 🌈-Baby im 🤰
RE: Rückzug normal?
in Wie gehen Eure Partner*innen mit dem Thema um? 01.01.2020 21:48von Umut • 2.750 Beiträge | 2752 Punkte
Seine Seite kann ich hier gar nicht schreiben, kenn Sie selber nicht. Villeicht wäre es dann einfacher... Wahrscheinlich ist er wirklich gedanklich mit seinen Problemen so ausgepowert das er für anderes keine Zeit hat.
April kommt er zurück... Ist noch bisschen hin.
Zusammen wohnen geht nicht. Wir gelten dann als bedarfsgemeinschaft wenn er kein Job hat. Du ich muß seine Sachen alle Zahlen, für sein Lebensunterhalt aufkommen plus Krankenkasse. Das sind über 600 Gesamt im Monat. Da müßte ich noch ein Nebenjob machen um das zu stemmen und hätte mit 50 Stunden in der Woche arbeiten nichts mehr vom Baby... Zumal er das pflegerische nicht kann. Bräuchte dann doch meine Mutter in Rückhalt.
So ganz bin ich auch nicht bereit das Baby komplett aufzugeben, komplett türkische Erziehung dann. Hab schon gewisse Vorstellungen wie die Erziehung sein soll. Und der Luxus 1,5 Jahre nur 30 Stunden zu arbeiten ist halt auch nicht schlecht. Weiß ist Egoismus von mir. Aber 50 Std in der Woche das Baby gar nicht sehen kann ichbmir momentan nicht vorstellen.
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