Hallo,
nun ist es doch mal an der Zeit meine Geschichte zu Ende zu erzählen...
Nach meinem letzten Post wurde es leider noch sehr spannend. Bei mir wurde eine Plazenta praevia diagnostiziert, d.h. die Plazenta lag am/auf dem Muttermund. Dies verwächst sich wohl oft noch -wurde mir während der Schwangerschaft auch oft versprochen- kann aber heftige Blutungen verursachen bis hin zur Früh- oder Totgeburt bzw. besteht wohl ein hohes Risiko für die Mutter zu verbluten, wenn nicht schnell gehandelt wird. Damit war der Traum von der natürlichen Geburt eigentlich schon ausgeträumt und jegliche Entspannung dahin.
Nun wollte ich mich in SSW 25 nicht verrückt machen lassen, war aber vorgewarnt. In SSW 29 war es dann auch schon soweit...Ich hatte Blutungen und wurde in die nächste Uniklinik mit Level 1 Versorgung für Frühchen verfrachtet. Die Blutungen und auch die leichten Wehen ließen sich stoppen und ich durfte nach einer Woche wieder nach Hause...
Nun war ich natürlich so richtig vorgewarnt und erledigte alle Vorbereitungen/Käufe fürs Baby möglichst schnell. Die gepackte Kliniktasche war ab dem Zeitpunkt mein ständiger Begleiter!
In SSW 33 wachte ich eines nachts auf und hatte Blutungen...es war ein riesen Schock, hatte mich doch gerade erst von dem Schock in SSW 29 erholt. Also wieder ab ins Krankenhaus, mitten in der Nacht, im strömenden Regen...echt filmreif! 🙄
Auch da konnten die Blutungen und die Nun doch spürbaren Wehen gestoppt werden. Am Abend vor meiner Entlassung wieder ordentlich Blut...
Somit stand fest, dass ich bis zum inzwischen wirklich medizinisch notwendigen, geplanten Kaiserschnitt im Krankenhaus bleiben würde. Also noch gute 5 Wochen mit Bettruhe in einem fremden Bett, mit wechselnden Zimmergenossinnen (die teilweise schon ihre gesunden Babys im Arm hielten), Corona-Besuchsregeln, die Sorge ums Baby, noch nicht alles zu Hause so wie ich es wollte, usw... die Nerven lagen also so richtig blank! 😩🥺
Wahrscheinlich hat das auch eine tragende Rolle gespielt, aber ich hab wirklich versucht ruhig zu bleiben und mit der Situation klar zu kommen...es blieb nun aber einfach alles angespannt.🤷🏼♀️
In SSW 34 bin ich eines morgens aufgewacht und da war es wieder...Blut, überall Blut und Wehen.
Beim anschließenden Ultraschall wurde beschlossen, dass es nun der Tag werden sollte an dem unserer kleines Wunder auf die Welt kommt.
So haben wir Ende Juni (anstatt Mitte August) unsere Tochter begrüßen dürfen. Klein und zart, aber kerngesund, wunderschön und voller Lebenswillen...Ich bin immernoch völlig überwältigt und kann meine Gefühle nicht wirklich beschreiben.💕
Während mich die Nachwirkungen des Kaiserschnitts, die Hormone, der dann doch recht hohe Blutverlust und meine Gerinnungsstörung mich echt fertig gemacht haben übertraf unsere Tochter meist alle an sie gestellten Anforderungen. Nach einer Woche durfte sie von der Intensivstation in mein Zimmer und nach weiteren 2 Wochen durften wir sogar schon nach Hause.
Seitdem wächst und gedeiht sie super...Ich/wir könnte glücklicher nicht sein!
Allerdings werde ich nie vergessen wie furchtbar unser Weg zum Glück war. Versteht mich nicht falsch, ich würde es für sie wieder machen...aber ob ich nochmal genug Kraft für ein Geschwisterchen aufbringen werde weiß ich ehrlich nicht. Nicht nur psychisch, auch physisch haben die Fehlgeburten, diese Schwangerschaft und die Zeit im Krankenhaus nach der Geburt mir viel abverlangt...
Daher genieße ich nun einfach jeden Moment und wünsche jeder von euch, dass sie ebenfalls bald ihr Wunder in den Armen halten darf! 👩🏼🍼
Bei Fragen schreibt mir einfach😊