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RE: Annas Geschichte
in Eure Geschichte 09.06.2020 12:16von Saranda • 313 Beiträge | 313 Punkte
Liebe Anna,
Es tut mir leid, dass du ein weiteres Kind ziehen lassen musst. Ich kann deine Angst sooo nachvollziehen und dennoch schicke ich dir unglaublich viel Energie und Kraft um positiv zu bleiben und glaube ganz fest daran, dass dein zweites Zwillingsbaby bei dir bleiben wird!
Liebe grüße
Sternchen 12 SSW am 15.03.20
RE: Annas Geschichte
in Eure Geschichte 09.06.2020 14:33von Ophelia Denöf • 198 Beiträge | 199 Punkte
Ach man, wie schade Anna. Erst so tolle Nachrichten im Doppelpack und dann sowas...
Habe vor kurzem gelesen dass viele Schwangerschaften als Zwillingsschwangerschaften anfangen aber nur ein Kind zum Schluss geboren wird. Gerade in den ersten Wochen soll es besonders häufig vorkommen und du bist ja noch recht weit am Anfang. Vielleicht ist unsere moderne Medizin Fluch und Segen zugleich was sowas angeht weil nun schon so früh alles beobachtet und dokumentiert werden kann. Das ist zwar wirklich traurig, ich möchte dir aber Mut machen.
Wie geht es dir ansonsten, sind die Blutungen ganz weg? Schon Schwangerschaftsbeschwerden vorhanden?
Ganz liebe Grüße und fühl dich gedrückt 🤗🍀
RE: Annas Geschichte
in Eure Geschichte 09.06.2020 19:43von Anna_90 • 164 Beiträge | 164 Punkte
Habt vielen Dank für eure lieben Worte! Die tun echt gut!
@Ophelia: ja, ich hab die moderne Technik auch schon wieder verflucht. Hätte ich mich nicht die letzten Wochen auf Zwillinge gefreut, wären meine Gefühle heute sicher ganz anders geworden.
Ich will euch noch von einem Gespräch heute erzählen, wo ich das erste Mal positiv überrascht war, wie andere mit dem ganzen Thema umgehen:
Da ich ein vertrauensvolles Verhältnis zu meinem Teamleiter habe, hab ich ihm vorhin doch meine Situation geschildert. Er ist alleinstehend, Anfang 50, mit wenig Familie, sprich jemand von den ich eher gedacht hätte, dass er mit dem Thema noch gar nichts am Hut hatte und nicht weiß, wie er sich mir gegenüber verhalten soll. Allerdings ist ihm eine Fehlgeburt und der damit verbundene Schmerz in seinem Umfeld früher schon mal begegnet und er hatte sich daraufhin auch darüber informiert und war total verständnisvoll. Häufig geht es uns ja so, das unser Gegenüber nicht weiß, wie er reagieren soll und die Reaktion dann auch gerne mal enttäuschend/verletzend ist. Umso erstaunlicher, dass es auch mal anders sein kann.
RE: Annas Geschichte
in Eure Geschichte 10.06.2020 06:54von Ophelia Denöf • 198 Beiträge | 199 Punkte
Schon komisch, von der Familie oder Freunden erwartet man fast eine empathische Reaktion und wird oft enttäuscht, ein Außenstehender, von dem man es genau nicht erwartet, kann dagegen genau die richtigen Worte in so einer Situation finden. Kommt mir sehr bekannt vor und ich freue mich dass du so eine angenehme Begegnung hattest! 😊
War bestimmt auch nicht einfach da ausgerechnet mit dem Teamleiter drüber zu sprechen, um so schöner dass es sich doch so "gelohnt" hat.
RE: Annas Geschichte
in Eure Geschichte 13.06.2020 13:42von Lisalein • 101 Beiträge | 103 Punkte
Hallo Anna
das tut mir so wahnsinnig leid für dich, dass du dich von einem weiteren Kind verabschieden musst. Das ist wirklich sehr traurig!
Gleichzeitig freue ich mich mit dir, dass das andere Baby sich gut entwickelt.
Ich wünsche dir Zeit, um deine Gefühle zu spüren und ordnen zu können. Bestimmt findest du mit deinem Mann einen Weg, um Trauer und Freude gleichzeitig einen Platz zu geben. Das wünsche ich euch ❤️
RE: Annas Geschichte
in Eure Geschichte 12.08.2022 13:12von Anna_90 • 164 Beiträge | 164 Punkte
Ihr Lieben, vor eineinhalb Jahren kam unser Sonnenschein zur Welt und ich habe hier nur noch sporadisch gelesen und gehofft, dass ich hier nie wieder aus traurigem Anlass von mir schreibe muss.
Da ich selbst Einzelkind bin und mir immer so sehr gewünscht habe, ein Geschwister zu haben, habe ich auch immer von zwei Kindern geträumt.
Nach der Entbindung ging es mir lange körperlich nicht gut, ich hatte starke Schmerzen, konnte mich nur eingeschränkt um meine Maus kümmern und wurde noch zwei Mal unter Vollnarkose und drei Mal kleiner operiert. Seit Frühling habe ich aber endlich fast keine Schmerzen mehr und im Juni beschlossen mein Mann und ich, es mit einem zweiten Kind zu versuchen. Ich wurde direkt schwanger. Hatte anfangs ganz leichte Blutungen (zur Einnistung?) und danach noch zwei Mal. Hat mich natürlich erschrocken, aber hatte ich bei den Zwillingen auch und da ist es ja immerhin einmal gut gegangen. Vor zwei Wochen zum Ultraschall sah ich auch den Herzschlag. Ich hatte mit Müdigkeit, manchmal Übelkeit zu kämpfen und plötzlich großen Appetit auf Fleisch, fühlte mich also auch schwanger.
Gestern dann der Schock als die Frauenärztin den Ultraschall machte: das Würmchen war kaum gewachsen in den letzten zwei Wochen und ein Herzschlag war auch nicht mehr zu sehen. Da ich umgezogen bin, habe ich zum Glück eine sehr liebe neue Frauenärztin die sich ganz viel Zeit für mich genommen hat. Sie hat mich gut aufgeklärt, getröstet und wir haben gemeinsam überlegt, wie es weitergeht. Letztendlich habe ich mich für eine Ausschabung entschieden. Zum einen stille ich meine Maus noch, bin mir da nicht sicher wegen unterstützender Medikamente und habe einfach Angst, dass der Abgang kommt wenn ich mit ihm alleine bin und zum anderen hat die Ärztin gesagt, dass sie das Würmchen dann genetisch untersuchen lassen kann. Ich war gestern noch im Krankenhaus und da ich ein Mensch bin, der gern alles hinter sich haben möchte, bin ich sehr froh, dass ich heute direkt operiert wurde.
Mittlerweile habe ich erfahren, dass das Würmchen nicht genetisch untersucht wird. Die Kasse zahlt erst bei 3 Verlusten. Und da ich in meiner zweiten Schwangerschaft ja "nur" einen Wurm verloren habe, zählt diese nicht. Man braucht drei missglückte Schwangerschaften, drei Sternchen zählen nicht. Was für eine Ironie. Meine Frauenärztin will aber meinen Mann und mich stattdessen untersuchen lassen. Ich hoffe sehr, dass das klappt, weil ich langsam nicht mehr an Zufall glaube.
Meine Maus geht zum Glück seit kurzem in den Kindergarten und ist dort gut angekommen und versorgt. Ich gehe aber leider ausgerechnet seit letzter Woche wieder arbeiten. Mein Chef kennt grob meine Vorgeschichte und ist sehr verständnisvoll. Aber ich will gar nicht wissen, was meine Kollegen sagen weil ich nach eineinhalb Wochen direkt wieder ausfalle. Ich weiß, dass mir das eigentlich egal sein kann. Aber ich komme mir trotzdem blöd vor. Noch dazu hat es mir so gut getan nach der langen Zeit Zuhause endlich wieder rauszukommen und diese Mama-Blase zu verlassen. Ich liebe meine Maus, aber ich bin eben auch noch Anna, die gern arbeitet.
Meine Maus war gestern auch so süß, kam zu mir als ich geweint habe, hat sich an mich gekuschelt und geküsst. Sowieso hat er mich gestern trotz allem so oft noch zum lächeln oder lachen gebracht. Aber er führt mir gleichzeitig eben auch deutlich vor Augen, was ich verpasse.
Ich hab's jedenfalls ganz schön satt. In den letzten zweieinhalb Jahren hatte ich sechs gynäkologische Operationen unter Vollnarkose und gefühlt habe ich was das Thema Kinder kriegen angeht einfach nur Pech. Zwei Ausschabungen nötig beim ersten Verlust, das kurze große Glück Zwillinge zu erwarten, eine furchtbare weitere Schwangerschaft voller Sorgen und Ängste, diese schlimme Geburtsverletzung wegen der ich in den ersten drei Monaten vor Schmerzen kaum stehen geschweige denn mein Kind tragen konnte, die zwar schwächer werdenden aber so lange bleibenden Schmerzen die mich immer wieder an die ganze Scheiße erinnert haben und jetzt ist der große Traum vom zweiten Wunder wieder geplatzt.
RE: Annas Geschichte
in Eure Geschichte 13.08.2022 16:04von Susanne • 4.772 Beiträge | 4790 Punkte
Ja, die gibt s , schau mal hier https://www.fehlgeburt.info/die-fehlgebu...e-und-therapie/
RE: Annas Geschichte
in Eure Geschichte 15.08.2022 07:34von Nelke • 2.262 Beiträge | 2272 Punkte
Hallo Anna,
tut mir leid, was du alles erleben musstest.
Ich hoffe, körperlich geht es dir ganz schnell wieder besser und ich hoffe, dass die Seele bald wieder Ruhe findet. Da hat man selbst schon viel erlebt und dann lese ich wieder eine Geschichte, wie deine. Man kann es nicht glauben, dass es noch schlimmer gehen kann.
Mache dir wegen der Arbeit keine Gedanken. Es gibt die Leute, die tratschen und die tratschen immer. Irgendwas finden sie immer und egal wie banal der Grund dafür ist.
Das Argument, es seien keine drei volle Fehlgeburten ist einfach nur furchtbar. Die Kosten selbst zu tragen kommt eher nicht in Frage? Mir wurde gesagt, dass sich die Kosten im 1000er Bereich befinden...das hat man ja nicht eben so parat...
Du könntest vielleicht selbst bei der Krankenkasse um die Genehmigung bitten? Zusammen mit deiner Ärztin?
Die Option, euch Eltern zu testen finde ich auch gut. Dass hier ein Grund vorliegt, ist sehr sehr selten, aber auch sehr gravierend.
Alle anderen Untersuchungen, von Schilddrüse über Hormone und gerinnung können übrigens nach "zwei echten" Fehlgeburten (Entschuldigung für die Ausdrucksweise) durchgeführt werden.
Gibt es denn eine Abortsprechstunde in deiner Nähe? Oder eine kinderwunschpraxis? Diese Fachleute kennen sich sehr gut mit Fehlgeburten aus.
Viel Glück und Kraft für die nächsten Schritte!
Liebe Grüße 🌸
RE: Annas Geschichte
in Eure Geschichte 18.08.2022 08:52von Anna_90 • 164 Beiträge | 164 Punkte
Liebe Nelke, vielen Dank für deine lieben Worte. Ich habe gerade in deinem Profil gelesen. Schrecklich, die Fehlgeburten und dann stand unten plötzlich, dass du dein Regenbogenbaby bekommen hast. Das war so schön zu lesen, da hatte ich gleich ein paar Tränen in den Augen.
Körperlich geht es mir relativ gut, mein Bauch drückt und ziept immer mal. Ansonsten merke ich, dass es mir gut tut, dass ich seit Montag tagsüber alleine Zuhause bin. Mit meinem Mann und vor allem meinem Sohn hatte die Trauer nicht so richtig Platz. Aber genau diesen möchte ich ihr dieses Mal geben. Im Gegensatz zum ersten Mal weiß ich ja jetzt, dass ich traurig sein darf. So oft, lange und viel wie ich es eben bin. Das tut gut, nicht dagegen anzukämpfen.
Ich habe nächste Woche wieder einen Termin bei meiner Frauenärztin. Dann werde ich auch gleich mal nach einer Abortsprechstunde fragen und sowieso, wie es jetzt weitergeht. Die Kosten selbst zu tragen ist zur Zeit eher nicht möglich, aber es ist eine gute Idee, dass ich sonst bei der Krankenkasse nochmal nachfrage.
Liebe Grüße zurück 👋
Liebe Anna,
das klingt wirklich wahnsinnig hart bei dir. So viele Schmerzen und OPs, so viel Hoffnung, so viel Enttäuschung und Trauer. Ich fühle mit dir.
Ich finde es spannend, dass dir das Alleinsein guttut. Ich wollte gerade nicht allein sein...
Aber wenn so die Trauer ihren Raum haben kann, dann ist es gut, dass du spürst, dass das hilft! Und dass du völlig zu Recht trauern darfst! So viel und so lange es eben braucht. Es ist schließlich schrecklich, was du erlebt hast, auch wenn das nicht alle verstehen.
Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute!
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