#16

RE: Aufklärungsflyer

in Mein totes Kind im Bauch-ich erleide gerade eine Fehlgeburt 01.03.2020 16:55
von Steffi1983 • 1.347 Beiträge | 1356 Punkte

Um schildy zu antworten: Ich hatte in meiner ersten SS tatsächlich keinerlei Angst und die Option einer Fehlgeburt kam mir kein einziges Mal in den Sinn. Das war eine sehr unbeschwerte und leichte SS mit meiner Großen damals und das war gut so. Eventuell war das so, weil ich mit 20 noch recht jung war und deshalb auch von niemandem darauf hingewiesen wurde, dass ich auch eine FG haben könnte. Ich möchte fast behaupten, dass ich gar nicht wusste, dass so etwas passiert. Da hätte mich der Flyer damals wahrscheinlich stark verunsichert. Das zweite Mal stieß ich erst auf den Gedanken, dass etwas schief gehen könnte, als der FA sagte "das ist aber klein, ich muss sie leider etwas zurück datieren und in 2 Wochen schauen wir mal". Daraufhin habe ich erst gegoogelt und erfahren, dass das ein Anzeichen für eine drohende FG sein kann und weil ich so neugierig bin und gerne alles unter Kontrolle habe geschaut, was man dann machen kann. Wäre ich wie mein Freund, hätte mich die Feststellung der MA 2 Wochen später total überrumpelt. Er war nämlich durchwegs positiv und gar nicht beunruhigt nach der Aussage des Arztes. Dann hätte ich wohl sofort den einzigen Vorschlag des Arztes (Ausschabung) wahrgenommen, obwohl ich eigentlich total gegen operative Eingriffe bin. Da hätte mir der Flyer wir gesagt schon geholfen. Ich merk ja sogar jetzt in der dritten SS und obwohl ich schon so weit bin, dass das Thema FG mich sogar jetzt und in dieser SS noch sehr ängstigt und beschäftigt.

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#17

RE: Aufklärungsflyer

in Mein totes Kind im Bauch-ich erleide gerade eine Fehlgeburt 01.03.2020 17:18
von Umut • 2.750 Beiträge | 2752 Punkte

So wie dir Steffi ging es mir auch in der ersten Schwangerschaft.

Von Fehlgeburt wußte ich schon. Oma hatte 57 eine. Aber es war ewig her. Danach nie. Zumindest weiß ich von keiner.
Oma hat immer dramatisch von der Ausschabung und Demütigung erzählt. War andere Zeit und der Arzt dachte es sei Absicht gewesen. Dabei wußte die nichts davon. Liegt in der Familie meiner Mutter das zu verdrängen. War schon weiter und alles am Baby gut erkennbar.
Jedenfalls hab ich aus der Kindheit mitgenommen das es nichts gutes ist. So Sachen waren prägend. Aber war für mich auch eine andere Zeit.

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#18

RE: Aufklärungsflyer

in Mein totes Kind im Bauch-ich erleide gerade eine Fehlgeburt 01.03.2020 17:44
von Niesi85 • 820 Beiträge | 834 Punkte

In meine erste Schwangerschaft bin ich auch relativ unbeschwert gestartet. Trotzdem war mir jederzeit bewusst, dass es schief gehen kann und eine FG öfter vorkommt, als man denkt.
Aus genau diesen Gründen habe wir auch so lange wie möglich abwarten wollen, bis wir von der Schwangerschaft erzählen und waren letzten Endes froh, es niemandem erzählt zu haben.

Ich hatte auch ausreichend Zeit, mir bzgl der AS Gedanken zu machen. Diagnose: donnerstags, OP: montags.
Für mich war es auf jeden Fall der richtige Weg, zumal der Embryo ja zum Zeitpunkt der Diagnose bereits seit 5 Wochen nicht mehr lebte und keine Anzeichen einer Blutung zu erkennen waren.

Aber wie ich in meinem ersten Post schon geschrieben habe, schätze ich mich selbst auch als gut informiert ein. Ich lese sehr viel und informiere mich aus den verschiedensten Quellen, kann verschiedene Meinungen und Artikel auch kritisch betrachten und mir so eine umfangreiche Meinung bilden.

Ich weiß aber auch, dass viele das nicht machen/können oder aus den verschiedensten Gründen nicht in der Lage dazu sind. Für genau diese Personengruppen finde ich eine entsprechende Info sinnvoll.

Der Flyer muss ja nicht gleich so negativ behaftet sein. Eher so in der Art, wie toll eine Schwangerschaft doch ist, was es nun alles zu beachten gibt, dass es aber auch Fälle gibt, in denen eine Schwangerschaft nicht intakt ist/bleibt. Es müssen weder Zahlen noch Statistiken aufgeführt werden. Aber vielleicht ein paar Quellen, über die man sich im Fall der Fälle informieren und wo man sich ggf Hilfe holen kann. Sowas kann ja auch eher am Rande in einem allgemeinen Info-Blatt stehen. Aber so ganz und gar nicht zu erwähnen finde ich eben auch nicht wirklich gut.


Niesi mit ⭐️ im ♥️ und 🌈-Baby im 🤰
zuletzt bearbeitet 01.03.2020 17:46 | nach oben springen

#19

RE: Aufklärungsflyer

in Mein totes Kind im Bauch-ich erleide gerade eine Fehlgeburt 01.03.2020 20:03
von Schildy • 182 Beiträge | 182 Punkte

Danke für die Antworten, ist schon interessant was jeder auch vorher für Erfahrungen gemacht hat. Unter anderen deswegen sind die Meinungen so unterschiedlich.

Für mich wäre die Information über die Fehlgeburten in der Situation zu viel gewesen. Letztlich muss ich auch sagen, dass in der jetzigen SS nach den Erlebnissen um die FG ich heute bei 8+3 nicht weiß was ich morgen mache wenn der Frauenarzt mir sagt, dass Herz schlägt nicht mehr. Mir jetzt darüber eine Meinung zu bilden was ich dann möchte überfordert mich definitiv. Das werde ich dann entscheiden, wenn ich es muss. Und da es mich jetzt überfordert, geh ich davon aus, dass es mich vor den Erfahrungen der FG erst recht überfordert hätte.

Versteht mich nicht falsch, ich finde definitiv man muss mehr über Fehlgeburten sprechen und das medizinische Personal muss über Möglichkeiten aufklären (betrifft ja aber nicht nur die Fehlgeburt, auch sämtliche Tests in der SS und Geburt). Schwangere aber extra auf das Thema Fehlgeburt zu stoßen oder Gedanken darüber dazu anzustoßen empfinde ich für mich als schwierig.
was aber nicht heißt, dass es für andere vielleicht hilfreich ist.

zuletzt bearbeitet 01.03.2020 20:08 | nach oben springen

#20

RE: Aufklärungsflyer

in Mein totes Kind im Bauch-ich erleide gerade eine Fehlgeburt 01.03.2020 20:15
von Susanne • 4.819 Beiträge | 4837 Punkte

Oh, du hast morgen einen Termin? Viel Glück dafür 🍀

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#21

RE: Aufklärungsflyer

in Mein totes Kind im Bauch-ich erleide gerade eine Fehlgeburt 01.03.2020 20:50
von Schildy • 182 Beiträge | 182 Punkte

Danke, deswegen seh ich das Thena eventuell ein wenig emotionaler als anderw

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#22

RE: Aufklärungsflyer

in Mein totes Kind im Bauch-ich erleide gerade eine Fehlgeburt 24.04.2020 09:06
von Anna_90 • 164 Beiträge | 164 Punkte

Bin gerade auf das Thema gestoßen. Sehr interessant und ich bin hin- und hergerissen.
Ich hätte mir definitiv gewünscht, dass mir das Thema vorher schon bekannter gewesen wäre. Also irgendwo ganz weit weg wusste ich schon, dass da noch was schief gehen kann. Aber nicht, wie häufig das letztendlich passieren kann.
Mit zwei Sachen hatte ich sehr stark zu kämpfen: ich dachte, dass es zu Blutungen kommt. Dass der Frauenarzt aber auch feststellen kann, dass es nicht weit genug ausgebildet ist oder das Herz nicht mehr schlägt bevor der Körper reagiert, wusste ich gar nicht. Und mir wurde überhaupt keine Alternative vorgeschlagen. Arzt sagt, das Kind muss rausgemacht werden. Das beides zusammen hat mir komplett den Boden unter den Füßen weggezogen und ich hätte mir wirklich gewünscht, da vorher mehr darüber gewusst zu haben. Im Nachhinein habe ich auch erfahren, dass es in der Familie solche Fälle gab. Das wird halt alles so verschwiegen. Und das sehe ich wirklich kritisch. Und das macht es den Betroffenen meiner Meinung nach zusätzlich schwer. Deshalb würde ich mir wünschen, dass das Thema generell viel bekannter ist und nicht so tabuisiert wird. Allerdings muss ich auch zustimmen, als ich dann schon mal schwanger war, hätte ein Flyer bei mir wahrscheinlich auch nicht viel bewirkt. Ich hab das für mich einfach konsequent ausgeschlossen, insofern fände ich wie gesagt generelle Aufklärung besser. Aber hab auch keine richtige Idee, wo man da ansetzen kann.

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#23

RE: Aufklärungsflyer

in Mein totes Kind im Bauch-ich erleide gerade eine Fehlgeburt 26.04.2020 18:42
von Lotta • 252 Beiträge | 252 Punkte

Ich hätte keinen Flyer gewollt. Bei mir hat es schon geblutet, daher war ganz klar für mich dass ich warten werde. In knapp 2 Wochen werd ich meinen Nachsorgetermin haben. Werde mir auch erst 2 Tage vorher mit Eileiterschwangerschaft, Ausschabung und Medikamenten beschäftigen. Noch hoffe ich sehrrrrrr dass mein Körper das alleine gut schafft

Ich fände auch eine generelle Aufklärung besser. Angefangen im Biologieunterricht, Medien etc

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#24

RE: Aufklärungsflyer

in Mein totes Kind im Bauch-ich erleide gerade eine Fehlgeburt 21.07.2020 14:13
von Anna_90 • 164 Beiträge | 164 Punkte

Als ich heute bei der Frauenärztin gewartet habe, saß mir eine sehr nervöse Frau gegenüber, sie kam weinend aus dem Sprechzimmer und hat offensichtlich gerade ihr Kind verloren. Am liebsten wäre ich zu ihr hin und hätte ihr von diesem tollen Forum hier erzählt. Hab mich aber nicht getraut. Und ich hab mir mal wieder gewünscht, dass es zumindest einen Flyer gäbe, den die Schwestern ihr mitgeben. Weil selbst wenn man sich (was ja auch verständlich ist) vorher nicht mit sowas auseinander setzen möchte. Wenn eine FG eintritt und selbst wenn der Arzt nett ist, es bleiben doch so viele Fragen und man weiß ja auch nicht, an wen man sich wenden könnte.

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#25

RE: Aufklärungsflyer

in Mein totes Kind im Bauch-ich erleide gerade eine Fehlgeburt 21.07.2020 14:51
von Bine • 966 Beiträge | 974 Punkte

Das wäre eine tolle Idee. Hätte ich mir auch sehr gewünscht. Gerade auch mit meiner Erfahrung das es für Ärzte eben alltäglich ist...

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#26

RE: Aufklärungsflyer

in Mein totes Kind im Bauch-ich erleide gerade eine Fehlgeburt 21.07.2020 22:12
von Lisalein • 101 Beiträge | 103 Punkte

Das finde ich einfach super wichtig! Ich finde sogar man sollte junge Frauen und gerne auch Männern schon bevor das Baby unterwegs ist informieren. Beginnend im Aufklärungsunterricht in der Schule. Irgendwie passt es auch zum Thema Tod und Sterben im Religions- /Ethikunterricht.

Was gäbe es noch zwischen Schule und Kinderwunsch?

Man bekommt ja auch Flyer darüber, dass das Kind krank sein könnte oder eine Behinderung haben könnte. Spätestens seit dem Harmonytest ist das sehr verbreitet. Wieso also nicht auch auf das Risiko einer Fehlgeburt hinweisen, um zu informieren welche Möglichkeiten man im Ernstfall hat 🤷🏽‍♀️

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