#16

RE: Abschied von unserem Julibaby

in Eure Geschichte 11.01.2020 21:25
von Steffi1983 • 1.347 Beiträge | 1356 Punkte

Liebe Lisa,
mir tut das auch leid, was dir passiert ist! Entzündungswerte wurden bei mir auch nicht kontrolliert, nur der hcgwert... alles Gute dir!

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#17

RE: Abschied von unserem Julibaby

in Eure Geschichte 11.01.2020 21:47
von Lisalein • 101 Beiträge | 103 Punkte

Wie auch immer... Der HCG Wert war kräftig gesunken. Immerhin eine gute Nachricht. Ich entschied meinen Geburtstag trotzdem zu feiern. Die Schwangerschaftssymptome waren verschwunden und ich sah keinen Grund nicht zu feiern. Das Leben geht weiter.
Es folgten die Weihnachtsfeiertage. Am ersten Weihnachtsfeiertag hatte ich abends noch starke Schmerzen im Unterleib. Schlimmer als die Wehen während der Fehlgeburt. Ich dachte schon wir müssen uns Krankenhaus und war völlig aufgelöst. Zum Glück verschwanden die Schmerzen so schnell wie sie kamen.
Von da an, tat sich eine gefühlte Ewigkeit nichts.
Am 6. Januar abends begann dann endlich eine leichte Schmierblutung. Ich hätte beinahe geweint vor Glück.
Als ich am 8. Januar wieder beim Arzt war, erzählte ich der Arzthelferin gleich von meiner Schmierblutung. Sie tippte das in ihren Computer und sagte, dass ich dann in zwei Wochen zu abschließenden Blutabnahme kommen soll und machte direkt den Termin aus. Ich bekam noch Blut abgenommen und fertig. Irgendwie bin ich immernoch irritiert?! Überall lese ich von Ultraschall nach der kleinen Geburt?
Wie war das bei euch?
Voller Hoffnung, dass es diese Nacht soweit ist, bereitete ich mich vor. Legte Handtücher bereit und ein weißes Tuch für unser Baby. Außer leichten Unterleibsschmerzen passierte aber nichts...
Am Donnerstag so gegen 10 Uhr frühs konnte ich kaum noch stehen. Zum Glück hatte meine Mutter frei und kam, um auf unsere große Tochter aufzupassen. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Überall stand, dass es meistens nachts passiert. Kurz zuvor hatte ich noch geschrieben, dass wir zur Krabbelgruppe kommen. Das war wohl nichts...
Nach etwa zwei Stunden hörten die Schmerzen wieder auf und die Blutung war schon recht stark.
Meine Mutter kochte noch eine Kleinigkeit für uns.
Abends waren wir bei meinen Schwiegereltern. Das war schon länger ausgemacht und ich fühlte mich eigentlich auch wieder soweit gut.
Während des Essens spüre ich wie ein Klumpen aus mir flutschte. Aber das passierte noch völlig ohne Schmerzen.
Wir gingen dann ziemlich schnell nach Hause und von da an kamen immer mehr und immer größere Koagel.
Um ca. 21.30 Uhr brachte ich die große Maus ins Bett und beim Stillen merkte ich die erste deutliche Wehe gefolgt von Unmengen Blut.
Gegen 23.30 hatte ich schon recht heftige Wehen. Mir wurde total heiß. Meine Tochter wachte auf und erschrak wohl, weil ich nicht da war. Mein Mann wachte auf. Ich bat ihn sie zu mir zu bringen, dass ich sie Stillen kann. Es folgten unglaublich starke Wehen und es fühlte sich an als sei die Fruchtblase geplatzt. Viel klare Flüssigkeit floss aus mir. Ich hab meine Tochter wieder meinem Mann in die Hand gedrückt. Er ging mit ihr nach unten, dass ich etwas Ruhe hatte. Mir war sooo warm. Als ich meinen Pullover auszog, machte flutschte es plötzlich raus. Da lag es nun, eingehüllt in Fruchtblase und was auch immer?
Mein Kreislauf machte völlig schlapp und ich kroch irgendwie in mein Bett. Es war noch vor Mitternacht, als ich wieder einigermaßen zu mir kam. Das ging alles echt schnell! Und ich war super glücklich und erleichtert es geschafft zu haben. Kurz darauf kam mein Mann mit unserer schlafenden Tochter zurück. Wir redeten noch kurz und schliefen recht schnell ein.
Gegen 1.30 Uhr schreckte ich auf. Irgendwie kam mir Gedanke, dass das kleine Baby jetzt ganz alleine im Bad liegt... Ich beschloss es zu uns ins Schlafzimmer zu holen. Natürlich hatte ich kein Kästchen oder so zurecht gelegt sondern nur das weiße Tuch. Das war aber schnell durchgeblutet. Also begab ich mich mitten in der Nacht auf die Suche nach etwas passendem. Hättet ich das nur vorher gemacht.... Irgendwann fand ich ein Körbchen. Das schien mir passend.
So schliefen wir alle vier zusammen in unserem Schlafzimmer. Für diesen Moment bin ich unglaublich dankbar und werde ihn für den Rest meines Lebens in meinem Herzen behalten.
Heute haben wir das Julibaby begraben. Die Sonne hat geschienen.

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#18

RE: Abschied von unserem Julibaby

in Eure Geschichte 11.01.2020 22:08
von Lisalein • 101 Beiträge | 103 Punkte

Vielen Dank euch allen!
Das beruhigt mich wirklich sehr, dass man nicht unbedingt den Entzündungswert kontrollieren sollte. Eigentlich bin ich garnicht so ein Kontollfreak. Im Gegenteil sogar, aber da war ich echt irritiert.

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#19

RE: Abschied von unserem Julibaby

in Eure Geschichte 11.01.2020 22:11
von Umut • 2.750 Beiträge | 2752 Punkte

ich verstehe dich zu gut. Das du es bei dir haben wolltest und mit Beerdigung. So ist es wenigstens immer da.

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#20

RE: Abschied von unserem Julibaby

in Eure Geschichte 11.01.2020 22:13
von Steffi1983 • 1.347 Beiträge | 1356 Punkte

Eine so traurige Geschichten. Du hast das aber so schön geschrieben, vor allem den Schluss, als ihr zu viert im Schlafzimmer wart. Ich hoffe du kannst dich bald von diesem Erlebnis erholen und die Wunden heilen schnell bei dir. Bestimmt klappt es dann auch bald wieder.

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#21

RE: Abschied von unserem Julibaby

in Eure Geschichte 11.01.2020 22:20
von Lisalein • 101 Beiträge | 103 Punkte

"Ich habe darüber auch schon mal mit einer Freundin diskutiert, sollte man als schwangere quasi auch darauf schon vorbereitet sein wie bei allen anderen Vorsorgeuntersuchungen ja auch. Nur weil ich weiss, dass ich z.b Krebs kriegen kann und zum Abstrich gehe, habe ich für meinen Teil nicht mehr Angst davor. "Vogelstrauss"-Taktik ist meist nicht die Beste. Auch bei einer OP muss ich wissen, was passieren kann. Und es würde einen nicht so unvermittelt treffen in einer Ausnahmesitation , in der man keinen Gedanken und Entscheidung treffen kann"

Mir hat es tatsächlich geholfen, dass ich mich vorher schon mit dem Thema beschäftigt hatte. Schon vor meiner ersten Schwangerschaft. Meine Mutter hatte bevor ich zur Welt kam eine Fehlgeburt... wurde ungefragt ausgeschabt. Ich weiß das gefühlt schon immer. Es war nie ein Geheimnis. Und ich könnte garnicht sagen, dass ich mich dadurch je belastet gefühlt hätte. Da ist aber sicher jeder Mensch anders...
Vielleicht sollte das Thema auch ganz offen im Biologieunterricht angesprochen werden?
Wer weiß?
Aber spätestens wenn der Moment da ist, finde ich man sollte möglichst gut aufklären. Und jeder sollte seine eigene Entscheidung treffen dürfen.

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#22

RE: Abschied von unserem Julibaby

in Eure Geschichte 11.01.2020 22:32
von Anja • 82 Beiträge | 82 Punkte

Hallo Lisalein. Auch im zweiten Teil deiner Geschichte finde ich viele Parallelen zu mir u meiner Fehlgeburt im November
.
Ich hatte sie tagsüber.
Zu deinen Fragen wegen Check Entzündungswerte. Zwischen Diagnose u Fehlgeburt lagen bei mir genau 3 Wochen. Es gab da keine Blutuntersuchung u auch keine hcg Messung. Jedoch zweimal Ultraschall einmal weil ich es so wollte einmal zur Kontrolle ob sich was tut. Und es gab die Ermutigung (meine ich ehrlich empfunden so) dass der abgang bis zu 4 oder noch mehr Wochen Auf sich warten lassen kann u die Aufklärung darüber das bei Entzündungen Fieber auftritt u der Hinweis das bei akuten Kreislaufproblemen ich mich an einen Arzt wenden soll. Ansonsten einfach abwarten u den Körper vertrauen. Am tag meiner Fehlgeburt kam abends meine Hebamme hat erfragt wieviel Blut abgegangen ist u der ganze Verlauf der Geburt war. Eine Woche nach meiner kleinen Geburt hatte ich einen regulären Termin bei der FÄ. War nicht direkt nach der Geburt hin. Es war noch etwas in der Gebärmutter aber da ich viel koake verloren u auch unser Pünktchen geboren hatte, meinte die Ärztin das sind kleine Reste die mit der nächsten regwlblutubg abgehen. Ich hatte danach aber auch noch viel wochenflus so dass da sicher auch viel noch abgegangen ist. Blut durch meine hebamme abgenommen habe ich erst 3 Wochen nach der kleinen Geburt machen lassen u da war der hcg wert gut (2). Seither hatte ich noch nicht meine tage. die Anweisung der Ärztin wenn acht Wochen nach Fehlgeburt keine Regelblutung dann nochmal vorbeikommen. Ich habe aber auch einen sehr unregelmäßigen u langen Zyklus wegen verschiedener Gründe. Hoffe die Schilderung meines Verlaufs so ausführlich kann hilfreich u vlt.auxh beruhigend für dich sein. Liebe Grüße Anja

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#23

RE: Abschied von unserem Julibaby

in Eure Geschichte 12.01.2020 19:44
von Lisalein • 101 Beiträge | 103 Punkte

Ich bin heute endlich dazu gekommen die Geschichten von zu lesen.

Liebe Susanne,
Wahnsinn was du hier geschaffen hast! Dafür gebührt dir mein größter Respekt und ich bin dir sehr dankbar!
Ich habe gerade deine Geschichte gelesen und bin völlig fasziniert. Wie schaffst du das nur dieses Forum hier so gut zu pflegen, jeden Tag neue Geschichten zu lesen und das mit vier Kindern... (Habe Gestern den ganzen Tag gebraucht um irgendwie meine Geschichte niederzuschreiben, mit nur einem Kind)
Danke!

Liebe Anja,
unsere Geschichten sind wirklich sehr ähnlich. Es tut gut zu wissen, dass man nicht alleine ist! Vielen Dank, dass du deine Geschichte hier auch teilst.

Umut und Steffi

Herzlichen Glückwunsch, dass ihr wieder schwanger seid!
Hoffentlich könnt ihr eure Schwangerschaft genießen und als wunderschöne, magische Zeit erleben bis ihr eure keinen Wunder in den Armen haltet!
Ich wünsche es euch jedenfalls von Herzen!
Auch wenn wir jetzt keine Eile haben, macht ihr mir Hoffnung und ist einfach schön von glücklichen Schwangeren zu lesen! Danke dafür!

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#24

RE: Abschied von unserem Julibaby

in Eure Geschichte 12.01.2020 19:56
von Susanne • 4.819 Beiträge | 4837 Punkte

Danke für deine lieben Worte, es freut mich immer sehr zu hören, dass das Forum hilft, dann erfüllt es ja seinen Zweck!

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#25

RE: Abschied von unserem Julibaby

in Eure Geschichte 12.01.2020 22:14
von Umut • 2.750 Beiträge | 2752 Punkte

Danke Lisa,

Bei euch klappt es sicher auch nochmal. Drück dir die Daumen.

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