Hallo zusammen,
ich habe erst mit 36 meinen Partner kennengelernt, habe dann NER nach Rötzer (ähnlich wie NFP) gemacht, weil wir wussten, mit einem Baby wird es ohnehin nicht gleich was, weil ich PCO habe (aber mit Eisprüngen) und auch Faktor V Leiden (heterozygot). Wir sind dann nach etwa anderthalb Jahren zusammengezogen und das Problem ist, dass es mir hier am Herkunftsort meines Partners nicht gefällt. Ich finde hier weder eine Arbeit in meinem Beruf (oder aber ich muss 3h am Tag pendeln, was ich aufgrund einer Schwerbehinderung nicht kann) noch bin ich hier ärztlich gut versorgt. Arzttermine und sonstige Therapien oder Hebammen muss man regelrecht erbetteln, alles ist anstrengend in einer Kleinstadt ohne Autobahn und in einer infrastrukturarmen Pseudo-Touristenregion. Die erste Schwangerschaft endete vor 12 Monaten kurz vor meinem 38. Geburtstag mit einer Ausschabung in der 9. SSW (vom Entwicklungsstand her etwa 6. SS); das Herz hatte nie geschlagen. Frauenarzt hatte trotz zweier Gutachten von Gerinnungszentren, dass sofort bei Bekanntwerden einer Schwangerschaft ein Gerinnungszentrum aufgesucht werden müsse, eine Überweisung abgelehnt. Ein Frauenarztwechsel ist nicht möglich, ich habe fast überall im Landkreis nachgefragt (die Städte hier sind mit dem Auto bis zu 45min entfernt). Diese Praxis wurde mir "zugewiesen". Ich war am Boden zerstört und psychisch am Ende. Die Schwangerschaft entstand als meine geliebte Omi starb bzw. die Beerdigung stattfand. Dann hatte ich einen Spontanabort mit Einsetzen der Periode im September 23; da wollte mich die Praxis nicht mal drannehmen. Damals starb gerade mein Opa. Jetzt hatte ich vor 2 Tagen eine Ausschabung in der 12. SSW (Diagnose Missed Abort bei 9+1), obwohl ich diese nicht wollte. Herz hatte geschlagen, wie beim 1. Mal war der Dottersack zu groß; Überweisung zum Gerinnungszentrum wurde wieder abgelehnt. Die Blutung setzte durch Homöpathie und Akupunktur ein; leider blutete ich so stark, dass eine Ausschabung nicht verhindert werden konnte. Heute ist wieder mein Geburtstag und ich bin jetzt am Ende. Die Schwangerschaft entstand im ersten Zyklus nach dem Tod meiner Oma im Dez. Sie entstand durch TCM-Kräuter, die extra für mich angemischt wurden (Stärkung der Leber, nachdem durch die Ausschabung nur noch Quatsch-Zyklen herauskamen und kein Zervixschleim mehr). Das Spermiogramm war schlecht.
Ich habe nach 20 Jahren Berufserfahrung als studierte Person (mit Zusatzqualifikationen) hier nur einen extrem beschissenen befristeten Job bekommen und muss mich jetzt um einen neuen bewerben, weil dieser im September endet. Ich werde aber keinen finden, da es hier in der Nähe wohl niemals eine Möglichkeit geben wird, in meinem Beruf arbeiten zu können. Meinen Partner schreie ich nur noch an, weil ich einfach alles zum Kotzen finde und er mit mir über nichts sprechen möchte, auch nicht die Beziehung oder die Jobfindung oder die FG oder was weiß ich. Ich weiß nicht mehr weiter. Ein Besuch im Kiwu-Zentrum brachte nicht viel; Geld für diese Maßnahmen oder auch die Fahrten dorthin sind nicht vorhanden bzw. Schulmedizin möchte ich nicht (auch Homöopathie wirkt bei mir extrem). Ich hasse Schulmedizin(er).
Die Corona-Maßnahmen haben mich innerlich kaputt gemacht und seitdem bin ich innerlich tot und verbittert und habe ich auch keine Freunde mehr, mit denen ich darüber oder generell sprechen kann. Da ich aus beruflichen Gründen schon x Mal umziehen und neu anfangen musste, kann ich mich auf diesen Wohnort nicht mehr einlassen. Es geht einfach nichts mehr (voran).
Spirituell gesehen möchte sicher auch kein Kind zu mir, weil ich einfach keine Freude mehr am Leben habe und weil ich dem Kind als Mutter wohl nichts bieten kann.... Naja.
Selbsthilfegruppen zum Thema sind 1,5h Autofahrt entfernt; eine Zumutung ist das Leben hier. Ich denke nicht, dass ich jemals wieder schwanger werden möchte, denn nach 3 FG, was soll da mit 39 Jahren noch kommen? Psychisch ist das nicht zum Aushalten, vor allem weil mein Partner immer Kinder wollte und mich auch nicht mehr anfassen mag (weil ich immerzu nörgele). Bei der 1. Fehlgeburt gab es keine einzige Person, die gesagt hat, dass es ihr leid tue. Jeder hat es einfach ignoriert. Erst dieses Jahr haben einige gesagt, dass es ihnen leid tue. Es kommt aber nicht mehr bei mir an - ich höre nicht mehr zu.
Ich bin verzweifelt und verbittert und aggressiv. Noch NIE im Erwachsenen-Leben hatte ich solche Probleme, vernünftige Ärzte und Hilfe zu finden. In manchen Regionen Deutschlands sollte es Warnhinweise geben, damit man gar nicht erst hinzieht.

Hallo „Verbitterte“ (was für ein Name)!

Ich denke du bist gerade an einem Tiefpunkt in deinem Leben. Aber du erkennst es immerhin schon. Jetzt musst du „nur“ wieder rausfinden und Lebensfreude entwickeln. 🍀
Wie kannst du dir wahrscheinlich nur selbst beantworten…mach dich auf die Suche. Geh viel raus/spazieren/wandern/Natur.
Und dann werden auch deine Wünsche (und der Kinderwunsch) werden. 39 ist heutzutage doch fast kein Alter 💪

Hallo! Erstmal tut es mir sehr leid, dass du drei FG hattest. Es tut mir weh, zu lesen, wie du dich in einer Abwärtsspirale befindest und im Moment keinen Ausweg findest.
Was müsste denn passieren, damit du wieder zufriedener und glücklicher mit deinem Leben wirst?
Ich versuche ja immer, nach dem Motto „love it, change it or leave it“ zu leben. Nicht immer einfach, vor allem, weil es vieles gibt, worauf man keinen Einfluss hat.
Die Sprachlosigkeit deines Partners verstehe ich auch ein Stück weit. Er ist ein Mann und kann wahrscheinlich schwer über Gefühle reden. Er wird aber auch um eure drei Sternchen trauern und er ist hilflos, weil er deiner Wut und deiner Aggressivität nichts entgegensetzen kann. Du hast für ihn dein bisheriges Umfeld verlassen und bist kreuzunglücklich. Das wird ihn auch belasten.
Vielleicht könntest du dich krank schreiben lassen und zu jemandem aus deiner Familie fahren, wenn es da jemanden gibt, der dich auffangen kann. Oder zu einer Freundin/ einen Freund. Einfach mal raus und weg von allem?
Dass der Frauenarzt dich nicht weiterüberweist an eine Gerinnungspraxis, obwohl es Arztberichte oder Gutachten gibt, die genau das empfehlen, finde ich ziemlich krass. Grenzt für mich schon an unterlassener Hilfeleistung. Ich kenne mich nicht aus, aber könnte dich theoretisch auch ein Hausarzt an eine Gerinnung überweisen? Wenn du wieder schwanger wirst?
Du bist anscheinend schon an einen Homöopathen angebunden oder an einen Heilpraktiker? Mir haben eine Heilpraktikerin und eine Osteopathin nach der zweiten FG sehr geholfen, vor allem die Heilpraktikerin. Die Termine waren immer eine Stunde reden und eine Stunde Massage. Sie hat mir geholfen, wieder zu mir selbst zu finden. Ich wüsste nicht, wie ich die dritte FG ohne sie überstanden hätte…
Was kann noch kommen mit 39 nach 3 FG…? Ganz klar: eine erfolgreiche Schwangerschaft und ein Kind, so war es zumindest bei mir. Gib die Hoffnung und euren Traum nicht auf!

Danke für deine Nachricht. Mein Partner zieht nicht um, also gibt es nur den Weg der Trennung. Pendeln haben wir über 1 Jahr versucht und uns dabei gesundheitlich sehr kaputt gemacht. Das Unterhalten von 2 Wohnungen ist für mich nicht möglich; 2 Wohnorte möchte ich nicht.
Ich bin seit über einem Jahr bei der Ehe-, Familien- und Lebensberatung der Caritas, aber das hat nicht viel gebracht. Jetzt kann ich dort nicht weiter betreut werden und gehe zu einer Psychotherapeutin, die erst in 2 Monaten 1 einzigen Termin frei hat; Therapieplätze hat sie jedoch nicht. Ich habe in meinem Leben schon Therapien gemacht und im Grunde brachte das nicht viel, vermutlich weil ich keine Möglichkeit finde, Gutes im Leben zu sehen.
Irgendwie geht gar nichts an Wendung, habe ich das Gefühl. Ich gehe spazieren und mache Yoga und manchmal geht es dann für ein paar Stunden wieder ganz gut.

Vielen Dank für deine Nachricht.
Ich war schon immer sehr unglücklich, auch an den anderen Wohnorten, an denen ich gezwungen war, wegen meines Berufs zu leben. Das kann man sich nicht so richtig aussuchen.
Ich bin jetzt krank geschrieben - aber nur weil ich die Not-OP am Sonntag hatte. Meine Frauenärztin hat meinen Wunsch ab der Diagnose MA, der Natur seinen Lauf zu lassen, nicht unterstützt.
Ja klar kann mich der Hausarzt überweisen, nur hatte ich in der Situation keinen Nerv dafür. Ich habe auch jetzt keinen, immer wieder mich untersuchen und Eingriffe an meinem Körper vornehmen zu lassen.
Ich bin seit über 1 Jahr bei einer TCM-Heilpraktikerin und ohne sie wäre ich schon durchgedreht. Massagen habe ich auch schon versucht, aber da ich seit 20 Jahren extreme Verspannungen habe, wirkt das nur kurzzeitig. Ich verdiene so wenig, dass ich mir das einfach nicht leisten kann.
Ich möchte nicht mehr schwanger werden, denn mein Partner und ich streiten uns nur noch. Ich habe außerdem keine Lust, ein Versuchskaninchen und ein Opfer von irgendwelchen Dorf-Ärzten zu sein und auch keine Energie, 1,5h Auto zu irgendwelchen Spezialisten zu fahren. Das geht zu weit. Mich nervt auch, dass mein Partner gar nicht untersucht wird, alles bleibt an mir hängen. Und ich bin das Problem. Die Wahrscheinlichkeit, in meinem Alter, nach 3 FG, irgendwann ein gesundes Kind zu kriegen, ... keine Ahnung. Es ist mir auch egal.
Meine Familie fängt mich nicht auf. Die wohnt weit weg. Meine Mutter ist mit meinem perfekten Bruder beschäftigt, dessen Frau im richtigen Alter ohne Probleme 2 perfekte, gesunde Kinder geboren hat; die ein Haus haben und mehrere tausend Euro im Monat verdienen. Meine Omas, die ich sehr lieb gehabt habe und mit denen ich viel gesprochen habe, sind ja, wie geschrieben, tot.

Hallo,
deine Verluste tun mir sehr leid.
Während des Lesens hatte ich die Gedanken im kopf, diese Frau muss dringend etwas ändern. So kann es nicht weiter gehen. Dafür ist doch das eigene Leben viel zu schade.
Hast du Verständnis für deinen Partner, warum er nicht umziehen möchte?
Ich bin selbst wegen des Partners umgezogen. Da gehört verdammt viel Vertrauen dazu. Wenn du dich nicht wohl fühlst, ist das nicht mehr nur dein Problem. Ich finde, da muss auch dein Partner dir ein Stück entgegen kommen. Schließlich hast du es immerhin versucht. Damit bist du ihm doch einen riesen großen Schritt voraus.
Unabhängig vom Kinderwunsch hilft es manchmal sich neue (realistische) Ziele zu setzen. Auch kleine Dinge, die du an einem Tag schaffst können gute Gefühle mit sich bringen.
Männer ticken anders... Wenn wir Frauen traurig sind, weint die eine und die andere wird wütend. Mit Wut können die Männer aber erst Recht nicht umgehen. Hast du jemanden von deinen alten Wohnorten, denen du vertraust? Telefonieren geht auch aus der Ferne. Es ist schlimm, sich alleine zu fühlen.
Ich vermute, du hast deine Gründe, weswegen du der Schulmedizin nicht vertrauen kannst... Und dann noch die langen Fahrtzeiten... In meiner Heimat arbeiten die Frauenärzte mit den kinderwunschärzten zusammen. So ist die Versorgung gut und kaum Fahrerei nötig.
Die gerinnungspraxis kann in einem Arztbrief die medikamentöse Therapieempfehlung ab Schwangerschaft mit aufnehmen. So kann auch der Hausarzt Rezepte unkompliziert ausstellen.
Egal, wie dein Weg weiter geht, das wollte ich dir nur wissen lassen.
Liebe Grüße, Lena