Hallo ihr Lieben,

Erst vor kurzem habe ich dieses Forum gefunden. Als stille Mitleserin, habe ich dann erstmal ganz viele eurer Geschichten in mich aufgesogen, doch nun will ich auch meine Geschichte teilen.

Mein Freund und ich haben im Dezember 22 beschlossen, dass wir gerne probieren möchten schwanger zu werden.
Ich hatte mich schon sehr darauf eingestellt, dass das lange dauern kann und wollte nicht mit allzu hohen Erwartungen in den Kinderwunsch starten, doch für uns sehr überraschen hat es direkt geklappt. Anfang Januar 23 testete ich positiv. Doch das Glücksgefühl blieb irgendwie aus, ich war von Anfang an eher misstrauisch und skeptisch.
Bei meinem ersten Ultraschalltermin in der 6. Woche sah man nur eine kleine Fruchthöhle, die Frauenärztin meinte, dass ich mich sicherlich vertan hätte und es einfach noch zu klein wäre. Doch auch beim Termin 2 Wochen später sah man nur eine leere Fruchthöhle, die allerdings deutlich gewachsen war. Auch hier vertröstete uns die Frauenärztin wieder und meinte, das könnte alles ganz normal sein. Sie nahm HCG ab, mit dem Wert war sie zufrieden. Bei beiden Terminen hatte sie immer den Mutterpass auf dem Tisch liegen und sagte aber jedes mal, dass sie mir den leider noch nicht geben kann. Beim nächsten Termin, weitere 2 Wochen später, sah man immer noch nur eine leere Fruchthöhle. Daraufhin erklärte sie mehr sehr nüchtern, dass ich nun 3 Möglichkeiten hätte: Ausschabung, Misoprostol oder Abwarten. Da ich total im Schock war, konnte ich mich nicht entscheiden, und sie gab mir eine Überweisung zur Ausschabung sowie das Misoprostol mit, mit der Empfehlung, dass ich am besten Abwarten sollte. Außerdem nahm sie mir nochmals Blut ab um den HCG Wert zu überprüfen.
2 Tage später rief sie an, um zu bestätigen, dass der HCG Wert auch zeige, dass die Schwangerschaft nicht intakt sei. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon irritiert, dass dies überhaupt notwendig war, weil der Ultraschall doch sehr eindeutig war. Nach einem Wochenende rief sie mich dann am Montag mehrfach an, mein HCG Wert wäre letzte Woche noch gar nicht zurück gewesen vom Labor und sie hätte sich den alten Wert angesehen, der neue wäre aber nochmal deutlich gestiegen und ich müsste unbedingt vorbei kommen um nochmal eine Ultraschallkontrolle zu machen. Ich hatte mich bis dahin "zum Glück" für Abwarten entschieden, und ging erneut zum Ultraschall, der nur erneut zeigte, dass es immer noch eine leere Fruchthöhle war. Ich entschied mich Abzuwarten und hatte 3 Wochen später, Anfang März, starke Blutungen mit sehr starken Schmerzen und Kreislaufbeschwerden.

Nach diesem Erlebnis war meine höchste Priorität das Wechseln meiner Frauenärztin, was sich leider sehr schwierig gestaltete, aber schlussendlich klappte. Nach dem Wechsel klappte es im zweiten Übungszyklus wieder und im Juni 23 war ich wieder schwanger. Nach der Erfahrung der ersten Schwangerschaft, ging ich gar nicht zum Ultraschall, sondern ins Geburtshaus. So ging ich mit Zuversicht und einem guten Gefühl in meine zweite Schwangerschaft. Leider bekam ich in am Ende der 7. Woche eine Blutung, rief daraufhin bei meiner Frauenärztin an, die im Ultraschall noch einen Schatten in einer Fruchthöhle sah, aber die zweite Fehlgeburt bestätigte. Die Blutung war deutlich weniger stark und auch weniger schmerzhaft.

Als "Belohnung" für meine zweite Fehlgeburt beschloss ich mich auf meinen Traumjob zu bewerben, und bekam ihn zum Glück auch. Und entschied mich dann, auch erstmal eine Pause vom Kinderwunsch zu machen, um mich auf den Job zu fokussieren und um körperlich und psychisch wieder zu Kräften zu kommen. Im November 23 beschlossen wir wieder zu probieren. Ich hatte vorher meine Temperatur gemessen, was ich aber nun nicht mehr weiter führen wollte, weil ich nicht täglich an den Kinderwunsch erinnert werden wollte. Im November 23 hatte ich dann einen Zyklus der unerwartet 10 Tage länger war, als sonst für mich üblich, aber keinen positiven Test. Im darauffolgenden Zyklus hatte ich dann um meinen ungefähren Eisprung Covid, dennoch durfte ich dann Januar 24 unerwartet wieder positiv testen. Ich vereinbarte meinen ersten Ultraschalltermin für den 1.2., weil ich lange warten wollte. Beim Termin sahen wir zum ersten mal einen Dottersack und eine Embryonalanalage, sogar mit Herzaktion. Aber es maß lediglich 6+6, was nicht zu meiner Berechnung passte. Die Frauenärztin meinte aber, dass sich durch Covid auch alles verschoben haben könnte, allerdings sehe die Embryonalanlage "flau" aus, was sie damit meinte habe ich leider vergessen zu fragen.

Seit dem war ich nicht mehr bei der Frauenärztin zum Ultraschall. Heute morgen bin ich allerdings mit dem sehr neutralen, deutlichen Gefühl aufgewacht, dass ich nicht mehr schwanger bin. Aber das nehme ich vielleicht mal mit ins Hibbelforum, denn nun wird es doch ein wenig detailliert.

Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt, meine Geschichte zu lesen :)

Hallo liebe nina, danke für das teilen deiner Geschichte, das tut mir sehr leid, dass ihr schon zwei mal einen solchen Verlust erleben musstet... Stark finde ich, wie du dich in der Zwischenzeit um dich gekümmert hast, dir die Zeit genommen hast und dich um deinen traumjob beworben hast! Ich hoffe auch, dass für die jetzige Schwangerschaft alles gut verläuft und drücke dir dafür wirklich die Daumen! Ich verstehe, dass Ultraschall und gyn nach deinen Erfahrungen negativ besetzt sind und finde es toll, dass du auch so gute Unterstützung durch dein geburtshaus hast. Ich glaube dennoch, dass Ultraschall im Moment die einzige Möglichkeit zur Gewissheit ist... Ich würde nicht alleine hingehen zu dem Termin, sondern mir Unterstützung mitnehmen. Liebe Grüße, elisa

Liebe Susanne, liebe elisa,

Vielen Dank für euer Mitgefühl und eure Worte.
Ich habe gerade keinen nächsten Termin, gestern hatte die Praxis wegen Rosenmontag geschlossen und heute habe ich jetzt versucht einen Termin zu vereinbaren.
Danke auch für eure Hoffnung, die ist bei mir leider gestern ausgezogen. Ich bin gedanklich schon eher dabei wie es jetzt wohl weiter geht.
Denn eine weitere FG bringt mich jetzt über die Schwelle zu den habituellen Aborten, und ich weiß nicht welche Tests ich alles machen möchte/kann.
Ich würde so gerne meinem Körper vertrauen, dass er das alleine schafft. Ich werde auch immer ziemlich schnell schwanger, aber dann stellt sich mir schon die Frage:
einfach nur viel Pech gehabt oder doch vielleicht etwas organisches?

Vielen Dank für die Hoffnung, ich war nun bei der Frauenärztin und im Ultraschall konnte das Ende der Schwangerschaft bestätigt werden.
Ein bisschen bin ich froh, dass mein Körper so klar und gut kommuniziert, auch wenn ich mir natürlich einen anderen Ausgang gewünscht hätte.
Ich habe mich aktuell gegen eine Ausschabung und für Abwarten entschieden.

Nachdem das nun die dritte Fehlgeburt ist, haben wir auch die Überweisung zur Kinderwunschklinik bekommen.
Sie meinte außerdem, dass wir nun Trombophilie und theoretisch auch genetische Untersuchungen vornehmen könnte. Sie wirkte davon allerdings wenig überzeugt.
Da mein TSH Wert nach der ersten Fehlgeburt bei 1,6 lag meinte sie dies sei ausrreichend und es wären keine weiteren Untersuchungen nötig.

Oh nein, Nina, das tut mir so leid... Ich hatte sehr gehofft, dass es anders ausgeht... wie krass aber dein Körpergefühl ist und dir das so klar signalisiert hat... Ich wünsche dir erstmal ganz viel Kraft! Hast du Menschen, mit denen du sprechen kannst und die dich unterstützen können?

Vielen Dank euch, ja ich bin froh, dass ich da trotzdem das Vertrauen in meinen Körper haben kann.
Hoffentlich verliere ich das nicht auf unserem Kinderwunsch-Weg. Da habe ich schon Angst vor wenn ich jetzt weitere Tests machen würde.
Ich bin zum Glück angebunden im Geburtshaus und habe auch Freunde die Bescheid wissen, leider (bzw. zum Glück für diese Menschen) niemanden der in einer ähnlichen Situation ist.
Ich habe 2 Freundinnen, eine hat eine Fehlgeburt erlebt die andere einen Schwangerschaftsabbruch aus medizinischen Gründen. Eine ist allerdings seit einem halben Jahr Mutter und die andere gerade wieder schwanger in der 16. Woche. Die anderen Menschen die Bescheid wissen haben keinen Kinderwunsch oder keine Erfahrung mit Verlusten.
Aber deshalb bin ich sehr froh, dieses Forum gefunden zu haben. Danke für eure Unterstützung!

Nach meiner ersten Fehlgeburt wurde mein TSH gecheckt, welches bei 1,6 lag, und somit laut Hausarzt und Frauenärztin in Ordnung.
Ich habe hier allerdings schon öfters gelesen, dass zum einen bis 1,5 besser sei und auch eine genauere Betrachtung der Schilddrüsenwerte und nicht nur auf TSH.
Im Forum habe ich gerade nichts dazu gefunden, wisst ihr da was, bzw. habt Erfahrungen oder eine Idee wo das vielleicht im Forum steht?