Hallo ihr Lieben,
Ich bin ganz neu hier und möchte meine/unsere Gechichte teilen. Ich bin demnächst 34.

Ich hab schon einen 11 jährigen Sohn. Ich war damals noch sehr jung gerade 22.
Mein Mann und ich wünschen uns nun ein zweites Kind.
Leider hatte ich vor 3 Jahren einen Abbruch da ich mental in absolut keiner guten Verfassung war (Depressionen damals kam es hoch)und auch das Geburtstrauma nach der ersten Geburt noch nicht aufgearbeitet hatte. Ich bekam danach wieder Panikattacken wie nach der Geburt meines ersten Kindes.
Nach 2 Jahren Therapie und dann noch der Körperverarbeitung bin ich jetzt wieder bereit den Kinderwunsch anzugehen und habe keine Ängste mehr davor.
Das erste Mal war ich wohl 4+3 SSW und da war es eine verstärkte Regelblutung. Also soweit ok. Natürlich war ich traurig und super aufgeregt, weil ich nicht wusste wie ich selber reagieren werde darauf.

Ich wurde sofort wieder schwanger. Daher konnte die SSW nicht berechnet, sondern nur per US bestimmt werden. Über meinen Eisprung war ich mir sehr sicher weil zu dem Zeitpunkt zufällig ein US gemacht wurde und auch der Zervix stimmte. Daher wäre ich rechnerisch 8/9 SSW gewesen. Die Entwicklung war wohl laut Ärztin bei 6SSW. Es waren zwei Dottersäcke zu sehen mit Embryonalanlage aber ganz unten. Ein Herzchen haben wir leider nie gehört/gesehen. Da auch die langen Weihnachtsfeier dazwischen waren musste ich auch auf den nächsten US länger warten.
Am Mo 8.1. hieß es wir warten nochmal bis Freitag. Dann bekam ich am Freitag früh auch Blutungen. Meine Ärztin bestätigte mir die Fehlgeburt. Sie lies es mir frei ob ich ins KH gehe oder nicht. Vorsorglich gab sie mir die Überweisung mit falls am Wochenende doch etwas sein sollte und ich ins KH müsste. Danach ging alles relativ zügig. Die Blutungen waren deutlich stärker aber noch ok. Fr auf Sa hatte ich stärkere wehenartige Schmerzen. Ich war sehr müde, kaputt und natürlich noch unter Schock. Wir waren beide einfach traurig. Von So auf Mo Nacht musste ich aufstehen und hatte das Gefühl als wäre etwas in die Gebärmutter gefallen. Ich ging aufs Klo da war nichts zu sehen. Ein paar Sekunden später kam ein grosses Gewebestück heraus ca 15-20 cm lang.(Fotos hab ich im anderen Bereich eingestellt) Ich konnte die Plazenta sehen, vermute ich zumindest. Bei einem Embryo bin ich mir nicht sicher. Im Nachhinein betrachtet hätten es auch zwei sein können. Meine Ärztin bestätigte mir am nächsten Tag, dass es wohl die Fruchthöhle mit allem war. Da ich alles auffangen konnte bot sie an es untersuchen zu lassen. Das machten wir auch. Zuerst wollten wir unser/e Sternchen beerdigen , doch der Wunsch nach Aufklärung war dann größer.
Heute bei meiner Untersuchung ist nur noch ein minimaler Rest übrig.
Ich bin froh und stolz, dass mein Körper es ohne Medikamente oder Ausschabung natürlich alleine geschafft hat. Es war/ist schmerzhaft und braucht Heilung sowohl psychisch als auch körperlich. Ich glaube aber, dass es mir geholfen hat zu sehen, dass mein Körper das kann, ich mich damit verabschieden konnte und nicht in dieses medizinische Setting zu gehen. Das so steril und unemotional ist.
Insgesamt hat es jetzt 7 Tage gedauert , der kleine Rest wird noch die nächsten Tage abbluten.
Die Ergebnisse der Gewebeuntersuchung waren noch nicht da , kommen aber hoffentlich bald.
Dann werden wir sehen wann mein Körper wieder bereit ist für den nächsten Versuch.

Viele Fragen und Sorgen sind natürlich da, wie Bin ich doch zu alt? Was ist wenn es nicht mehr klappt? War die harte Aufarbeitung umsonst? Werde ich bestraft wegen meinem Abbruch? Wird es nochmal passieren?

Ich weis, dass es diese Ängste irrational sind und nicht stimmen. Trotzdem sind sie da.
Ich werde nochmal mit meiner Traumafachberaterin arbeiten damit hier das Erlebnis körperlich aufgelöst werden kann. Dann geht es vllt wieder besser mit den Sorgen. Verabschieden werden wir uns nochmal mit der Verbrennung eines Fotos vom Gewebe oder vom Ultraschallbild und eine Kerze anzünden.

So viel zu meiner/unserer Geschichte. Leider sehr lange geworden.

Liebe Grüße

Liebe Vronu,

es tut mir sehr leid, was du erleben musstest und ja, deine Fragen hätte ich sicherlich auch im Kopf. Erstmal Glückwunsch an deinen Körper - er funktioniert. Auch ich habe mich damals gefreut, dass mein Körper alles von alleine geregelt hat, obwohl alle Richtung Ausschabung tendiert und mich dahin geschoben haben. Ich war eisern - drei Wochen musste ich warten, bis meine Blutung eingesetzt hat.

Zu deinen Fragen - bestraft wirst du für nichts. Denke sowas nicht. Du hast damals (vor drei Jahren) sehr objektiv und vernünftig entschieden, dass du einem weiteren Wesen in deinem Leben noch keine gute Mama sein hättest können. Insofern hast du alles richtig gemacht, erst das Trauma aufarbeiten und dann nochmal neu würfeln. Dass diese Würfel momentan noch nicht so fallen, wie du sie dir wünschst - das tut mir leid. Aber warte ab - das fügt sich. Vielleicht wisst ihr schon bald mehr, wenn die Ergebnisse da sind und zu alt bist auf KEINEN Fall. Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Liebe.

Hallo Luciele,

Danke dir für deine lieben aufbauenden Worte.
Da kommen einem schon komische Gedanke und Fragen in den Kopf.
Das machen auch mehr die Emotionen, das rationale Denken weis schon, dass es nicht stimmt. Du hast recht, die Ergebnisse abwarten und dann sehen wir weiter.

Auch mein Beileid, dass auch du so etwas erleben musstest.
Ich hoffe dein/euer Kinderwunsch ist dann noch Erfüllung gegangen.

Liebe Grüße

Danke für das herzliche Willkommen.
Mein Partner konnte erstmal gar nicht so wirklich darüber sprechen. Er stand unter Schock, weil er sich doch mehr gefreut hatte als er zugeben wollte.
Er hat sich ganz toll um mich gekümmert und ich hab ihm immer wieder angeboten darüber zu sprechen.
Er hat sich dann langsam immer wieder geöffnet und ich hab ihn überall gefragt ob er die Dinge mitgehen kann z.B. als es um die Untersuchung des Gewebes ging. Er war bei jedem Termin dabei.
Zudem verarbeitet er alles viel über seinen Sport. Er geht aktuell öfter und länger zum Sport. Das hilft ihm seine Emotionen zu sortieren. Danach können wir oft auch nochmal besser darüber sprechen.
Er hat sich auch einfach viele Sorgen um mich gemacht. Meine Frauenärztin ist auch sehr behutsam und hat ihn auch gut mit eingebunden und alles erklärt. Demnächst trifft er sich auch mit einem guten Freund. Dem möchte er dann davon erzählen. Das hilft ihm auch oft in schwierigen Situationen. Seine Sorge ist oft eher ,dass es für mich und meinen Körper nicht zu viel ist. Da muss ich immer schauen, dass er sich nicht selber vergisst.

Hallo Susanne,

Aktuell geht es mir gemischt. Körperlich habe ich es glaube ich gut überstanden. Emotional bin ich aktuell so bald ich nicht mehr abgelenkt bin durch Arbeit oder ähnliches immer sehr weinerlich und unruhig, als ob es so bei den Augen hängen bleibt aber nicht richtig raus kommt. . Ich weis nicht ob es daran liegt, dass ein neuer Zyklus begonnen hat. Zumindest habe ich den Eindruck , da die normalen Zeichen wie Zervixschleim ist eiweißartig wie beim Eisprung da ist. Ich hatte davor auch immer PMS. Ich habe nur das Gefühl, dass es diesmal anstrengender ist?
Am Freitag gehe ich nochmal zur Frauenärztin und nächste Woche gehe ich zu meiner Traumafachberaterin mal sehen ob wir da mit Körperarbeit ein bisschen etwas auflösen können. Trotzdem fühle ich mich gerade wie als wäre eine Blase geplatzt und ich schaue gerade noch zu wie sie sich auflöst und alles andere geht schon weiter. Ich hab das Gefühl ich klinge irgendwie seltsam. Sprechen kann ich noch mit einer guten Freundin die meine Nachbarin ist. Leider ist meine Mutter keine so große Hilfe obwohl sie es weis. Mein Großer hatte Geburtstag und als alle zum Kaffee da waren , plapperte sie mit meinem Bruder über dessen Schwägerin die jetzt schwanger ist. Ich fühlte mich wie von einer Walze überrollt und war danach so wütend auf sie.

Zudem hab ich in der Arbeit gerade 2 Mädels die schwanger sind. Die eine geht jetzt in den Mutterschutz und die andere hat noch eine Weile.

Ja das fühlt sich wirklich so an.
Vllt bin ich auch mit mir selber zu ungeduldig.
Meine Mutter werde ich erstmal auf Distanz halten zum Glück ist das nicht so schwer nachdem 100km zwischen uns liegen.
Ich habe auch entschieden, meinen Geburtstag am Wochenende nur mit meinem Mann und meinem Großen zu feiern ohne Familie. Nochmal so ein Theater wie das letzte Mal brauch und will ich nicht.
Eigentlich hätten wir es auch an meinem Geburtstag bekannt geben wollen, ich glaube das drückt auch so ein bisschen innerlich. Zum Glück sind jetzt dann nochmal 1 Woche Faschingsferien in Bayern, so dass ich da nochmal Luft holen kann ohne Arbeitsstress.

Ich danke dir/euch für den Zuspruch und das man hier einfach seine Gedanken los werden kann ohne Angst vor Verurteilung zu haben.