Ich lese schon ein bisschen mit, habe aber auch das Bedürfnis mich einzubringen und auszutauschen. Ich bin elisa, 34 Jahre alt, ich hatte im November eine Fehlgeburt, festgestellt in der 8.woche. War meine erste Schwangerschaft, bin im 4.üz schwanger geworden. Zunächst bekam ich eine Blutung, im Krankenhaus wurde ein abblutendes Hämatom festgestellt (7+5). Der Arzt machte mir wenig Hoffnung, dass der zu kleine Embryo mit Herzschlag das überstehen würde. Freitags war die Blutung und am Samstag bekam ich meine resusprophylaxe, am Sonntag merkte ich wie die Schmerzen in meinen brüsten nachließen und am Montag fand meine Ärztin keinen Herzschlag mehr. Ich war schon das Wochenende panisch gewesen, Montag war der schlimmste Tag. Ich habe zwei Tage nur geweint, zwei Tage nichts gemacht dann bin ich kämpferisch geworden und habe mich informiert. Ich war mir sehr sicher, dass ich keine OP wollte. Ich habe zwei gyns und zwei Kliniken gebraucht, bis mein Wunsch nach medikamentöser Einleitung ernst genommen wurde. Trotz der grundsätzlichen Bereitschaft, hatte ich auch hier kämpfen müssen: cytotec war erst nicht verfügbar, dann doch, aber abgelaufen, dann wurde ich mit einer Packung Angusta 8x25 mikrogramm abgefrühstückt. Das ist viel zu wenig, das wusste ich. Dann bat ich die Oberärztin um das abgelaufene cytotec. Ich bekam 2 Tabletten. Mit den Angusta kam ich dann auf 600 mikrogramm. Eingeleitet habe ich die Fehlgeburt durch cytotec, Angusta und später dann arthotec, habe das Prozedere 3x durchgeführt mit HCG und Ultraschall Kontrollen dazwischen (jede dosis 600 mikrogramm). ich war sehr stolz auf mich, dass ich so gut für mich einstehen konnte und so zufrieden, dass ich mit meinem Freund zu Hause diese kleine Geburt erleben konnte. schmerzen und Blutung fand ich erträglich mit Schmerzmitteln. Ich habe meinen Embryo aufgehoben und mit meinem Freund begraben. Nach 3 Wochen krankgeschrieben bin ich wieder arbeiten gegangen. Dann hatte ich 34 Tage später meine erste periode, jetzt bin ich an zt 17, wahrscheinlich gab's noch keinen es. Genau weiß ich es nicht, ich bin seit 3 Wochen krank, erst corona, dann Bronchitis und rippenfellentzündung. Habe auch Antibiotika genommen, daher bin ich mir sehr unsicher, was das mit meinem Zyklus gemacht hat... Ich bin mir sicher, dass die Infekte meine psychosomatischen folgen der Fehlgeburt sind, ich reagiere immer mit Krankheiten auf Stress. Ich würde mir schon sehr wünschen schnell wieder schwanger zu werden, die Schwangerschaft war sehr erwünscht und ich sehr traurig und verzweifelt, zumindest an manchen Tagen... Grundsätzlich bin ich verhalten optimistisch was die Zukunft angeht, bin aber auch leider eher so, dass ich mir schnell Sorgen mache und unglaublich ungeduldig bin. Nun ja, ich messe jetzt wieder Temperatur, aber mit so vielen Infekten kann ich das eigentlich eh nicht auswerten... Aber ich hoffe natürlich, dass doch etwas passiert oder der Zyklus einfach nur durch Fehlgeburt und Antibiotika durcheinander ist und sich schnell wieder einpendelt... Insgesamt bin ich aber fassungslos und wütend, wie schlecht es um reproduktive Rechte von Frauen bestellt ist (keine neue Erkenntniss, aber eine neue Erfahrung). Egal ob es um eine Fehlgeburt oder einen gewollten Schwangerschaftsabbruch geht, es wird einem schwer gemacht. Wie unglaublich schwierig es ist, eine informierte Entscheidung zu treffen, wie respektlos ich behandelt wurde mit meinem Wunsch nach cytotec und einer kleinen Geburt zu Hause, weil man Infos erst selbst suchen muss, wenn man denn die Ressourcen dafür hat.

Vielen lieben Dank Susanne, auch für dieses forum. Ganz wertvoll und empowernd!