Hallo,
ich bin Simone, 38 Jahre alt und gestern auf dieses wunderbare Forum gestoßen und würde auch gerne meine Geschichte erzählen.
Ich habe recht früh von meiner Schwangerschaft erfahren, da wir schon seit einem Jahr nicht mehr verhütet haben und als ich den Verdacht (extreme Übelkeit) hatte, sofort getestet habe, bei circa 4+4.
Es war eine ganz zarte Linie zu erkennen, ich konnte es nicht glauben, endlich hatte es geklappt. Ich konnte es so wenig fassen, dass ich die nächsten Tage immer wieder getestet habe, alle super zart positiv.
Nun hatte ich die erste Untersuchung, diese ergab hoch aufgebaute Schleimhaut und Test positiv, Kontrolltermin zwei Wochen später. Ich hatte kaum Schwangerschaftsanzeichen nur eine leichte Übelkeit, leichtes Brustspannen, das kannte ich von meiner ersten Schwangerschaft gar nicht, da es mir dort hundeelend ging.
Zwei Wochen später nur eine leere Fruchthöhle, die Abnahme von HCG-Wert ergab, leider keine Verdopplung in zwei Tagen, aber doch ein enormer Anstieg, der gerade noch an der Grenze sein konnte. Da war ich schon fix und fertig. Wieder sollte ich warten. Es war die Hölle. Nächster Kontrolltermin, endlich ein kleines Würmchen mit Herzschlag zu sehen. Wir waren alle erleichtert.
Eine Woche später sollte ich kommen um endlich den Mutterpass zu bekommen. Dort kam jedoch leider die Ernüchterung, kein Herzschlag mehr, Diagnose Missed Abortion.
Ich hatte nun 3 Möglichkeiten und entschied mich nach reichlicher Überlegung für den natürlichen Abgang. Nach 1 1/2 Wochen in der 10 SSW ging dann Donnerstag eine leichte Blutung los. In der Nacht von Freitag auf Samstag kamen dann, ich würde aus meiner ersten Schwangerschaft sagen, Senkwehen. Abends gingen dann die stärkeren Eröffnungswehen los und 3 Stunden später, extreme Wehen bei denen auch jedesmal enorme Blutmengen herauskamen. Ich rief meine Hebamme an, diese schickte mich dann durch die enorme Blutungen ins Krankenhaus. Ich hatte Glück, es wurde alles getan, um meinem Wunsch nachzugehen, es natürlich zu bekommen, denn durch den großen Blutverlust, der auch nicht aufhören wollte, sollte ich eigentlich direkt operiert werden. Plötzlich verschwanden die Wehen, die Blutungen wurden viel weniger, aber das Baby samt Fruchthöhle steckte im Gebärmutterhals. Ich sollte die Nacht abwarten. Leider, außer leichter Blutung, passierte nichts. Am nächsten Tag untersuchte man mich noch mal (die Ärztin hatte Angst mir weh zu tun) recht halbherzig, mit der Diagnose Blutwerte sind stabil, es ist, außer ein paar mini Reste, alles unbemerkt abgegangen.
Am Montag, für mich kein schöner Tag (Geburtstag meiner Mutter, die ich leider sehr früh verloren habe) merkte ich auf ein mal wie eine enorme Menge aus mir herauskam, guckte direkt in die Binde und da war es dann. Baby mit Fruchthöhle und Plazenta. Gestern haben mein Freund und ich es dann beerdigt.
Ich war einfach nicht darauf vorbereitet, was mich erwartet, wir sind beide davon ausgegangen, es wird eine etwas stärkere Periode und nicht sowas wie eine Geburt. Doch das Schlimmste ist meine Psyche, ich kriege momentan nichts mehr hin, liege eigentlich nur noch im Bett und weine viel, esse viel zu wenig. Ich habe panische Angst vor jeder Nachuntersuchung, weil alles wieder hochkommt und ich jedesmal zusammen breche. Und ich fühle mich so extrem alleine. Ich weiß mein Freund trauert anders, aber ich fühle mich so unverstanden. Ich wünschte mir, er wäre gerade mehr für mich da. Und ich Frage mich die ganze Zeit, wann wird das alles endlich besser. Danke schon ein mal für alle die das lesen.

Hallo liebe Susanne,
danke für deine lieben Worte. Das ist es leider, ich weiß ja auch, dass ein Mann das nicht nachempfinden kann, dafür verurteile ich ihn auch absolut nicht, dennoch tut es irgendwo weh. Ich muss momentan alle zwei Tage zur Nachuntersuchung, da ich noch Reste habe und meine Blutwerte nicht so toll sind, jedesmal ist das psychisch eine enorme Belastung für mich und ich traue mich schon nicht mehr zu fragen, ob mein Freund mitkommt, weil ich weiß, er will normal weitermachen und merkt wahrscheinlich auch gar nicht genau wie es mir damit geht. Aber zu Wissen, man ist damit nicht alleine, andere Frauen erleben das auch so, hilft zumindest ein bisschen. Auch wenn es eigentlich sehr traurig alles ist.

Mein Beileid für deinen Verlust!
Ich stecke auch noch gerade in der 2. Fehlgeburt diesen Jahres fest, aber bin nicht so oft bei der Nachkontrolle. Kann man es nicht Strecken? Solange zumindest Schmierblutungen da sind geht man eigentlich davon aus, dass es so weggeht und wenn nicht dann mit der Periode. Mir wäre das auch zu viel, zumal ich eigentlich seit 6 Monaten in dem Laufrad stecke: Schwangerschaft-Fehlgeburt-Reste-Kontrollen-neue Schwangerschaft-Fehlgeburt-Reste-Kontrollen... Ich habe leider auch sehr viel Blut verloren, ich wurde auch mehrfach ohnmächtig. Nur ins Krankenhaus wollte ich absolut nicht, die Nähe zu meiner Familie brauchte ich für meine Seele, auch wenn die glücklicherweise geschlafen haben (ich brauchte da den Raum für mich und die Babys und das war gut so). So wie meine Frauenärztin auf meinen Eisenwert eine Woche später reagierte, war es auch wirklich nicht ganz ungefährlich (sie riet mir zB davon ab das Haus zu verlassen und allein zu sein... dabei war das eine Woche später). Aber ich hab Tabletten hier und muss nur noch einmal die Woche zur Kontrolle. Deine Entzündungswerte sind ja auch nicht hoch oder?
Ich hoffe du findest bald deine Ruhe!

Danke für deine Worte, leider sind wohl meine Entzündungswerte auch nicht der Hit, hatte gestern auch 39,4 Fieber. Aber ich befürchte ich habe einfach einen ganz normalen Infekt und nichts mit der Gebärmutter. Nachher will sie sich noch mal melden, die Werte waren wohl so schlecht (leider weiß ich nicht welche genau), dass sie noch einmal heute Blut abgenommen hat, um nachher zu entscheiden, wie es weitergeht. Ich bin auch ehrlich gesagt völlig überfordert mit der Situation, dass ich auch nicht mehr weiß, was richtig oder vernünftig ist. Dir wünsche ich auch alles Gute, dass es alles gut ausgeht.

Hallo Susanne,
körperlich geht es mir zum Glück viel besser. Hab keine Schmerzen mehr, das Fieber ist weg und die Blutung hat gestern Abend noch aufgehört. Der HCG lag gestern bei 300. Dienstag soll ich wieder hin, dann wird geguckt, ob die Reste ab sind und der Wert gegen null ist. Ich hoffe es so sehr, dass ich da endlich einen Abschluss finden kann. Psychisch ist es immer schlimmer, hab ab und an Panikattacken und kann nicht mal genau sagen wieso. Und an meinen Freund komm ich gerade gar nicht mehr ran leider, er blockiert total...

Hallo,
das habe ich gestern auch gesagt, mein HCG halbiert sich noch nicht einmal in 2 Tagen, wie soll der da am Dienstag bei null sein, ist rechnerisch ja schon gar nicht möglich. Ist ihr egal, sie will Dienstag unbedingt nachgucken... Das Problem ist auch, die Praxis hat zwei Ärzte, eigentlich bin ich beim anderen Arzt, der momentan nicht da sein kann. Ich hab auch Angst, wenn ich mich da jetzt völlig querstelle, mir nachher einen anderen Arzt suchen muss.