#1

Mein Sternchen (missed abortion)

in Eure Geschichte 21.11.2023 15:58
von Sternchen1511 • 11 Beiträge | 11 Punkte

Hallo,
ich bin erst gestern auf dieses Forum gestoßen, aber ich bin sehr froh darüber. Es hat mir jetzt schon geholfen, vor allem der Bilderthread! Denn ich wurde nicht wirklich auf das vorbereitet, was mit mir passiert ist...

Mein Mann und ich sind seit 2020 zusammen. Anfang 2021 wurde ich nach jahrelanger Verhütung mit der Pille sehr schnell schwanger. Ich hatte zu der Zeit unglaublich viel Stress bei der Arbeit und steuerte auf einen Burnout zu, vor dem die Schwangerschaft mich grade noch so bewahrte. Ich hatte unglaubliche Magenschmerzen, von denen ich bis heute nicht weiß, ob sie vom Stress oder der SS kamen. Ich hatte ständig Angst, dass das Baby es unter diesen Umständen nicht schafft. Doch mein Sohn war stark und kam im Oktober 2021 gesund zur Welt.
Danach war ich in Elternzeit und habe erst im August wieder angefangen zu arbeiten.
Seit ca. Mai haben wir "locker" versucht, ein zweites Kind zu bekommen. Wir haben zuerst nicht wirklich auf den Eisprung etc. geachtet, nur eben nicht verhütet.
Am 14.08. machte ich einen Schwangerschaftstest, der positiv war. Es war noch sehr früh, 4. oder 5. Woche, aber ich war krank und wollte es wegen Medikamenten wissen...
Nur einen Tag später, am 15.08. bekam ich meine Periode. Eine Nachuntersuchung beim Gyn zeigte keinerlei Anzeichen einer Schwangerschaft. Ich weiß nicht, ob der Test falsch war oder sich das Baby nicht einnisten konnte.

Danach war ich traurig und wütend, aber wir hatten Anfang September unsere kirchliche Trauung und viel zu tun, das hat mich abgelenkt.
Meine nächste Periode setzte Woche um Woche nicht ein. Ich habe mit dem Test extra gewartet, um nicht das gleiche Erlebnis wie im August zu haben. Erst Anfang Oktober habe ich einen Test gemacht. Es war sofort eine klare Linie da. Ich habe trotzdem abgewartet zum Arzt zu gehen. Meine Angst war groß, auch wenn ich das nicht ausgesprochen habe. Am 23.10. hatte ich einen Ultraschall, auf dem das Baby in der Fruchthöhle zu sehen war. Rechnerisch hätte ich knapp in der 10. Woche sein müssen. Der Arzt (eine Vertretung) sagte aber etwas von 7. Woche. Als ich nachfragte, wie das sein kann, rechnete er mir was vor, was mir nicht einleuchtete, aber er war schon älter und ich dachte, er rechnet vielleicht nach alter Rechnung, also mit 9 Monaten Schwangerschaft und ich dachte mir nicht viel dabei. Ich war eher genervt, weil wir bis zur 12. Woche warten wollten, um es jemandem zu erzählen und das nun doch länger dauerte als gedacht.
Ich hatte während der Zeit Schwangerschaftsgelüste (das kannte ich vom 1. Kind nicht) und unglaubliche Schmerzen in den Brustwarzen (ich stille noch). Ich hatte auch wieder Stress bei der Arbeit und habe mir immer Sorgen gemacht. Aber ich dachte, wenn mein 1. Kind diese damalige Tortur überlebt, dann ist das zweite auch stark genug dafür.

Mein nächster Kontrolltermin war 3 Wochen später, am 15.11., rechnerisch in der 14. SSW. Rückblickend gab es schon vorher Anzeichen, dass etwas nicht stimmte. Die Schwangerschaftsgelüste waren irgendwann weg, die Schmerzen in der Brust auch. Aber das erste Trimester war ja quasi auch vorbei und ich schob es darauf. Ich habe auch ca. 1-2 Wochen vorher plötzlich abgenommen, aber ich habe ein wildes erstes Kind, dass mich auf Trab hält...
Mein Termin war um 09.15 Uhr. Ich habe davor noch im Home Office gearbeitet und mit einer Kollegin gechattet. Ich habe ihr gesagt, dass ich gleich einen "kurzen privaten Termin" habe und danach dann wieder arbeiten komme. Wir waren eh schon unterbesetzt...

Beim Termin lief erstmal alles normal. Es wurde der Blutdruck gemessen, ich wurde gewogen. Kein Unterschied im Vergleich zu vor der SS, aber es war ja auch noch "früh".
Dann kam die Untersuchung. Und der Arzt (die gleiche Vertretung), der mir beim letzten Mal erklärt hatte, warum die SSW so früh ist, sagte plötzlich, wir würden jetzt mal schauen, weil das Baby beim letzten Mal ja so klein war. Dann ging es auf die Liege.
Der Ultraschall zeigte eine Fruchthöhle, wie beim letzten Mal. Er zeigte einen Dottersack. Aber er zeigte kein Baby... Der Arzt versuchte es auch nochmal mit dem Bauchultraschall, aber es war nichts zu finden.

Nachdem ich mich angezogen hatte, erklärte er mir was. Ich erinnere mich nicht mehr, was es war, nur daran, dass er sagte "aber das kommt gerade eh nicht bei Ihnen an oder?" und er hatte recht...
Er war sehr einfühlsam, sagte ich bekomme eine Überweisung fürs Krankenhaus und solle dort einen Termin machen, am besten gleich. Und er wünschte mir Glück für ein zukünftiges Kind. Die Überweisung lautete "missed abortion". Ich kannte noch nicht mal den deutschen Ausdruck dafür.

Noch im Auto rief ich meinen Mann an und erzählte es ihm. Er fragte, ob er sofort kommen soll, aber da ich ja noch ins KKH musste, einigten wir uns darauf, dass er um 12 Uhr nach Hause kommt.
Ich fuhr ins Krankenhaus, in dem ich auch meinen Sohn bekommen hatte. Als die Leute im Sekretariat meine Überweisung sahen sagten sie, ich könne gleich da bleiben. Eine halbe Stunde sah ich Schwangeren zu, die zu ihren Untersuchungen gingen, dann wurde ich aufgerufen.
Es war eine junge Ärztin. Sie untersuchte mich auch nochmal. Und stellte das gleiche fest wie der Arzt zuvor. Eine Fruchthöhle, ein Dottersack, kein Baby. Sie zeigte mir, dass da kein durchblutetes Gewebe ist.

Danach erklärte sie mir die drei Möglichkeiten, die ich habe: Abwarten, Tabletten oder Ausschabung. Eine OP wollte ich vermeiden. Aufgrund des Infektionsrisikos riet sie mir zu Tabletten und gab mir zwei mal MisoOne mit. Sie sagte mir, ich solle eine halbe Stunde vorher am besten eine Ibuprofen o.ä. nehmen und ca. 3-4 Stunden später würde die Blutung einsetzen und sei wie eine stärkere Regelblutung. Ich war nicht ganz bei mir, aber ich weiß, dass sie nicht mehr dazu gesagt hat als das. Ich bekam noch für nächsten Freitag einen Kontrolltermin.
Eine Krankschreibung musste ich selbst ansprechen. Es war mir unangenehm, ich wollte nicht als Arbeitsverweigerer dastehen, aber da man keine Menstruationstasse benutzen darf und ich mit Binden nicht mehr geübt bin, wollte ich nicht mit so starker Blutung im Büro sitzen. An das Psychische dachte ich in dem Moment noch gar nicht.
Sie sagte mir, sie dürfe mich nicht krank schreiben, aber ich solle beim FA einfach anrufen. Und notfalls könnte es auch der Hausarzt machen.

Ich ging zum Auto und rief nochmal in der Praxis an. Die Sprechstundenhilfe war sehr nett. Ich mag sie sowieso. Sie schrieb mich ab Mittwoch bis nächsten Freitag krank, 1,5 Wochen und meinte, ich soll mich einfach melden, wenn ich länger brauche.

Zuhause brachte mein Mann mir Sushi und alkoholfreien Wein, Eis und Schokolade. Er tröstete mich und war genauso fertig wie ich. "Leer", sagte er. Das war ich auch. Wir schauten eine Weile fern, um uns abzulenken und unterhielten uns.
Gegen 16.00 Uhr fuhr er los, unseren Sohn von den Großeltern abholen. Ich holte die Tabletten. In mir sträubte es sich dagegen, sie zu nehmen. Ich hätte gern noch ein oder zwei Tage gewartet. Aber niemand hatte mir gesagt, dass es diese Möglichkeit gab und ich hatte ja schon den Kontrolltermin, der sonst vielleicht nicht passen würde... zu spät am Abend wollte ich sie auch nicht nehmen, damit die Blutung nicht nachts anfängt. Also nahm ich sie, schweren Herzens. Um 15.40 Uhr nahm ich die Tabletten, um 16.00 Uhr ging es los. Ich war nicht vorbereitet, ich dachte, ich hätte länger Zeit. Das erste Blut kam wie ein Schwall. Es war zu viel für eine Binde und ich "rettete" mich in die Dusche, um zu überlegen, was ich tun konnte.
Es ging das erste Gewebe ab. Ich weiß bis heute nicht, ob mein Baby dabei war oder es nur kleines Gewebe oder Koagel waren. Diesen Begriff habe ich erst später bei Google gefunden... Da war ein kleines schwarzes etwas, dass ich in die Hand nahm. Ich konnte aber nichts erkennen. Auf die Idee, es abzuwaschen, kam ich nicht. Irgendwann, als der Blutfluss nachließ, spülte ich es mit dem Rest die Dusche hinunter und verabschiedete mich, für alle Fälle. Ich fühlte mich hilf- und schutzlos und ich merkte, dass ich noch nicht bereit gewesen war, aber es war zu spät.

Den Donnerstag über blutete ich kaum. Dafür ging es mir psychisch schlecht. Ich las in einem Artikel, dass es eine 10%ige Fehlerquote bei missed abortion gibt und machte mir Vorwürfe, nicht erst abgewartet und nochmal kontrolliert zu haben. Zum Verlust kam die Schuldfrage dazu. Hatte ich mein Kind umgebracht?
Mein Mann konnte damit nicht umgehen. Er sagte mir, er wolle nicht darüber nachdenken und sagte, wir haben alles richtig gemacht. Zwei Ärzte hatten kontrolliert und sie hätten sich nicht getäuscht. Ich verstand ihn und sprach es nicht mehr an. Aber der Zweifel blieb irgendwie...
Er kümmerte sich toll um mich und unser Kind. Donnerstag blieben wir beide zuhause, unseren Sohn brachten wir in die Betreuung zur Oma.
Freitags hat mein Mann frei und wir machten einen kleinen Ausflug zu Ikea. Es kam immernoch nicht wirklich viel Blut.
Nachmittags machte unser Sohn Mittagschlaf auf meinem Mann im Bett. Ich saß auf der Couch. Eigentlich wollte ich gerade anfangen, Wäsche zu machen, als es so richtig los ging. Ich spürte, dass es lief und stand auf. Unter mir war Blut auf dem Sofa. Zum Glück noch nicht so viel. Aber ab da begann der Horror und das Schlimmste, was ich je erlebt habe...

Ich ging ins Bad und zog meine Hose runter. Es war alles voller Blut. Und es lief immer weiter, es lief mir die Beine hinunter. Panisch zog ich mich aus und ging wieder in die Dusche. Es kam immer mehr Blut, es hörte gar nicht mehr auf. Ich rief leise nach meinem Mann, aber er hörte mich nicht und ich wollte unseren Sohn nicht wecken. Ich weinte.
Plötzlich spürte ich einen enormen Druck zwischen den Beinen. Kurz darauf kam etwas sehr großes aus mir und fiel in die Dusche. Ich schrie... Mein Mann kam schnell, das weckte unseren Sohn, der daraufhin weinte. Ich schickte ihn zurück. Es dauerte eine Weile, bis er ihn beruhigt und vor dem Fernseher "geparkt" hatte. Dann kam er zu mir.
Ich hatte das große Stück Gewebe mehrfach angesehen, war auch in die Hocke gegangen, aber ich traute mich nicht, es zu berühren. Nicht, weil ich es eklig fand, sondern weil ich überhaupt nicht wusste, was es ist. Es sah aus wie eine Plazenta (meine habe ich allerdings nie gesehen, ich hatte beim ersten Kind einen Kaiserschnitt). Und ich dachte mir, solange ich nicht weiß, was es ist, kann ich denken, dass es mein Kind ist. Umhüllt von Gewebe. Dann hätte ich etwas zum Erinnern.
Als mein Mann zurückkam, sah er es an, dann mich und fragte, zu meiner unglaublichen Erleichterung: "Sollen wir es beerdigen?" Ich hatte solche Angst, er würde mich für verrückt halten, wenn ich es vorschlage. Aber er tat es selbst. Dann hob er draußen im Garten ein Loch neben einem Busch aus.
Er fand nur einen leeren kleinen Beeren-Behälter, aber das war in Ordnung. Er sammelte mit den Händen alles aus der Dusche und legte es behutsam hinein. Außerdem legte er eine kleine Engelsfigur dazu, die er bei der Arbeit herstellt. Und ich schnitt mir eine Haarlocke ab und legte sie hinein. Er tat das gleiche.
Dann wartete er, bis ich mir endlich das ganze Blut abgewaschen und mich angezogen hatte. Zum Glück hatte es aufgehört, wie Wasser zu laufen.

Er hatte im Garten bereits das Loch vorbereitet, eine Platte zum drauf legen geholt und eine Gartenlaterne mit einer Kerze bestückt. Wir beerdigten das, was für uns unser Kind war und er sprach ein Gebet. Dann deckten wir es mit der Erde und der Platte zu. Wegen der Tiere kam die Platte darauf, auf der nun die Laterne steht. Am nächsten Tag habe ich noch eine Rose aus dem Garten dazu gelegt. Und er steckte noch ein Schäfchenschild, dass wir als Deko haben, dazu.

Durch dieses Forum weiß ich mittlerweile, dass es wohl die Furchhöhle/Fruchtblase war. Sie war groß, aber wir haben sie nicht eröffnet. Manchmal bereue ich das jetzt, aber so kann ich mir vorstellen, das Baby liegt noch darin.

Inzwischen blute ich nicht mehr so viel. Den gesamten Samstag hatte ich Kopfschmerzen und war sehr fertig. Vermutlich vom Blutverlust, von der "Geburt"...
Jetzt ist es vor allem noch das psychische, das mir bleibt. Meinem Mann geht es besser damit. Mir gehts mal so und mal so. Und es bleibt die enorme Wut auf meinen Körper, der seine Aufgabe nicht erfüllen konnte...

Erschwerend kommt für mich hinzu, dass meine Schwägerin ebenfalls schwanger ist. Im selben Monat. Knapp vor uns zwar, aber ihr ET wurde auf den gleichen Tag korrigiert, an dem unserer gewesen wäre. Und ich frage mich, wie ich darüber hinwegkommen soll... Zum Glück sind meine Schwiegereltern sehr verständnisvoll. Sie unterstützen uns sehr mit unserem Sohn. Und sie verstehen, wenn ich an Weihnachten eventuell nicht komme, wenn meine Schwägerin da ist.

Noch immer fühlt sich alles manchmal unwirklich an. Vor einer Woche war ich noch schwanger. Jetzt bin ich es nicht mehr. Auch mein Bauch ist wieder ganz flach. Und in mir ist einfach nur Leere...

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#2

RE: Mein Sternchen (missed abortion)

in Eure Geschichte 21.11.2023 16:50
von Vanessa • 995 Beiträge | 995 Punkte

Mein Mitgefühl für deinen Verlust.
Deine Geschichte ähnelt meiner sehr, nur da sich bei dem heftigen Blutungen Panik bekommen habe und ind Krankenhaus bin...dort wurde dann doch eine ausschabung gemacht weil die Fruchthöhle nicht raus wollte...

Damals war eine Freundin auch schwanger sie war drei Tage mit ihrem ET hinter meinem...ich konnte sie am Anfang nicht sehen...es tat zu weh..
Und als das Baby kam an dem Tag bin ich weinend zusammen gebrochen in die Arme meines Mannes...
Aber nach all dem Schmerz habe ich raus gefunden und als ich los gelassen habe und mein Tattoo Termin fest stand wurde ich wieder schwanger...erst dann begriff ich das ich vorher nicht bereit war...
Deshalb ist es wichtig das du dir Zeit nimmst und deine Freiräume und wirklich super das deine Schwiegereltern da so feinfühlig sind und deine Trauer verstehen.

Deine Trauer ist noch sehr präsent und deshalb ist es noch nicht ganz real, aber irgendwann kommt es und dann lass alles zu.
Wir hier sind da.

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#3

RE: Mein Sternchen (missed abortion)

in Eure Geschichte 21.11.2023 17:25
von Sternchen1511 • 11 Beiträge | 11 Punkte

Ich danke dir sehr für deine Worte!
Ja, obwohl ich schon immer wieder weine und ja auch blute, ist es noch nicht ganz real. Ich warte eigentlich immer noch darauf, aus diesem Alptraum wieder aufzuwachen...

Es tut mir Leid, dass du letztendlich doch eine Ausschabung machen lassen musstest. Ich hatte auch Panik bei dem vielen Blut, mit sowas hatte ich nicht gerechnet... Krankenhaus wollte ich aber vermeiden, weil mein Sohn noch nie eine Nacht ohne mich war und ich ihn noch stille.

Danke, dass du mir von deinen Erfahrungen erzählst! Es hilft, mit sowas nicht allein zu sein und dass auch jemand den Schmerz nachvollziehen kann, wenn da ein anderes Baby ist, dass genauso weit ist und sich gut entwickelt. Ich gönne es ihr und dem Baby, was ich erlebe sollte niemand erleben müssen.
Aber irgendwie ist es auch so unfair...

Danke, ich bin so froh, dass ich auf dieses Forum gestoßen bin... ich habe hier schon jetzt mehr gelernt, als mir von den Ärzten erklärt wurde!

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#4

RE: Mein Sternchen (missed abortion)

in Eure Geschichte 21.11.2023 18:41
von Susanne • 4.599 Beiträge | 4617 Punkte

Hallo liebes Sternchen, herzlich Willkommen und mein Mitgefühl für Deinen Verlust. Ich habe auch Deinen anderen Post gelesen. Es wird vermutlich so sein, dass Euer Kind seit der 7.Woche nicht mehr gewachsen war, das hatte ja auch der Arzt gemessen, oder es war da schon zum Teil resorbiert worden. Schwangerschaften, die nicht mehr intakt sind, werden nicht mehr vom Progesteron geschützt und der mütterliche Körper nimmt die Zellen wieder in seinen Organismus auf. Dein Kind, zumindest Stammzellen von ihm, sind nun bis zu Deinem Lebensende bei Dir und schützen Dich vor verschiedensten Krankheiten. Ich bin mir auch recht sicher, dass der Anfang der Blutung nur Schleimhaut und Koagel waren und dann zum Schluss die Fruchtblase kam, die ihr beerdigt habt. Wenn die raus ist, hört die starke Blutung auf und die Wehen lassen nach. Den körperlichen Teil hast Du also hinter Dir, die seelische Verarbeitung wird noch ihre Zeit brauchen. Schau auch mal hier dazu https://www.fehlgeburt.info/die-trauer-p...chaft-und-neid/

Ich würde in 14 Tagen einen Termin bei der Gyn zur US Kontrolle vereinbaren.

Wir sind für Dich da, Susanne


zuletzt bearbeitet 21.11.2023 18:42 | nach oben springen

#5

RE: Mein Sternchen (missed abortion)

in Eure Geschichte 21.11.2023 19:45
von Vanessa • 995 Beiträge | 995 Punkte

Ich habe noch heute teilweise Alpträume wegen des Weges in Krankenhaus und der ausschabung...meine Tochter war damals auch nur 1 Jahr alt und noch nie eine Nacht ihnen in...
Ich habe leider erst später dieses Forum entdeckt und gelesen wie die Geburt funktioniert...mir wurde damals nur gesagt ins Krankenhaus wenn es zu stark blutet.. ich mache mir Vorwürfe aber letztendlich habe ich erfahren das es wohl Plazenta Probleme gab und deshalb mein Baby mcijz wachsen konnte..das tröstet.

Und mittlerweile kann ich die Tochter meiner Freundin ansehen ohne Tränen in den Augen...auch bei dir wird es irgendwann besser, aber es ist ja noch sehr frisch und da musst du an dich denken und sollten irgendwelche blöden Kommentare kommen ignorier diese!!

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#6

RE: Mein Sternchen (missed abortion)

in Eure Geschichte 22.11.2023 12:52
von Sternchen1511 • 11 Beiträge | 11 Punkte

Liebe Susanne,

danke dir für deine Antwort! Dein Satz mit den Stammzellen und dass das Kind immer ein Teil von mir ist und mich schützt hat mich tatsächlich das erste Mal seit einer Woche zu einem aufrichtigen Lächeln ohne Schuldgefühle gebracht. Es ist ein beruhigendes Wissen und ein schöner Gedanke...

Ich habe am Freitag schon einen Kontrolltermin im Krankenhaus. Es kam mir ein bisschen früh vor, sind dann aber knapp 1,5 Wochen. Danach muss ich dann auch entscheiden, ob ich mich nochmal krank schreiben lasse... Körperlich ist das schlimmste wirklich vorbei. Ich habe beim Laufen oder nach Anstrengung manchmal noch einen kurzen stechenden Schmerz, aber keine Krämpfe mehr.

Deinen Link sehe ich mir an, vielen Dank!

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#7

RE: Mein Sternchen (missed abortion)

in Eure Geschichte 22.11.2023 13:00
von Sternchen1511 • 11 Beiträge | 11 Punkte

Liebe Vanessa,

es tut mir sehr Leid, was du durchmachen musstest. Bei mir war es ähnlich mit den Infos. Ich hab kaum welche bekommen, mir wurde auch nur gesagt bei Fieber oder Schüttelfrost ins Krankenhaus. Es hieß auch, wenn ich mich damit zu unwohl fühle oder mir nicht sicher bin. Aber das ist immer so vage...
Immerhin konntest du so erfahren, was wohl der Auslöser war!
Ich war gestern bei meiner Familie. Sie waren lieb zu mir und haben mich getröstet. Und dann kam die Frage, ob nicht das Stillen meines Sohnes die Fehlgeburt verursacht haben könnte und dass ich doch lieber aufhören soll...
Im Krankenhaus wurde mir gesagt, dass man die Ursachen oft nicht findet und es trotzdem passiert ist. Aber jetzt nagt der nächste Zweifel an mir. Vor der Schwangerschaft hatte ich gelesen, dass das mit dem Stillen ein Mythos ist. Es gibt ja auch Frauen, die Tandem-Stillen oder Babies mit sehr geringem Altersabstand, wo sicher auch bei vielen noch gestillt wurde.
Trotzdem frage ich mich jetzt wieder, ob es meine Schuld war. Ob ich es hätte verhindern können... Oder ob ich jetzt mit einer weiteren Schwangerschaft warten sollte, bis mein Sohn abgestillt ist...

Ich hoffe auch, dass ich meine Nichte/Neffen trotzdem im Leben willkommen heißen kann. Es ist ja noch Zeit bis dahin. Aber wehtun wird es trotzdem...

Ich wünsche dir, dass die Alpträume aufhören werden!

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#8

RE: Mein Sternchen (missed abortion)

in Eure Geschichte 22.11.2023 14:16
von Vanessa • 995 Beiträge | 995 Punkte

Also das mit dem stillen iat Quatsch...wie du sagst es gibt viele die Tandem stillen oder wo es einen sehr kurzen Altersunterschied gibt... Mach dir keine Vorwürfe deswegen!!
Du hast keine Schuld und meistens wird die Ursache auch nicht gefunden.
Ich wünsche dir das beste und das bei der Kontrolle alles gut verläuft!

Ich danke dir für deine Worte! Die Alpträume werden weniger, seit ich mein Regenbogen Baby bekommen habe und dir wird es genauso gehen! 🍀

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#9

RE: Mein Sternchen (missed abortion)

in Eure Geschichte 24.11.2023 12:41
von Sternchen1511 • 11 Beiträge | 11 Punkte

Danke für deine lieben Worte! Auch wenn man es ja eigentlich weiß, trifft es tief und nagt an einem...

Ich hatte jetzt meine Kontrolle im Krankenhaus... Es ist noch Gewebe vorhanden. Ich soll die gleichen Tabletten (MisoOne) nochmal nehmen. Als Alternative wurde nur die Ausschabung genannt. Insgesamt kam es mir eher nach Routine vor im Krankenhaus. Als wäre es "nix besonderes"... Ich hab geweint beim Ultraschall.
Und ich seh mich nachher schon wieder da sitzen mit den Tabletten in der Hand und alles kommt nochmal hoch...

Es freut mich sehr, dass dein Regenbogen Baby dir Kraft gibt Ich denke so soll und muss es sein. Ich wünschte, das alles läge schon viel weiter hinter mir...

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