#1

So dankbar

in Mutmach-Posts von Müttern mit Regenbogenbabys 19.06.2023 20:48
von Katrin • 608 Beiträge | 608 Punkte

Hallo ihr Lieben,
ich bin froh, dass es dieses Forum gibt. Es hat mir nach der 2. Fehlgeburt sehr geholfen und mich durch die anstrengende Schwangerschaft mit unserem Regenbogenbaby begleitet.
Einige Geschichten mit einem "Happyend" haben mich ermutigt, deshalb möchte ich nun unsere Geschichte teilen.
Im Januar 2022 hielt ich nach langem Kinderwunsch und einem Jahr des aktiv Versuchens endlich einen Schwangerschaftstest mit 2 Streifen in der Hand. Ich war überglücklich, hatte aber auch Angst, weil zugleich durch Umzug und einen neuen Arbeitsplatz viele Veränderungen anstanden.
Ende der 7. Woche bekam ich leichte Blutungen. Anfang der 8. Woche war dann die kleine Geburt von Lämmchen. Es ging mir richtig schlecht. Eine knappe Woche darauf mussten wir umziehen. Dann musste ich wegen Verdacht auf eine ELSS operiert werden. Zum Glück war es nur eine Zyste, doch ich fing wieder von vorne an zu trauern. Außerdem wurde Endometriose diagnostiziert.
Das machte mir keinen Mut. Ich befürchtete wieder lange auf eine Schwangerschaft warten zu müssen.
Aber ich hatte nur einmal meine Tage, dann haben wir wider Erwarten positiv getestet. Und wider Erwarten ging es mir psychisch viel besser als in der ersten Schwangerschaft. Wenn Gott das Wunder tut, dass ich so schnell wieder schwanger wurde, muss er das Kind auch leben lassen, dachte ich. Wir waren überglücklich den Herzschlag zu sehen. Doch am letzten Tag der 12. Woche mussten wir erfahren, dass unser Spatz nicht mehr lebte. Das war einfach nur schrecklich. Obwohl mich der Arzt zur Ausschabung drängte, wollte ich auf die natürliche Geburt warten. Irgendwann wurde das Warten quälend, doch schließlich ging es von selbst los. Die Geburt war ziemlich heftig. Sie zog sich über Tage, ich habe viel geblutet und hatte richtig schlimme Schmerzen, bei denen schließlich nur Morphin geholfen hat. Trotzdem war ich froh, haarscharf um die Ausschabung herum gekommen zu sein.
Ich habe wieder sehr getrauert. Auch die Trauer um unser erstes Sternchen war wieder stark. Außerdem habe ich mich so von Gott verlassen gefühlt. Auch das war schwer. So schlecht ging es mir noch nie.
Eigentlich wollten wir dann erstmal einen Zyklus verhüten. Doch das hat sich so falsch angefühlt, dass wir uns spontan unentschieden haben. Zum Glück! Denn da ist direkt unser Regenbogenbaby entstanden.
Die Schwangerschaft war richtig schwierig.
Ich hatte enorm viel Angst. Bis zur 16. Woche hatte ich immer wieder mit Blutungen zu kämpfen. Das hat die Angst noch größer gemacht. Immer wieder bin ich zur Frauenärztin gefahren, fast sicher erneut Abschied nehmen zu müssen. Doch wunderbarerweise schlug das Herzchen immer weiter. Ich war dann lange im Beschäftigungsverbot, auch weil ich extrem müde war. Erst in der zweiten Hälfte wurde das besser. Ein paar Wochen konnte ich die Schwangerschaft sogar genießen.
Morgen wird unser Sohn 7 Wochen alt. Wir sind so unglaublich dankbar, ihn endlich lebend und gesund im Arm halten zu dürfen. Und auch mir geht es gut. Das ist so besonders und wunderschön.
Unsere Sternchen sind weiter wichtig und wir sind auch dankbar sie zu haben. Die Geburt eines lebenden Kindes macht das nicht vergessen, wie meine Oma meint. Wir wollen sie ja auch nicht vergessen. Sie sind weiter unsere geliebten Kinder und gehören zu uns.
Und sie machen umso dankbarer, endlich unser lang ersehntes lebendes Kind im Arm halten zu dürfen!
Viele von euch haben einen noch viel härteren Kinderwunschweg. Ich weiß nicht, wie ich eine weitere Fehlgeburt hätte aushalten sollen... Ihr seid so stark und ich wünsche euch so sehr, dass jede von euch auch das Glück eines lebenden Kindes erleben darf!
Alles Liebe und Gute für euch ❤️

zuletzt bearbeitet 19.06.2023 20:53 | nach oben springen

#2

RE: So dankbar

in Mutmach-Posts von Müttern mit Regenbogenbabys 20.06.2023 07:56
von Susanne • 5.410 Beiträge | 5430 Punkte

Danke für das Teilen und ich wünsche Euch alles Gute🤗

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#3

RE: So dankbar

in Mutmach-Posts von Müttern mit Regenbogenbabys 20.06.2023 16:16
von NataschaA97 • 157 Beiträge | 157 Punkte

Dankeschön, dass du deine Geschichte geteilt hast
Gerade in schwierigen Phasen gibt sowas dann einem doch Hoffnung, dass sich irgendwann vielleicht doch alles zum Guten wendet.
Wünsche euch viel Gesundheit und eine schöne Zeit 💕

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#4

RE: So dankbar

in Mutmach-Posts von Müttern mit Regenbogenbabys 20.06.2023 16:29
von Katharina91 • 140 Beiträge | 140 Punkte

Liebe Katrin!

Deine Geschichte berührt mich sehr. Ich wünsche euch eine wunderschöne Kennenlernzeit und Alles Gute 🙂

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#5

RE: So dankbar

in Mutmach-Posts von Müttern mit Regenbogenbabys 22.07.2025 15:48
von Katrinn • 112 Beiträge | 112 Punkte

Liebe Sternenmamas,

ich möchte heute meine Geschichte mit euch teilen – in der Hoffnung, dass sie vielleicht der einen oder anderen ein wenig Mut machen kann.

Wir sind so dankbar, dass wir nun unser zweites Regenbogenkind in den Armen halten dürfen. Es ist für mich immer noch kaum zu glauben, dass wir jetzt wirklich zu viert sind.

Nach zwei Fehlgeburten im Jahr 2022, die für mich sowohl körperlich als auch seelisch sehr schwer waren, durften wir 2023 endlich unser erstes Regenbogenkind kennenlernen. Es ist ein großes Glück, ihn zu haben. Und doch war uns klar: Wir wünschen uns noch ein Kind.

Also wagten wir 2024 einen neuen Versuch. Diesmal dachte ich zuversichtlich:
"Mein Körper hat jetzt kapiert, wie Schwangerschaft funktioniert.
Diesmal geht alles gut."

Doch auch diesmal erfuhren wir in der zwölften Woche, dass das kleine Herzchen aufgehört hatte zu schlagen. Wieder brach meine Welt zusammen. Diese Fehlgeburt hat mich vielleicht noch mehr gekostet als die davor. Ich verlor nicht nur mein Kind, sondern auch meinen Glauben, das wiedergewonnene Vertrauen in meinen Körper, meine beste Freundin. Selbst die Beziehung zu meinem lieben Mann wurde auf eine harte Probe gestellt.

Zum Glück gibt es unseren kleinen Sohn – er hat uns Kraft gegeben. Ohne ihn hätte ich wohl nicht weiterleben wollen.

Dann stellte sich die Frage: Wie weitermachen?
Ein gesundes Kind hatten wir ja. Lohnt sich da überhaupt eine Diagnostik? Ich hatte große Angst vor vielen Untersuchungen ohne Ergebnis. Schließlich entschied ich, zunächst nur die Gerinnung untersuchen zu lassen – eine häufige Ursache, die gut behandelbar ist. Und tatsächlich: Nach Wochen des Wartens kam die Diagnose Gerinnungsstörung.

Nach drei Zyklen hielt ich wieder einen positiven Test in der Hand. Ich begann sofort Heparin zu spritzen und ASS zu nehmen. Nicht schön – aber das kleinere Übel!

Wieder war die Schwangerschaft von großer Müdigkeit und noch größer Angst geprägt. Die Frauenarzttermine waren eine Qual. Und doch: Jedes Mal war unser kleines Mädchen gesund – auf wunderbare Weise.

Vor vier Wochen durfte ich sie endlich zur Welt bringen. Auch das war schwierig und wegen grünem Fruchtwasser und schlechten Herztönen von Sorge um unsere Kleine begleitet.

Nun bin ich umso dankbarer, dass wir unser süßes Baby endlich bei uns haben.
Dieser Weg war alles andere als leicht – aber er hat sich gelohnt.

Ich wünsche jeder von euch, dass das auch für euch möglich wird. Es ist kein einfacher Weg, ich weiß. Und ich weiß, dass viele von euch noch Schlimmeres erlebt haben.
Und doch wünsche ich euch von Herzen, dass auch ihr euer Regenbogenbaby in den Armen halten dürft.

Danke für eure Begleitung hier im Forum.
Alles Liebe und ganz viel Kraft für jede von euch!

zuletzt bearbeitet 22.07.2025 15:51 | nach oben springen

#6

RE: So dankbar

in Mutmach-Posts von Müttern mit Regenbogenbabys 31.07.2025 07:54
von Hopeless • 12 Beiträge | 12 Punkte

Liebe Katrinn,
was für ein wunderschönes Happy End!
Ein Junge und ein Mädchen :)
Ich wünsche euch vieren eine wunderschöne gemeinsame Zeit voller glücklicher Momente :-*
Genieß es in vollen Zügen :)

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