Darüber sprechen möchte ich nicht, deshalb nutze ich dieses Forum, um aus mir herauszulassen, was mich begleitet.
Es ist so lange her, 12 Jahre.
Ich wollte mit 40 keine Kinder mehr, war bereits Mutter (damals schon schwierige Schwangerschaft, Blutungen), doch der jüngere Mann, der seit einiger Zeit mein Leben immer wieder auf den Kopf stellte, brachte das ins Wanken.
Wir kannten uns noch nicht gut genug, es passte nicht in mein Leben...also nahm ich nach einem ziemlich verrückt und leichtsinnig verbrachten Tag die Pille danach. Ich wusste, der Zeitpunkt dafür war ungünstig, die Wirkung deshalb nicht sicher.
Damals, bei meiner ersten Schwangerschaft, fühlte ich, dass ich schwanger war, sich in meinem Körper etwas veränderte. Es fühlte sich diesmal ähnlich an, trotz dieser Pilleneinnahme. Meine Periode blieb aus und es gab keine Abbruchblutung. Wie ich geahnt hatte: Der Test war positiv. Ich war schwanger.
Ich freute mich so unglaublich! Und hatte zugleich so viele Ängste: wie würde er reagieren, wie sollte das funktionieren, ich bin nicht gut genug für ihn, er soviel jünger, Risikoschwangerschaft, dazu mögliche Folgen der Medikamenteneinnahme,...Freude, Hoffnung, Aufregung, Angst. Liebe.
Beim nächsten Treffen in einigen Wochen (große Entfernung) wollte ich es ihm sagen.
Vorher kamen die Schmerzen. 6. SSW.
Diese Mengen, die aus mir herauskamen. Und meine zwei kleinen "Bläschen", gerade mal ca. 1,5 cm groß. Es wären Zwillinge geworden. Ich fiel in ein Loch. Zog mich zurück.
Ein Gespräch mit jemandem ließ nun alles hochkommen. Ich denke immer wieder daran, sehe die Winzlinge vor mir, doch der jetzige Schmerz ist so groß, der Verlust so präsent...es tut so weh. Und ich fühle mich schuldig.
Den Mann liebe ich noch immer, auch wenn wir unterschiedliche Leben leben, die sich mal mehr, mal weniger berühren; gerade kaum, da ich mich wieder zurückzog. Er wird immer meine große Liebe sein.
Ich habe es ihm nie erzählt, wollte ihn nicht belasten, ihn sein Leben leben lassen, es war ja auch nicht zu ändern. Babys von meinem Traummann. Mein kleiner, gestorbener Traum.