Hallo zusammen,
ich wollte gerne ein neues Thema eröffnen, um mich mit euch über eure Verluste und euer Erlebtes auszutauschen. Und auch um ein bisschen von meiner Geschichte zu erzählen.
Mein Verlust ist jetzt zwei Wochen her und es war einfach nur furchtbar und aktuell ist alles einfach immer noch so leer.
Vor etwas mehr als drei Wochen war ich bei meiner Frauenärztin und mit meinem Kleinen war noch alles in Ordnung, das Herz schlug und auch alles andere war normal, ganz normaler Entwicklungsstand.
Dann eine Woche später hatte ich morgens eine leichte Blutung, woraufhin ich direkt wieder zu meiner Frauenärztin gegangen bin.
Nach wirklich langer Wartezeit bin ich dann endlich dran gekommen und nach einer kurzen Erleichterung, dass das kleine Herzchen schlägt, sagte die Ärztin: „ Ich sehe aber kein Fruchtwasser.“
… der Satz ein einziger Schlag ins Gesicht. Mein Mann war dabei und ihm ist direkt der Kreislauf zusammen gesackt.
Wir konnten es nicht glauben und wussten auch nicht direkt, was genau das jetzt bedeutet.
Meine Ärztin überwies mich direkt in die Frauenklinik und dort wurden dann an zwei Tagen noch Untersuchungen durchgeführt.
Es konnte keinen Nachweis auf Fruchtwasser in der Vagina gefunden werden und auch die Untersuchung meines kleinen Jungen ergab keine Fehlbildungen, sogar die Nieren waren gut ausgebildet.
Dann vor zwei Wochen die Schocknachricht der Oberärztin: „wir müssen davon ausgehen, dass die Fruchtblase geplatzt ist. Die Füße ihres Babys liegen schon ganz nah an der Scheide, die Wehen müssten bald einsetzen.“
Ein Moment der Leere und des Entsetzens für mich und meinen Mann.
Die Ärztin erklärte uns, dass ohne Fruchtwasser die Lungen nicht gut ausgebildet werden würden und es nichts bringen würde, wenn wir die Schwangerschaft noch bis zur 24. Woche ziehen. Es war sowieso fraglich, ob das mein Kleiner überhaupt überlebt.
Uns wurde Bedenkzeit gegeben, ob wir direkt einen Abbruch machen wollen oder ob wir noch ein paar Tage verstreichen lassen wollen.
Wir haben uns dann für einen direkten Abbruch entschieden, wir konnten es nicht übers Herz bringen länger zu warten, weil wir wussten, dass es nicht mehr gut werden würde.
Dann wurde die Geburt eingeleitet und ich brachte mein Kind still zur Welt :(
Es war schrecklich zu merken, dass man das Kind zur Welt bringt, es aber nicht schreit und man nichts machen kann. Und dann muss noch die Nabelschnur durchtrennt werden, ein schlimmer Moment…
Danach hatte ich noch eine Ausschabung, da die Plazenta nicht von alleine raus kommen wollte.
Aktuell geht es mir körperlich wieder ganz gut, den starken Blutverlust habe ich nach ca. 5 Tagen wieder gut im Griff.
Psychisch ist bei mir ein auf und ab, an manchen Tagen schaue ich positiv nach vorne und es ist alles ganz gut und an anderen Tagen könnte ich einfach den ganzen Tag nur weinen. Da ist dann einfach Leere und die Frage nach dem „warum“.
Zum Glück habe ich meinen Mann, der sich wirklich rührend um mich kümmert und wir beide zusammen trauern können.
Daher versuche ich aktuell wirklich positiv in die Zukunft zu schauen, soweit es natürlich geht…