Hallo ich bin Jennifer,
mein Mann und ich haben einen großen Kinderwunsch. Letztes Jahr im Oktober haben wir das erste Mal ungeschützten Sex und was soll ich sagen ein Versuch und ich hatte 2 Striche auf dem Test. Ein Wunsch, ein Wunder und jetzt eine Erinnerung. Den ersten Termin beim FA hatte ich am 5.12. (Positiver Test 22.11., letzte Periode 20.10.) und es sah alles gut aus eventuell war ich eine Woche / paar Tage hintendran. Am 22.12. ein erneuter Termin mit schlechten Nachrichten. Die Entwicklung ist nicht gut und es will nicht wachsen. Aber ein Herzschlag. Also nochmal abwarten über die Feiertage. 12.01. dann die Diagnose missed abortion... mit hattest alles weggezogen jetzt mit dieser Gewissheit. Wir haben uns für den medikamentösen Weg entschieden weil von alleine nichts passieren wollte und es mich mental sehr fertig gemacht hat. Was soll ich sagen ein leichtes bis mittleres ziehen und stechen und blutiger klumpiger Ausfluss. Ich hatte nie Probleme bei der Periode und sie war sehr sehr sehr leicht bisher und auch hier jetzt eher wenig unser kleines Wunder war auch ein richtiges Mini. Jetzt sitze ich da mit bräunlichen Resten und weiß nicht ob es das jetzt war. Ich fühle mich so leer und alleine. Zum FA soll ich erst in 1,5 bis 2 Wochen. Es ist dauerhaft ungewiss und ich habe jegliches Vertauen in meinen Körper verloren. Ich fühle mich leer, einsam (obwohl mein Mann voll bei mir und uns ist), antriebslos. Mal kann ich mich ablenken aber sehr oft nicht. Ich flüchte mich total in Bücher um der Situation zu entkommen. Aber das alles mal niederzuschreiben tut wirklich gut. Wie kann ich das nur verarbeiten und je wieder Vertrauen schaffen vor allem weil der allererste Versuch so endete.

Liebe Jenifeeer,
es tut mir Leid, dass auch du das erlebst. Es ist so schmerzhaft und schwierig.
Es ist schön, dass dein Mann dich gut unterstützt und zugleich ist da diese Leere. Das kenne ich gut. Da ist so viel Liebe für dein winziges Baby und die fällt jetzt ins Nichts...

Mir hat es ein bisschen geholfen, unseren Kleinen Namen zu geben und oft über sie zu reden. Außerdem haben wir eine Sternenecke eingerichtet mit den wenigen Erinnerungsstücken, Blumen und einer Kerze, die ich jeden Abend anzünde. Es ist gut, dass es einen Ort für sie gibt.

So richtig hilft nichts...Aber mit der Zeit wird es besser. Es hat viel länger gedauert, als ich erwartet hatte und auch viel mehr wehgetan. Aber es wurde besser. Und dann wird auch die Hoffnung wieder größer als die Angst.

Du steckst ja auch körperlich noch mittendrin, wie es klingt. Lass dich krankschreiben und nimm dir die Zeit, die es braucht. Und wenn es lang ist! Wenn du arg verunsichert bist, ob es das schon war oder nicht, bitte darum früher zum Ultraschall kommen zu dürfen. Dein Körper schafft das aber bestimmt, wenn du ihm die Zeit gibst, die er braucht. Ich weiß, das Warten ist unheimlich zermürbend...Ich hätte das auch nicht so lange ausgehalten.

Ich wünsche dir Menschen, die für dich da sind und viel Kraft! Fühl dich gedrückt!

Liebe Katrin, ich danke dir vielmals für deine Worte. Diese Worte machen mir wirklich Mut und auch deine Ideen werde ich mir mal genauer überlegen wie wir da vielleicht etwas gestalten können. Eigentlich eine tolle Idee. Ich danke dir sehr.