Hallo zusammen
Ich habe darüber nachgedacht, ob ich so ein Forum nutzen soll oder nicht... Ich habe irgendwie das Gefühl, die Freude verloren zu haben, kann an nichts anderes denken und fühle mich wie in einem riesengrossen Vakuum. Hier meine Geschichte: ich habe lange die Pille genommen und im letzten Jahr im August haben wir uns dazu entschieden, dass ich sie absetze. Je länger ich mich dann mit den weiblichen Zyklus auseinandergesetzt habe, je mehr habe ich verschiedene unterstützende Massnahmen angewandt: Basaltemperatur messen, Zyklusapps nutzen, Ovulationstests etc. Durch immer wiederkehrende Schmierblutungen habe ich dann von meiner Frauenärtzin Utrogestan verschrieben bekommen, die ich jeweils ab dem Eisprung nehmen sollte. Jedes mal, wenn wieder die Periode einsetzte, war die Enttäuschung wieder riesig. Bis zu diesem einen Mal, als ich (natürlich) schon bei ES+10 testete und er war tatsächlich positiv. Die Freude bei mir und meinem Partner war überwältigend: endlich hatte es geklappt, unser erstes Baby war unterwegs! Alles lief gut und die Tests wurden von mal zu mal stärker, ebenso wie die ersten Anzeichen. Doch dann, in der 7. SSW das erste mal leichte Schmierblutungen. Ich bin dann zum Frauenarzt, der mir bestätige, dass alles gut wäre und man sogar schon das kleine Herzchen schlagen sehen konnte. Wieder überglücklich! Die erste grosse Vorsorgeuntersuchung sollte ich dann in der 10. SSW haben. Ich hatte kein schlechtes Gefühl, als ich zum Frauenarzt ging, doch dann auf dem Stuhl, als der Ultraschall gemacht wurde, sah ich zwar ein Baby mit allem dran, aber keine Bewegung, kein Herzschlag, nichts.... Sie bestätigte es dann und meinte, es täte ihr sehr leid. Für mich war es wie ein Schlag in den Bauch, wie in Trance verliess ich den Stuhl und zog mich an. Was dann kam, war wie im Zeitraffer: weil es schon so "weit" war, wurde mir noch am selben Abend eine Ausschabung empfohlen: ich entschied mich dafür, weil ich alles schnell hinter mich bringen wollte. Das alles ist jetzt 11 Tage her und ich fühle mich so, als würde es nie wieder besser werden. Zudem kam noch eine Coronainfektion einen Tag danach, mit der ich auch immer noch zu kämpfen habe. Ich weiss, Zeit heilt alle Wunden, aber irgendwie fühlt es sich nicht so an, als wenn dieser Schmerz und diese Leere irgendwann vorbeigehen. Und ja, vielleicht brauche ich Geduld, aber ich habe Angst... Mein Mann war die ersten Tage eine grosse Unterstützung, allmählich habe ich aber das Gefühl, es stresst und nervt ihn, wenn ich wieder damit anfange. Er scheint schon sehr viel mehr darüber hinweg zu sein, als ich und kann nach vorne schauen. Ich denke den ganzen Tag an nichts anderes und versinke manchmal in einer Gedankenspirale... Dann versuche ich wieder, mich durch Arbeit abzulenken, auch das hilft nicht.

Liebe Grüsse, Lilablassblau

Liebe lilablassblau,
deine Geschichte ähnelt meiner sehr... Es tut mir sehr leid, dass ihr solch einen Verlust tragen müsst.
Männer trauern anders, sie hatten das Baby nicht im Bauch. Hast du vielleicht eine gute Freundin, Familie, mit denen du gut reden kannst?
So wie dein Mann reagiert ist genauso normal wie du dich weiterhin schlecht fühlst. Es ist ja noch gar nicht lange her... Nimm dir Zeit, trauere so viel du musst. Gefühle können nicht einfach abgeschaltet werden, sie müssen raus. Und das lieber jetzt als irgendwann später.
Vielleicht kannst du deine Gefühle deinem Mann erklären und seine Zuversicht als halt im Alltag annehmen?
Fühl dich fest umarmt! Die Zeit macht es irgendwann nicht mehr ganz so schwer, das kann ich dir versprechen 🌺

Hallo, als erstes tut es mir soo leid für dich. Ich habe auch vor ca 3 Wochen meine Tochter in der 16 ssw. Verloren..
Ich denke jeden Tag an sie aber es geht mir mittlerweile etwas besser wie die Tage davor.
Mach das was dir Spaß macht, versuche zu denken das dein Baby nicht gewollt hätte das du leidest, das hat mir jedenfalls geholfen.
Und das wichtigste, mach dir keine Vorwürfe!
Damit muss ich auch sehr kämpfen aber wir sind nicht schuld.

Es ist so traurig etwas zu verlieren ohne die Chance gehabt zu haben es wirklich zu haben… da ich das selbe durchmache kann ich dir wirklich nur sagen, die Zeit heilt alle Wunden.
Es wird dauern bis es dir besser geht und das nervt ich weiß, jedoch ist das vollkommen okay.
Du darfst solange trauern wie du magst. Es gibt kein zu kurz oder zu lang.
Wir werden für immer mama bleiben und unsere Kinder schauen auf uns hinab und wären stolz wenn sie sehen wie stark wir sind.
Damit tröste ich mich jedenfalls immer..

Fühl dich gedrückt, wir schaffen das.
Du bist nicht alleine.

Hallo, ich habe vor einigen Tagen meine zweite Fehlgeburt erlitten, die erste in der 9 Woche, und die zweite in der 8 Woche. Zwei Wochen später habe ich mich entschieden, das war letzte Woche Sonntag den Abgang im Spital mit Hilfe von Medikamenten herbeizuführen, ich konnte es einfach nicht mehr ein nicht mehr lebendes Baby im Bauch zuhaben. Es ist so schwer, und vorallem das Gefühl das keiner einen Versteht, macht einsam. Diese Gruppe ist echt ein kleiner Lichtblick, der zeigt das man doch nicht so alleine ist. Danke dafür.

Liebe lilablassblau,

Meine Geschichte ist sehr ähnlich, ich war auch ähnlich weit und habe direkt am Tag danach einen AS gehabt. Für meinen Arzt war es auch die einzige Option. Für mich war es ok, ich wollte es schnell hinter mir haben. Was mir geholfen hat war ein Gespräch mit der Schwangerenberatung der Diakonie. Dort habe ich mich verstanden gefühlt und konnte einige Dinge mitnehmen, die mir geholfen haben. Mein Mann hat auch anders getrauert.

Du kannst hier all deine Gedanken aufschreiben, wir können das gut nachfühlen.

Liebe Nelke

vielen Dank für deine Antwort. Ich werden deinen Rat gerne beherzigen und vielleicht die positivere Stimmung meines Mannes auf mich anwenden. So wie ich es derzeit empfinde, oder wie er es mir gegenüber auch beschreibt, hat er es akzeptiert und ich glaube, mir ist das noch nicht so ganz gelungen. Wie du auch schreibst: ich brauche vielleicht auch einfach noch Zeit.

Vielen Dank für den Zuspruch, ich hoffe, es wird jeden Tag ein wenig besser...

Liebe Grüsse

Liebe Susanne

vielen Dank für deine Antwort. Du sprichst mir aus der Seele: schon seit dem Beginn war es so real für mich. Habe mich gefreut, Pläne geschmiedet, Hoffnungen gehabt.. Und das alles kommt mir nun so albern vor, weil es zerplatzt ist wie eine Seifenblase. Und man hätte doch damit rechnen müssen, so viel wie über die Gefahr einer Fehlgeburt geschrieben wird. Das nimmt mich auch irgendwie mit... Hätte ich mich mehr zusammreissen müssen und wirklich erst bis zur 12. Woche warten sollen und mich dann erst freuen? Wie wird es bei der nächsten Schwangerschaft?
Ich habe einen Tipp mit einem Brief angenommen und hoffe, das hilft mir, loszulassen. Die AS hat mir dabei nicht wirklich geholfen, es war alles so abrupt so von jetzt auf gleich: eben noch schwanger voller Vorfreude und plötzlich rein gar nichts mehr. Aber du hast Recht, das war nicht die einzige Option, das hat mir meine FÄ auch genau erklärt. Es hätte auch andere Optionen gegeben, sie hat mir letztendlich zur AS geraten. Und diese Empfehlung habe ich so angenommen. Ob und wie das alles so richtig war, sei dahingestellt, aber ich kann es nun nicht mehr ändern.

Vielen Dank für deinen Zuspruch, es hilft mir sehr, zu wissen, dass ich nicht alleine bin...

Liebe Grüsse, Lilablassblau

Liebe Alisha09

auch von mir: es tut mir sooo leid, dass du das erleben musstest. In der 16. SSW - wie furchtbar. Ich dachte immer, wenn man mal die 12. SSW überstanden hat, könne man aufatmen :-(

Nein, auch meine FÄ hat mir da gut zugeredet: es ist nicht unsere Schuld. Wahrscheinlich war etwas nicht in Ordnung. Das habe ich mittlerweile akzeptiert und ja, es wird wahrscheinlich jeden Tag ein kleines Stückchen besser. Aber dann gibt es doch mal wieder diese Momente, in denen man einfach nicht mehr kann... Einfach von einer so enormen Traurigkeit erfüllt wird. Es macht mir aber Mut zu hören, dass es dir ähnlich erging und du auch wieder einen Silberstreifen am Horizont siehst :-)

Ein schöner Gedanke, dass wir für immer Mama bleiben werden und zu uns hinabgeschaut wird.

Liebe Grüsse und danke für die lieben Worte

Hallo Susanne, danke das du fragst, aktuell kann ich gar nicht wirklich sagen wie es mir geht, da ist ständig diese Frage im Kopf nach dem warum. Kann nicht wirklich mit meiner Familie darüber reden, den dann höre ich eh immer nur, das das halt passiert und da kann man nichts machen. Ich fühle ich überhaupt nicht ernst genommen.

Wie geht es dir? LG

Liebe Lisbeth,

es tut mir so leid, dass Du in Deiner Familie keine Unterstützung und keinen Beistand erfährst.
Bei mir ist es jetzt 6 Tage her, dass ich erfahren musste, dass das Herzchen unseres Krümels nicht mehr schlägt und ich habe alle Unterstützung der Welt. Das hilft mir enorm.
Wenn ich Dir einen Rat geben darf: REDE!!!! Egal mit wem. Ob hier im Forum, mit einer Hebamme (die Dir zusteht), mit einer guten Freundin. Egal mit wem, aber rede!

Fühl Dich umarmt
Steffi

Liebe „Lilablassblau“,

auch unsere Geschichte ist an gewissen Punkten identisch.
Nach 1 Jahr und 4 Monaten hatte es endlich geklappt. Unseren ersten Termin in der Kinderwunschklinik konnte ich freudestrahlend absagen - 3 Schwangerschaftstests waren positiv.
Die Freunde war riesig.
Bei 6+5 schlug das Herzchen wie verrückt, Krümel war „super entwickelt“ und es sah „alles toll aus“.
Ich wurde aber über die Risiken aufgeklärt - auch wegen meines Alters (38).
„Scheiß drauf!“, hab ich gesagt. Wird schon alles gut gehen. Nach zwei Risikoschwangerschaften ist man Kummer gewöhnt. Es wird auch diesmal wieder klappen.
Aber diesmal war alles anders. Bei 10+2 war alles vorbei. Kein Herzschlag mehr. Keine Bewegung. Nur Stille.
6 Tage ist das jetzt her. Ich kann noch immer nicht atmen, wenn ich daran denke.
Krümel ist noch bei mir. Ich kann noch nicht loslassen.
U. a. Dank dieses Forums habe ich nun aber eine großartige Hebamme an meiner Seite.
Je mehr ich mich traue auszusprechen was passiert ist, desto mehr Zuspruch erfahre ich.
Es sind so unfassbar viele Frauen! So viele die dieses furchtbare Schicksal teilen.
Aber reden hilft. Und weinen.
Ich weine sonst nicht. Aber diesen schweren Verlust betrauere ich. Jeden Tag und jede Nacht.
Und irgendwann wird es besser.
Es braucht Zeit, aber es wird besser.

Herzliche Grüße
Steffi

Ich habe zwei Kinder 21und 14 sie sind mein ganzer Stolz und der Grund immer weiter zumachen.🥰 Ich (42)habe seit einigen Jahren einen neuen Partner, und wir hätten so gerne noch ein gemeinsames Wunder, den nichts anderes ist es eine gesunde Schwangerschaft erleben zu dürfen. Meine erste Fehlgeburt war mit 40, wobei meine Mutter gleich meinte das ich ja viel zu alt bin , das war vor 16 Monaten, und die letzte war vor ca zwei Wochen, und am Sonntag habe ich dann den ganzen Tag im Spital verbracht für den medikamentösen Abbruch.😢