#1

Wo bleibt das Wunder?!

in Eure Geschichte 07.10.2022 22:04
von Ines2303 • 13 Beiträge | 13 Punkte

…diese Frage stellen sich vermutlich viele hier. Und auch ich mal wieder. Nachdem mein Mann und ich die dritte Fehlgeburt mit Eileiterschwangerschaft im Mai verkraften mussten, sind wir nun in einer KiWu-Praxis. Aufgrund eines schlechten Spermiogramms wurde uns dort eine Insemination empfohlen, die auch direkt im September durchgeführt wurde. Und Trommelwirbel… natürlich bin ich direkt wieder schwanger geworden. Es ist so deprimierend, dass der erste Schritt immer klappt, aber dann kein Kind bei mir bleiben möchte. Denn auch unter hinzugabe verschiedener Hormone hat es wieder nicht geklappt. Die vierte Fehlgeburt in 1,5 Jahren bahnt sich an (Fruchthöhle wächst nicht und HCG geht zurück) und ich warte aktuell auf das einsetzen der Blutung. Es ist frustrierend und ich fühle mich mal wieder völlig unverstanden und überfordert. Wie lange kann man diese ständigen Enttäuschungen noch ertragen? Wie habt ihr das durchgestanden?

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#2

RE: Wo bleibt das Wunder?!

in Eure Geschichte 07.10.2022 23:01
von Alisha09 • 26 Beiträge | 26 Punkte

Hallo, ich bin nicht in deiner Situation aber ich weiß wie es ist ein Kind zu verlieren..
Wie muss es dir dann erst gehen mit den vielen Enttäuschungen..
Das Leben kann echt unfair sein..

Ich wollte dir nur sagen, das ich mir sicher bin irgendwann klappt es. Gib nicht auf, auch wenn es schwer ist.
Fühl dich gedrückt<3

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#3

RE: Wo bleibt das Wunder?!

in Eure Geschichte 08.10.2022 07:03
von Nelke • 2.177 Beiträge | 2187 Punkte

Hallo Ines,
mir hat eine selbstbestimmte Pause gut getan. Ich habe quasi Urlaub vom Kinderwunsch genommen. Dabei habe ich ausschließlich auf mein Bauchgefühl gehört. Diese ständigen Hormonumstellungen haben mich fertig gemacht...das kennst du ja...
Außerdem gibt es Familienmitglieder mit denen ich sehr gut reden konnte. Zuspruch auch von außen hat mir sehr gut getan. Ansonsten haben mein Mann und ich zusammen mit regelmäßigen Sport angefangen, waren viel in der Natur und schmiedeten Urlaubspläne ohne Rücksicht auf eine eventuelle Schwangerschaft oder was auch damit alles verbunden sein könnte.
Die Diagnostikschiene lief zu dieser Zeit auch noch, die termine habe ich weiterhin wahrgenommen.

Gib nicht auf! Du bist gerade wieder einmal ganz unten. Es braucht Zeit. Irgendwann wird der Wunsch wieder größer als die Angst sein und dann kommt auch die Kraft zurück.
Es gibt hier übrigens auch einen Thread "habituelle aborte". Kann den link gerade hier nicht einfügen. Vielleicht findest du ihn.
Läuft bei dir denn die Diagnostik?
Fühl dich fest umarmt. 🌺

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#4

RE: Wo bleibt das Wunder?!

in Eure Geschichte 08.10.2022 08:36
von Susanne • 4.598 Beiträge | 4616 Punkte

Hallo Ines, das tut mir so leid für Euch... Wieder so viel Hoffnung und dann wieder nur eine große Ohnmacht und Verzweiflung. Darf ich fragen wie alt Ihr seid? Ich fange wieder mit meiner alten Leier an, aber das A und O für eine gesunde Schwangerschaft sind die Keimzellen, sowohl von Mann als auch Frau. Das muss passen und dafür kann man in einem gewissen Maße etwas tun-Fitness, gesunde Ernährung oder NEM sowie ein gesundes Gewicht. Nelke fragte schon, was wurde an Diagnostik gemacht?

Diagnose "Habituelle Aborte"
https://www.fehlgeburt.info/die-fehlgebu...e-und-therapie/

Fühl Dich gedrückt!


zuletzt bearbeitet 08.10.2022 08:37 | nach oben springen

#5

RE: Wo bleibt das Wunder?!

in Eure Geschichte 08.10.2022 10:18
von Ines2303 • 13 Beiträge | 13 Punkte

Danke für eure Antworten. Ich habe in meinem Bekanntenkreis keine Gleichgesinnten, die in irgendeiner Weise verstehen, was man da durchmacht, daher ist es gut, sich auf diese Weise auszutauschen.
Susanne, ich bin 38 und Normalgewichtig. Mein Mann ist 47 und auch normalgewichtig. Wir rauchen nicht, trinken nicht übermäßig und ernähren uns überwiegend gesund, da wir beide auch sehr auf unser Gewicht achten. Wir sind beide eigentlich sportlich bzw. waren es immer, wobei die vergangenen 1,5 Jahre zumindest bei mir Energie technisch komplett den Stecker gezogen haben. Aber wir versuchen dies mit Spaziergängen in der Natur zu kompensieren. Du hast in deiner Antwort von “NEM” gesprochen? Was ist das?
In der KiWu-Praxis hat man bislang noch nicht soviel gemacht. Man hat unsere Hormone mal kontrolliert (o.B.) und bei mir vor einiger Zeit bereits die Gerinnung überprüft (kam auch nichts dramatisches bei raus). Der ganze Rest steht noch aus… Ich hab das Gefühl als wenn die KiWu-Praxis mit der Insemination eine Art “Try-and-Error-Versuch” gemacht hat um zu schauen ob die Medikamente das Problem (welches wir nicht kennen) lösen. Jetzt im Nachhinein für mich natürlich furchtbar - hätte aber auch klappen können.
Aktuell ist das Schlimmste dass ich die Schwangerschaft voll spüre und alle Symptome (Übelkeit, schmerzende Brüste etc.) da sind, ich aber weiß dass sie nur Lug und Trug sind. Und trotzdem blitzt in meinem völlig verrückten Kopf der Gedanke auf, dass sie sich vielleicht ja alle getäuscht haben und am Montag beim Kontrolltermin doch ein Embryo da ist. Ich weiß, dass das nicht passieren wird, aber mein Körper spielt mir ein grausames Theaterstück vor.

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#6

RE: Wo bleibt das Wunder?!

in Eure Geschichte 08.10.2022 10:41
von Ines2303 • 13 Beiträge | 13 Punkte

Danke für deine lieben Worte <3

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#7

RE: Wo bleibt das Wunder?!

in Eure Geschichte 08.10.2022 11:10
von Susanne • 4.598 Beiträge | 4616 Punkte

Mit NEM sind Nahrungsergänzungsmittel gemeint, und in Bezug auf diese Problematik die pimpmyegg und Sperm Therapien, die die Ausgangsvorraussetzungen verbessern sollen. Ganz wichtig, die Auswirkungen sind erst nach 3 Monate Therapie da. Und auch dein Mann sollte mit ins Boot, viel zu oft werden Männer als Ursache ausgeklammert.


zuletzt bearbeitet 08.10.2022 11:12 | nach oben springen

#8

RE: Wo bleibt das Wunder?!

in Eure Geschichte 08.10.2022 11:10
von sternchen_37 • 286 Beiträge | 287 Punkte

Liebe Ines.
Willkommen hier und mein Mitgefühl für deinen schweren, traurigen Weg! Es ist einfach unfair, frustrierend , dass deine Babys nicht bleiben wollen.
Mir hat nach meinen Fehlgeburten Abstand geholfen. Ähnlich wie bei Nelke: eine bewusste Pause, Pläne, Bewusstsein für das schöne Leben auch ohne Kinder, ein Körper-Reset mit einer Stoffwechselkur und die Einnahme von NEM (Nahrungsergänzungsmittel) zur Steigerung der Eizellenqualität.
Bei deiner Geschichte "wundert" es mich, dass noch nicht mehr abgeklärt wurde. Es gibt ja von beiden Seiten eines Paares genug Themen, die abgeklärt werden sollten allerspätestens nach der dritten FG. Evtl. findet sich eine Begründung, die ihr dann angehen könnt.
Alles Gute und viel Kraft!

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#9

RE: Wo bleibt das Wunder?!

in Eure Geschichte 08.10.2022 11:37
von Ines2303 • 13 Beiträge | 13 Punkte

Danke für deine Antwort und auch Dir Nelke. Eine bewusste Pause klingt grundsätzlich nicht verkehrt, allerdings habe ich das Gefühl als wenn mir schlicht und ergreifend die Zeit davon läuft. Könnt ihr das in euren jeweiligen Fällen einfach ausblenden? Falls ja, wie schafft ihr das?

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#10

RE: Wo bleibt das Wunder?!

in Eure Geschichte 08.10.2022 14:21
von sternchen_37 • 286 Beiträge | 287 Punkte

Hallo noch mal Ines.
Ja - die tickende Uhr hatte ich auch im Hinterkopf. War zur Zeit der Pause auch "schon" 38 geworden. Aber gerade dann und deshalb, wenn die Endlichkeit des Kinderwunsches einfach noch bewusster ist, hat mir die Ablenkung Kraft gegeben. Denn am Ende bestehen wir ja nicht nur aus Körper sondern auch aus unserem Geist/unserem Herzen. Es muss ganzheitlich passen. Und das Rückbesinnen auf mich, meine Gesundheit und meine Ziele abseits der Familienplanung waren sa genau richtig und wichtig für mich.
Und so hat mich mein Alter und die ungenutzten Eizellen während der aktiven Pause ganz und gar nicht gestresst.

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#11

RE: Wo bleibt das Wunder?!

in Eure Geschichte 09.10.2022 07:53
von Nelke • 2.177 Beiträge | 2187 Punkte

Ich bin ein paar Jahre jünger, mein Mann aber schon etwas älter. Mir läuft persönlich nicht direkt die Zeit (abgesehen von der Endometriose) davon, aber auch Männer können irgendwann Fruchtbarkeitsprobleme haben. Ich würde sagen, ich war fix und fertig und mehr als am Boden zerstört, dass die Pause für mich die Möglichkeit war um wieder Kraft zu tanken.
Dein Bauchgefühl verrät dir den richtigen Weg.

Dieses grausame Theaterstück kennen hier viele. Zu akzeptieren, was im Moment passiert, ist vernab jeder Normalität. Vielleicht kannst du dich heute noch gut ablenken? Raus an die frische Luft?

zuletzt bearbeitet 09.10.2022 07:57 | nach oben springen

#12

RE: Wo bleibt das Wunder?!

in Eure Geschichte 09.10.2022 11:21
von Ines2303 • 13 Beiträge | 13 Punkte

Mein Bauchgefühl sagt mir gerade jeden Tag etwas anderes. Ich denke, jetzt bringe ich erstmal diesen Abgang hinter mich und schaue dann wie wir weiter machen. Morgen habe ich nochmal einen Termin zum Ultraschall zwecks Kontrolle und Überprüfung dass der HCG weiter sinkt. Wenn dann nichts von alleine einsetzt, werde ich mich wohl mit dem Krankenhaus in Verbindung setzen. Ich möchte das ungern noch weiter mit mir “rumschleppen”. Will es nur noch hinter mich bringen, damit wir dann wieder nach vorne schauen können.
Heute werden wir uns tatsächlich versuchen ein wenig abzulenken und das schöne Wetter draußen genießen.

Wie habt ihr denn die bewussten Pausen gemacht? Und wie lange gingen die bei euch? @nelke, du meintest ihr hättet die Diagnostik weiterhin machen lassen? Aber sonst nichts? Also auch keine Vitamine mehr eingenommen etc?

zuletzt bearbeitet 09.10.2022 11:22 | nach oben springen

#13

RE: Wo bleibt das Wunder?!

in Eure Geschichte 09.10.2022 21:51
von Nelke • 2.177 Beiträge | 2187 Punkte

Das klingt doch nach dem richtigen Weg. Das Wirrwarr im Kopf wird wohl noch ein wenig bleiben. Deine Hormone sind noch auf schwanger und stellen sich nur langsam um. Das bringt zusätzlich Chaos in den Kopf.
Hattet ihr einen schönen Nachmittag?
Wir hatten 3 Zyklen Pause eingelegt. Die normalen Kinderwunschvitamine habe ich weiter genommen (habe Lebensmittelunverträglichkeiten und kann daher vieles nicht essen und mir geht's mit den Vitaminen einfach besser). Ansonsten habe ich nichts gemacht. Keine Tests und an den vermuteten fruchtbaren Tagen keinen GV. Somit musste ich auch keine Angst vorm Ende des zykluses haben. Ich hatte noch vier kontrolltermine bei der gerinnung und Immunologie. Dort bin ich hin, weil ich sonst Monate auf den nächsten Termin warten hätte müssen. In die kinderwunschpraxis bin ich erst wieder nach der Pause.
Wir hatten es schon 3 Jahre versucht und in dieser Zeit hatten wir auch einmal 6 Zyklen ausgesetzt. Irgendwann ist einfach die Kraft weg und wenn die schönste Sache der Welt nur noch ein ternin ist, an dem jeder funktionieren muss, tut es keinen mehr gut.
Ob eine Pause euch beiden gut tut, könnt nur ihr entscheiden. Jeder ist da anders. Es gab auch Zeiten, da hätte ich meinem Mann den Kopf abgerissen , wenn er nur das Wort Pause erwähnt hätte.
Melde dich, wenn du am Montag vom Arzt zurück bist 🤗

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#14

RE: Wo bleibt das Wunder?!

in Eure Geschichte 10.10.2022 17:58
von Ines2303 • 13 Beiträge | 13 Punkte

Ich war jetzt heute beim Arzt und die Diagnose klang heute morgen noch glasklar. Hatte mich nun auch für die Ausschabung entschieden, also bekam ich eine Überweisung mit Diagnose Missed Abortion. Gleichzeitig wollte man den HCG nochmal kontrollieren.
Jetzt bekam ich heute Nachmittag das Ergebnis, dass der HCG angestiegen ist. Keine Verdoppelung, aber hoch. Jetzt bin ich vollends verwirrt. Ich habe morgen Termin im Krankenhaus zwecks nochmaligem Ultraschall und eigentlich anschließendem Gespräch für die Ausschabung. Könnte vielleicht doch noch was draus werden? Was wenn ich die Ausschabung zu schnell machen lasse???

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#15

RE: Wo bleibt das Wunder?!

in Eure Geschichte 10.10.2022 19:50
von Katrin • 373 Beiträge | 373 Punkte

Liebe Ines,
das ist keine leichte Entscheidung!
Vielleicht hilft dir Abwarten? Jetzt zu hoffen und dann wieder enttäuscht werden ist schrecklich, aber dich später womöglich zu fragen, ob die Ausschabung nicht falsch/zu früh war, ist auch schlimm.
Dir wird es wirklich nicht leicht gemacht!

Bei mir stieg das beta-HCG nach der ersten Fehlgeburt noch eine Weile unerklärlicherweise an, denn Fruchthöhle war dann keine mehr zu erkennen. Es wurde dann fälschlicherweise noch eine Eileiterschwangerschaft vermutet - war dann zum Glück nur eine Zyste. Jedenfalls hat es gedauert, bis es gesunken ist. Vielleicht hat mein Körper gebraucht, bis er die Fehlgeburt kapiert hat?

Vielleicht ist das bei dir auch so? Wobei ich dir natürlich viel mehr wünschen würde, dass alles ganz anders ist und das Kind noch lebt. Andererseits will ich auch keine falsche Hoffnung wecken...Da pendelst du sicher schon so genug hin und her!

Ich wünsche dir jedenfalls viel Kraft und liebe Menschen, die dich stützen!

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