Hallo, am 20.09. musste ich leider eine Fehlgeburt in der 16. ssw erleben.
Ich habe mich dafür entschieden meine Tochter auf einem grabfeld speziell für verstorbene Babys in einer sammelurne auf dem Friedhof zu bestatten.
Es ist dort wirklich sehr schön. Ein schöner Stein mitten auf der Wiese, viele Blumen usw.
Auch die Idee finde ich sehr schön, dass sie nicht alleine auf dem Friedhof liegt, sondern mit anderen Babys zusammen.
Auch eine Trauerfeier wird veranstaltet, was ich auch sehr schön finde als Abschied.

Nur es gibt ein Problem.. die Beerdigung findet 2 mal im Jahr statt, das heißt ich muss noch über einen Monat darauf warten…
Ich will mich auch garnicht beschweren, ich finde es schön das meine Stadt so etwas überhaupt anbietet, Vorallem fallen keine Kosten für die Eltern an..
Ein Einzel Grab kann ich mir nicht leisten und die Mini Grabsteine sind für mich auch zu schwer anzusehen..

Der Kindesvater will mit. Allerdings bin ich mir nicht mehr sicher ob ich ihn dabei haben will, da er den Kontakt zu mir so ziemlich abgebrochen hat und auch in der Schwangerschaft nicht da war.
Anfangs wollte er das Baby nicht, dann hatte er sich mehr gefreut als ich.
Zur Bestattung meinte er anfangs er möchte das nicht, denn es wäre zu schmerzhaft.
Irgendwann meinte er dann er möchte es so machen wie ich es mag und er will dabei sein.
Ich war immer auf mich alleine gestellt. Klar hat er Infos bekommen, jedoch war er nie anwesend.
Nicht mal bei der kleinen Geburt war er da.
Wir standen in Kontakt wegen dem Baby, haben ab und zu telefoniert und das war’s.
Ich verstehe es dass man nach einer Trennung Abstand möchte, aber man sollte im Nachhinein dann nicht so tun als hätte man diese Vaterrolle so ernst genommen, wenn man nicht mal auf Infos über sie antworten kann und bei keinem einzigen Termin dabei war.

Sorry darum geht es garnicht, musste das nur mal rauslassen.
jedenfalls ist diese Beerdigung erst am 09.11.
Ich gehe trotzdem ziemlich oft dort hin, schaue es mir an, setze mich hin usw. damit ich mich schon einmal daran gewöhne..
Aber die Wartezeit bringt mich um.
Ich bin gerne an diesem Ort, denn er erinnert mich an mein Kind und er zeigt mir, dass es vielen anderen auch so geht und dass ich nicht alleine bin.
Allerdings habe ich auch Angst das sich das ändert wenn meine Tochter dort ist..
noch verbinde ich es dort mit Zusammenhalt und eben dem Gefühl nicht alleine zu sein..
Wenn sie dort ist verbinde ich ihn wahrscheinlich mit Trauer und Verlust.

Ich kann und will den Ort nicht meiden, denn Familienmitglieder liegen auf dem Friedhof, deshalb habe ich diesen Ort überhaupt erst gefunden.
Ich bin wirklich gerne dort, wobei ich sagen muss er ähnelt einem schönen Park, riesengroß mit Wegen und Blumen überall.
Kein typischer Friedhof..
Mit dem Thema Tod komme ich mittlerweile gut klar, denn ich musste ihn oft erleben, aber bei dem eigenen Kind ist es ziemlich schwer.

Als mein Opa 2009 gestorben ist, konnte ich mich für über 5 Jahre nicht überwinden den Friedhof zu besuchen. Mittlerweile kein Problem mehr, aber ich habe Angst das dies nun wieder geschieht..
Ich möchte wirklich keine Muttern sein, die ihr Kind nie besucht.. (nicht das irgendetwas falsch daran ist, jeder kann trauern wie er möchte! Jedoch würden mich persönlich Schuldgefühle plagen.)
Das wäre einfach nicht der richtige Weg für mich.

Ich weiß einfach nicht ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe sie dort beisetzen zu lassen..
Ich weiß mir kann keiner die Entscheidung abnehmen, aber ich möchte einfach mal andere Meinungen hören, denn ich bin ziemlich auf mich alleine gestellt mit dem Thema..

Wo habt ihr euer Kind beigesetzt?

Hallo ,
ich war heute bei der Beerdigung meines Kindes .
Es wurde auch in einen Sammelgrab mit anderen Sternenkindern beerdigt.
Mein geliebtes Baby habe ich am 16.09. in der 14 . SS Woche verloren.
Mir gefällt ebenfalls der Gedanke das es dort nicht allein ist .
Ich weiß was du meinst mit dem warten ... Aber vielleicht kannst du dir wo anders für diese Zeit einen Ort zum trauern "suchen ", zb. einen Platz an dem du dich wohlfühlst oder dich deinem Kind sehr nah fühlst .
Mir hat es etwas geholfen Briefe an mein Kind zu schreiben um alles was ich ihm nie selbst sagen konnte "gesagt "zu haben .
Ich wünsche dir viel Kraft in dieser schweren Zeit und fühle mit dir!

Das tut mir sehr leid.. Danke für die Idee mit den Briefen, das werde ich ausprobieren.
Ich hoffe du konntest dich heute schön verabschieden, fühl dich gedrückt <3

Die Beerdigung an sich war schön gestaltet und auch nicht unnötig in die Länge gezogen.
Der Pfarrer hatte genau die richtigen
Worte gefunden so das ich das Gefühl hatte er hat meine Gedanken in den letzten Wochen ausgesprochen.
Was zugegeben sehr weh tat aber so wusste ich das er nicht nur irgendwas vor sich hinquatscht .
Und als Zuhause dann die Tränen getrocknet waren war es für mich und meinen Freund so als ob wir einen Teil des Schmerzes dort mit Beerdigt haben .
Ja, ich konnte mich gut verabschieden.
Habe auch einen Trauerstein mit Acrylfarben bemalt und dort mit einen Grablicht abgelegt bevor ich ging .

Hoffe das mit den Briefen hilft dir etwas .

Liebe Alisha,
was du erleben musstest tut mir sehr Leid. Das ist so hart und ohne die Unterstützung des Vaters sicher so schwer.
Die Wartezeit ist ja wirklich lang und ich kann mir vorstellen, dass sie für dich kaum erträglich ist.
Wir haben unseren kleinen Spatz im Garten unter einer Weide beerdigt. Auch ich habe auf die Beerdigung gewartet, weil mein Mann nicht da war. Aber nur eine knappe Woche. Das fand ich schon schlimm genug. Wie muss es dir da erst gehen?
Ich bin auch vor der Beerdigung immer wieder zu der Stelle gegangen und habe mich gefragt, wie es wohl ist, wenn er da liegt.
Die Beerdigung haben wir selbst gestaltet. Sie war sehr traurig, aber gut so, wie sie war.
Es ist traurig, dass es das Grab geben muss, aber auch schön, dass es einen Ort gibt, wo ich meine Trauer hintragen kann. Ein Ort, wo ich mich ihm nahefühle.
Vor allem in den ersten Tagen und Wochen war ich ganz viel am Grab. Saß oder lag auf einer Picknickdecke daneben (es war Sommer), hab die Hand auf die Erde gelegt, eine Kerze angezündet.
Anfangs konnte ich mir kaum vorstellen, wegzufahren und das Grab zurückzulassen. Inzwischen geht das gut und ich gehe nicht mehr ganz so oft zum Grab. Die Bedeutung des Grabes nimmt ab, aber nicht die der Kinder. Die sind weiter sehr präsent in meinen Gedanken.
Ich könnte mir vorstellen, dass sich die Bedeutung des Grabes wandelt, wenn deine Tochter dort beigesetzt wird, aber nicht zum Schlechten. Denn auch jetzt bist du schließlich nicht dort, weil du Zusammenhalt gesucht hast, sondern weil du um deine Tochter trauerst. Dieser Ort ist doch schon jetzt mit ihr verknüpft, auch wenn sie noch nicht dort liegt. So verstehe ich jedenfalls deine Worte. Falls das gar nicht stimmt, widersprich mir bitte!

Und bei der Beerdigung musst du für dich schauen, wen du dabei haben möchtest. Du kannst dem Vater ja nicht verbieten zu kommen, aber du musst ja auch nicht mit ihm gemeinsam hingehen, wenn er dich auch bisher nicht unterstützt hat und sich das nicht gut anfühlt. Vielleicht hast du ja einen anderen lieben Menschen, der dich an diesem schweren Tag unterstützen könnte. Das wünsche ich dir jedenfalls sehr.

Und ich wünsche dir Wege, die Wartezeit zu überbrücken und trotzdem deine Tochter langsam gehen zu lassen. Obwohl sie dir so fehlt und die Liebe so groß ist.

Alles Gute dir und ganz viel Kraft!

Eins habe ich jetzt vergessen: Wir haben uns im Wohnzimmer eine Sternenecke eingerichtet, wo sichtbar Platz ist für die Kinder und die Trauer ist. Mit den wenigen Erinnerungen, Blumen, Bildern, einer Kerze. Das tat und tut mir unerwartet gut.

Danke für die lieben Worte.. nein du liegst komplett richtig damit.. das musste alles einfach mal raus.
Ja ohne den Vater ist es sehr schwer.. aber was soll man machen..

Ich denke auch ich werde viel am Grab sein aber das wird nachlassen, das ist normal.
Deine Idee finde ich sehr schön und im Garten habe ich es auch schon in Erwägung gezogen, aber ich möchte in den nächsten Jahren ausziehen, deshalb kommt das für mich nicht wirklich in Frage.
Das Bild ist wirklich sehr süß, hoffentlich fühlst du dich mittlerweile etwas besser

Liebe Alisha,

auch wir werden hier spätestens in ein paar Jahren wieder ausziehen. Deshalb hab ich auch überlegt, ob ein anderer Ort besser wäre. Aber alles andere war mir zu weit weg und gerade am Anfang ist es besonders wichtig, dass das Grab in der Nähe ist. Deshalb bin ich mit unserer Entscheidung zufrieden.

Wie das sein wird, wenn wir tatsächlich ausziehen, weiß ich echt nicht. Deshalb kann ich es so gut verstehen, dass dir ein Ort lieber ist, wo du jederzeit hin kannst.

Leider haben wir eine garstige Nachbarin, die sich über das Grab beschwert hat. Das hat mir sehr wehgetan. Ich verstehe sowas überhaupt nicht.

Ich hoffe, du wirst dir in deiner Entscheidung sicherer, auch wenn die Wartezeit furchtbar sein muss.

Alles Liebe dir ❤

Wow, also das sich jemand darüber beschwert ist ja mal das aller letzte..
Sorry für die Frage aber habt ihr den kleinen einäschern lassen?

Ich war heute wieder dort und habe eine Kerze aufgestellt.
Ich denke ich werde froh sein wenn sie endlich dort ist.
Dir auch alles liebe❤️

Nein, wir haben ihn in eine kleine Holzkiste gelegt und so begraben. Aber er ist ja auch schon in der 9. Woche gestorben und war winzig klein.
Deine Tochter ist ja viel größer. Wird sie denn eingeäschert?

Es klingt, als ob du das ganz tapfer machst. Dich daran gewöhnen, dass sie bald dort sein wird und jetzt schon dort eine Kerze für sie anzünden. Aber die Wartezeit zieht sich vermutlich weiter wie Kaugummi, oder?

Hast du deiner Tochter einen Namen gegeben?

Hallo, nein wir äschern sie auch nicht ein…
Ja ich wollte es schon mal vorbereiten für sie und die Kerze war natürlich auch für die anderen Baby dort.
Die Wartezeit ist natürlich trotzdem sehr schlimm..
Sie hieß Marina. Hattet ihr einen Namen?

Ja, ich glaube sofort, dass die Wartezeit weiter schrecklich ist.
Schön, dass du einen Namen hast. Ich finde jedenfalls, daß hilft ein ganz kleines bisschen.
Wir haben unseren Kleinen auch Namen gegeben. Sie sind aber so früh gestorben, dass uns "richtige" Namen falsch vorkommen. Unsere beiden heißen Lämmchen und Spatz.
Ich schicke viel Kraft! Fühl dich gedrückt 🤗

Süße idee mit den kleinen Spitznamen.. mir gefiel der Name sehr deshalb wollte ich ihn unbedingt benutzen.. war ja auch nicht klar dass sowas passiert.
Wir hatten schon von Anfang an zwei Namen ausgesucht, also einen für Jungs und einen für Mädchen..

Ich wünsche dir alles liebe der Welt und deinen kleinen Engeln da oben natürlich auch <3

Liebe Alisha,
es freut mich, dass durch die Laborbefunde nun etwas mehr Klarheit herrscht. Trotzdem ist es sicher weiter sehr schwer und dass du weiter wütend auf die Ärztin bist, kann ich mir gut vorstellen.
Nun steht die Beerdigung ja bevor und du hast die Wartezeit bald geschafft.
Wie geht es dir damit?
Ich würde dir nur das beste!
Und Marina natürlich auch ❤️

Hallo Katrin,
Die Beerdigung wurde auf den 15.11 verschoben, da etwas tragisches in meiner Stadt passiert ist und nun eine Trauerfeier für zwei mordopfer eingeschoben wurde…
Verstehe ich natürlich vollkommen und respektiere ich auch auf jeden Fall.
Ich warte eben noch eine Woche länger.. ist zwar hart aber ist okay unter diesen Umständen. Ich habe jetzt schon so lange gewartet, da schaffe ich das auch noch.
Ich freue mich auf den Tag an dem ich sie endlich besuchen kann
Ich wünsche dir auch nur das beste und danke für die Nachfrage ❤️