Hallo Ninata, und auch alle anderen, insbesondere die Threaderstellerin,
Es tut mir sehr leid, was ihr durchmachen müsst. Ich bin nicht in eurer Situation, kann aber vieles davon nachvollziehen. Durch eine ungeklärte Ursache waren meine beiden längeren Schwangerschaften ab der 18. Woche stark bedroht, ich lag beide Male monatelang mit offenem Muttermund, damals noch in Köln. Alle bekannten Ursachen für eine Zervixschwäche konnten ausgeschlossen werden.
Wir haben es wunderweise diese beiden Male geschafft und ich weiß, wie verdammt privilegiert ich deshalb bin im Gegensatz zu euch.
Die anderen beiden Schwangerschaften haben es früher nicht geschafft, die Herzen haben schon in der 12 und 7./8. Woche aufgehört zu schlagen, den ersten Embryo hab ich dann in der 17. Woche zur Welt gebracht, auf den zweiten warte ich noch. Wegen der ungeklärten Zervixinsuffizienz will ich keine Abrasio, falls ich doch noch mal schwanger werde.
In 20 Jahren Kinderwunsch bin ich nur die 4x schwanger gewesen, jetzt bin ich fast 40 und ich denke, das war es jetzt auch an Schwangerschaften.
Bei uns ist es - und da beginnen die Ähnlichkeiten - anders herum. Ich kann einfach nicht mehr, mein Mann meint, wir schaffen das schon. Ich möchte auch permanente Lösungen ergreifen.
Ich hingegen würde auch gerne Pflegekinder aufnehmen, in unserem Herzen ist noch Platz, aber das will er nicht.
Wir haben jetzt vereinbart, erstmal bis zum Ende des Jahres mit allem zu warten und dann zu entscheiden. Einfach den Druck komplett raus - keine Sterilisation, aber einfache Verhütung, keine Pflegekinderdiskussion.
So können wir alle zur Ruhe kommen. Danach wollen wir gemeinsam entscheiden. Vielleicht ist das ja auch für euch eine Option?
Auch den Schmerz kann ich nachvollziehen. Um uns herum bekommen gerade viele Menschen ihr erstes Kind mit ca. 40. Vorher hat es halt nicht geklappt. Natürlich gab es in keiner der Schwangerschaften Komplikationen. Dass ich nochmal schwanger geworden bin, hat keiner verstanden, dass ich noch einen Schwangerschaftsverlust habe, war völlig jenseits der Lebensrealität der Menschen.
Wenn ich noch in Köln wäre, würde ich mich auch gerne austauschen, aber ich lebe mittlerweile woanders.
Euch drücke ich die Daumen, dass es gute Lösungen gibt und ihr noch ein Wunder erleben dürft!