Hallo ihr Lieben,
Ich brauche Hilfe.
Rechnerisch bin ist 13+0, doch letzte Woche wurde festgestellt, dass unser kleiner Spatz nur 2cm groß wurde und wohl in der 9. Woche gestorben ist.
Jetzt warte ich auf die natürliche Geburt und halte es langsam nicht mehr aus.
Seit der Nacht von Sonntag auf Montag habe ich eine minimale Blutung, seit gestern Abend leichte Wehen. Trotzdem tut sich nichts.
Ich komme gerade von der Hebamme. Gebärmutter und Muttermund haben sich nicht verändert. Die Hebamme hat mich akupunktiert, mir Ut- und Nelkenöl, Tee und Globuli mitgegeben. Immerhin etwas.
Ich hoffe, das hilft. Aber ich fürchte, ich halte es nicht mehr lange aus zu warten.
Eine Ausschabung möchte ich nicht.
Deshalb hätte ich zur Sicherheit gerne vor dem Wochenende ein Medikament zur Einleitung da.
Ich habe gerade bei meiner Frauenärztin angerufen. Die meinten, das gäbe es nicht. Ich darauf, dass das nicht sein kann, weil ich das schon oft gelesen habe. Darauf hieß es, dass es was gegeben hätte, was aber nicht mehr auf dem Markt sei.
Wie habt ihr das gemacht? Habt ihr etwas zur Einleitung bekommen? Was und wo? Was kann ich jetzt tun?
Danke für eure Hilfe!
Liebe Grüße von Katrin

Liebe Susanne, hab vielen Dank für deine Antwort! Auch wenn ich mir etwas anderes wünschen würde...Dann weiß ich wenigstens, worauf ich mich gefasst machen muss.
Aber das geht hier wohl leider vielen so.

Hallo Katrin.
Dein Verlust tut mir sehr leid.
Kann dir vielleicht der Gedanke helfen, dass der Körper so viel Zeit braucht, wie das Unterbewusstsein für den Abschied braucht? Ich habe mich an diese Theorie geklammert und nach ca 2 Wochen war es dann auch ok...
Ansonsten würde ich die Kliniken abtelefonieren. Vielleicht hilft dir eine.
Halte durch, du schaffst das!
Ich wünsche dir viel Kraft für die kommenden Tage. Fühl dich umarmt 🌸

Vielen Dank für die Antwort. Das habe ich auch schon überlegt. Aber ich bin mental bereit für die Geburt. Das Warten ist inzwischen unerträglich.
Ich habe nach viel Telefonieren und viel Verzweiflung eine Klinik gefunden, die wohl zu einer Einleitung bereit ist...nach der Untersuchung hoffentlich auch noch. Da kann ich morgen früh kommen.
Dort hieß es aber, im Anschluss sei bei 90% noch eine Ausschabung nötig. Stimmt das? Oder machen die dann was falsch? Oder sagen die das einfach, damit ich doch die empfohlene Ausschabung machen lasse?

Hallo Katrin.

Von mir auch ersteinmal mein Mitgefühl für Deinen Verlust. Es gibt sicher keine Statistiken dazu, wann trotz Cytotec noch eine Ausschabung gemacht werden muss. Bei mir hat es jedenfalls funktioniert und auch nur mit wenigen Tabletten. Vermutlich haben sie auch gehofft, so noch zu ihrer Ausschabung zu kommen. Habe dann sehr schnell angefangen zu bluten. Der Abgang selbst war dann aber erst nach 10 Tagen. Also vielleicht brauchst Du Geduld..
Ich kann verstehen, dass es Dich quält, aber medizinisch notwendig ist so ein Eingriff wohl in den seltensten Fällen. FG gab es sicher schon immer. OP s Im Vergleich dazu nur eine kurze Zeitspanne. Also irgendwann wird es abgehen. Die Frage ist, wie lange die Seele es erträgt. Ich drück Dir die Daumen, dass Dein Sternchen nur noch einen kleinen Anstupser braucht.

Vielen Dank, ihr Lieben, für eure Hilfe!
Gestern früh kam unser kleiner Spatz zur Welt. Ohne Einleitung und auch ohne die Ausschabung, die ich schon befürchtet hatte. Nach stundenlangen Wehen hatte sich der Muttermund kein bisschen geöffnet und die Wehen hörten mitten in der Nacht wieder auf. Ich war verzweifelt.
Am frühen Morgen setzten sie wieder ein und ich konnte ihn doch noch selbst auf die Welt bringen. Es war schmerzhaft und blutig, aber es war das, was ich mir gewünscht hatte.
Ich bin froh und dankbar, dass es so sein konnte. Das hilft mir sicher beim Heilen.
Heute morgen haben wir ihn im Garten beerdigt. Auch darüber bin ich froh.
Und traurig zugleich...
Ich schicke euch liebe Grüße

Liebe Katrin, ich schicke dir ganz liebe Grüße für diese schwere Zeit. Es ist einerseits schön, dass sich alles bei dir so ergeben hat, wie du es dir auch gewünscht hast, aber natürlich wäre der größere, der wichtigere Wunsch eine gesunde und unbeschwerte Schwangerschaft gewesen. Dass man aber im Privaten, mit dem Partner an der Seite, Abschied nehmen kann, ist in diesem Moment zumindest ein Geschenk. Ich schicke dir ganz viel Kraft für die nächsten Tage und wünsche dir, dass du bald wieder mit Hoffnung und Zuversicht einen neuen Versuch starten kannst .🙏🏼

Danke, liebe Epiphanie! Deine Worte treffen es so gut!

Liebe Katrin,
es ist "schön" zu lesen, dass dir der Abschied zu Hause ermöglicht wurde und das sogar noch schneller als gedacht.
Nimm dir die Zeit zum trauern, die du brauchst. Irgendwann scheint die Sonne wieder, aber es braucht Zeit. Wenn du Redebedarf hast, das Forum ist immer für dich da.
Liebe Grüße und viel Kraft 🌺

Vielen Dank für die lieben Worte!
Die letzten Tage waren richtig schwierig. Am Freitag kam unser Spatz ja zur Welt. An dem Tag war ich nicht traurig, sondern einfach froh und dankbar, dass ich es nach Stillstand und vielen Wehen doch noch selbst geschafft hatte und unser Kleiner so zur Welt kommen konnte, wie er es verdient hat.
Am Samstagabend bekam ich heftige Nachwehen, auch die Blutung war wieder stärker, hab es aber noch irgendwie ausgehalten. Am Sonntagabend wieder. Da waren die Schmerzen glaub nicht schlimmer, aber ich hatte überhaupt keine Kraft mehr. Mein Mann hat einen Krankenwagen gerufen. Der Notarzt hat mir Morphin gegeben, dann haben sie mich ins Krankenhaus gebracht.
Da hat mich eine abweisende Ärztin untersucht und meinte wegen der Reste in der Gebärmutter sei wohl eine Ausschabung nötig.
Das würde aber nach den Blutwerten und einer weiteren Untersuchung am nächsten Tag entschieden.
Am nächsten Morgen meinte der empathische Chefarzt noch vor der Untersuchung, dass nach seiner Einschätzung keine Ausschabung nötig sei, wenn ich nicht wolle. Dabei blieb es auch nach dem Ultraschall. Es sei nicht viel, das könne von selbst abgehen. Außerdem gaben sie mir erstaunlicherweise Cytotec mit, damit es schneller geht.
Direkt vor der Entlassung bekam ich wieder leichte Wehen und fragte nochmal die Ärztin. Die meinte, ja, das wolle ich doch, gab mir Schmerzmittel mit und schicke mich heim.
Meine Eltern holten mich an und brachten mich nach einer Stunde wieder ins Krankenhaus, weil die Schmerzen trotz Schmerzmittel unerträglich waren. Dort hat es nochmal 2 Stunden gedauert, bis ich ein wirksames Schmerzmittel bekam. Es war einfach nur schrecklich. Ich konnte nur noch schreien, worauf es hieß, ich solle mich zusammenreißen.
Irgendwann hat das Schmerzmittel so gewirkt, dass ich nicht mehr permanent Schmerzen hatte, sondern nur noch bei den Wehenspitzen und auch da erträglicher.
Da wurde mir doch die Ausschabung nahegelegt und ich war einverstanden, weil ich nicht mehr konnte. Es war so schlimm.
Also wurde ich über die Risiken aufgeklärt und sprach lange mit der Anästhesistin, die meinte dass auch eine Spinalanästhesie möglich wäre, weil ich großen Respekt vor Vollnarkosen habe. Das hat mich schon erleichtert.
Eine halbe Stunde vor der OP war ich auf dem Klo und spürte, wie etwas Großes aus mir rausflutschte. Ich habe es rausgefischt und es war riesig und fest. Ca. 7 cm lang und 2-4 cm im Durchmesser. Der Arzt hat es angeschaut und gemeint, dass könnte gut die Beschwerden verursacht haben.
Also hat er noch einen Ultraschall gemacht. Die Gebärmutter ist leer, alles ist raus. Ich bin so froh darüber! Haarscharf bin ich der Ausschabung entkommen!
Das war ein wirklich schrecklicher Tag gestern, aber wenigstens mit gutem Ende.
Vorsichtshalber bin ich über Nacht im Krankenhaus geblieben, darf heute aber wieder gehen. Ich bin so erleichtert!!
Jetzt, wo es körperlich geschafft ist, kann ich auch seelisch ganz langsam wieder heilen.
Die Beerdigung war sehr schwer, aber aber auch schön und ich bin froh, dass es ein Grab gibt. Da werde ich als erstes hingehen wenn ich heimkomme.
Vielen Dank euch allen, fürs Lesen, Mitfühlen und Antworten! Das tut wirklich gut. Ich drücke euch!

Eine Möglichkeit die Heilung auf allen Ebenen zu unterstützen wäre die Bellis Urtinktur von Ceres. Homöopathisch gesehen ist Bellis die Arnica der Gebärmutter.

Danke für den Tipp!
Heute habe ich die Hebamme gefragt, was das Riesige ist, was am Montagabend aus mir rausflutschte. Die hat es genau angeschaut und gemeint, das sei wohl die intakte Fruchtblase.
Das ist verwirrend, weil wir glaubten unser Kind am Samstag beerdigt zu haben.
Jetzt weiß ich nicht recht, was tun.
Einerseits ist unser Spatz gut aufgehoben in seiner Fruchtblase, andererseits würde ich ihn gerne sehen. Aber ich habe auch Angst davor. Schließlich ist er schon so lange tot...
Und wie wir ihn jetzt beerdigen, weiß ich auch nicht. Jetzt liegt er im Kühlschrank, aber das fühlt sich nicht gut an.
Ich drücke euch <3

Hallo Katrin,
so erging es mir auch.. vom zweiten größeren Gewebestück war ich total überrascht. Bei mir war es ebenso die Fruchthöhle mit Fruchtblase. Das Gewebe der Fruchthöhle konnte ich aufreißen und die Fruchtblase hielt jedoch viel mehr aus. So konnte ich das kleine auch in der Fruchtblase gut erkennen ohne sie öffnen zu müssen.
Was ihr damit macht, ist ganz alleine eure Entscheidung. Sein Kind sehen zu wollen finde ich auch als normales Bedürfnis. Die Zeit im Kühlschrank wird ihn nicht viel ausgemacht haben.
Liebe Grüße, 🌺

Danke!
Ich habe mich getraut. Die Fruchthöhle und die Fruchtblase waren sehr stabil und haben viel ausgehalten. Ich habe beides geöffnet. Das Kind haben wir leider trotzdem nicht gefunden.
Das ist schade, weil ich es gerne gesehen und gehalten hätte. Und ich frage mich, wo es ist, warum wir es nicht sehen können. Aber ich bin trotzdem froh, es getan zu haben, weil ich es sonst bestimmt bereuen würde.