Ihr Lieben,
es ist schlimm genug, seine ungeborenen Herzen zu verlieren. Jetzt sehe ich mich wieder einmal mit einem Wust an Gefühlen konfrontiert, die ich nicht habe kommen sehen und wieder einmal stürzt meine Welt ein.
Ich habe schon 2 wundervolle Kinder aus erster Ehe, und eines mit meinem jetzigen Mann gemeinsam, also ist mein Kinderwunsch prinzipiell gar nicht wirklich unerfüllt und vielleicht sollte ich demütiger sein.
Mein Wunsch Mutter zu werden ist nach wie vor ungebrochen und immens stark. Ich habe mich belesen, geforscht, mich vorbereitet auf einen "neuen Versuch" , wir haben darüber gesprochen und mein Mann, der bis dato mit im Boot war, hat ohne Vorwarnung, ohne irgendein Anzeichen oder Hinweis "nein" gesagt. Ich war so perplex, überrumpelt, überfordert und weil ich ihn lieb(t)e, habe ich mich daran gehalten. In diesem halben Jahr habe ich gemerkt, wie ich mich verändert habe, vor allem emotional. Ich hadere sehr mit mir, bin oft ungehalten, depressiv, wütend oder traurig und kämpfe jeden Tag im Prinzip gegen meine "Bestimmung". Ich habe mehrfach mit meinem Mann darüber gesprochen, wie es mir geht, was das mit mir macht, wenn ich ihm zu liebe "verzichte". Es kommt nichts von ihm. Ich habe es vor einigen Tagen nochmals angesprochen, er bleibt bei seinem "nein", kein weiterer Versuch, kein weiteres Kind. Ein Nein, ohne jede Erklärung, ohne Gespräch. Ich hätte gerne gewusst, warum, vielleicht könnte ich dann damit irgendwie umgehen, er sagt nur: ich will nicht!
Ich will - er nicht und jetzt sitze ich hier und weiß nicht, was ich machen soll. Ich bin mit Leib und Seele, Haut und Haaren Mutter. Ich kann nicht gegen mein Gefühl ankämpfen, ohne selbst unterzugehen. Es heißt ja nicht, dass ich überhaupt noch mal ein Kind bekomme, aber ich möchte alles versucht haben. Ich denke sogar schon über Samenspende nach...
Bitte versteht mich nicht falsch. Ich möchte keinesfalls respektlos sein, den Menschen gegenüber, deren Kinderwunsch gänzlich unerfüllt bleibt.
Emotional ist es für mich nur schier unmöglich, mich gegen ein Kind zu "entscheiden", wenn es prinzipiell doch möglich wäre.
Muss ich für meine Kinder, meine Familie damit lernen umzugehen, auch, wenn das evtl. heißt, mich selbst aufzugeben? Wie kann ich das?