Hallo, niemals hätte ich gedacht mich mal mit diesem Thema auseinandersetzen zu müssen. Vor 2 Jahren fing es an. Mein Verlobter und ich entschieden es darauf ankommen zu lassen.

Hoppla direkt war ich schwanger, damit hatten wir nicht gerechnet. So schnell es ging, so schnell war es vorbei, dies passierte zweimal (5.ssw). Ok wir geschockt, dann haben wir es nochmal probiert. Laut Arzt war alles ok. Ich dachte schon, dass ich bestimmt nicht direkt wieder schwanger werde.

Sofort im nächsten Zyklus nach dem 2. Abgang war ich wieder schwanger. Alles war soweit man es sehen konnte in Ordnung, Herzschlag da. 4 Tage nach dem Ultraschall mit Herzschlag bekam ich abends Blutungen. Sofort in die Notaufnahme zur Untersuchung. Unser Knöpfchen war mit Herzschlag noch da, wir wurden nach Hause geschickt und sollten abwarten. In der Nacht wurden die Blutungen immer schlimmer. Ich habe richtig gemerkt wir unser Krümelchen gestorben ist (8./9.Woche). Mein Freund hat mich dann direkt wieder in die Klinik gefahren, Notaufnahme zur gleichen Ärztin. Einer der absurdesten Momente war, als ich alleine vorm Kreißsaal saß, eine junge Frau mit dem Rollstuhl an mir vorbei fuhr und in den Kreißsaal gekarrt wurde um ihr Kind zu bekommen. Während ich da saß und wusste mein Kind stirbt gerade in mir, bekommt eine andere Frau hinter meinem Rücken im Kreißsaal ihr Kind. Wunderbarerweise habe ich jedes drücken, Brüllen der Frau und den ersten Schrei ihres Kindes mitbekommen. Das war einer der grausamsten/seltsamsten Momente meines Lebens. Nach der Geburt kam die gleiche Ärztin von meinem ersten Besuch aus dem Kreißsaal gerannt um mich für meine Untersuchung abzuholen. Es war klar was kommt. Ultraschall gemacht, da war unser Kind schon nicht mehr sichtbar. 3 Stunden vorher war es noch da mit Herzschlag, ich glaubte Beinchen und Ärmchen zu sehen. Es war einfach nur grausam. Ich wurde nach Hause geschickt. Musste darauf achten ob ich übermäßige Blutungen bekomme und ständig Fieber messen. Die weiteren Tage bestanden aus Wehen und unglaublichen Schmerzen. Eine Woche mit üblen Schmerzen und Blutungen. Dann war es endlich überstanden.

Danach wurde ich wieder untersucht, Blutgerinnung nachgeschaut. Alles ok. Zwischenzeitlich waren 6 Schwangere in meinem direkten Umfeld und eine Kollegin. Eine der schwersten Zeiten meines Lebens.

Ein Jahr nach der 3.Fehlgeburt waren wir wieder soweit es nochmal zu probieren. Prompt war ich wieder direkt schwanger, wieder ein Abgang in der 5.ssw. Die 4.Fehlgeburt.

Woraufhin ich zu einer abortsprechstunde geschickt wurde. Wartezeit mindestens 6 Monate. Prima.

Wir haben nicht auf, meine Hormone wurden kontrolliert, alles prima. Genetik kontrolliert, alles gut.Also dachten wir, wir lassen es darauf ankommen. Die Natur weiß was sie tut. Es klappt oder nicht.

Unglaublicherweise wurde ich direkt im Zyklus darauf wieder schwanger. Wir konnten es nicht fassen. Waren total tiefenentspannt. Ich nahm mich, auch aufgrund von Corona direkt aus der Arbeit raus und entspannte mich. Zusätzlich nahm ich Progesteron ein, um meinen Körper zu unterstützen.

In der 9.ssw bekam ich wieder leichte Blutungen, noch war ich entspannt, habe in einer Frauenklinik angerufen was ich machen soll. Ausruhen, Magnesium nehmen und entspannen. Gesagt, getan. Wir waren mittlerweile und tragischerweise so eingespielt, dass wir schon wussten was kommt.

Einen Tag später bin ich zur Frauenärztin, ich wusste schon was ich sehen werden. Es war nicht da, kein Herzschlag, nichts. Wir waren fertig mit der Welt. Der Ablauf zu Hause war leider schon routiniert. Die 5. Schwangerschaft auch wieder zu Ende, bevor sie angefangen hat.

Das ist mittlerweile 8 Monate her, alle um uns rum haben gesunde Kinder bekommen. Ingesamt sind es 8. Kein einziger hat diese Erfahrung gemacht. Ich wünsche es keinem, versteht mich BITTE NICHT FALSCH!!! Man fragt sich einfach, was ist mit uns los?! Denn auch in der Abortsprechstunde wurde nichts gefunden.

Ich komme mit meiner Trauer nicht mehr klar. Weiß nicht mehr wie ich mit dem allen umgehen soll. Jede weitere Schwangere bringt mit an den Rand der Verzweiflung. Vielleicht weiß jemand Rat, wie man sich vom Kinderwunsch verabschieden und die Trauer bewältigen kann.

Das war jetzt unglaublich viel Text und ich danke jedem, der mich nicht verurteilt und sich die Zeit genommen hat dies zu lesen. Ich musste das jetzt einfach mal loswerden.

Liebe Lola!
Im Traum würde mir nicht einfallen, Dich für irgendwas zu verurteilen. Jedes dieser Gefühle ist absolut menschlich, nachvollziehbar und Du musst Dich dafür weder schämen noch selber verurteilen.
Ich glaube, wir alle, die wir eine Fehlgeburt (oder mehrere) erleben mussten, kennen diese Gedanken und Gefühle.
Hast Du irgendeine Form von therapeutischer Unterstützung um diese Erfahrungen zu verarbeiten? Wenn nicht, ich würde Dir sehr ans Herz legen, Dich vorrangig erstmal darum zu kümmern.
Man muss sowas nicht alleine durchstehen und ich bin überzeugt, dass es Dir so oder so hilft, wenn Du ein bißchen zur Ruhe kommst um überhaupt erstmal entscheiden zu können wie es für Dich diesbezüglich weitergehen soll und kann.
Alles Liebe, ich drücke Dir die Daumen
Hannah

Liebe Lola!
Herzlich willkommen hier bei uns! Es ist so traurig, dass auch du deinen Weg hierher finden musstest und einen so langen, traurigen Kinderwunsch-Weg hinter dir hast.
Susanne hat dir ja bereits ein paar Tipps/Leseanregungen verlinkt. Vielleicht seht ihr da noch mal einen Ansatz und findet den Mut für einen weiteren Versuch.
Wenn ihr euch dieses Hoffen und Bangen nicht mehr antun wollt - auch absolut OK. Das können dir hier ebenfalls ganz viele nachfühlen.
Mir hat nach meinen Fehlgeburten der Austausch hier geholfen. Es war und ist eine Art Therapie.
Du kannst auch nach einer psychologischen Beratung schauen, um Unterstützung im Trauerprozess und im Loslassen zu erhalten. Nach deinem schmerzhaften Weg ist es vielleicht ein guter Weg um am Ende für dich wieder Hoffnung zu finden. Trauer gehört natürlich dazu. Sie wird nie ganz weggehen. Trotzdem, so unglaublich es ist, geht das Leben weiter und du bist mittendrin.
Sei lieb gegrüßt.

Hallo liebe Lola,
Ich kann dich ganz gut verstehen weil es mir nicht anders geht, ich hatte 4 Fehlgeburten in 1,5 Jahren und die letzte erst vor wenigen Wochen.
Mein Arzt sagt wir hatten Pech. Immer das gleiche Spiel 6 Woche und nicht mehr gewachsen die einzige Untersuchung die sie veranlasst haben war Blutgerinnung gecheckt und da ist alles bestens. Jedes weiter vor gehen müssen wir aus eigener Tasche bezahlen oder auch selbst rausfinden was man noch untersuchen kann.
Ich bin ebenso wie du am verzweifeln und ich kann grad keine Schwangeren mehr sehen da bekomm ich Wut und Neid.
Im Moment bin ich bei einer Heilpraktikerin in Behandlung 5 Sitzungen die erste 120€ und jede weitere 80€
Hormontest muss ich selber bezahlen weil ich älter als 35 bin.
In Neuseeland werden bei solche wiederholten Fehlgeburten die Männer untersucht und meistens liegt bei denen dann auch der Fehler. ( Nachbarin war da lange Jahre im Krankenhaus tätig)
Du tust mir wahnsinnig leid und auch weil ich das gleiche fühle wie du.
Fühl dich gedrückt Du bist nicht allein♥️
Steffi

Liebe Lola,

auch ich würde auf beiden Seiten schauen, beim Partner wie auch bei dir.

Fragen wie: genügend Vitamin D? Stressanalyse? Schwermetalle und / oder Umweltgifte im Haushalt und am Arbeitsplatz? Schilddrüse? Vorangegangene traumatische Erlebnisse? Ungelöste Probleme in den Ursprungsfamilien? Unterbewusste Partnerschaftskonflikte? ...nur eine kleine Auswahl

Die Progesteronunterstützung sollte unbedingt beibehalten werden meines Erachtens.

Liebe Grüße von Sonja

Hallo zusammen,

und noch ein Tipp für ne Untersuchung von mir. Ich hatte auch immer am Anfang Probleme mit der Einnistung und Gerinnungsanalysen waren alle bestens. In der KiWu Klinik wurden dann bei einer Gebärmutterspiegelung Proben entnommen um den natürlichen Killerzellen und Plasmazellenwert zu prüfen. An den Killerzellen lag es dann auch. Der Wert war deutlich erhöht. Habe dann vorm nächsten Versuch und bis in die 12. SSW hinein Intralipidinfusionen bekommen. Sind nur Sojafette, die auch im KH zur künstlichen Ernährung benutzt werden mit Kochsalzlösung. Und es hat sofort funktioniert. Es hat quasi mein eigener Körper die Einnistung gestört bzw. verhindert. Wäre auf jeden Fall eine Untersuchung wert.

LG Juli