Hallo,
Mein Name ist Anni.
Wir haben unsere drittes Wunder erwartet. Seit Montag steht vor Allem meine Welt still, aber auch die meines Mannes und der zwei großen. In der 11+1 Woche wurde uns gesagt, dass etwas nicht passt. Blutentnahme, abwarten, gestern nochmals Blutentnahme. Heute morgen soll der Anruf kommen… dabei weiß ich es genau. Wir haben unser Baby, unser Wunschkind, verloren. Wie kann und soll ich das ertragen? Ich habe Angst, vor dem was kommt… Krankenhaus, mein leerer Bauch, meine Großen, der Umgang mit meinem Mann, die Arbeit (ich bin seit fast 4 Wochen im BV) … mein Kopf leer, aber mein Herz viel mehr

Danke. Mir wurde gesagt, dass es nur so geht. Die Fruchthöhle sei zu groß, die Schwangerschaft zu weit.
Gerade kam der Anruf. Der HCG Wert ist gefallen. Somit haben wir unser Baby eindeutig verloren!
Wie kann man diesen Alptraum überstehen?

Liebes annilein,
Dein Verlust tut mir sehr leid.
Auch mir wurde zu einer ausschabung geraten, da ab der 9 SSW die Fruchthöhle zu groß und zu fest verwachsen sei...
Da ich mir unter keinen Umständen dies vorstellen konnte, habe ich mir Hilfe bei einer Hebamme gesucht und zusammen haben wir den natürlichen Abgang abgewartet und überstanden.
Du hast ein gesetzliches Anrecht auf Hebammenbetreuung.
Lass dir Zeit mit deiner Entscheidung. Nichts eilt von heute auf morgen. Hör auf dein Bauchgefühl und mache einen Schritt nach dem anderen.
Liebe Grüße 🌺

Hey Anni, auch mir tut es sehr leid, das du sowas durchmachen musst. Ich musste es vor kurzem selber durch leben. Ja es tut unheimlich weh, gerade wenn es ein Wunschkind ist /war. Bei mir war es auch so. Allerdings bist du zu keiner Ausschabung verpflichtet. Und solange du das Baby noch im Bauch hast und kein Eingriff statt fande, befindest du dich weiterhin im BV. Sei denn du gibst vorzeitig eine Krankschreibung ab, dann verfehlt das BV. Ich war in der 10 ssw als das Herz aufgehört hatte zu schlagen. Für uns und vor allem für mich ist die Welt zusammen gebrochen. Ich leide immer noch sehr drunter und bin auch krank geschrieben. Auch ich habe auf den natürlichen Abgang gehofft und gewartet und musste das Baby somit fast 3 Wochen weiterhin in mir tragen. Scheiss Gefühl aber zur Ausschabung wollte ich patu nicht. Leider blieb mir nichts anderes übrig als es plötzlich zuhause mit heftig starken Wehen und Krämpfen los ging und dazu mega Sturz Blutungen dazu kamen. Es kam leider auch nicht alles raus. Baby war noch drin. Letztendlich bin ich jetzt froh, es geschafft zu haben aber die Trauer, Wut und Hass bleiben bestehen. Ich fange jetzt erst an alles zu realisieren und zu verarbeiten. Fühl dich gedrückt und wenn du reden willst, schreib einfach..

Vielen lieben Dank für eure Antworten.
Da wir erst Ende letzte Woche eine Hebamme gefunden hatten und daher bisher nur ein einmaliges Gespräch statt gefunden hat, ist das glaub ich auch schwierig. Ich habe sie informiert und ihre Antwort: ich solle profamilia als Alternative sehen!
Ich habe zum Glück einen Ehemann, der stets an meiner Seite ist, zwei Söhne, die sehr unterschiedlich damit umgehen, aber auch unglaublich tolle Freunde, wobei es bisher nur kaum einer weiß. Gerade hatten wir doch die frohe Botschaft verkündet.
So oft begleite ich Familie in der Situation, wenn sie ihr Kind verlieren, aber das eigene Kind zu verlieren …

Liebe Lotte92,
Danke für deine offenen Worte. Es hilft sehr, zu lesen, wer das selbe durchmacht.
Ich kann es mir gerade nicht vorstellen, wie ich auf Arbeit gehen soll (ich bin kinderkrankenschwester auf einer neointensiv).

hej anni,
dein verlust tut mir sehr leid, ja es steht alles irgendwie still.
ich war auch im BV, bin jetzt erstmal noch krankgeschrieben, hatte am 7.11. meine kleine geburt, den natürlichen abgang. das mit der arbeit darf alles warten, jetzt erstmal ist wichtig, wie es dir geht, und dass du zeit hast, das alles zu verarbeiten.
ich mag dir auch raten, auf dich und dein bauchgefühl zu hören, das braucht alles zeit, um es zu verstehen, um zu realisieren, um es zu betrauern..
und du kannst hier immer alles lassen, alle gefühle und gedanken.. mir hat der austausch hier sehr geholfen. ganz liebe grüße an dich.

hej, ich wollte dir noch sagen, dass sowohl gyn als auch psychiater dich auf jeden fall krankschreiben können und das solange wie du es brauchst. ich habe auch 3-4 wochen auf die kleine geburt gewartet und kann im moment immer noch nicht wieder arbeiten kann- fühl mich emotional total instabil und arbeite mit kindern von 0-3 jahren, also ich muss da auch stabil sein.. ich wünsch dir, dass du deinen weg für dich findest und liebe menschen um dich herum hast.

Das musst du dir auch noch gar nicht vorstellen. Dafür ist es zu frisch. Nimm dir die Zeit die du brauchst, das mache ich auch. Ja, körperlich geht es mir okay aber sellisch und psychisch nicht. Ich mag auch überhaupt nicht in ner Menschenmenge sein und das muss ich in meinem Beruf leider. Also nehme ich mir meine Zeit. Es ist erschreckend wie oft sowas passiert und totgeschwiegen wird. Verarbeite deine Situation erstmal. Du hast schließlich dein Kind verloren, wir haben es.

Danke für eure Worte. Es ist erschreckend, wie viele schreiben, dass es auch bei ihnen passiert. Warum, warum müssen Mamas und Papas das ertragen? Es sind doch so kleine unschuldige Wesen. Unser Zwerg war ein absolutes Wunschkind. Zwei Brüder haben sich gefreut. Im Moment funktioniere ich, weil ich es muss - für sie und auch meinen Mann da sein.
Ins Bett zu gehen, ist momentan so schlimm. Die Gedanken kreisen, Träume… aber was erzähle ich euch. Seit heute Nachmittag habe ich das Gefühl, es passiert auch körperlich etwas in mir. Ist es eine Art Druck oder ein zusammenziehen.

Ich kann dich sehr gut verstehen. Aber verdränge bitte nichts. Das macht es nicht einfacher obwohl man es denkt. Es ist unterschiedlich wann der Körper drauf reagiert. Druck und ziehen hatte ich auch aber solange du noch nicht ansatzweise Schmierblutungen oder sowas hast, wird es wohl noch kein Abgang sein.