#1

Trauer statt Freude

in Eure Geschichte 24.07.2021 19:24
von xyvonnex • 6 Beiträge | 6 Punkte

Hallo, mein Name ist Yvonne ich bin 20 Jahre alt.
Mein Partner und ich wünschten uns so sehr kein kleines Kindchen.
Gestern war ich beim Arzt, ich hatte schon 3 Tage Blutungen.
Es dauerte einen Moment bis sie etwas sagte, ich wusste es schon, da sie etwa 2 min still war.
Als sie es dann Aussprach floss mir eine Träne herunter.
Sie sagt für die 14ssw ist es viel zu klein und sie könne keine Herztöne mehr sehen.
Sie verwies mich darauf sofort ins Krankenhaus zu fahren und es dort abzuklären.
Als ich dann auf die Überweisung wartet rannte, ich schnell weinend auf die Toilette und rief schnell meinen Partner an, dieser war sehr schockiert.
Meine Mama holte mich ab und fuhr mit mir ins Krankenhaus.
Ich bat meine Partner auch zu kommen, er nahm sich extra frei und rannte auf den Bus.
Im Krankenhaus angekommen hieß es, es darf werder die "Oma" noch der "Papa" mitkommen.
Traurig und wütend ging ich zur anderen FA.
Im Krankenhaus wurde ich von mindestens 5 Leuten gefragt warum ich hier bin, jedes mal als ich es neu erzählen musste, weinte ich immer ein bisschen mehr.
Nachdem die Ärztin endlich kam und ich ihr alles erklärt hatte, machte ich zuerst einen Ultarschall (Bauch) , man konnte nicht erkennen, also musste ich den ganzen normalen Ultraschall machen.
Sie holte die Oberärztin dazu und beide bestätigen mir den Tod .
Ich wollte auf keinen Fall den Bildschirm sehen!
Als die alle Bilder ausdruckte legte sie diese offen hin.
Ich schaute die ganze Zeit in einen andere Richtung, denn wenn ich die Ärztin ansah , sah ich die Bilder im Augenwinkel.
Irgendwann wurde es mir zu viel , ich sagte zickig "machen Sie die Bilder bitte weg, ich will die nicht sehen".
Ich war genervt , dass sie die Bilder nicht sofort nach der Untersuchung unter irgendetwas legte.
Die Ärztin hat mich beraten was jetzt tun soll ,ich entschied mich für die OP.
Dann verschwand sie kurz, als sie zurück kam sagte sie "Wir können es heute noch machen" .
Ich lehnte ab, mir war alles zu viel, denn ich stand gestern auf 5.00Uhr auf, um arbeiten zu gehen, danach dann zum Frauenarzt und zum Schluss ins Krankenhaus. Ich hatte noch keine Zeit alles zu verarbeiten, es ging mir alles zu schnell.
Nachdem meine Mama mich an Hause fuhr und mein Partner einige Stunden später von der Arbeit kam, weinte ich stundenlang in seinen Armen.
Später tranken wir ein bisschen was, da ich wusste sonst werde ich die ganze Nacht durch weinen.
Heute habe ich auch nochmal geweint.
Am Montag wird um 8.00Uhr meine OP sein.
Ich habe den Text nicht auf einmal geschrieben, musste wegen weinen unterbrechen.
Jetzt geht es mir gerade gut, hoffe es bleibt so.
Bin noch sehr traurig, mein Partner und ich werde in den kommenden Tagen noch ein schönes Anschiedsritual vollbringen und somit an unsere Regenbogenbaby zu denken, zu ehren und Abschied zu nehmen.
Das war meine Geschichte

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#2

RE: Trauer statt Freude

in Eure Geschichte 25.07.2021 03:13
von Susanne • 4.599 Beiträge | 4617 Punkte

Hallo, Yvonne, herzlich Willkommen und mein Mitgefühl für Deinen Verlust, stark von Dir, dass Du Dich durchgesetzt hast und den Termin mit der OP erstmal verschoben hast, weil Du Dich überfordert fühltest.
Du schreibst, dass Du schon 3 Tage blutest, und rechnerisch in der 14.Woche bist.
In welcher Woche warst Du das letzte Mal beim US? Wie weit warst Du da? War alles zeitgerecht? Warum war es so schwierig jetzt etwas zu sehen? Auf welche Woche wurde der Embryo berechnet?
Liebe grüße, Susanne


zuletzt bearbeitet 25.07.2021 06:37 | nach oben springen

#3

RE: Trauer statt Freude

in Eure Geschichte 25.07.2021 11:40
von xyvonnex • 6 Beiträge | 6 Punkte

Hallo Susanne, vielen Herzlichen Dank.
Das letzte mal war ich in der 12 Woche dort.
Meiner FA viel auf, dass der Embryo zu klein war.
Sie meinte dies wäre aber kein Problem.
Das gäbe es ab und zu, dadurch wurde der Entbindungstermin verschoben.
Für mich war es schwierig zu sehen, weil ich mir den Tod nicht eingestehen wollte und es somit super schwierig für mich war da hinzu schauen.
Das wurde mir nicht mitgeteilt, aber da der Embryo sich nicht weiterentwickelt schätze ich mal 10-12 Woche.

Liebe Grüße
Yvonne

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#4

RE: Trauer statt Freude

in Eure Geschichte 25.07.2021 17:37
von Susanne • 4.599 Beiträge | 4617 Punkte

Und du Blutest? Wie stark?

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#5

RE: Trauer statt Freude

in Eure Geschichte 26.07.2021 08:35
von Susanne • 4.599 Beiträge | 4617 Punkte

Hallo yvonne, vielleicht liest du es noch :Dein Körper scheint den natürlichen Abgang schon eingeleitet zu haben. Falls du darauf warten möchtest und es für Dich vorstellbar ist, du kannst darauf warten. Eine OP ist kein Muss!

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#6

RE: Trauer statt Freude

in Eure Geschichte 26.07.2021 18:37
von Nelke • 2.178 Beiträge | 2188 Punkte

Liebe Yvonne,
Es tut mir sehr leid, was dir gerade passiert. Deine Beiträge erinnern mich so sehr an mein vergangenes Jahr. Ich finde es schlimm, wie Frauen in solch einer Situation gedrängt werden. Dabei gibt es doch noch soviel Zeit.
Hast du die OP gut überstanden? Wie es dir psychisch geht, kann ich mir vorstellen...deine menschen im Umfeld sollen sich gut um dich kümmern. Nimm dir die Zeit zum Trauern, die du brauchst. Wie lange es dauern wird, entscheidest du, kein anderer.
Fühl dich lange umarmt 🌺

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#7

RE: Trauer statt Freude

in Eure Geschichte 27.07.2021 23:39
von xyvonnex • 6 Beiträge | 6 Punkte

Liebe Susanne,
ich wurde Montag Morgen so um 0.00Uhr vom RTW abgeholt, weil ich schon Wehen und ganz starke Blutung mit Blut Verlust.
Mein Partner hat das erste Mal um 23.00Uhr vorsichtshalber in der Ambulanz angerufen und wurde vertröstet.
Ihm wurde gesagt, dass ich kein RTW bei ein bisschen Schmerzen und Blutung brauche.
Ich konnte die Aussage nicht verstehen, da ich schon Wehen hatte.
Kurz bevor der RTW kam verschlimmert es sich um ein vielfaches.
Ich hatte so viele Schmerzen, ich wusste nicht was ich machen soll. Ich konnte nicht hocken zu viele Schmerzen und sitzen schon gar nicht.
Heute Morgen bekam ich die OP, ich hatte sehr viel Angst, ( das war meine 1. OP) bekam fast eine Panikattacke. Es verlief dann wie ich später "merkte" doch besser als gedacht.
Die OP wäre nicht nötig gewesen, da ich mein Kind zu Hause verlor. Als ich aber nach meiner Entlassung (Montags) am folgenden Tag wieder ganz früh Morgens kam,musste ich wegen unerträglichen Schmerzen, die OP doch machen, empfahl die Ärztin.

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#8

RE: Trauer statt Freude

in Eure Geschichte 27.07.2021 23:50
von xyvonnex • 6 Beiträge | 6 Punkte

Liebe Nelke,
Ja ich habe die OP gut überstanden besser als ich dachte.
Das werde ich machen,bin bis Samstag krankgeschrieben werde mir vermutlich eine neue Krankschreibung geben.
Ja machen die meisten schon vorallem mein Partner, welcher sehr viel Verständnis hat und meine Familie auch.
Mein Opa hat mir am Freitag erzählt,dass meine Omi auch eine Fehlgeburt mit Anfang 20 hatte.
Es heiterte mich ein bisschen auf ( ich war die erste Person der er es erzählt hatte, dass machte mich ein bisschen glücklich). Leider kann ich sie nicht mehr fragen, es wäre für hilfreich gewesen, Tipps von einem Familienmitglied zu bekommen.
Awww vielen Dank, das freut mich sehr , fühl dich lange zurück umarmt. 🥰💐😊

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#9

RE: Trauer statt Freude

in Eure Geschichte 28.07.2021 01:25
von Susanne • 4.599 Beiträge | 4617 Punkte

Da hast ja du etwas hinter dir... Wie geht s dir körperlich jetzt? Was wurde bei der nachträglichen OP gemacht?

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#10

RE: Trauer statt Freude

in Eure Geschichte 28.07.2021 12:05
von xyvonnex • 6 Beiträge | 6 Punkte

Körperlich geht mir super. Psychisch gar nicht...
Sie haben die Plazenta entfernt.

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#11

RE: Trauer statt Freude

in Eure Geschichte 28.07.2021 12:06
von Susanne • 4.599 Beiträge | 4617 Punkte

Ach Mensch, das glaube ich Dir. Wir sind für dich da, wenn du magst...

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#12

RE: Trauer statt Freude

in Eure Geschichte 28.07.2021 15:57
von xyvonnex • 6 Beiträge | 6 Punkte

Vielen Dank euch allen 💐

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