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Ein Regenbogen vom großen Bruder 🌈

in Mutmach-Posts von Müttern mit Regenbogenbabys 15.07.2021 11:55
von Bine • 908 Beiträge | 916 Punkte

Unsere Geschichte beginnt schon etwas eher, als der eigentliche Kiwu da war.
Ich hatte das "Glück", dass ich mich bei einem Nuklearmediziner nicht ernst genommen gefühlt habe und so zu meiner Endokrinologin kam. Da kamen wir auch darauf, dass es andere Gründe geben kann, warum mein Zyklus nach Absetzen der Pille (ca. Schon 2 Jahre vergangen) nicht wirklich regelmäßig ist. Nach weiteren Besuchen bei ihr und beim FA kam raus, dass es sich um Pcos mit Insulinresistenz handelt. 2015 kam noch ein Prolaktinom dazu.
Mit Metformin sowie Inositol hatte ich nun endlich einen einigermaßen regelmäßigen Zyklus von 25-50 Tagen.
Leider waren trotzdem immer mehr Zysten an den Eierstöcken zu sehen, sodass mein Mann und ich es im November 2019 darauf ankommen ließen, da es laut der Endokrinologin nicht gut aussieht mit einer natürlich entstehenden Schwangerschaft. Sie meinte, man braucht etwas Vorlauf um in einer Kiwu Praxis ernst genommen werden will.

Wir machten uns keine Hoffnung und ließen die Verhütung weg und "sehen was passiert". Ich dachte nicht daran, dass es passieren wird. Es war dann Mitte April 2020. Ich wachte morgens auf und merkte, etwas stimmte mit meinen Brüsten nicht. Sie waren über Nacht explodiert... Ich wollte aber darauf nicht vertrauen... Erst einige Tage später meinte mein Mann, vielleicht hat es ja geklappt und ich machte einen Test... Ich traute meine Augen wirklich nicht, als ich sah, dass ein zweiter Strich kam. Ein Tag später hat es der digitale Test bestätigt.. Es hatte geklappt. Ich war relativ früh beim FA, aber man hatte noch nichts außer eine hoch aufgebaute Schleimhaut gesehen.
Am 11.05. War der nächste Ultraschalltermin in der 7. Woche zur Bestätigung... Und es war ein Herzschlag da. Ich war so glücklich und hab mich so gefreut! Ich konnte es nicht glauben und schon gar nicht daran denken, dass Frauen wirklich FG erleiden müssen. Am nächsten Tag ging es mir morgens schon nicht so gut. Ich war einfach schlapp. Gut die SS eben und ich ruhe mich aus. Am Nachmittag hat es ordentlich gezogen und Dr. Google meinte, dass können die Mutterbänder sein. Mein Mann wollte das ich das kontrollieren lasse. 2h später kamen leichte Blutungen dazu und ich wollte es nicht wahr haben. Nein, dass kann auch normal sein. Um 17 Uhr am 12.5. war es doch sehr unerträglich und ich kann noch zum FA vorbei schauen. Um 19 Uhr saß ich auf dem Stuhl und Meine Ärztin meinte, es tut mir leid, ihr Baby ist leider verstorben. Ich wüsste nicht wohin mit meiner Trauer. Mein Mann wartete draußen und es war der schrecklichste Tag in unsere Beziehung und in unseren Leben.

Ich habe dieses Forum gefunden und es war mir meine größte Stütze. Mein Mann war noch bis Juni daheim, da er eine neue Stelle angetreten hat. Ich habe mich weit über 4 Wochen krank schreiben lassen, da ich schon direkt ins BV kam und es alle wußten und ich mit der Trauer nicht umgehen konnte.
Wir gingen offen mit unserem Sternchen um und es wussten alle. Es kamen blöde Kommentare, aber auch sehr stärkende Kommentare.

Diesen Zyklus warteten wir ab und ich habe wieder intensiver NFP ab dem nächsten Zyklus gemacht. Zwei Tage bevor die Temperatur stieg, hatte ich auf einmal starke Übelkeit. Diese hielt auch an bis zum zweiten Tag der erhöhten Temperatur. Ich hatte das noch nie - ich habe meinen Eisprung gespürt.
Wir haben es wieder probiert und ich glaubte nicht daran, dass es so bald wieder klappte. Am 9.8. Haben wir beschlossen mittags essen zu gehen. Am Morgen war ich bei 4+0 und dachte mir, ich mache einen Test. Dieser ist negativ und dann kann ich beruhigt einen Wein zum essen trinken... Was geschah hätte ich nie gedacht. Es stand schwanger auf dem Test. Ich hatte doch keine Symptome, wie konnte das sein. Ich habe dann meinen Mann erstmal geweckt, mit den Worten:"Heute gibt es wohl keinen Wein für mich." und er hat mich erstmal ganz fest in den Arm genommen. Wir haben den ganzen Tag gegrinst und ich meinte, wir lassen es uns von der Angst nicht verderben.
Wie es sein sollte machte aber die Angst richtig viel Platz in uns. Wieso hatte ich keine Symptome?
Ich rief meine FA direkt ein Tag später an. Sie bot mir einen US und HCG Kontrollen an, damit wir schon bevor wir was sehen, beruhigt sein konnten. Schleimhaut war hoch aufgebaut. Hcg ist super gestiegen. Meine Angst blieb bis zum nächsten Ultraschall. Und da war es wieder. Ein Herzschlag!
Ich bibberte weiter bis zum nächsten Ultraschall in der 13 Ssw. Ich war immer mal müde, aber sonst merkte ich nichts. Und auf einmal war ein kleiner Mensch zu sehen. Arme und Beine wackelten. Herzschlag kräftig. Nackenfalte in der Norm.
Die Angst blieb trotzdem konstant erhalten bis zum nächsten Ultraschall. Als dieser keine Auffälligkeiten zeigte war ich erst richtig beruhigt. Ich war auch nebenbei im GH zu den Vorsorgen und es war so toll, dass das Herz immer abgehört wurde. Jedes Mal (immer eine andere Hebamme) wurde gesagt, daß Herz ist mal richtig stark am schlagen. Es war ein Wunder. Auch beim Tasten der Kindslage hörte ich immer, ohja dein Kind weiß was es will... Und ja es wollte zu uns kommen
Das Ende der schwangerschaft wurde noch etwas dramatisch, da sie einfach nicht komme wollte und dann zu groß für meine Körpergröße war und das GH das Risiko nicht mehr eingehen wollte.

Am 01.05. kam sie nach 2 Tage Einleitung an vET +13 im Krankenhaus zur Welt. Sie war 52 cm und 3975g schwer.
Am Tag als wir heim kamen, schauten wir zufällig aus dem Fenster und es war ein Regenbogen zu sehen und wir sahen uns an und sagten direkt, da schickt der große Bruder wohl ein Zeichen.
Es war so ein toller Moment und Augenblick, dass ich jetzt noch Tränen in den Augen habe, wenn ich daran denke.

Glaubt an euch und haltet als Paar zusammen.

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