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Unser Regenbogenbaby- eine kleine Schwester für unsere 3 jährige Tochter

in Mutmach-Posts von Müttern mit Regenbogenbabys 15.07.2021 11:09
von Anja • 82 Beiträge | 82 Punkte

Hallo in die Runde.

Heute möchte ich Euch Mut machen und Zuversicht spenden mit der Geschichte unseres Regenbogenbabys.

Mein Mann und ich wünschten uns für unsere 1.Tochter ein Geschwisterchen. Ich habe PCO-Syndrom, Insulinresistenz und einen Überschuss an männlichen Hormonen. Die Schwangerschaft mit unserer 1.Tochter- welche nun 3 Jahre ist- erreichte ich durch Metformin-Einnahme.

Als ich Mitte Oktober 2019 erfuhr, dass ich schwanger bin, waren mein Mann und ich überglücklich. Am 1.11. hatte ich den ersten regulären Ultraschalltermin - nach meinen Berechnungen ca. in der 9./10.SSW. Ich fuhr vorfreudig zum Termin und meine Frauenärztin wurde still und schallte intensiv und lange. Dann sagte sie…das tut mir leid, dass sieht nicht gut aus, das Herzchen schlägt nicht mehr. Es war unfassbar. Sie erklärte mir dann ruhig und mit Zeit meine Optionen. Ausschabung, aber man könne auch gut und gerne ¾ Wochen auf einen natürlichen Abgang warten. Noch heute bin ich meiner Frauenärztin UNENDLICH dankbar, dass sie mir ALLE Optionen genannt hatte. Ich entschied mich sofort für natürlichen Abgang. Im Auto weinte ich und rief meinen Mann an. Der war auch fassungslos. In den kommenden Wochen der Zeit mit unserem toten Pünktchen in meinem Bauch, gab mir der Wald- viel Spazieren, Reden und das Forum hier Kraft und Halt. DANKE an dieser Stelle erneut an Susanne. Genau 3 Wochen später am 22.11. erlebten mein Mann und ich zu Hause gemeinsam die kleine Geburt von Pünktchen. Ich hatte Wehen 4-5h fing das Baby in einer Schüssel auf. Am Abend kam meine Hebamme vorbei und wir suchten aus dem Aufgefangenen Gewebe/Blutmaterial unser Pünktchen gemeinsam heraus. Mein Mann hatte eine kleine Holzkiste gebastelt, ich hatte Fotos gemacht und Briefe geschrieben. Wir weinten 2 Tage lang und begruben unser Pünktchen in unserem Garten unter einem Nadelbaum.

Im Januar 2020 entschied ich nach einem Gespräch mit meiner Frauenärztin, dass ich wieder Metformin nehmen wolle, weil ich die Fehlgeburt intensiv durchlebt, verarbeitet und mich lange verabschiedet hatte. Ich fühlte mich bereit. Recht fix (was ungewöhnlich ist) bekam ich am Geburtstag unserer Tochter meine Menstruation und ab da machte ich Ovulationstest. Wir waren dann März zufällig im Urlaub und genau da zeigte der Ovulationstest Eisprung an.

Am 01.04. hielt ich einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand. Wir entschieden und für ganz wenig zusätzliche Vorsorge, in der gesamten Schwangerschaft ging ich nur zu den 3. Vorgeschriebenen Ultraschalls, die anderen Vorsorgeuntersuchungen fanden zu Hause mit unserer Hebamme statt.In den ersten 12 Wochen hatte ich natürlich ängstliche Gedanken, darum nahm ich Utrogest.

Die Fehlgeburt von Pünktchen hat mich aber auch stark gemacht. Ich habe Vertrauen und Achtung und Liebe für meinen Körper entdeckt, ich habe erfahren, dass ich zu Hause gebären kann und das mein Körper alles macht was er machen kann…ganz natürlich. Somit stand zu Beginn der Schwangerschaft fest, dass ich eine Hausgerut machen wollte, auch wegen unserer ersten Tochter, dass sie in ihrer gewohnten Umgebung ist und ihre Mama auch und nicht in ein Krankenhaus für Tage verschwindet. Die Schwangerschaft war wundervoll. Ich hatte zwar wie auch schon bei unserer 1. Tochter SS-Diabetes, aber das über das Essen regulieren können. Ich habe die angstmachenden termine bei der Diabetespraxis abgesagt, ich habe das Forum hier bewusst gemieden und mich die gesamte Schwangerschaft mit positiven Affirmationen, Yoga und tollen Schwangerschafts- und Geburtsberichten eingedeckt. Im Dezember 2020 kam dann unsere Tochter gesund und über 4 kg schwer zu Hause zur Welt, ganz natürlich, nach 6 h war die Geburt vorbei.

Ich habe gerade Gänsehaut, weine vor Dankbarkeit und schaue runter auf meine Yogamatte auf der gerade in Bauchlage unsere kleine Tochter die Welt entdeckt und fröhlich gluckst und erzählt sowie begeistert einer Fliege nachschaut. Sie ist kerngesund und nun 7 Monate jung. Ihre große Schwester liebt sie und andersrum und mein Mann und ich sind voller Dankbarkeit und Liebe.
Ich hoffe das Euch diese Geschichte Mut und Vertrauen schenken kann…auch in euren eigenen Körper. Hadert nicht mit Euch, lasst Hoffnung in Eure Herzen. Ich wünsche Euch allen von Herzen alles Liebe und Gute und sage an ALLE hier DANKE…fürs TEILEN, MITTEILEN!
Alles Liebe Anja

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