Ich bin mittlerweile 29 Jahre und steuere auf meinen 30. Geburtstag zu. Seid 2016 versuchen wir schwanger zu werden.
Im Juni 2017 war es dann endlich so weit, wir hielten einen positiven Sst in den Händen.
Die Schwangerschaft verlief super. Alles war so wie es sein sollte. Leider hatte ich während der ersten Monate viel Stress auf Arbeit.
3 Tage bevor ich die Stille Geburt im Oktober hatte bemerkte ich einen großen Schleimpropf. Trotz Internetrecherche machte ich mir keine Gedanken. Bekam dann aber noch starke Schmerzen beim Gehen dazu.
Am 1.10.2017 platzte dann meine Fruchtblase.
Meine Schwiegermutter brachte mich ins nächstgelegene Krankenhaus. Die Ärtzin dort war leider nicht so toll. Die Hebamme aber umso verständnisvoller.
Als ich dort auf Toilette ging bemerkte ich das ich stark blutete. Ich merkte wie Blutklumpen austraten (ein schreckliches Gefühl)
Die Ärztin warf mit Fachbegriffen um sich, leider verstand ich sie da ich aus der Pflege komme.
Ich wurde in ein Krankenhaus verlegt, dass auf Frühchen spezialisiert ist. Unser Oskar kämpfte, obwohl er kein Fruchtwasser mehr hatte. Sein Herz pochte kräftig beim CTG. Ich musste Bettruhe einhalten, in der Hoffnung das sich Oskar vor die Öffnung der Fruchtblase setzt und die Blutung aufhört.
Die Blutung wurde auch weniger. Die Nacht schlief ich kaum. Die Nacht merkte ich ihn auch noch strampeln, am Morgen aber leider nichts mehr.
Am nächsten Tag wurde ein Ultraschall gemacht. Ich konnte schon nicht mehr auf dem Monitor gucken weil ich bereits wusste das er Tod war, dies bestätigte dann auch die Ärtzin.
Die Geburt wurde dann am Nachmittag eingeleitet. Mein Freund war bei der Geburt dabei. Wir entschieden uns erst dagegen ihn zu sehen. Ich wusste nicht ob wir es verkraften würden. Im Nachhinein bereue ich es nicht ihn gesehen zu haben. Ich hätte es mir wahrscheinlich nicht verziehen, wenn ich ihn nicht auf dem Arm gehalten hätte - unseren so langersehnten Sohn!
Später wurde mir mitgeteilt das er gestorben ist, weil die Nabelschnur in den Muntermund gerutscht ist. Bei der Autopsie wurde festgestellt das ich eine Plazentaablösung hatte.
Ich hatte lange Hass auf mich selbst. Ich hätte die Anzeichen doch ernster nehmen müssen und sofort zum Arzt gehen müssen usw.
Mittlerweile ist mir bewusst das man so eine Situation nicht beeinflussen kann. Er sollte leider nicht bei uns sein.
Alles hat seinen Grund und auch dieses Schicksal hatte seinen Grund. Meine Beziehung zu meinen Freund ist dadurch gestärkt worden und ich konnte feststellen wer von meinen Freunden wirklich für mich da ist.
Leider ist dies schon 2 Jahre her und wir haben unser Folgewunder noch nicht im Arm. Aber auch dies klappt wenn es an der Zeit ist. Meine Frauenärztin meinte letztens: "...und dann werden es Zwillinge"