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Nessis Geschichte 👦🌟🌟

in Eure Geschichte 15.08.2019 13:04
von Nessi_MUC • 21 Beiträge | 21 Punkte

In Kürze:
30. ÜZ, vierte IUI *Oktober 2017 unser Sohn
6. ÜZ, *🕯 März 2019 unser erstes Sternchen
3. ÜZ, erste IUI * 🕯 Juli 2019 unser zweites Sternchen


Und jetzt sehr (sorry) ausführlich

Heute bin ich 34 Jahre alt und werde mein zweites Kind also auf jeden Fall als Risikoschwangere (Ü35) bekommen.

Dabei war alles so anders geplant. 28 Jahre war ich alt, als wir uns entschieden ein Kind zu bekommen. Ich wollte es entspannt angehen, wusste ich doch, das bis zu 22 Monaten Übungszeit normal sind und meine Mama fünf Jahre gewartet hat, bis ich mich auf den Weg machte.

Hand aufs Herz...ich dachte, wenn ich erst mal nichts erwarte geht es sicher ruck zuck 😉

Es sollte anders kommen! Trotz regelmäßiger Zyklen und irgendwann Zykluskalender, Ovus und medizinischer Checks (ohne größere Auffälligkeiten) wollte es einfach nicht klappen. Irgendwann riet mir mein inzwischen neuer FA zur Insemination. Nachdem wir unser großes Hochzeitsfest im Oktober 2016 feierten, sollte es damit auch los gehen und siehe da, beim vierten Mal hat es geklappt! 💖

Ich werde nie vergessen wie glücklich ich war als das Herz zum ersten Mal schlug und wie sehr mich neun völlig komplikationsfreie Monate die Angst begleitete.

Im Oktober 2017 kam dann unser Sohn in einer interventionsfreien spontanen Geburt nach nur sechs Stunden zur Welt.

Es folgte die glücklichste Zeit meines Lebens, in der ich mich so angekommen fühlte wie nie zuvor.

Das wir mindestens zwei Kinder wollen stand schon vorher fest und so wollte ich gleich nach den sechs Monaten Schonfrist weiter machen. Auf Grund der nach wie vor exzessiven Stillerei, stellte sich jedoch erst nach zehn Monaten ein Zyklus ein.

Wir wollten es erst mal wieder ohne externe Hilfe versuchen und Just in dem Zyklus in dem ich wieder zur IUI angetreten wäre, wurde ich spontan schwanger. Was für eine Freude!!! Und ET auch noch zum zweiten Geburtstag vom Sohnemann. Wir hatten also unser Soll an der KiWu Stolpersteine mit der ersten langen Wartezeit erfüllt und bekommen unser zweites Kund also sogar im von mir so sehr gewünschten Zwei-Jahresfenster. Natürlich hatte ich wieder Angst, aber als wir das Herz zu dritt das erste mal schlagen sehen durften und alles zeitgerecht entwickelt war, ist mir ein riesen Stein vom Herzen gefallen.

Nur drei Tage später stellten sich Schmierblutungen ein und ich bin durchaus verunsichert zum FA, auch wenn ich das aus der SS mit meinem Sohn kannte. Zum Glück gab es nach einem ängstlichen Wochenende beim FA dann auch Entwarnung, da keine Ursache zu finden war, das Würmchen sich ordnungsgemäß weiterentwickelt hatte und auch sonst alles andere passte.

Als die Blutungen allerdings drei Tage später nicht weniger wurden und plötzlich sogar frisches Blut dabei war bin ich direkt wieder zum FA, der nur noch feststellen konnte, dass das Herzchen (bei 8+1) nicht mehr schlägt. Wie konnte das sein, war doch drei Tage zuvor alles ok und ich wollte in erster Linie vor dem nächsten WE meine Angst beruhigen lassen?!? Man sagte mir dann, das die Fruchthöhle wohl sehr klein gewesen sei, damit wollte mich mein Arzt wohl vorher nicht verunsichern.

Da stand ich also plötzlich mit totem Baby im Bauch und einer hand-voll Cycotec die mir einen natürlichen Abgang erleichtern sollten.

Ich bin sehr froh, dass mir mein Arzt zur kleinen Geburt riet und das mit Cycotec innerhalb der nächsten Tage auch körperlich völlig in Ordnung über die Bühne ging.

Es war eine furchtbare Vorstellung Abtreibungstabletten zu nehmen, wo ich doch mein absolutes Wunschkind in mir trug. Jeder größere Gewebeabgang konfrontierte mich so brutal mit der Realität und die Vorstellung mein geliebtes zweites Baby in der Kanalisation zu wissen (ich war mir nicht sicher was die Fruchthöhle war und weiß auch nicht was ich damit getan hätte) zerriss mir schier das Herz und doch lies es die Schwangerschaft erst wirklich real werden. Es war psychisch hart, körperlich völlig ok und für mich der richtige Weg. Das war Mitte März 2019

Um die finanzielle Situation zu verbessern, hatte ich mich bereits in der Arbeit für meinen Wiedereinstieg gemeldet und über einen großen Glücksfall kurzfristig sogar einen Fremdbetreuungsplatz für den Lausbub bekommen. Es hatte sich alles sooooooo richtig angefühlt.

Ich viel in ein unsagbar tiefes und schwarzes Loch, hatte nicht mal Energie um mich um unseren süßen kleinen Sohn zu kümmern und wusste nicht was wir jetzt tun sollen. Doch nicht arbeiten? Die „verbleibende“ Zeit mit unserem Sohn in Vollzeit genießen...

Schlussendlich war das Glück mit dem Betreuungsplatz zu groß als dass wir es hätten in den Wind schlagen können und so entschied ich mich wie schwanger geplant zum 1. Juni wieder in den Job einzusteigen.

Ende Mai zum 3. ES nach FG wagten wir die erste Geschwister IUI und das unfassbare trat ein, ich wurde direkt schwanger!!! Am Tag des positiven Tests schien ein Regenbogen, was für ein wunderschönes Omen! ET 20.02.2020, was für ein tolles Datum!

Ab hier habt ihr mich ja sowieso alle begleitet.

Gleich nach unserem Urlaub (SSW 7+4) sollte der erste richtige US sein, und wir konnten direkt einen Herzschlag sehen, allerdings war der Embryo gerade mal drei mm groß, was mich sofort verunsicherte, meinem Arzt aber noch keine Sorgen bereitete.

Vier Tage später ging ich aus Sorge schon wieder zur Kontrolle und da schlug das Herzchen nur nich sehr langsam, auch wenn der Embryo noch weiter gewachsen war. Ab diesem Zeitpunkt war auch mein Arzt in Sorge und fünf weitere Tage später konnte nur nich der tot unserer kleinen Erbse festgestellt werden. Schon wieder!!!! Ich war erst mal einfach nur fassungslos, heißt es doch, dass gerade mal 1-3% der Paare wiederholte FG haben. Wieso wir? Wieso schon wieder???

Auch dieses Mal entschied ich mich mit meinen Ärzten für einen natürlichen Abgang...dieses Mal wurde es aber was für Fortgeschrittene.

Nach einer Woche warten, habe ich mir von meinem FA wieder Cycotec geben lassen, die trotz einer hohen Dosierung (18 Tabletten auf drei Tage) zunächst zu nicht mehr als Schmierblutungen führten.

Drei Tage später bei MA +14 würde ich dann von fürchterlichen Sturzblutungen überrascht (zum Glück bei meiner Mama) und bin nach vier Stunden in denen es nicht besser wurde ins Krankenhaus gefahren. Dort bin ich sogar kollabiert und musste nachdem man mich mit einer Ringerlösung aufpäppelte über Nacht bleiben.

Bei der Kontrolle fand man dann noch Restgewebe und wollte mich direkt zur Kürretage dabehalten. Zum Glück hat man mich zum weiteren warten gehen lassen und konnte drei Tage später nur noch so wenig Gewebe finden, als dass eine Kürretage nicht mehr nötig war.

Erst dann setzte die richtige Trauer ein, war ich bis dahin doch noch irgendwie schwanger 😢

Von der KiWu haben wir direkt grünes Licht bekommen und hoffen, dass es wieder schnell klappt und dann endlich bleibt.


Nessi mit Lausbub an der Hand und🌟🌟 im Herzen
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