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Hallo!
Ich hatte am 23.10 eine MA in der 11. Schwangerschaftswoche, ist jedoch seit der 7. Woche nicht mehr weiter gewachsen.
Seit dem sind 4 Monate bzw. 3 ÜZ vergangen und eine neue Schwangerschaft will sich nicht einstellen. Hatte zwischendurch mal keinen ES und bin halt leider nicht die Geduldigste. Rundherum sind so viele schwanger und bekommen Kinder und ich leide. Jedes Mal, wenn ich einen negativen Test in der Hand halte bzw. meine Regel einsetzt überkommt mich wieder diese tiefe Trauer.
Ich versuche, mich abzulenken, was jedoch mäßig bis gar nicht klappt und durch die vielen Schwangerschaften rund herum ist der KiWu allgegenwärtig und jeden Tag mehr und mehr präsent. Versuche nun zusätzlich zu Mönchspfeffer und ab 2. ZH Progesteron (welches gemeiner weise Schwangerschaftssymptome vortäuscht) nun auch Homöopathie (Bryophyllum bzw. Natrium chloratum und Aconitum zur Trauerbewältigung).
Mein Mann meint, dass alles psychisch ist und deswegen noch nicht geklappt hat.
Wie habt ihr die Fehlgeburt bewältigt bzw. was hat euch geholfen, nicht immer an den KiWu zu denken und euch abzulenken?
LG

RE: Andreas Geschichte
in Eure Geschichte 29.02.2020 12:57von Umut • 2.886 Beiträge | 2888 Punkte
Wird oft auf Psyche geschoben. Ich war damals noch voll in Trauer als es wieder klappte. Glaube war eher mein Körper der noch nicht wieder bereit war. Im Nachhinein gesehen schleicht Die Fehlgeburt Ja schon.
Was ich dir raten kann ist Osteopathie.man lernt über den Körper und manchmal sind es nur kleine Sachen die korrigiert werden müßen. Bei uns war ich in dem Zyklus danach schwanger. Da da auch an Homöopathie glaubst könnte das villeicht was sein.
Man kann auch aktiv was machen. Und die Zeit für mich tat mir gut.
Ablenken usw ist schwer. Wenn dir die schwangeren zu viel sind würde ich sie erstmal meiden. Man muß es ja nicht schwerer machen als es ist. Zumal einem in der Umgebung Da eh jeder Kiwa auffällt.
Geduld, Die hat man da einfach nicht.
Drück dir die Daumen das es bald klappt.

Liebe Ladida,
mir hat es wahnsinnig geholfen mich der Trauer zu stellen und mir ein paar Tage Zeit zu nehmen den Tränen freien Lauf zu lassen. Wenn man das unterdrückt kommt es nur zu einem anderen Zeitpunkt hoch und unter Umständen staut sich dann noch mehr an. Irgendwann kam dann die Phase wo ich es akzeptiert habe, dass es so ist und ich nichts daran ändern kann.
Was wahnsinnig hilft einen vor einer Depression zu bewahren oder sich komplett gehen zu lassen, sind Freunde und Leute die einem sehr wohl gesonnen sind. Dem ein oder anderen kann man sich anvertrauen und diese Gespräche helfen sehr und bauen auf. Aber auch wenn man sich der anderen Person nicht anvertraut und einfach etwas unternimmt und einen Tapetenwechsel macht, hilft das emotional sehr. Für mich war mein Mann eine sehr große Stütze und hat mich in dieser Zeit sehr anvertraut.
Bei mir ist es so, dass ich einen Kinderwunscharzt habe der sich meine Werte sehr genau ansieht und alle Untersuchungen in die Wege leitet um auszuschließen, dass ich irgendetwas habe, was Fehlgeburten begünstigt. Mir hat es sehr geholfen, dass ich die "Verantwortung" abgeben konnte und jemand sehr erfahrenes hatte, der gesagt hat wie es weiter geht. Mein Mann und ich haben für die erste Schwangerschaft die 8 Monate auf sich warten hat lassen und leider in einer FG geendet ist, erst im Nachhinein erfahren, dass die Ursache eine Gelbkörperschwäche ist. Heutzutage kann man soviel machen, egal bei welchen Problemen..
Liebe Grüße, Nora

RE: Andreas Geschichte
in Eure Geschichte 29.02.2020 13:26von Steffi1983 • 1.347 Beiträge | 1356 Punkte
Ich war nach der FG auch total ungeduldig. Zumal bei mir die Zyklen plötzlich dann auch total unregelmäßig waren und auch einmal ohne ES. Mein FA hat mir dann Clavella verschrieben und Mönchspfeffer hab ich auch genommen. Insgesamt hat es aber dennoch 4 ÜZ (in meinem Fall 6 Monate) gedauert, bis ich wieder schwanger war. Für mich als Kontrollfreak war das ganz schlimm. Ich hab mich dann auch wahnsinnig gemacht, warum es nicht gleich wieder klappt. Es hat erst im Urlaub dann funktioniert, als mir die Ovus ausgegangen waren und ich dann gedacht hab " dann lassen wir es diesen Monat halt".
Ich glaube wenn du noch ein bisschen Geduld hast, stellt sich bald wieder eine SS ein. Bin ja der Meinung der Körper nimmt sich die Zeit , die er braucht.
Alles Gute !

RE: Andreas Geschichte
in Eure Geschichte 29.02.2020 14:08von Schildy • 182 Beiträge | 182 Punkte
Oh ich kann das so gut nachvollziehen! Hatte so viel darüber gelesen, wie schnell man nach einer FG wieder schwanger wird und eins meiner Copingmechanismen nach der FG war zu sagen "das klappt bald wieder". Nach 3 Zyklen war ich dann zur Kontrolle/Vorsorge bei meinem Frauenarzt und habe das dann nebenbei angesprochen, dass ich ja immer noch nicht schwanger sei. Darauf hat er geschmunzelt und meinte, dass das keine Zeit sei und der Körper manchmal eben länger braucht um wieder schwanger werden zu können. Er gab mir den Rat drei Monate meinen zyklus nicht zu kontrollieren, dann 3 monate alles zu dokumentieren und dann wieder zu kommen. Ich fand das eine beschissene Idee, denn a, dachte ich mein Körper ist bereit und b, die Kontrolle meines Zyklus tat mir irgendwie gut. Im Zyklus danach habe ich nur bis zum Eisprung Temperatur gemessen und gemerkt, dass es den Fokus ein wenig von dem Kinderwunsch nimmt, sich nicht jeden Tag damit zu beschäftigen. Im Zyklus danach habe ich ganz drauf verzichtet(oh war das schwer). Und plötzlich war ich schwanger. Ich glaube nicht, dass es wirklich daran lag, dass ich mich nicht mehr drauf fixiert habe. Vermutlich war es einfach zufall, dass das zusammengetreten ist. Aber ich war den ganzen Zyklus dtl. entspannter als die Zeit zuvor. Deswegen das als Tipp, es einfach mal zu probieren. Nicht erwarten, dass man dann gleich schwanger wird aber du merkst nach 1-2 zyklen, ob das nicht Kontrollieren vielleicht doch was für sich hat und die Wartezeit erträglicher wird.
Mir ging es auch so, dass ich das Gefühl hatte ich kriege das nicht hin schwanger zu werden. Als wäre was falsch an mir. Dabei muss man sagen, hey man ist schon schwanger geworden also war es doch gar nicht so verkehrt. Man versucht diesen Fehler zu finden, der einem daran hindert schwanger zu werden. Ständig versucht man sich zu optimieren, das macht glaub ich viel Stress. All diese Tees und Medikamente, die es gibt... Wie sagt man viele Köche verderben den Brei... Vielleicht macht es Sinn auf sich zu vertrauen. (und das sage ich, obwohl ich aus der Medizinbranche komme)
Weil ich so fixiert war auf dieses Mutter werden (was vor der FG nie so war), hab ich aktiv angefangen dieses ständige im Kopf haben "hm kannst du im August in den Urlaub fahren, weil eventuell bist du ja schwanger" zu bearbeiten. Ich habe Dinge geplant so wie ich es für mein (bzw. Unser Leben als Paar) vorstellen würde auch wenn wir eventuell keine Kinder kriegen. Hab den Vertrag für einen Job unterschrieben, den ich jetzt gar nicht antreten kann. Aber ich hätte mich so auf die Stelle gefreut und bedauere fast, dass das nichts wird. Was ich sagen will ist, versuch andere Dinge wieder in dein Leben zu lassen, die nichts mit Schwangerschaft oder Kindern zu tun haben sondern mit dir.
Und was mir viel geholfen hat war über meinen Wunsch, meinen Frust, meine Ängste und Sorgen offen mit sehr guten Freunden meinen Partner und letztlich auch meinem Arzt darüber zu sprechen.
Letztendlich ist das alles leichter gesagt als getan. Es ist so unendlich schwer. Durchhalten, du wirst das schaffen!

Danke für eure Geschichten bzw. Tipps - das hilft mir schon sehr. Ich kenne „leider“ keinen im Freundes - bzw. Bekanntenkreis, die auch eine FG hatte und somit habe ich keinen, mit dem ich reden kann, der auch genau nachvollziehen kann, wie es mir geht. Mein Partner ist eine große Unterstützung und Hilfe, kann aber auch nicht genau nachvollziehen, wie es mir geht - vor allem körperlich. Wenn man das Thema KiWu im Familien- oder Freundeskreis anspricht hört man immer nur „versteif dich nicht so drauf, ansonsten klappt es nie“ und „lass locker“ - aber wenn es so einfach wäre, würde ich es ja eh machen. Ich habe auch das Gefühl, dass fast keiner versteht, warum man 4 Monate danach auch „noch“ trauert und man soll nach vorne sehen Blabla - kennt ihr ja sicher alles...
Bin halt auch ein Kontrollfreak, macht das Ganze auch nicht leichter und mir hilft es, wenn ich zumindest etwas dazu beitragen kann, sei es mit Homöopathie oder Tees etc.
Ich würde gerne eine Traumatherapie mit Hypnose versuchen, auch wenn es vielleicht nicht dem Kiwu beiträglich ist, zumindest möchte ich, wenn ich an die FG denke, nicht immer von der tiefen Trauer übermannt werden und dann wie ein kleines Häufchen Elend den Tag auf der Couch verbringen.
Ebenso mache ich sobald wie möglich einen Termin mit meinem Partner bei meiner FA - mal schauen, was die dazu sagt.
So kann ich wenigstens aktiv etwas dazu beitragen. Natürlich versuche ich mich abzulenken, aber wieder 4 Wochen rumbiegen ist hart ...

RE: Andreas Geschichte
in Eure Geschichte 29.02.2020 19:18von Susanne • 5.047 Beiträge | 5067 Punkte
Das du noch trauert, ist völlig normal, die Trauerarbeit dauert im Schnitt bis zu 1 Jahr. Wichtig ist die Trauer richtig und intensiv zu verarbeiten. Konntest du Abschied nehmen? Hast Du Erinnerungen oder ein Andenken? Eine traumabewältigung ist sicher gut!
Wenn Du keinen adäquaten Ansprechpartner hast- wir sind hier😊
Ich hatte auch immer gerne die Zügel in der Hand und habe aktiv "mitgearbeitet" bei der Umsetzung mit Ovus, Tempi messen, Nahrungsergänzungsmittel, daher kann ich dich da sehr gut verstehen.

RE: Andreas Geschichte
in Eure Geschichte 29.02.2020 21:57von Cinou81 • 357 Beiträge | 359 Punkte
Liebe Ladida
Ja das mit dem Umfeld ist so ne Sache, werde teilweise schief angeguckt wenn sie bemerken, dass es mir nach 10 Wochen teilweise immer noch schlecht geht. So richtig verstanden fühle ich mich eigentlich nur bei meinem Mann und einer engen Freundin, die auch drei FG‘s hatte.
Meine Frauenärztin hat mir die Polarity Therapie empfohlen, ist eine ganzheitliche Therapie. Es wird mit dem Energiefluss des Körpers gearbeitet, fehlende Verbindungen verknüpft, dann noch Gespräch und die meisten Therapeuten haben auch eine Ausbildung in Traumatherapie. Also ein gutes Gesamtpaket! Evtl. wäre das auch was für dich?
Sonst bin ich auch Homöopatisch unterwegs, erste Zyklushälfte Himbeerblättertee, zweite Zyklushälfte Frauenmanteltee und Mönchspfeffer.
Drück dir die Daumen!


Nach der FG habe ich mit Akupunktur angefangen, da ich das Gefühl hatte, ich muss etwas tun, damit ich nicht ganz im Selbstmitleid und in der Trauer versinke. Ich werde versuchen, bei einer Traumatherapeutin, die Hypnose anbietet, so bald als möglich einen Termin zu bekommen - da bin ich schon sehr gespannt darauf.
Danke - mit euch zu schreiben tut gut, da ihr leider ja die gleiche Erfahrung gemacht habt.
Drück euch natürlich auch die Daumen, so dass wir uns vl. bald über erfreulicheres austauschen können :-)

RE: Andreas Geschichte
in Eure Geschichte 01.03.2020 12:06von Susanne • 5.047 Beiträge | 5067 Punkte
Bei mir war es so, dass ich jedes Mal einen natürlichen Abgang hatte. Somit hatte ich immer die Möglichkeit es wortwörtlich zu "begreifen", dass es tot ist und konnte es beerdigen und beweinen. ich habe somit auch eine Stelle, an dem ich die Sternchen weiss. Sie sind alle bei uns im Garten. Bei der stillen Geburt in der 16. Woche habe ich unseren Sohn noch 2 tage in einer kleinen Schatzkiste bei mir gehabt und immer wieder angeschaut und beweint. Ähnlich wie einen Toten, der zum Abschiednehmen und Begreifen für die Zurückgebliebenen aufgebahrt ist. Bei einem natürlichen Abgang ist der Abschiedsprozess ein längerer und intensiverer als wenn Du holter die Polter auf dem Op Tisch liegst. Häufig bekommst Du die Diagnose und wirst fast schon notfallartig zur AS geschickt, was ja völlig überzogen ist. Beim Abgang sind es ja unter Umständen mehrere Tage oder Wochen, die man wartet und schon trauert. Bei einer Operation ist alles Überfallartiger. Du kannst es entfernt mit einem Unfalltod und einem langsamen Krebstod und Vorbereiten des Todes und Verabschieden vergleichen, die Trauer und die Art dieser läuft anders ab mit mehr Vorbereitung und Begreifen, weniger traumatisch.
Du könntest beispielsweise einen Brief an Dein Sternchen schreiben, diesen verbrennen und symbolisch begraben. Oder Luftballons steigen lassen. Oder einen Baum pflanzen.
Wichtig ist es die Tränen, die zu weinen sind, zu weinen und bewusst Abschied zu nehmen.


Zitat von Nora im Beitrag #3
Liebe Ladida,
mir hat es wahnsinnig geholfen mich der Trauer zu stellen und mir ein paar Tage Zeit zu nehmen den Tränen freien Lauf zu lassen. Wenn man das unterdrückt kommt es nur zu einem anderen Zeitpunkt hoch und unter Umständen staut sich dann noch mehr an. Irgendwann kam dann die Phase wo ich es akzeptiert habe, dass es so ist und ich nichts daran ändern kann.
Was wahnsinnig hilft einen vor einer Depression zu bewahren oder sich komplett gehen zu lassen, sind Freunde und Leute die einem sehr wohl gesonnen sind. Dem ein oder anderen kann man sich anvertrauen und diese Gespräche helfen sehr und bauen auf. Aber auch wenn man sich der anderen Person nicht anvertraut und einfach etwas unternimmt und einen Tapetenwechsel macht, hilft das emotional sehr. Für mich war mein Mann eine sehr große Stütze und hat mich in dieser Zeit sehr anvertraut.
Bei mir ist es so, dass ich einen Kinderwunscharzt habe der sich meine Werte sehr genau ansieht und alle Untersuchungen in die Wege leitet um auszuschließen, dass ich irgendetwas habe, was Fehlgeburten begünstigt. Mir hat es sehr geholfen, dass ich die "Verantwortung" abgeben konnte und jemand sehr erfahrenes hatte, der gesagt hat wie es weiter geht. Mein Mann und ich haben für die erste Schwangerschaft die 8 Monate auf sich warten hat lassen und leider in einer FG geendet ist, erst im Nachhinein erfahren, dass die Ursache eine Gelbkörperschwäche ist. Heutzutage kann man soviel machen, egal bei welchen Problemen..
Liebe Grüße, Nora
Wann hast du denn begonnen einen Kinderwunscharzt aufzusuchen?

Eigentlich hat sich das mehr so ergeben. Wollte nach der ersten Fehlgeburt wissen, ob irgendwas mit mir nicht in Ordnung ist und deswegen dazu geführt hat. Habe dann bei meiner Gyn angefragt, ob diese die Hormonwerte überprüfen kann. Sie hat mir dann zwei Überweisungsscheine auf den Tisch gelegt. Beim Endokrinologen meinte sie, dass dieser erst in 6 Monaten frühestens einen Termin hat, bei der Kinderwunschklinik würde ich alles sofort erfahren. Hab dann den von der Kinderwunschklinik genommen und kann nur von mir sprechen, dass die Entscheidung gut war. Dort konnte binnen 2-3 Monaten alles geprüft werden (Genetik, Mutationen etc.). Will hier aber keine Werbung dafür machen, habe von anderen gehört die auch schlechte Erfahrungen dort gemacht haben.


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