Fehlgeburt 21. SSW - vor 2 Tagen unsere Elisabeth
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Fehlgeburt 21. SSW - vor 2 Tagen unsere Elisabeth
in Eure Geschichte 07.02.2020 14:20von Maria81 • 12 Beiträge | 12 Punkte
ich habe eine große Tochter mit freier Trisomie 21 und einen kleineren 'gesunden' Sohn. Die dritte Schwangerschaft kam ungeplant, ich befand mich noch in der Probezeit und mein Arbeitgeber machte mir viel Stress. Zu Weihnachten der 1. Schock: Unser drittes Würmchen hat auch Trisomie 21 - welch ein Zufall... Mein Mann und ich überlegten hin und her, ob wir es mit einem zweiten Kind mit Handicap schaffen könnten. Es war laut Feindiagnostik organisch gesund. Wir entschieden uns dafür. Danach bekam ich auch endlich Beschäftigungsverbot. Mitte Januar die zweite Feindiagnostik: Das Würmchen ist leicht entwicklungsverzögert. Wir dachten uns nix dabei, weil Trisomiekinder meistens etwas kleiner und leichter sind. Am Mittwoch dann der Schock. Das Herz schlägt wohl seit ein paar Tagen nicht mehr. Ich bin sofort in die Klinik, hatte nach der Einleitung richtig heftige Wehen und Donnerstag-Nacht wurde unsere Elisabeth geboren. Wir durften sie nochmal sehen... Jetzt bin ich zu Hause mit einem leeren Bauch, zwei Kindern, die mich nach dem Baby fragen und weiß einfach nicht, wie ich das verarbeiten soll. Es ging alles so schnell - ich wollte es auch. Aber jetzt ist da ein riesiges Loch. Ich weine immer wieder und bin froh, dass mein Mann die Kinder in die Kita gebracht hat, damit ich in Ruhe weinen kann.
RE: Fehlgeburt 21. SSW - vor 2 Tagen unsere Elisabeth
in Eure Geschichte 07.02.2020 14:47von MarbelParbel • 810 Beiträge | 810 Punkte
Liebe Maria!
Es tut mir sehr leid, dass Dir und Euch sowas passiert ist. Hast Du Fotos von Elisabeth machen können? Die helfen in der Regel, um das Baby in Erinnerung zu haben und wenigstens etwas zu haben, an dem man sich festhalten kann.
Es ist gerade erst zwei Tage her. Ich bin erstaunt, dass Du überhaupt irgendwas tust außer an die Decke zu starren unterbrochen von Heulkrämpfen. Das was ich Dir raten möchte, ist, erstmal Wochenbett zu machen und Dich zu schonen. Lass Dich gut von Deinem Mann oder engen Freunden/Familie versorgen. Uns hat die Beisetzung sehr geholfen, vielleicht könnt Ihr das ja auch organisieren? Und wenn Ihr keine eigene Beerdigung machen könnt, gibt es ja vielleicht ein Abschiedsritual für Sternenkinder in Deiner Gegend?
Mir haben diese Tipps sehr geholfen:
http://www.abschied-kleiner-seelen.de/erste-hilfe/
RE: Fehlgeburt 21. SSW - vor 2 Tagen unsere Elisabeth
in Eure Geschichte 07.02.2020 14:53von Susanne • 4.822 Beiträge | 4840 Punkte
Liebe Maria, fühl Dich ganz fest gedrückt und mein tiefstes Mitgefühl für Deinen Verlust von Elisabeth. Der Schock und die Verzweifelung sind sicher gross... Es ging ja jetzt alles sehr schnell und ist noch keinen Tag her, da weiss man nicht mehr wo oben und unten ist, richtig? Gerade eben war man noch schwanger, nun ist das Kind fort und man bleibt taumelnd und fassungslos zurück. Konntet Ihr ausreichend Abschied nehmen? Habt Ihr Erinnerungen geschaffen? Das erweist sich oft als hilfreich bei der Verarbeitung. Ach, Marie, es tut mir wirklich unsagbar leid, wir sind hier, wenn Du magst. Susanne
RE: Fehlgeburt 21. SSW - vor 2 Tagen unsere Elisabeth
in Eure Geschichte 07.02.2020 15:04von Maria81 • 12 Beiträge | 12 Punkte
Wir hatten eine tolle Begleitung im Krankenhaus - mein Mann war bei mir. Wir bekamen ein Einzelzimmer, durften unser Kind in Ruhe anschauen. Fussabdrücke haben wir auch bekommen. Fotos werden noch nachgeschickt. Es finden 3x im Jahr Sammelbeerdigungen statt, dazu haben wir uns auch angemeldet. Ja, organisatorisch ist alles geklärt. Aber dieses tiefe Loch zu Hause habe ich nicht erwartet. Gestern war ich noch mit Telefonieren beschäftigt, über Nacht kam dann die Gewissheit, dass jetzt alles anders ist. Während ich hier schreibe, laufen mir dauernd die Tränen. Es ist so wie es ist. Ja, wir haben schon zwei gesunde tolle Kinder. Aber es tut so weh.
RE: Fehlgeburt 21. SSW - vor 2 Tagen unsere Elisabeth
in Eure Geschichte 07.02.2020 15:19von Susanne • 4.822 Beiträge | 4840 Punkte
Es wird sicher noch seine Zeit dauern bis es wirklich im Bewusstsein angekommen ist. Und es wird immer wieder Momente geben, wo es Dich mit einem Magenschlag eiskalt einholen wird. Morgens nach dem Aufwachen, wenn man in Gedanken woanders war, beschäftigt war mit anderen Dingen, usw. Aber irgendwann wird es erträglicher werden, weil man akzeptiert hat, dass diese Trauer ab nun Bestandteil des eigenen Lebens ist. Dieses Kind wird eine bleibende Lücke hinterlassen und unvergessen sein.
RE: Fehlgeburt 21. SSW - vor 2 Tagen unsere Elisabeth
in Eure Geschichte 07.02.2020 15:41von Cinou81 • 357 Beiträge | 359 Punkte
Liebe Maria
Ich drück dich mal aus der Ferne und denk an dich. Werde an diesem Wochenende eine weitere Kerze für eure Elisabeth brennen lassen.
Die ersten Tage sind schwierig zu fassen, mit den anderen Kinder funktioniert man einfach. Schau dass du nicht auf der Strecke bleibst, Zeit und Raum hast für deine Trauer. Es braucht Zeit, viel Zeit, gib sie dir unbedingt.
Liebe Grüsse Cinou
RE: Fehlgeburt 21. SSW - vor 2 Tagen unsere Elisabeth
in Eure Geschichte 07.02.2020 20:10von Anja • 82 Beiträge | 82 Punkte
Liebe Maria
ich denke an eure Elisabeth und fühle mit dir und mein Mitegfühl zu eurem verlust...speziell an dich, da du eure Tochter in deinem Bauch getragen hast. Mit 2 Kindern ist es schwer Rsich Raum für sich zu erlauben...ich dachte anfangs nach meiner Fehlgeburt, jetzt muss ich umso mehr für unsere Tochter da sein, haben wir sie doch gesund und munter und ich muss funktionieren. Aber mir haben Momente für mich allein SHER geholfen. Und meiner Tochter sicher auch, da ich dann "präsenter" war. Ich wünsche Dir und deiner gesamten Familie Kraft und Liebe und Nähe und Zuspruch und Raum für alles. Liebe Grüße Anja
RE: Fehlgeburt 21. SSW - vor 2 Tagen unsere Elisabeth
in Eure Geschichte 08.02.2020 14:49von Maria81 • 12 Beiträge | 12 Punkte
Lieben Dank für eure tröstenden Worte. Es bedeutet mir sehr viel, da ihr ja auch betroffen seid und das teilweise sehr zeitnah.
Ich habe heute Nachmittag ein bißchen Zeit für mich und versuche alles, was passiert ist, für mich aufzuschreiben.
Und dann diese körperlichen Symptome wie Brustspannen, starke Nachblutungen, Schwäche in den Beinen, leichte Bauchkrämpfe...
Warum hat mich nur keiner der Ärzte aufgeklärt, dass es eigentlich eine ganz normale Wochenbettphase ist, nur ohne Baby? Letzte Nacht hatte ich sogar Nachwehen...
Warum sind die gesetzlichen Bestimmungen so hart, dass ich mich sofort um Krankmeldung bemühen muss und gleich wieder daran denken muss, wie es beruflich weitergeht? Ich hadere damit, dass ich nicht in Ruhe trauern kann - am liebsten die Decke über den Kopf ziehen und die Welt ausblenden.
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