Gerade als ich dieses Mal richtiges Vertrauen in die Schwangerschaft bekommen habe und wieder angefangen habe zu planen endet es in der 17. SSW. Seit einer Woche hatte ich ein "komisches" Gefühl, wollte nicht mehr über die Schwangerschaft reden und dachte immer wieder darüber nach das es eben doch noch schief gehen kann. Hatte aber keinerlei negative Symptome. Alle in meinem Umkreis waren frohen Mutes und bestärkten mich das die 12 Wochen Rum wären und nun alles gut geht. Am Montag wollt ich mich dann selbst beruhigen und habe meinen Hausarzt gebeten kurz aufs Kind zu schauen. Keinerlei Kindsbewegungen, kaum Fruchtwasser, kein Herz zu finden. Auch wenn ich erst zur Bestätigung zum Frauenarzt musste, war es klar - es ist wieder vorbei. Gestern ging es zur Einleitung ins Krankenhaus. Alle waren fürchterlich lieb und am Abend kam der Kleine für mich schmerzlos auf die Welt. Danach hatte ich ein seltsames Gefühl der Erleichterung.
Jetzt warte ich auf die Entlassung im Krankenhaus. Vermisse es schwanger zu sein, wenn ich doch eigentlich das schwanger sein selbst gar nicht toll finde. Ich vermisse meinen kleinen Bauch. Ich vermisse es die Gebärmutter zu spüren und zu denken das da jemand wächst und ich ihn bald spüre. Die Pläne waren schon geschmiedet, alles hatte wieder so gut gepasst. Jetzt würde ich am liebsten neu anfangen, durch die Schwangerschaft hat sich alles wieder verändert und jetzt soll ich wieder zurück in die alte Routine, das fällt so schwer und fühlt sich falsch an.
Es ist die 5. Fehlgeburt. Bei zwei bis drei vermutet man meine immer wieder auftretenden und riesigen Hämatome als Ursache, jetzt wird es wohl ein genetischer Defekt gewesen sein. Ich kann nicht verstehen wie man so viel Pech haben kann. Ich kann nicht verstehen wie eine Feindiagnostik total unauffällig sein kann und es dann doch kurz darauf so schwer erkrankt ist das es nicht mehr lebt.
Mein Mann will es nun nicht mehr versuchen. Er leidet jedes Mal so, hat Angst um mich. Ich kann ihn verstehen. Nach den letzten vier Fehlgeburt wusste ich sofort, ich will weiter machen. Jetzt weiß ich, ich brauche eine Pause - auch wenn es schwer fällt. Der Gedanke das es nicht nur eine Pause ist macht mich noch trauriger. Es fällt mir schwer mit 34 den erneuten Kinderwunsch zu begraben, gleichzeitig weiß ich nicht wie ich eine erneute Schwangerschaft überstehen soll und was weitere Verluste mit mir machen. Es fühlt sich so egoistisch an kein zweites Kind zu bekommen.
Dieses Mal dachte ich klappt es, es war so "ungeplant", er hat sich so festgekrallt trotz riesigen Hämatom, das ich dachte - da will jemand wirklich zu uns kommen und lässt nicht locker. Jetzt weiß ich nicht ob ich es der Seele noch ermöglichen kann zu uns zu kommen und fühle mich schlecht. Tschüss Knöpfchen. Wir hätten dich gerne bei uns behalten.
Ich freue mich nach Hause zu kommen und heute Nachmittag meinen Sohn - mein absolutes Wunder - fest in die Arme zu schließen.