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Regenbogenbaby nach FG und ELSS

in Mutmach-Posts von Müttern mit Regenbogenbabys 16.02.2023 19:40
von Reb • 332 Beiträge | 334 Punkte

Hallo ihr Lieben,
ich möchte euch hier noch einmal meine Geschichte kurz erzählen, um allen Mut zu machen, die gerade Ähnliches erleben. Während ich das schreibe, liegt meine 2-monate alte Regenbogentochter neben mir und strahlt mich mit ihren großen Augen an - und ich weine ein bisschen vor Glück. 🥰

Zum ersten Mal wurde ich im August 2021 schwanger, direkt nach unserer Hochzeit. Es hatte auf Anhieb geklappt und ich war superglücklich. Wir hatten schon oft übers Kinderkriegen gesprochen und nach der Hochzeit wollten wir es dann gleich versuchen. Ich hatte zwei Termine bei meiner damaligen Frauenärztin in der 6. und 7. SSW, beim ersten sah man den Embryo, beim zweiten einen deutlichen Herzschlag.
Im Oktober, in der 11. SSW, nachdem ich die Schwangerschaft der gesamten Familie und auch ein paar Arbeiteskollegen verkündet hatte, bekam ich Blutungen. Sie waren nur ganz schwach, aber als wir in die Notaufnahme gefahren sind, war der Befund eindeutig: Das Baby ist wohl kurz nach dem zweiten US gestorben, also eine MA in der 7. SSW. Ich bekam Tabletten, schließlich hatte ich aber zwei Tage später in der 12.SSW eine Ausschabung (Saug-Kürettage), weil der Emrbyo nicht abgehen wollte.
Ich war am Boden zerstört und die folgenden Monate waren sehr, sehr schwer für mich und auch für unsere Ehe.
Wir haben es einen Monat nach der Ausschabung wieder probiert, der erste negative Test war fürchterlich. Danach wollte ich nicht mehr testen, sondern lieber auf meine Tage warten, die sehr regelmäßig waren.

Im Januar hatte ich dann mal einen ungewohnt kurzen Zyklus und Ende Februar Zwischenblutungen. Beides kannte ich so gar nicht, habe es aber noch auf die FG geschoben, da meine Periode seitdem auch weniger, dafür aber sehr viel schmerzhafter war. Als ich dann Ende Februar aber unerträgliche Schmerzen direkt nach der Zwischenblutung bekam, sind wir wieder in die Notaufnahme, und es stellte sich heraus, dass ich schwanger war (sie machen eingangs immer einen Test). Ich wusste sofort, dass das nicht gut ist. Beim US kam dann sofort der Verdacht auf eine Eileiterschwangerschaft auf. Mir wurde eine sofortige Bauchspiegelung empfohlen mit drei möglichen Szenarien: 1. Es ist doch eine lebensfähige SS vorhanden, alles ist gut. 2. Es ist eine ELSS und sie kann "einfach" entfernt werden. 3. Es ist eine ELSS und sie muss samt Eileiter entfernt werden. Ich war mir eigentlich schon sicher, wie es ausgehen würde: Die ELSS war tatsächlich schon zu weit fortgeschritten, der Eileiter musste entfernt werden. Ich hatte Glück im Unglück, der Eileiter war wohl kurz vorm Platzen. Wie lange ich schon schwanger war, konnte mir nicht gesagt werden. Aber mir wurde versichert, dass man auch mit einem Eileiter problemlos schwanger werden kann, da die Eileiter mobil sind und auch die Eier aus dem anderen Eileiter holen können. Die Fruchtbarkeit wird maximal um 2 % gesenkt, so die Ärztin im KH.

Und irgendwie war ich nach dieser OP erst mal richtig erleichtert, weil die Schmerzen, die ich seit der FG hatte, weg waren. Ich war aus irgendeinem Grund plötzlich guten Mutes. Und obwohl ich nicht im März schwanger werden wollte, weil ich kein Dezemberbaby haben wollte, haben wir es direkt zwie Wochen nach der OP (ich hatte meine Tage noch nicht) erneut versucht. Mir wurde gesagt, ich solle bei einer SS sofort ins KH, um eine erneute ELSS auszuschließen. Deshalb habe ich diesmal ganz oft getestet, aber auch viel zu früh (aber ich wusste ja auch nicht, wann meine Tage hätten wiederkommen sollen). Trotz der negativen Tests hatte ich ein gutes Gefühl - und tatsächlich hatte ich am 1. April dann den positiven Test in der Hand. 😍

Die ersten zwölf Wochen dieser dritten SS waren sehr nervenaufreibend. Wir sind sofort ins KH, aber es war noch zu früh, um etwas zu sehen, deshalb mussten wir mehrmals hin. Als die ELSS ausgeschlossen wurde, ging es mit der Angst um eine erneute FG weiter. Ab der 13. SSW war ich tatsächlich zuversichtlich, dass diesmal alles gut gehen würde, auch wenn immer wieder die Angst mitschwang. Die SS verlief problemlos, abgesehen von den Wehwehchen im letzten Trimester, aber ansonsten eine tolle SS.
Und 9 Monate später konnten wir nach einer ganz tollen Geburt unser kleines Wunder endlich in den Armen halten. 🥰 Ein Dezemberbaby, geboren am selben Tag wie ihre große Cousine.

Ich hoffe, meine Geschichte macht all jenen Mut, die Ähnliches erleben mussten. Ich wünsche euch ganz viel Glück, dass auch ihr bald euer Regenbogenbaby in den Armen halten könnt. 🧡

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