#1

Vanessas Geschichte

in Eure Geschichte 06.12.2019 14:23
von Gelöschtes Mitglied
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Hallo zusammen,
ich bin Vanessa, 28 Jahre alt.
Vor ziemlich genau einem Monat habe ich von meiner verhaltenen Fehlgeburt in der 10. SSW erfahren. Zeitweise dachte ich, dass es mir schon besser geht, aber grundsätzlich merke ich, dass ich immer noch sehr mitgenommen und unendlich traurig bin. Ich glaube, dass es mir hilft, meine Erfahrung hier noch einmal aufzuschreiben und mich mit euch darüber auszutauschen.
Eine Woche vor der Diagnose "missed abortion" hatte ich die erste Vorsorgeuntersuchung in der 9. SSW. Schon damals bin ich mit einem eher unguten Gefühl zu meiner Frauenärztin gefahren, da meine Schwangerschaftssymptome (starke Übelkeit mit Erbrechen, Geruchsempfindlichkeit, spannende Brüste) sehr nachgelassen hatten. Umso größer die Erleichterung beim Ultraschall: zeitgerechte Entwicklung des kleinen Krümelchens, die für die 9. SSW so typische Gummibärchenform und ein eifrig schlagendes Herz. Ich war so erleichtert und euphorisch. Für mich persönlich war es ein wahnsinnig schönes Gefühl, das erste Mal tatsächlich auch in seiner Form ein kleines Minimenschlein sehen zu können.
Einige Tage nach dem Vorsorgetermin bemerkte ich leichte Unterleibbschmerzen, jedoch keine Blutungen. Aus Sorge (ich war grundsätzlich während meiner Schwangerschaft immer eher ängstlich) rief ich bei meiner Frauenärztin an, deren Arzthelferin mir sagte, dass es (wie auch eigentlich von mir vermutet) die Mutterbänder seien.
In dieser Nacht träumte ich von einer Fehlgeburt mit Blutungen und im Nachhinein bin ich mir sicher, dass dies der Tag war, an dem mein Krümelchen sind von uns verabschiedet hat.
Einige Tage später ließ mich mein ungutes Gefühl nicht mehr los und ich fuhr kurzfristig zu meiner Frauenärztin, die meinen Verdacht dann bestätigen musste.
"Missed abortion" in der 10. SSW. Das Herzchen hatte laut meiner Ärztin erst einige Tage zuvor aufgehört zu schlagen.
Es folgte ein schrecklicher Krankenhausaufenthalt mit unglaublich unempathischen Krankenschwestern und der Ausschabung (leider bin ich von meiner Ärztin nicht über andere Methoden wie zB eine natürliche Fehlgeburt aufgeklärt worden).
Mein Mann und ich haben unser Krümelchen verabschiedet und eine kleine Box erstellt, in der wie die Ultraschallbilder und andere Erinnerungen an dieser Schwangerschaft wie den positiven Test aufbewahren.
Das Geschehene lässt mich zu keinem Zeitpunkt los, ich bin traurig und wütend. Zudem habe ich große Angst davor, dass es lange dauert, bis ich wieder schwanger bin (wir hatten jetzt ca. 7 Monate geübt). Gleichzeitig habe ich Angst vor einer neuen Schwangerschaft, davor, dass mir so etwas nochmal widerfährt.
Ich weiß nicht so richtig, wohin mit mir und kann meine Gefühle ganz schwer ordnen. Da die Ausschabung jetzt vier Wochen her ist, rechne ich zudem auch mit meiner Periode..aber auch davor habe ich Angst, weil ihr Einsetzen mir nochmal in alle Form verdeutlicht, dass alles vorbei ist.
Ich freue mich über Antworten von euch.

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#2

RE: Vanessas Geschichte

in Eure Geschichte 06.12.2019 14:46
von Susanne • 4.687 Beiträge | 4705 Punkte

Willkommen liebe Vanessa, mein Mitgefühl für Deinen Verlust, ich kann gut verstehen, dass Du noch traurig und beeindruckt bist von dem Erlebten. Es ist und bleibt ein einschneidendes Erlebnis, dass einen lange verfolgt und Spuren für die Ewigkeit hinterlässt. Der Austausch ist sicherlich hilfreich und ich hoffe, Du fühlst Dich wohl hier. Deine Angst vor dem Einsetzen der Periode kann ich nachvollziehen, damit beginnt endgültig ein neues Kapitel. Hoffentlich eines mit einer glücklichen Schwangerschaft, die bald eintritt und dann hält! Ich freue mich darauf von Dir im Hibbelthread zu lese. Liebe Grüße Susanne

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#3

RE: Vanessas Geschichte

in Eure Geschichte 06.12.2019 21:03
von Jenny • 350 Beiträge | 350 Punkte

Hallo liebe vanessa.
Ich bin auch noch ganz neu hier und hab eine ähnliche Geschichte. Gruselig, das mit dem traum, den schrecklichen leuten im kkh, der Unsicherheit und dem warten auf die nächste periode, habe ich alles auch "hinter mir" und dachte oft, ich lese meine eigene Geschichte. Du kannst mir auch per pn immer gerne schreiben. Ich wünsche dir viel Kraft🍀
Lg jenny

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#4

RE: Vanessas Geschichte

in Eure Geschichte 11.12.2019 17:46
von Gelöschtes Mitglied
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Liebe Susanne,
vielen Dank für deine lieben Worte.
Heute habe ich meine Periode bekommen und ich muss sagen,dass es mich härter trifft als erwartet. Sage mir zwar immer,dass es natürlich auch eine positive Seite hat-schließlich hat sich scheinbar alles soweit wieder eingependelt,aber irgendwie macht es mich doch sehr sehr traurig. Mein kleines Krümelchen fehlt mir heute sehr..

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#5

RE: Vanessas Geschichte

in Eure Geschichte 11.12.2019 19:26
von Susanne • 4.687 Beiträge | 4705 Punkte

Fühl dich gedrückt! Versuch es so zu sehen :Tag 1 der Periode ist Tag 1 der neuen Schwangerschaft und damit wieder die Möglichkeit, dass Dein Kind wieder zu Dir kommen kann! 🤗


zuletzt bearbeitet 22.12.2019 22:41 | nach oben springen


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