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Hallo,
mein Name ist Merle und ich bin 31 Jahre alt.
Mein Mann und ich hatten uns vor nicht langer Zeit dazu entschieden es nochmal zu probieren. Unser Sohn wird demnächst zwei Jahre alt und die Schwangerschaft mit ihm entsprach ganz dem Lehrbuch: Übelkeit, Erbrechen, Geruchsempfindlichkeit, am Ende Sodbrennen und Probleme mit dem Ischiasnerv und der Hüfte. Mein Sohn war damals nicht ganz geplant. Umso größer war die Freude, als ich feststellte schwanger zu sein. Allerdings war meine erste SS überschattet von Selbstzweifeln und Angst davor Mutter zu werden. Meine Kindheit war geprägt von Gewalt und Vernachlässigung und ich hatte große Angst davor keine gute Mutter zu sein, da ich selbst nie eine fürsorgliche oder liebevolle Mutter hatte. Umso froher war ich, als ich feststellte, dass ich es doch konnte: eine gute Mutter sein.
Diesesmal fühlte ich mich wirklich bereit noch einmal Mutter zu werden. Diesesmal wollte ich die SS genießen und mich einfach nur freuen! Ich habe einen Ovutest gemacht und zwei Wochen später hatte ich den positiven Test in der Hand. Mein Mann und ich waren total erstaunt, dass es auf Anhieb mit diesem Wunschkind geklappt hat.
Allerdings hatte ich eine Woche darauf irgendwie ein komisches Gefühl...ich hatte keine der Schwangerschaftsanzeichen die ich bei meinem Sohn hatte, nur die Brüste waren etwas angeschwollen. Das verunsicherte mich, da Weihnachten aber vor der Tür stand versuchte ich positiv zu denken und die Feiertage zu genießen.
Am Sonntag nach Weihnachten hatte ich plötzlich eine starke rote Blutung mit Gewebereste und eine halbe Stunde später wehenartige Schmerzen. Da dachte ich schon: ok das war's. Wir sind dann ins KH. Dort wurde ich sofort untersucht und man stellte eine intakte Schwangerschaft bei 6+0 fest. Ich war überglücklich und konnte es gar nicht fassen, der kleine Krümmel war noch immer da und entsprach genau meinem errechneten Entwicklungsstand. Allerdings wurde auf dem US ein Hämatom und eine 5×6 cm große Gelbkörperzyste gefunden. Die FA beruhigte mich erstmal, anscheinend hatte nur das Hämatom abgeblutet, ich sollte mich jedoch schonen und viel liegen was ich auch tat.
Als ich am nächsten Tag Mittags auf die Toilette ging bemerkte ich, dass ich wieder plötzlich stark blutete, sogar noch viel stärker wie am Tag davor. Diesesmal hatte ich keine Schmerzen, aber es war so viel Blut und Gewebestücke...Voller Panik sind wir sofort wieder ins KH gefahren.
Im KH wurde ich sehr schnell untersucht. Der FA war sehr nett und einfühlsam obwohl er noch sehr jung war. Er hat mir dann die FG bestätigt. Mein Mann und ich sind nun wie gelähmt. Wir wissen beide nicht wie wir damit umgehen sollen...
Zu allem Überfluss wurde festgestellt, dass die Zyste noch weiter gewachsen ist. Es besteht ein erhöhtes Risiko, dass die Zyste sich eindreht und ich dadurch einen Eileiter verlieren könnte. Wenn die Zyste bis nächste Woche nicht kleiner wird muss ich operiert werden. Das ganze macht mich im Moment einfach nur fertig, die FG ist schon schlimm genug, aber nun auch noch mit einem möglichen Verlust eines Eileiters konfrontiert zu sein gibt mir den absoluten Rest...
RE: Merles Geschichte
in Eure Geschichte 31.12.2019 12:30von Susanne • 4.940 Beiträge | 4960 Punkte
Hallo Merle, mein Mitgefühl für Deinen Verlust! 2 Tiefschläge sind hart, zum einen natürlich der Schwangerschaftsverlust und zum anderen eine evtl. Eileiter-Entfernung, um die Du, dafür drücke ich sehr die Daumen, hoffentlich drum herum kommst!! Fühlst Du Dich in Deinem Umfeld aufgefangen?
Liebe Grüße, Susanne
Vielen Dank für eure lieben Worte! Außer mir und meinem Mann wissen nur meine Schwiegereltern Bescheid, sie wohnen neben an und mussten auf unseren Sohn aufpassen, als wir ins KH gefahren sind. Die beiden waren sehr einfühlsam zu mir....mein Mann igelt sich im Moment eher ein und versucht den Starken zu spielen. Gestern hat er jede Situation gemieden in der er mit mir hätte alleine sein müssen... ich weiß das er es nicht böse meint und dies eben sein Schutzmechanismus ist, für mich fühlt sich das ganze aber eher bescheiden an.
Ansonsten habe ich aufgrund von Silvester und Neujahr mit sonst niemanden darüber gesprochen, ich möchte meinen Freunden und meiner restlichen Familie nicht den Start ins neue Jahr vermiesen...und ob ich mich danach traue mit jemanden darüber zu sprechen weiß ich noch nicht. Ein befreundetes Pärchen hat auch schon eine FG erlebt, die beiden gehen sehr offen mit dem Thema um, vielleicht reden wir mit ihnen mal darüber...allerdings ist mein Mann eher nicht so der Typ der gerne über seine Gefühle redet.
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