#1

In Woche 17 musste Murmel gehen

in Mein totes Kind im Bauch-ich erleide gerade eine Fehlgeburt 11.04.2021 21:42
von Sara • 2 Beiträge | 2 Punkte

Nach vielen Aufs und Abs in meinem Leben habe ich einen tollen Mann an meiner Seite. Mit nun doch 37 habe ich mich bewusst mit ihm nach 10 Jahren Beziehung für ein gemeinsames Wir entschieden. Im Januar diesen Jahres war es so weit und wir hatten einen positiven Ss-test in der Hand. Alles verlief wie es verlaufen sollte und wir freuten uns riesig!
Letzten Dienstag war ich zur normalen Untersuchung in der 16. SSW. Leider ist mein Gyn in Urlaub und ich musste zu seinem Kollegen.
Da ich unsere Murmel noch Mal sehen wollte ( und auch ein Bild für die Großeltern 🥰) bat ich um ein zusätzliches US.
Der Kollege maß und schallte, sagte mir dass unsere Murmel ein Junge sei. Dann wurde er sehr ruhig und bemerkte "nebenbei" es seien keine Herztöne mehr zu sehen... Ich war schockiert!!! Lt. ihm muss das Herzchen erst vor kurzer Zeit ( 1-2 Tage vorher) aufgehört haben zu schlagen, weil alles noch so normal und gut aussehen würde....
Auf meine direkte Frage, was jetzt passiert und unternommen werden muss, bekam ich nur die lapidare Antwort: joa dann solle ich jetzt doch zeitnah Mal ins Krankenhaus.... Und sonst nix weiter!
Hilflos und mit einer Überweisung verließ ich die Praxis. Da ich dank Corona alleine zur Praxis gefahren war, stand ich nun da und wollte nur noch nach Hause zu meinem Mann, nur Auto fahren wollte ich auch nicht mehr. Er holte mich dann nach einem kurzen Telefonat auch sofort ab!
Ein Telefonat mit meiner vereinbarten Nachsorgehebamme brachte mich dann ein wenig weiter. An diesem Tag bin ich dann auch noch im KH aufgenommen worden. Auf meine wiederholte Frage, was mich jetzt erwartet wurde mir gesagt, dass ich ein Medikament bekomme dass den Muttermund weich macht. Somit drehten sich all meine Gedanken um das wie geht's jetzt weiter, die erste Nacht im KH war für mich der blanke Horror! Leider war nur noch auf der vorerst leeren Wöchnerinnen Station ein Zimmer für mich frei. Dies änderte sich leider im Laufe des Abends und so wurde ich in der nach dann von einem weinenden Baby geweckt, als ich endlich ein wenig Schlaf gefunden hatte.
So langsam kam mir der Gedanke, daß ich wohl das kleine Wesen auf natürlichem Wege zur Welt bringen müsse. Ein weiterer Tag mit Medikamenten folgte, doch nichts geschah! Netterweise wurde ich dann auf eine andere Station verlegt und mein Mann konnte die kommende Nacht auch bei mir verbringen.
Am nächsten Morgen bekam ich dank Cytotec leichte Blutungen. Die Hebamme die mich dann abholte, da ich nun doch an den Tropf sollte und dass nur im Kreissaal unter Beobachtung stattfinden sollte war die Erste die meine Mutmaßungen bestätigte! Da unsere Murmel schon sehr groß war musste ich ihn still gebähren.
Nach einer guten Stunde Wehen habe ich ihm dann zur Welt gebracht. Mein Mann durfte glücklicher Weise die ganze Zeit bei mir sein und wir konnten uns, sehr liebevoll von der Hebamme gestaltet, von unserem Murmel verabschieden.
Ich bin einfach unendlich traurig.
Nun im Nachgang betrachtet bin ich aber sehr froh, dass ich ihn still gebähren durfte und er nicht unter Vollnarkose einfach entfernt wurde!

Es tut gut es hier bei euch in diesem Rahmen nieder schreiben zu dürfen! Vielen Dank für diese Möglichkeit!

zuletzt bearbeitet 11.04.2021 21:45 | nach oben springen

#2

RE: In Woche 17 musste Murmel gehen

in Mein totes Kind im Bauch-ich erleide gerade eine Fehlgeburt 11.04.2021 21:55
von Christina • 38 Beiträge | 38 Punkte

Liebe Sara,

es tut mir unglaublich Leid deine traurige Nachricht zu lesen. Ich wünsche euch ganz viel Kraft! Fühl dich ganz fest gedrückt!!!

Viele Grüße
Christina

nach oben springen

#3

RE: In Woche 17 musste Murmel gehen

in Mein totes Kind im Bauch-ich erleide gerade eine Fehlgeburt 12.04.2021 06:56
von Susanne • 4.591 Beiträge | 4609 Punkte

Liebe Sara, herzlich Willkommen und mein Mitgefühl für Deinen Verlust von Murmel. Deine Geschichte hat ein paar Parallelen zu meiner mit unserem Jungen. Vielleicht hast Du sie schon gelesen.
Unser Junge hatte vermutlich Trisomie 18, wir haben es schlussendlich nicht untersuchen lassen. Die wage Vermutung hatte aber schon der Arzt beim Screening in der 13. Woche geäußert, da es Softmarker gegeben hatte. Hat man Dir schon mögliche Ursachen genannt?

Wie geht es Dir?

Fühl Dich umarmt, Susanne

nach oben springen

#4

RE: In Woche 17 musste Murmel gehen

in Mein totes Kind im Bauch-ich erleide gerade eine Fehlgeburt 12.04.2021 09:11
von Sara • 2 Beiträge | 2 Punkte

Hallo Susanne,
Ja ich habe deine Geschichte gelesen. Es hat mir den Mut gegeben auch die Meine hier nieder zu schreiben! Es hat unheimlich gut getan es auf zu schreiben 🥰
Auffällig war "leider" nichts. Auch als er da war, war nichts auffälliges an ihm oder der Plazenta zu sehen.
Wir haben uns für die Obduktion entschieden und warten nun auf die Ergebnisse. Ich hoffe sehr dass diese nicht all zu lange auf sich warten lassen!
Körperlich geht es mir gut! Meine Seele macht momentan Sprünge von Himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt.
Mein Umfeld ist entzückend und bietet mir alle Hilfe an. Ich weiß nur nicht wie ich ihnen antworten kann was ich "brauche" 🤷‍♀️
Meine Pflegeponys sind eine tolle Zerstreuung.
Mal schauen wann ich bereit bin wieder zur Arbeit zu gehen, denn hier war ich wegen des Beschäftigungsverbotes seit Anfang Februar nicht mehr.

nach oben springen

#5

RE: In Woche 17 musste Murmel gehen

in Mein totes Kind im Bauch-ich erleide gerade eine Fehlgeburt 12.04.2021 09:22
von Susanne • 4.591 Beiträge | 4609 Punkte

Das ist schön, dass Du in den Ponys eine Ablenkung und Trost findest- kann ich gut verstehen, ich reite auch und mir geben Tiere/die Natur auch sehr viel.

nach oben springen

#6

RE: In Woche 17 musste Murmel gehen

in Mein totes Kind im Bauch-ich erleide gerade eine Fehlgeburt 12.04.2021 19:40
von Anni90 • 8 Beiträge | 8 Punkte

Hallo Sara,
mein herzlichstes Beileid und Mitgefühl für deinen Verlust um euren Murmel.
Auch ich hatte eine stille geburt vor 8 Wochen. Ebenso wie bei dir blieb das Herz meines kleinen Jungen plötzlich in der 24. schwangerschaftswoche stehen. Auch ohne vorherige Auffälligkeiten. Es gibt wohl nichts schlimmeres zu hören als den Satz: „Es tut mir leid, das herz schlägt nicht mehr.“
Auch wir haben unseren kleinen obduzieren lassen. Wir haben die Ergebnisse erst am Wochenende bekommen und haben somit fast 8 Wochen darauf gewartet. Nun wissen wir so halb, was passiert ist aber es ist zumindest klar, dass es nichts war, was sich beim nächsten mal definitiv wiederholen wird. Zum einen beruhigt es, aber die Angst bleibt natürlich trotzdem.
Ich drücke euch die Daumen, dass ihr eine Antwort auf eure Fragen bekommen werdet. Für uns war das sehr wichtig.
Ich war in meiner Schwangerschaft auch dank Corona überall alleine. Und dann muss man so etwas seinem Mann am Telefon erzählen. Einfach furchtbar.
Schön, dass ihr so eine einfühlsame Hebamme hattet. Das ist wirklich wichtig in diesem Moment und auch, dass dein Mann dabei sein durfte.

Fühl dich ganz fest von mir gedrückt. Du bist nicht alleine mit diesem Erlebnis. Das zu wissen, macht den Schmerz nicht weniger aber es hilft ein bisschen.

Herzliche Grüße
Anni

nach oben springen


Besucher
2 Mitglieder und 5 Gäste sind Online:
Susanne, Alexa_ndra

Forum Statistiken
Das Forum hat 1767 Themen und 46135 Beiträge.


Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen