Nach vielen Aufs und Abs in meinem Leben habe ich einen tollen Mann an meiner Seite. Mit nun doch 37 habe ich mich bewusst mit ihm nach 10 Jahren Beziehung für ein gemeinsames Wir entschieden. Im Januar diesen Jahres war es so weit und wir hatten einen positiven Ss-test in der Hand. Alles verlief wie es verlaufen sollte und wir freuten uns riesig!
Letzten Dienstag war ich zur normalen Untersuchung in der 16. SSW. Leider ist mein Gyn in Urlaub und ich musste zu seinem Kollegen.
Da ich unsere Murmel noch Mal sehen wollte ( und auch ein Bild für die Großeltern 🥰) bat ich um ein zusätzliches US.
Der Kollege maß und schallte, sagte mir dass unsere Murmel ein Junge sei. Dann wurde er sehr ruhig und bemerkte "nebenbei" es seien keine Herztöne mehr zu sehen... Ich war schockiert!!! Lt. ihm muss das Herzchen erst vor kurzer Zeit ( 1-2 Tage vorher) aufgehört haben zu schlagen, weil alles noch so normal und gut aussehen würde....
Auf meine direkte Frage, was jetzt passiert und unternommen werden muss, bekam ich nur die lapidare Antwort: joa dann solle ich jetzt doch zeitnah Mal ins Krankenhaus.... Und sonst nix weiter!
Hilflos und mit einer Überweisung verließ ich die Praxis. Da ich dank Corona alleine zur Praxis gefahren war, stand ich nun da und wollte nur noch nach Hause zu meinem Mann, nur Auto fahren wollte ich auch nicht mehr. Er holte mich dann nach einem kurzen Telefonat auch sofort ab!
Ein Telefonat mit meiner vereinbarten Nachsorgehebamme brachte mich dann ein wenig weiter. An diesem Tag bin ich dann auch noch im KH aufgenommen worden. Auf meine wiederholte Frage, was mich jetzt erwartet wurde mir gesagt, dass ich ein Medikament bekomme dass den Muttermund weich macht. Somit drehten sich all meine Gedanken um das wie geht's jetzt weiter, die erste Nacht im KH war für mich der blanke Horror! Leider war nur noch auf der vorerst leeren Wöchnerinnen Station ein Zimmer für mich frei. Dies änderte sich leider im Laufe des Abends und so wurde ich in der nach dann von einem weinenden Baby geweckt, als ich endlich ein wenig Schlaf gefunden hatte.
So langsam kam mir der Gedanke, daß ich wohl das kleine Wesen auf natürlichem Wege zur Welt bringen müsse. Ein weiterer Tag mit Medikamenten folgte, doch nichts geschah! Netterweise wurde ich dann auf eine andere Station verlegt und mein Mann konnte die kommende Nacht auch bei mir verbringen.
Am nächsten Morgen bekam ich dank Cytotec leichte Blutungen. Die Hebamme die mich dann abholte, da ich nun doch an den Tropf sollte und dass nur im Kreissaal unter Beobachtung stattfinden sollte war die Erste die meine Mutmaßungen bestätigte! Da unsere Murmel schon sehr groß war musste ich ihn still gebähren.
Nach einer guten Stunde Wehen habe ich ihm dann zur Welt gebracht. Mein Mann durfte glücklicher Weise die ganze Zeit bei mir sein und wir konnten uns, sehr liebevoll von der Hebamme gestaltet, von unserem Murmel verabschieden.
Ich bin einfach unendlich traurig.
Nun im Nachgang betrachtet bin ich aber sehr froh, dass ich ihn still gebähren durfte und er nicht unter Vollnarkose einfach entfernt wurde!
Es tut gut es hier bei euch in diesem Rahmen nieder schreiben zu dürfen! Vielen Dank für diese Möglichkeit!