Hallo,
Erst einmal möchte ich sagen, dass ich sehr dankbar bin dieses Forum gefunden zu haben. Es hilft mir ungemein zu lesen, dass ich nicht alleine diese schreckliche Phase im Leben bewältigen zu müssen.
Mein Würmchen hat sich diese Woche auch auf die Reise gemacht uns zu verlassen. Die Schwangerschaft schien schon von Anfang an unter keinem guten Stern zu stehen. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Angefangen hat alles mit der zweiten Ultraschalluntersuchung bei 5+2. Nur eine Fruchthöhle zu erkennen, die auch etwas ausgefranst war. Die ersten Tränen liefen schon übers Gesicht. Zur Sicherheit wurde ein zweiter Ultraschall an einem besseren Gerät gemacht und auf einmal ließ sich doch etwas kleines innen drin erkennen. Eine kurze Erleichterung. Und dann hieß es wieder 1 Woche warten, da man dann schon den Herzschlag sehen müsste. Die Praxis habe ich mit einem mulmigen Gefühl verlassen.
1 Woche später wieder Ultraschalluntersuchung. Diesmal war Dottersack und Embryo erkennbar, auch das Herz flackerte bei 6+2. Und wieder spürte ich nur eine kurze Erleichterung mit ganz viel Skepsis. Die nächste Untersuchung sollte erst in 2 Wochen stattfinden.
Während dieser Zeit merkte ich, dass die Schwangerschaftsanzeichen Brust spannen, Übelkeit, Ziehen der Mutterbänder von jetzt auf gleich nicht mehr da waren. Ich fühlte mich überhaupt nicht mehr schwanger. Die Angst wuchs und wurde größer als daraufhin Schmierblutungen einsetzten. Jetzt war mir klar: Das war's...
Im Krankenhaus dann wieder ein kurzer Lichtblick: Herz schlägt, aber von der Entwicklung eine Woche zurück. Die Ärztin verabschiedete sich mit den Worten: "Es steht 50/50, ich drücke ihnen die Daumen."
Tja und dann begann die Odysee. Die Blutungen wurden stärker und ich fühlte Schmerzen wie zu Beginn meiner ersten Geburt meiner gesunden kleinen Tochter. Lieber Gott, bitte tue mir das nicht an, waren die ersten Gedanken...
2 Tage später waren die Schmerzen und Blutungen weiterhin da. Meine Frauenärztin bestellte mich ein, kontrollierte per Ultraschall. Wie erwartet, es war nix mehr zu sehen. Gemeinsam entschieden wir, dass es ein natürlicher Abgang werden sollte. Sie machte mir große Hoffnungen, dass es klappen wird. Etwas erleichtert und dankbar, dass mein Körper es alleine schafft, verließ ich, wenn auch in Trauer, die Praxis.
Aber nein, dass soll es wohl doch noch nicht gewesen sein... Mein Kreislauf litt sehr unter der Situation, so dass ich am Nachmittag doch nochmal das Krankenhaus aufsuchte. Und dann passierte für mich emotional das schlimmste. Bei der Ultralschalluntersuchung waren Embryo und Fruchhülle wieder darstellbar, wenn auch ohne Vitalzeichen. Für mich, wie ein Schlag ins Gesicht, hatte ich doch sehr gehofft, das schlimmste, nämlich der Abgang an sich, wären schon überstanden. Ich konnte mich nicht auf eine OP einlassen und habe entschieden es weiterhin zu versuchen und meinem Körper zu vertrauen, denn immerhin hat er den Abgang schon in Gang gesetzt.
Und nun sitze ich hier und hoffe, dass es alles von alleine abgeht. Mein Gefühl sagt, dass gestern einiges abgegangen ist, aber sicher bin ich nicht. Vorerst will die Ärztin nur jede Woche den HCG Wert bestimmen aber keinen Ultraschall machen. Insgeheim habe ich gehofft, sie sagt: ich schaue nach, ob es abgegangen ist, aber das hat sie nicht.
Mir kreisen viele Gedanken im Kopf, die schwer zu sortieren sind. Und ich denke, ich brauche Zeit. Eine weitere Schwangerschaft, aktuell nicht vorstellbar. Und irgendwie fühlt man sich doch alleine...
Ich möchte allen, die ein Kind verloren haben mein Mitgefühl ausdrücken und wünsche allen viel Kraft für diese schwere Zeit um den Verlust zu verarbeiten.