#1

Zwischen Hilflosigkeit, Angst und Mitgefühl

in Ich bin einfach sehr traurig und möchte reden 10.02.2021 06:22
von Seewind • 100 Beiträge | 108 Punkte

Ihr Lieben,
ich war, trotz des nahenden Tages der Feststellung des MA bei der letzten SS, relativ positiv gestimmt. Ich hatte zwar Alpträume und schlechte Nächte, aber das war ok für mich. Irgendwo verständlich dachte ich, und was nachts in meinem Kopf passiert, kann ich nur wenig beeinflussen.
Nun rief mich gestern eine aufgelöste Freundin an, sie hätte ganz leichte frische Blutungen. Ich bin mit ihr in die gynäkologische Ambulanz und nach schrecklicher Wartezeit kam sie endlich zurück. Man sähe nur eine Fruchthöhle, mehr nicht. Rechnerisch ist sie bei 6+5, der Arzt sagt das passt so nicht. Man müsse abwarten.
Ich habe großes Mitgefühl für sie, aber gleichzeitig steigt bei mir jetzt wieder die Angst, dass etwas nicht gut geht. Ich weiß nicht wie ich ihr helfen soll. Ich kann ihr nicht sagen, dass sich das kleine sicher einfach nur in der hintersten Ecke versteckt hat, der Arzt es übersehen hat oder ähnliches. Ohne den MA letztes Jahr vielleicht, weil man nicht mit so etwas rechnet.
Ich bin ehrlicherweise etwas erleichtert, dass sie im Moment erstmal Ruhe möchte, denn ich habe, mal wieder, Angst vor der Angst. Angst mich hineinzusteigern in negative Gedanken. Angst vor dem „Es tut mir leid, aber...“ bei meinem nächsten Termin. Angst vor der Leere und dem Abgrund.

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#2

RE: Zwischen Hilflosigkeit, Angst und Mitgefühl

in Ich bin einfach sehr traurig und möchte reden 10.02.2021 07:19
von Susanne • 4.556 Beiträge | 4574 Punkte

Hallo, leider hört sich das bei Deiner Freundin nicht danach an, dass diese Schwangerschaft ein gutes Ende nimmt :-( Wenn sie richtig datiert ist, dann müsste schon ein Embryo, Dottersack und ggf Herzschlag zu sehen sein. Es hört sich leider nach einem Abgang an... Ich bin auch kein Freund vom "falsche Hoffnung machen", daher kann ich dich da verstehen und hätte es ebenso gemacht.
Es ist eine schwierige Situation- entweder stellst Du Dein Bedürfnis hinten an und wirst mit Deiner Angst konfrontiert, wenn Du für sie da bist, oder Du achtest auf Dich und riskierst einen Bruch in der Freundschaft evtl. Ich würde nun erstmal abwarten wie es weiter geh. Vielleicht möchte sie Dich ja auch gar nicht um sich haben, weil Du eben schwanger bist und sie dann nicht mehr. Wir alle kennen ja dieses große Problem. Ich würde ihr Deine Unterstützung anbieten und es dann dabei erstmal belassen. Nach einer kurzen Weile würde ich wieder auf sie zu gehen, mich erkundigen wie es ihr geht und ihr damit das Gefühl geben nicht alleine zu sein. Vielleicht machst Du ihr auch eine kleines Geschenk als Andenken und Zeichen für Deine Anteilnahme? Eine Kerze mit einer Karte oder ähnliches.


zuletzt bearbeitet 10.02.2021 07:26 | nach oben springen

#3

RE: Zwischen Hilflosigkeit, Angst und Mitgefühl

in Ich bin einfach sehr traurig und möchte reden 10.02.2021 08:39
von eligr710 • 1.699 Beiträge | 1703 Punkte

Oh Mann, es ist so schrecklich, dass es so viele Frauen erwischt 😕 das tut mir wirklich leid.

Du kannst natürlich deiner Freundin anbieten, dass du für sie da bist, wenn sie sprechen möchte und abwarten ob sie von alleine auf dich zukommt. als ich meine MA hatte und meine älteste Freundin schwanger war, wollte ich keinen Kontakt mit ihr. Auch jetzt nicht, obwohl es mir ganz gut geht. Sie hat ein Kind und ich zwei Sternchen...ich kann es irgendwie nicht hören wie es ist Mama zu sein. Ich denke sie nimmt es mir nicht übel.

Für die restliche Zeit bleib positiv 😊 es scheint doch ganz gut zu laufen! Klar ist man belastet von der Erfahrung, aber es gibt auch einen Happy End! Hoffentlich kannst du bald entspannt deine Schwangerschaft genießen 💛

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