Ihr Lieben,
ich war, trotz des nahenden Tages der Feststellung des MA bei der letzten SS, relativ positiv gestimmt. Ich hatte zwar Alpträume und schlechte Nächte, aber das war ok für mich. Irgendwo verständlich dachte ich, und was nachts in meinem Kopf passiert, kann ich nur wenig beeinflussen.
Nun rief mich gestern eine aufgelöste Freundin an, sie hätte ganz leichte frische Blutungen. Ich bin mit ihr in die gynäkologische Ambulanz und nach schrecklicher Wartezeit kam sie endlich zurück. Man sähe nur eine Fruchthöhle, mehr nicht. Rechnerisch ist sie bei 6+5, der Arzt sagt das passt so nicht. Man müsse abwarten.
Ich habe großes Mitgefühl für sie, aber gleichzeitig steigt bei mir jetzt wieder die Angst, dass etwas nicht gut geht. Ich weiß nicht wie ich ihr helfen soll. Ich kann ihr nicht sagen, dass sich das kleine sicher einfach nur in der hintersten Ecke versteckt hat, der Arzt es übersehen hat oder ähnliches. Ohne den MA letztes Jahr vielleicht, weil man nicht mit so etwas rechnet.
Ich bin ehrlicherweise etwas erleichtert, dass sie im Moment erstmal Ruhe möchte, denn ich habe, mal wieder, Angst vor der Angst. Angst mich hineinzusteigern in negative Gedanken. Angst vor dem „Es tut mir leid, aber...“ bei meinem nächsten Termin. Angst vor der Leere und dem Abgrund.